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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Die ehemalige Kate (Altenteilerhaus) vom Hof Bruhn
Dieses Bild wurde von Dörte und Manfred Wendrich zur Verfügung gestellt.
Dieser alte Kartenausschnitt von 1880 zeigt, daß hier bereits ein Gebäude vorhanden war.
Anfang 1900 wurde das hier zuvor stehende alte Altenteilerhaus wegen Baufälligkeit abgebrochen und im damals üblichen Stil wieder neu aufgebaut. Anfangs hatte es ein Reetdach und gehörte dem
Altenteiler Jürgen Bruhn.
*1840 +1921
In den Jahren 1876 – 1884 war Jürgen Bruhn Gemeindevorsteher in Beringstedt.
Das 1901 neu gebaute Bauernhaus nebenan bot genügend Platz für die Familie, auch für die Altenteiler. Daher blieb das Altenteilerhaus praktisch unbenutzt, besonders nach dem Ableben des Altenteilers Jürgen Bruhn.
Es wurde daher vermietet. Als Mieter sind bekannt:
Bernhard Rohwäder Malermeister aus Hanerau und seine Frau Bertha. Sie unterrichtete die Mädchen der Dorfschule in Näh- und Handarbeit.
Adolf Nuppnau bis zum Bau/Kauf eines eigenen Hauses. (Steinbergstr. 11)
Paul Knoop Viehkommissionär aus Hamburg. Er war Pächter der Jagd in Beringstedt, Millionär vom Schlachthof HH-Sternschanze. Zuvor wohnte er zeitweise auch im Haus der ehemaligen Fichzuchtanstalt (Reiherstieg 1). Er hatte zwei Töchter, die später auch mit zur Jagd gingen.
Anmerkung, von Otto Bolln geschrieben, (geboren 1900, Elternhaus: Mückenhörn 9). Von ihm sind auch die vorigen Fakten zusammengestellt worden (Quelle: Beringstedter Archiv):
Von 1911 bis 1915 habe ich das angemietete Haus für den Jagdpächter Knoop verwaltet, d. h. ich mußte die Zimmer lüften, wenn sie sich zur Jagd angesagt hatten. Wenn es nötig war, mußte ich die Zimmer auch beheizen. Das war für mich eine verantwortungsvolle Arbeit und dafür wurde ich fest besoldet mit 10 Reichsmark monatlich. Dafür mußte ich die Familie Knoop aber auch vom Bahnhof abholen, das umfangreiche Gepäck befördern, Einkäufe beim Kaufhaus Ruge besorgen, Brennstoff in Form von Holz und Torf bereithalten, Kartoffeln im Garten aufnehmen und die Knoopschen Jäger als Hundewart und Gewährträger bei der Jagd begleiten. Etwaige Jagdgäste mußte ich im Gasthaus Ehler Voss unterbringen und ebenfalls auf der Jagd betreuen. Dafür gab es dann für mich, je nach Freigebigkeit der Gäste, eine besondere, stets willkommene Geldzuweisung.
Gemeinsam mit seinem Sohn Claus Bruhn wohnte der Altenteiler Heinrich Bruhn in diesem Haus. Heinrich Bruhn wurde sehr alt. Er starb 1964 im hohen Alter von 94 Jahren.
Die Bilder und weitere Informationen wurden von Elfriede Krey, geb. Bruhn, zur Verfügung gestellt.
Claus Bruhn, hier auf dem Bild zu sehen mit seinem 90-jährigen Vater Heinrich Bruhn, Pfingsten 1960
Er wurde mit einer körperlichen Behinderung geboren, war sehr intelligent und konnte gut rechnen. In seiner Schulzeit wurde er von Freunden aus dem Dorf abgeholt, die ihm dann dabei halfen zur Schule zu gelangen (oft wurde er abwechselnd von ihnen zum Schulberg getragen).
Trotz seiner Behinderung -seine Finger waren deformiert- malte er Bilder, die heute noch im Haus von Elfriede Krey zu sehen sind.
Er hatte in den 1960er -70er Jahren im Altenteilerhaus einen kleinen Stubenladen und betrieb hier einen kleinen Handel mit Bier, Tabakwaren und Sämereien. Dieses Geschäft entwickelte sich mit der Zeit zu einem Dorftreff, was dann nach und nach oft bis weit in die Abendstunden ausgedehnt wurde, erinnert sich Elfriede Krey. „Ick müss denn doch aff und too mol rööver gahn und dorvör sorgen datt se na Huus güngen und dat datt nich toveel wör“, erzählt sie (2018) in Erinnerung an ihren Onkel Claus.
1976 ziehen Dörte (geb. Krey) und Manfred Wendrich in dieses Haus, dass sie bis heute bewohnen. Kinder: Christoph und Claas.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Baujahr 1927 gebaut von W. Ising
1927 steht folgender Eintrag in der ersten Schulchronik:
Die Bautätigkeit war in diesem Jahre ziemlich rege. Wohnhäuser wurden erbaut von Walter Ising, Ernst Böhning (..? wohl Bünning, Pfennigkrug), Hans Dallmeier, Dierk Dallmeier vergrößerte seine Holzpantoffelfabrik.
Bei W. Ising wurde am 13.3.1929 ein Knabe geboren. (Quelle: erste Schulchronik)
Gemäß Kirchenbucheintrag handelt es sich bei den Eltern um den Arbeiter
Walter Friedrich Wilhelm Ising und seiner Frau Anna Dorothea, geb. Bock
Sohn Paul *13.3.1929
… 2018 verstarb eine Wiebke Ising (Quelle: Friedhof Todenbüttel) gehörte Sie zur Familie ??? …
Ab wann sie und ihr Mann die nächsten Besitzer wurden ist nicht bekannt:
Magdalene Jeske, geb. Sievers *11.5.1912 + ??
Sie ist die Tochter vom Schlachter Peter Sievers
-siehe Birkenweg ehemalige Dampfsägerei- der spätere Hof Holm, Birkenweg 10
und die Geschichte von Peter Sievers, Wischkoppel/Reiherstieg `Petersburg´ …heute nicht mehr vorhanden !!!
Die Familie Sievers gehört in Beringstedt auch zu den Alt-Eingesessenen ! Bereits 1441 wird ein Sieverde in den ersten Aufzeichnungen und Erwähnungen des Ortes Bernstede im Landesarchiv zu Schleswig erwähnt. Ob es sich hierbei jedoch um einen Ururahnen gehandelt hat, läßt sich heute nicht mehr feststellen. Über Peter Sievers gibt es leider auch keine weiteren Informationen.
Der Mann von Magda Jeske war Viehhändler. Name ?
Magda Jeske wohnte ab 1986 in dem kleinen Häuschen, Seegensgang 13.
-Dieses Haus wurde dann später noch von Otto Wilcke bewohnt.-
Im Oktober 1986 kauften
Hans-Dieter u. Ute Brandenburg das Haus von der Vorbesitzerin
Die Bilder wurden von Ute u. Dieter Brandenburg zur Verfügung gestellt.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Das Altenteilerhaus auf dem Hof Kaltenbach
Wie auf diesem Kartenausschnitt von 1880 erkennbar, gibt es zu dieser Zeit bereits ein Altenteilerhaus auf dem Hof Kaltenbach.
Zu dieser Zeit wird das Altenteil bewohnt von Anna Söth, Verlehntsfrau. Der Hof Kaltenbach war zuvor der Hof Söth.
In der ersten Schulchronik, Seite 164, steht geschrieben:
1926 Neubauten im Jahr 1926: Arbeiter Peter Pahl ein neues Wohnhaus, Maurer Beenk ein Wohnhaus, Altenteiler Johann Kaltenbach ein Wohnhaus. Hermann Kaltenbach einen Stall (Saar 4).
Wahrscheinlich wurde in diesem Jahr das alte Altenteilerhaus durch einen Neubau ersetzt.
Ein Bild aufgenommen um ca. 1960 von Dorflehrer Ehlers:
Damals war der Hof umgeben von einem Steinwall.
Eggert Kaltenbach auf dem nachfolgenden Foto zu sehen, wohnte ebenfalls in diesem Haus. Als nachgeborener Sohn hatte er kein Anrecht auf den Hof, arbeitete jedoch hier und bekam Wohnrecht und Verpflegung.
In den Kriegsjahren des 2. WK arbeitete er auf dem Hof Martens und unterstützte den Hofbetrieb soweit er konnte, weil viele Männer zum Dienst einberufen wurden und die Frauen die schwere Arbeit nicht alleine bewältigen konnten.
1965 wohnt hier: Hans Kaltenbach
Da er keine leiblichen Erben hatte übergab er seinen Hof an Paul Kaltenbach, weil der Name auf dem Hof erhalten bleiben sollte. ...siehe Hofgeschichte: Friedenstraße 7
-ein Bild aus den 1980er-
Danach wurde das Haus von der Familie Kaltenbach vermietete u.A. an:
Fam. Pohlmann und Mutter Ursula Riese. Bis sie kaufen das Haus `Steinbergstraße 17´ kaufen.
2009 verkaufen die Erben Kaltenbach das ehemalige Altenteilerhaus an den heutigen Besitzer:
Chris Thede
Eine Aufnahme von 2025
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
August Sievers Maler. Seine Frau war eine geborene Gier (siehe: Saar 21).
Dieses Bild wurde von Marlene Sievers zur Verfügung gestellt. Es ist ein kleiner Ausschnitt eines anderen Bildes.
Die Brüder August und Carl Sievers waren beide Maler von Beruf. August betätigte sich jedoch lieber vorwiegend als Künstler. Die Eltern wohnten im Pfennigkrug 36.
Dieses schöne Blumen-Bild malte August Sievers. Zur Silbernen Hochzeit von Christine und Peter Büßen (Birkenweg 6) überreichte es Ihnen zu diesem Anlaß
Es befindet sich noch heute im Besitz der Tochter: Annelene Illing (geborene Büßen).
Ebenso malte er dieses Bild ab von einem kleinen, alten Foto
Das Ölgemälde befindet sich im Besitz von Alwine und Horst Klein.
Dieses alte Haus stand einst (bis ca. 1924/25) im Eck. Heute befindet sich dort der Garten von Alwine und Horst Klein. Es wurde wegen Baufälligkeit abgerissen.
Sicherlich gibt es noch weitere Bilder in Beringstedt, die er gemalt hat.
August Sievers war Mitglied im Beringstedter Sportverein (gegründet 1922), auf diesem Bild zu sehen in der vorderen Reihe ganz rechts:
Als Bewohner folgt der Sohn
Jürgen Sievers und Frau Jutta (aus Remmels). Sie wohnten zunächst zur Miete bei Gier im Haus Saar 21 (Verwandtschaft, seine Mutter war eine geborene Gier).
Nachdem seine Frau verstarb zog J. Sievers zurück in sein Elternhaus: Im Eck 6.
Als Besitzer folgt:
Gröll (Erni) und Ute
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Das einstige Altenteilerhaus vom Hof Ott
-aus den Aufzeichnungen von Otto Bolln -
Claus Ott, Hofbesitzer von Friedenstraße 3, Vater von Wiebke Rosenkranz (später Schmahl, geborene Ott), verunglückte durch einen Sturz durch die Bodenluke auf die Lehmdiele des Bauernhauses. Er verletzte sich dabei so schwer, dass er fortan schwer gehbehindert war und sich nur mit Krücken fortbewegen konnte. Er musste sich aus der Landwirtschaft zurückziehen und die Bewirtschaftung des Hofes seiner Frau, den Töchtern und Hilfskräften überlassen. Zu diesen Hilfskräften gehörte auch ein „Junger Knecht“, was seinerzeit mehr war als ein einfacher Knecht, er hieß Otto Rosenkranz und kam aus dem Landkreis Plön als junger Mann auf den Hof Ott zum Arbeiten. Er heiratete Wiebke Ott, wurde Hofbesitzer und bewirtschaftete fortan den Hof nach neuen moderneren Methoden. Mehrere Jahre lang war er Gemeindevorsteher (1920 – 27) in Beringstedt. Otto Bolln berichtet, dass er ihn oft zur Jagd eingeladen hat (im Namen örtlicher Jäger, als Laufjunge war er dafür zuständig) oder bei ihm war und um Unterschriften für Ursprungszeugnisse bitten musste, was damals für den Bahnversand des erlegten Wildbrets benötigt wurde und zu den Aufgaben eines Gemeindevorstehers gehörte. Sein Schwiegervater
Claus Ott (*1867 +1957) zog sich auf das Altenteil zurück. Dazu wurde dieses Haus (im Bild links) gebaut, mit einer verglasten Veranda zur Straßenseite. Zur Untätigkeit verurteilt, verbrachte er seine Tage, die Pfeife rauchend und das Straßengeschehen beobachtend. Er spielte aber auch gerne Karten (Doppelkopf und Skat) und er nötigte Straßenpassanten, die ihm zusagten, zu sich zu einem Schwätzchen oder zum Kartenspiel, wenn sich weitere Mitspieler fanden. Trotz seines Gebrechens bewahrte er sich einen wachen Sinn für die Dinge des Lebens. Er liebte den Spott, kleine Scherze und er hatte immer einen ungebrochenen Humor. Diese Gabe hat er weitervererbt an seine Tochter Wiebke und an seinen Enkelsohn Klaus.
Nach der Scheidung von seiner Frau Wiebke wurde Otto Rosenkranz Verwalter auf einem Hof in Nordfriesland und zog dorthin. Der Hof wurde verkauft (siehe Hofgeschichte), Wiebke heiratet in 2. Ehe Otto Schmahl. Diese Ehe wurde ebenfalls nicht glücklich und so wurde der Hof (ca. 1930) verkauft an Fischer und kurz darauf an Trede.
Schmahl Wiebke, geb. Ott (geschiedene Rosenkranz) in 2. Ehe verheiratet mit Otto Schmahl (+1955) bewohnten dieses Haus.
Um ca. 1970 herum verkaufte der Schlachter Fröhlich hier in der Glasveranda einmal die Woche seine Wurst und Fleischwaren.
Neuer Besitzer wird dann ab ca. 1974/75, Wiebkes Sohn
Klaus Rosenkranz (*1913 +1989) mit seine Frau Käthe (*1920 +2018). Im Rentenalter ziehen die Beiden, nachdem sie zuvor in Hamburg gewohnt und gearbeitet haben nach Beringstedt in dieses Haus. Dazu wurde das Haus umfangreich umgebaut. Zu sehen auf den folgenden Bildern von 1982.
Klaus Rosenkranz war Hobbyfotograf. Viele seiner zahlreichen Bilder hat seine Frau Käthe später dem Beringstedter Archiv zukommen lassen. Er dokumentierte mit seinen Fotos u. A. den damaligen Ausbau der Friedenstraße und das Straßenfest (1982. Im gleichen Jahr bekam die Feuerwehr ein neues Fahrzeug). Nach seinem Tod bewohnte Käthe Rosenkranz das Haus in der Friedenstraße 1 ganz allein. Sie hatte keine eigenen Kinder, war vielseitig interessiert und machte viele Reisen, z. B. zu ihrer Schwester nach Brasilien. Solange es ging fuhr sie mit dem eigenen Auto. Zu ihrem 95. Geburtstag (2015) lud sie ca. 160 Gäste ein und feierte diesen Tag mit ihren Gästen in Ottenbüttel im Gasthaus Gosch, denn hier gibt es die Möglichkeit so viele Gäste unterzubringen und zu bewirten.
Als es dann mit 96 Jahren alleine nicht mehr ging kam sie ins Pflegeheim nach Schenefeld, wo sie 2018 verstarb.
Neuer Hausbesitzer wird ab 2018
Wilda und Holger Wöbcke
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Auszug aus der Dorf- u. Schulchronik (ab 1929 geschrieben vom Lehrer Göttsche und seinen älteren Schülern bzw Schülerinnen):
25.9.1930 In der Mitgliederversammlung des Frauenvereins wurde beschlossen, der Schule 10 Gesangsbücher zu schenken. Als Wortführende wurde Frau H. D. Hadenfeldt gewählt.
1.10.1930 Der hiesige Frauenverein hielt in der 1. Klasse eine Versammlung mit Kaffeetafel ab. Zu Anfang wurde das Lied „Großer Gott wir loben dich“ gesungen. Dann wurde an Hand des Protokolls über die Tätigkeit des Frauenvereins berichtet. Es wurde darauf das Lied „Am Brunnen vor dem Tore“ gesungen. Achtzehn Tische waren in Hufeisenform aufgestellt. Kaffee und Zucker wurden gekauft. Zusammen für 11- M. Kuchen waren freiwillig mitgebracht. Der Kaffee wurde in der I. Lehrerküche gekocht. Es waren reichlich Kuchen. Jede der Frauen bekam den Rest der von ihrem mitgebrachten Kuchen wieder mit. Während der Kaffeetafel sprach der Lehrer über das Thema „Frau unterstützt Lehrer in seiner Arbeit“. Darauf wurden die Lieder „Was frag´ ich mal nach Geld und Gut, „Goldene Abendsonne“ und 2 Strophen von „Deutschland, Deutschland über alles“ gesungen. Dann übergab die Vorsitzende Frau Feneis das Protokollbuch an die neugewählte Vorsitzende Frau L. Hadenfeld. Frau Hadenfeldt bedankte sich für die Arbeit. Zum Schluß wurde das Lied „So nimm denn meine Hände“ gesungen. Jedes Mitglied zahlte 40 Pf. Der Überschuß kam in die Kasse. Unsere Schultische haben sich als praktisch erwiesen. Anstatt der Tischtücher war weißes Papier genommen.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Lackierwerkstatt Gniech
Baujahr ? Eine Luftaufnahme um ca. 1970/75
Der Holunderweg war noch kein Baugebiet.
Besitzer waren:
Familie Petsch ?
Oma Gniech war eine geborene Petsch. Der Dorfpolizist hieß Petsch. Er wohnte jedoch als Mieter im Haus `Alte Dorfstraße 1´.
Lt. Zeitungsartikel vom 14.7.1998: Frieda Gniech, geborene Petsch, *1908 in Massow (Hinterpommern), heiratet 1935, in Spechthagen, Willi Gniech.
Sohn Gerhard wird 1937 geboren. 1945 am Ende des Krieges gilt Willi Gniech als vermißt. Sie werden vertrieben und landen zunächst in Ostfriesland. Durch den Bruder Willi Petsch gelangen sie
1957 nach Beringstedt.
Am 14.7.1998 feiert sie ihren 90. Geburtstag.
Familie G. Gniech (*1937) baute im Mückenhörn 3 ein Haus, dort wohnte die Familie zunächst mit 4 Kindern.
Gerhard Gniech betrieb weiterhin seine Lackierwerkstatt im Saar 43. Da die Geschäfte gut liefen, wurde ein neues großes Haus gebaut, Saar 49, wo er dann mit seiner Familie lebte.
Nachdem Herr Gniech verstorben war (+1993), lebte seine Witwe Annemarie Gniech gemeinsam mit ihrem Sohn in dem großen Haus. Einige Jahre später baute sie ein neues Haus im Holunderweg und verkaufte das große Haus, Saar 49, an den Makler Larsen und seiner Frau Jeanette.
Die Lackierwerkstatt übernahm
Jens Mertens.
Dieser baute später ein neues Gebäude im Schenefelder Gewerbegebiet. Die Werkstatt ist seitdem leer.
Das Haus wurde zwischenzeitlich mit einer neuen Fassade versehen.
Es wird verkauft und bekommt einen neuen Besitzer. Dieser vermietet die Wohnungen (DG u. EG).
Blick auf´s Haus vom Saar und Blick vom Holunderweg ...
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
1908 gebaut von Kruse, Heinrich Heizer
Eintrag in der ersten Schulchronik: April 1919 Besitzänderungen in letzter Zeit:
Johannes Kruse verkauft sein Haus für 19.500 an Lehrer a.D. Reimer Thöm.
1920 Thöm, Reimer Lehrer a. D. + 1924 in Beringstedt
verheiratet mit Anna, geb. Boldt (+1928 in Beringstedt)
Tochter: Alma Margaretha Thöm *1891, ledig, lebte bei ihren Geschwistern und starb im Alter von 42 Jahren nach fünfjährigem Krankenlager an Asthma u. Nervenleiden.
(Quelle: Kirchenbücher Todenbüttel)
Eintrag in der Dorf- u. Schulchronik: 11.9.1933 In der Nacht vom 9.zum 10. September starb nach jahrelanger Krankheit Alma Thöm, die Schwester des Gemeindevorstehers.
1938 Thöm, Wilhelm wohnte hier gemeinsam mit seiner Schwester Frieda
Ein Bild mit Frau Büssen und Frl. Thöm (sie waren gut befreundet).
Dieses Bild wurde von Annelene Illing zur Verfügung gestllt.
Dezember 1928 Eintrag in der ersten Schulchronik:
Zum Gemeindevorsteher wurde Wilhelm Thöm mit 6 gegen 3 Stimmen für Gustav Möller gewählt.
Am 10.12.1929 fand die Gemeindevorsteherwahl statt. Gemeindevorsteher Thöm und dessen Stellvertreter Möller (Opa von Annelene Illing, siehe Birkenweg 6) wurden wiedergewählt.
Wilhelm Thöm war von 1928 – 1935 Gemeindevorsteher und bis 1945 Bürgermeister von Beringstedt.
Sein Büro hatte er im Zimmer links vom Eingang.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Saar 38
Das erste und älteste Haus auf dem Saar wurde um ca. 1855/60 gebaut. Bis dahin war das Land noch unbebaut.
Dieser Kartenausschnitt aus dem Jahr 1795 zeigt den `Saar´ als er noch mit viel Wald bestanden war. Die Eisenbahnstrecke ist noch nicht gebaut und das Dorf Beringstedt ist ein reines Bauerndorf.
Aus: Alte Flurnamen Saar richtig Soor (plattdeutsch ausgesprochen), in der Fkt `Saar´. Soor = trocken, dürr, welk, vereinzelt auch Sor häufig als ON und FN, z.B. Söhren
Vor dem Bau der Bahnstrecke war das Haus `Saar 38´ ca. 25 Jahre lang das einzige nördlich von Beringstedt gelegene Haus, bis dann 1880 am Waldrand ein `Jägerhaus´ für den zuständigen Jagd- und Forstaufseher C. Gier gebaut wurde (Saar 21, heute Kleist).
Nachdem die Bahnstrecke fertiggestellt war (Fertigstellung 1877), änderte sich allmählich die Situation in Beringstedt. Mit dem verstärkt aufkommenden Vieh- und Düngehandel enstanden auf dem Saar viele neue Häuser und Handwerksbetriebe.
In der ersten Schulchronik wird im Jahr 1903 folgender Eintrag festgehalten, Seite 51:
Im Laufe des Sommers machte sich hier im Ort eine rege Anzahl mit Grundstücken bemerkbar. Die Witwe Evers verkaufte ihre Bäckerei für 12 000 Mark an ihren derzeitigen Geschäftsführer. Der Kaufmann Holst veräußerte seinen Besitz an Herrn Voß aus Gokels für 13 000 Mark. Den Besitz des Landmannes J. Sievers erstanden die Parzellenten Scheele für 2 600 Mark. Der Maurer Kroll verkaufte seine Kate an den Arbeiter Ruge, während er selbst wieder zwei Bauplätze erstand von dem Landmann C. D. Hadenfeldt, um dort Wohnhäuser aufzuführen. Den Besitz des Klempners Petersen erwarb der Gärtner Hinrichs aus Hanerau, um dort eine Gärtnerei anzulegen. Das Haus des Rentner C. Kock ging durch Kauf über an den Arbeiter Heesch für 4400 Mark. Der Viehhändler Wieben erwarb einen Bauplatz von dem Landmann H. Timm für 1000 Mark.
Demnach wohnte hier vor 1903 der Rentner C. Kock der sein Haus an den Arbeiter
Heesch verkauft.
… xxx ----------------
Wilhelm Bremer *1894 +1962 verheiratet mit Anna Sophie *1896, in Beringstedt, geborene Kroll, gestorben 1991 in Beringstedt. Sie wurde 95 Jahre alt und war die Tochter von Ernst und Trina Kroll, geborene Kock, ebenfalls in Beringstedt geboren. Ob es hier einen familiären Zusammenhang mit dem o.g. C. Kock gibt, müsste noch weiter nachgeforscht werden. (Die vorgenannten Daten stammen aus den Kirchenbucheintragungen Todenbüttel)
Wilhelm Bremer war Stellmacher und hatte seine Stellmacherei im heutigen Amselweg (Haus Nr. 1). Davor, an der Einmündung zum Amselweg, steht das Haus Heesch (Saar 38, später Tom Gladisch). Da die Frau vom Stellmacher Bremer eine geborene Kroll war und ihre Mutter wiederum eine geborene Kock, könnte hier eine Familiäre Verbindung zu dem vorgenannten Verkäufer C. Kock bestanden haben. Ihr Mann Ernst Kroll war Maurer und Bauunternehmer. Er hat viele Bauten in Beringstedt errichtet (Quelle: erste Schulchronik)
… xxx ---------------
Ein altes Bild vom SAAR, aufgenommen ca. 1956.
...
Das Haus `Saar 38´ wurde hier leider nicht mit aufgenommen. Es entstand jedoch auf Haushöhe.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Bäcker Voß
In der ersten Schulchronik wird im Jahr 1903 folgender Eintrag festgehalten, Seite 51:
Im Laufe des Sommers machte sich hier im Ort eine rege Anzahl mit Grundstücken bemerkbar. Die Witwe Evers verkaufte ihre Bäckerei für 12 000 Mark an ihren derzeitigen Geschäftsführer. Der Kaufmann Holst veräußerte seinen Besitz an Herrn Voß aus Gokels für 13 000 Mark. Den Besitz des Landmannes J. Sievers erstanden die Parzellenten Scheele für 2 600 Mark. Der Maurer Kroll verkaufte seine Kate an den Arbeiter Ruge, während er selbst wieder zwei Bauplätze erstand von dem Landmann C. D. Hadenfeldt, um dort Wohnhäuser aufzuführen. Den Besitz des Klempners Petersen erwarb der Gärtner Hinrichs aus Hanerau, um dort eine Gärtnerei anzulegen. Das Haus des Rentner C. Kock ging durch Kauf über an den Arbeiter Heesch für 4400 Mark. Der Viehhändler Wieben erwarb einen Bauplatz von dem Landmann H. Timm für 1000 Mark.
Demnach war die Vorbesitzer ein gewisser Herr Holst
Diese alte Postkarte von 1907 zeigt u. A. auch das Haus Steinbergstraße 15. Benannt als Kaufhaus von H. Voss
Eine weitere Postkarte zeigt dieses Bild:
Hermann Voss *1876 +1952 verheiratet mit Johanna, geb. Evers, Beringstedt. Siehe oben. Die Witwe Evers verkauft .... (hier handelt es sich vermutlich um die Bäckerei schräg gegenüber (später Lindner). Dafür fehlen aber noch die schriftlichen Belege. Es steht jedoch fest, das im Nachbarhaus der Maurermeister Evers wohnte (heute Grewe, siehe Steinbergstr. 13).
Kinder: Agnes verh. mit Walter Rochow
Eduard später der Hausbesitzer
Max wird auch Bäcker. Er heiratet. mit Anne, geb. Rohweder, aus Wapelfeld. Sie übernehmen später die Bäckerei mit Laden in der Steinbergstraße 15
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Unmittelbarer `Vorgesetzter´ der Bauernvogte (Gemeindevorsteher, Bürgermeister) war der Dingvoigt / Kirchspielvoigt in Schenefeld und/oder das Amt in Rendsburg (früher auch Ambt geschrieben)
Hier eine Abschrift der Bauernvogtordnung von 1772 in seiner alten Sprache:
INSTRUCTION
für
die Bauer-Voigte des Ambts Rendsburg
- Muß ein jeder Bauer-Voigt eyfrigst angewandt seyn, seinem geleisteten Eyde gemäß, das Wohl seines Bauernlages, so viel an ihm ist, in alle Wege zu befördern, und überhaupt dahin sehen, daß die Dorfes-Beliebungen genau erfüllet und in dem Bauerlage, in der Land-Oeconomie etwas nachtheiliges oder verbotenes nicht vorgenommen, noch wider Königl. Allerhöchste oder andere Oberliche öffentlich bekannt gemachte Verordnungen und Befehle gehandelt werde, ohne sogleich davon in allen Uebertretung-Fällen die pflichtmäßige Anzeige bey dem p.t. Kirchspiel-Voigt, unter welchen er fortiret, zu thun. Insbesondere ist er aber verbunden
- Darüber Acht zu haben, daß die Allerhöchste Königl. Sabbats-Verordung vom 16ten April 1736 genau befolget und von den Dorf-Eingeseßenen, nach Vorschrift derselben, ohne äußerste Noth, keine Feld- noch andere Arbeit an Sonn- und Feyertagen beschaffet werde. Ist oder sind in einem Dorfe ein oder mehrere Krüge vorhanden, so siehet er darnach, daß daselbst an Sonn- und Festtagen keine sitzenden Gäste, noch irgend einiges Spielen geduldet werde und man an solchen Tagen auch nicht früher zu schencken anfange, als des Abends nach 5Uhr, und damit nicht länger, als bis um 9Uhr, fortfahre; Als zu welcher zeit alles Schencken für sitzende Gäste alltäglich eingestellet seyn muß.
- Ist derselbe schuldig, alle Ordres, welche zur weitern Beförderung bey ihm einlauffen, sogleich zu besorgen; diejenigen, welche sein Dorf angehen, lieset er den Eingeseßenen deßselbst deutlich vor, verständiget ihnen deren Einhalt, und betreibet die Befolgerung derselben
- So oft seine Gegenwart in Amts-Verrichtungen erforderlich, oder beordert wird, so muß er allemahl in Person erscheinen und bedienet sich zu solchen Behuf weder seiner Nachbaren noch seines Gesindes; Wenn er abwesend oder krank ist, so soll ein Hauswirth für ihn erscheinen
- Erfordert seine Pflicht, Inhalts Königl. Allerhöchster Verordung vom 7ten September 1736 alle fremde und ausheimische Bettler, wenn selbige sich in seinem Dorfe betreten laßen, sogleich zu arretieren und in die Kirchspiel-Voigtey zu liefern.
- Ist derselbe gehalten, alle Brüch-Pöste, sie haben Namen, wie sie wollen, es sey Schlägerey oder Schelten, oder wenn ein nicht erlaubtes Handwerk getrieben, oder gar Verbrechen ausgeübet werden, selbige bestehen, worin sie wollen, als Holzstehlen, Jagd-Contraventiones > sobald ihm davon etwas bekannt wird, dem ihm vorgesetzten Kirchspiel-Voigt, ohne Ansehen der Person, anzuzeigen, damit diesem Unheil möglichst gesteuret werden möge.
- Sollten uneheliche Personen im Dorfe sich schwängern laßen, so zeiget er so… ebenfalls an.
- Muß derselbe alle zehenden-Pöste angeben und jemand aus der Königl. Jurisdiction in eine fremde nicht ziehen laßen, ehe und bevor ein Schein vo…. Beykommenden Obrigkeit, daß der Abzug geschehen könne, ihm vorgew….. worden.
- Wenn fremde und unbekannte Personen im Dorfe sich bäuerlich niederlassen wollen, so sind selbige nicht eher anzunehmen, bis hizu Obrigkeitliche Erlaubnis ertheilt worden.
- Ist er schuldig, alle Sterb-Fälle, wenn unmündige Kinder oder abwesende Eltern vorhanden, zu melden.
- Wird ihm zur Pflicht geleget, alle Insten richtig aufzuzeichnen, wie auch alle A…. und Vermögende, in Absicht der Extra-Steuer, ohne Partheilichkeit in der Voigtey anzugeben, nicht minder den jungen Anwachs zum Dienste des Landaussch… daselbst getreulich Nahmhaft zu machen und weder von den ersten, noch von letzten jemanden zu verschweigen.
- Soll er, wie bisher geschehen, die monatliche Extra-Steuer von einem jeden Dorfe, nach dem Verzeichniße des Kirchspiel-Voigts, erheben, selbige in ein Quittung-Buche einzeichnen und solchergestalt bey dem Kirchspiel-Voigt des …. richtig abliefern.
- Es wird von ihm gefordert, wenn aus der Gemeinheit der Dorffschaft eigenmächtiger Weise Land eingenommen wird, oder wenn neue Kahten erbaut werden, oder wenn Verlehnts-Leute sterben, oder sonst Kahten vorhanden, welche nicht zu Register eingesetzet; dieses alles dem beykommenden Kirchspiel-Voigt melden, und muß er sich in deisem Stücke nichts zu Schulden kommen lassen.
- Bringet es seine Pflicht mit sich, von allen ausgeschriebenen und geleisteten Fuhren ein richtiges Register zu halten, damit einem Eingeseßenen vor dem and….. nicht zu nahe geschehe und eine gehörige Gleichheit beobachtet werde. Wenn eine Fuhre oder Vorspann ausgeschrieben worden, so muß er denjenigen, an welch.. die Reihe ist, dazu ungesäumt ansagen, und zugleich die Stunde genau bestimmen zu welcher der Fuhrmann an dem beschiedenen Orte seyn soll.
- Muß der Bauer-Voigt auf alle zum Dorfe gehörige Wege und besonders die Land-Straßen ein fleißiges Augenmerck haben, damit selbige in einem Verordnungsmäßigen zustand jederzeit erhalten werde. Wenn eine kleine Ausbeßerung erforderlich, so besorget er selbige alsobald durch die Beykommende der Dorffschaft; kann er aber die Eingeseßene derselben zu einer `promte´ zu beschaffenden Ausbeßerung des erforderlichen nicht bewegen, so meldet er solches seinem vorgesetzten Kirchspiel-Voigt.
- Da eine allgemeine Klage im ganzen Amte ist, daß es so schwer sey, Dienst-Volk zur Feld-Arbeit zu bekommen, so soll der Bauer-Voigte in seinem Dorfe genaue Acht haben, ob und wie viel Dienstlose Leute beyderley Geschlechts sich in selbigen halten, und er übergiebt davon alle viertel Jahr dem p.t. Kirchspiel-Voigt eine richtige `Defignation´; Auch ist er angewandt zu erforschen, ob von solchen Dienstlosen Leuten aus Mangel der Nahrung auch unerlaubte Mittel angewandt werden, sich den Unterhalt zu verschaffen. Sobald ihm dieserwegen ein Verdacht obwaltet, so entdecket er solchen dem Kirchspiel-Voigt.
- Ist er schuldig, die allgemeine Dorfs-Rechnungen, nach Einnahme und Ausgabe, sie bestehen, worin sie wollen, ordentlich einzurichten und solchergestalt in ein Buch aufzuzeichnen und sorgfältigst, auch nach abgelegter Rechnung, aufzubewahren, damit er stets, wann es verlanget wird, selbige vorzeigen und sich dieserwegen sogleich Justificiren könne.
- Sobald sich ein Verdacht äußern sollte, daß die Horn-Vieh-Seuche im Bauerlage ausbrechen mögte, so meldet der Bauer-Voigt solches sogleich dem Kirchspiel-Voigt ohne zeit-Verlust, damit dieser mit denen Eingeseßenen daselbst zusammen treten könne, um dienlich erachtende Vorkehrungen, zum besten der gesamten Dorffschaft, zu treffen.
Gegeben, im Königl. Amthause, zu Rendsburg, den 8ten May, 1772
Ihre Königliche Maytt. zu Dänemark Norwegen >>: bestallter Cammer-Herrn, Land-Raht und Amtmann zu Rendsburg, Ritter >. H:S:B: Brockdorff“
……………wegen schlechter Kopie am Rande nicht lesbar !!!…………………………………………………………………
Anmerkungen zur Bauern-Voigte-Ordnung:
Die Ausdrucksweise, der Stil und die Grammatik waren 1772 natürlich viel anders als heute. Überall findet man lateinische Worte, wie sie damals in gebildeten Kreisen benutzt wurden. Einige Wortübersetzungen zum besseren Verständnis.
Dorfes-Beliebungen Dorfgesetz (Miteinanderverhalten)
Ordres Mitteilungen, Aufträge
Behuf Zweck
Hauswirth Einer, der Eigentümer im Dorf ist
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Die Kate vom ehemaligen Hof Sachau
Dieses Bild ist ein kleiner Ausschnitt eines Luftbildes vom Hof Kühl (Alte Dorfstr. 3, zuvor Hof Sachau) aus den 1950er Jahren
Das Haus gehörte einst zum Hof Sachau. Der letzte Hofbesitzer aus der Sachau-Familie war
Markus Sachau Alte Dorfstra0e 3 (später Kühl), war der letzte Sachau in Beringstedt
Er verstarb ohne leibliche Erben im Jahr 1929 und sein Hof ging über in den Besitz von
Lene Sierk geborene Voß, verwitwete Ruge (In der Marsch 7, Hof Ruge), dann in 2. Ehe mit Hans Sierk verheiratet. Sie erbt den Hof Sachau mit der dazugehörigen Kate, weil ihre Schwiegermutter (Maria Ruge) eine geborene Sachau war.
In der Dorf- und Schulchronik steht geschrieben:
1929 Joh. Schröder zieht in das Sachau´sche Haus.
30.1.1930 Das Wetter war im Januar sehr milde. Bis jetzt sind einige Pferde den ganzen Winter draußen gewesen. Die größte Kälte war im Januar -3° C, jedoch hielt der Frost nur 3-4 Tage an.
Johann Schröder wohnt jetzt in Sachau´s Kate. (Quelle: Dorf- u. Schulchronik)
27.9.1933 Roch Betka zog in Sachaus`s Haus. Später Steinbergstraße …
Silvesterfeier mit Fam. Jonasson/Hartig. Dieses Bild wurde von Alwine Klein zur Verfügung gestellt
3.5.1934 Jonasson zog in Sachau´s Kate (Auf dem Bild ganz links. Bruder der Oma von Alwine Klein, geb. Hartig. Alwine Hartig, war eine geborene Jonasson).
Siehe dazu auch die Hausgeschichten `Im Eck 2´ und `Alte Dorfstraße 20´ (Hartig/Jonasson).
Er hatte eine Tochter (wohnt später in NMS).
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Der Schulwald
1955 Eintrag in der Dorf- und Schulchronik
18.4. Die Gemeinde hat das Flurstück Karkhof (Kirchhof) der Schule zur Anpflanzung eines Schulwaldes überlassen. Lehrer Wächtler pflanzte am gleichen Tage mit seiner Oberklasse 825 Zitkatannen, Erlen und Birken. (Herr Hartig hat die restlichen Bäume gepflanzt.) In der Kaffeepause erschlug Adolf Trede auf einem Seitenweg eine Kreuzotter. – Der Karkhof ist 0,75 ha groß –
26.5. Die gepflanzten Lärchen (40 Stück davon auf dem Karkhof, Schulwald) wurden von einem Rehbock gefegt. Lehrer Wächtler fuhr mit 4 Kindern im Auto zum Karkhof. 250 Lärchen bekamen einen Pfahl und wurden festgebunden.
1957 schreibt Lehrer Roske folgenden Text in die Dorf- und Schulchronik:
Am 25. April wanderten beide Klassen zum Schulwald. Die größeren Schüler pflanzten 20 Pappeln und einige Kiefern, da im Baumbestand große Lücken bestanden. Wucherndes Dorngestrüpp wurde vor der Pflanzung ausgerodet.
Anmerkung: Der Flurname Karkhof (Kirchhof) stammt wohl noch aus der Zeit, als es im 17. u.18. Jahrhundert viele Kriege gab und die Bevölkerung von Beringstedt sich hierhin zurückzog, wenn es im Dorf viele marodierende Soldaten und Einquartierungen gab (siehe hierzu: Kriegszeiten in Beringstedt ). Vielleich gab es diesen als `Schanze´ bezeichneten Platz bereits in noch früherer Zeit (siehe hierzu die grüne Nr. 24 -Sand-).Diese Gegend wurde als `Schanze´ genutzt, weil es hier am Rande des Moores eine höher gelegene Sandanhäufung gab, die sich hier nach der letzten Eiszeit abgesetzt hatte (auch Voßbarg genannt). Vermutlich gab es hier auch kleine Holzhäuser oder Verschläge die jedoch längst verschwunden sind. Über die nahe gelegene `Groot Wisch´ und den `Schepsgraben´ an der HaalerAu gab es eine Verbindung zur Außenwelt. Damals wurden hier wohl auch Tote begraben, daher wohl der Name Karkhof. Skelette oder Knochen wurden jedoch nie gefunden. Das auf dieser Karte verzeichnete Wasserloch (Teich) auf Hinr. Mehrens Koppel dürfte/könnte die `Rittmeisterkuhle´ gewesen sein. Heute ist davon ebenfalls nichts mehr zu finden.
Weitere Informationen hierzu findet man in der Rubrik Historisches / Beringstedt in Kriegszeiten
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Der alte Landweg Straßenbau Beringstedt – Puls Fohrsberg
Dieser alte Kartenausschnitt von 1795 wurde im Internet veröffentlicht
Dieser Kartenausschnitt wurde von Tanja Nielsen, Osterhof, zur Verfügung gestellt. Er ist coloriert und stammt aus der gleichen Zeit.
Der Kartenausschnitt zeigt den südlichen Teil von Beringstedt mit dem Weg nach Puls, der mitten durch die Mühlenbek verlief, heute auch FohrsAu genannt.
Bereits um 1769 wurde dieser Weg angelegt.
Die Mühlenbek hatte in ihrem Verlauf über die Zeit eine sandige Abbruchkante ausgewaschen an der Nordseite. Daher der Name Fohrsberg. Diese Abbruchkante wurde im Laufe der Zeit an den zugänglicheren Stellen abgeflacht um hier mit Pferd und Wagen einen Weg zu finden, der durch den Bach in Richtung Schenefeld führte. Denn Beringstedt gehörte einst dem Kirchspiel Schenefeld an und fleißige Kirchgänger, z. B. die Familie Hadenfeld, hatten hier, ihrer Pflicht gemäß eine Fuhrt geschaffen, um am Sonntag zur Kirche zu fahren. Von diesen Fuhrten gab wohl noch weitere in dieser Zeit (z. B. nach Ostermühlen).
Eine weitere alte Karte von 1880: hier: Ein kleiner Ausschnitt. Dieser geht im Süden leider nur zur bis zur Mühlenbek
Für den Straßenausbau Beringstedt – Puls wurde der Fohrsberg abgetragen (siehe Bild unten).
...diese Bild befindet sich im Beringstedter Archiv
Auszug aus dem HEIMATBUCH DES KREISES RENDSBURG, bei dem der Beringstedter Dorflehrer Max Göttsche mitgewirkt hat bei dem Bericht über Beringstedt:
Der ganze Landstrich zwischen Fohr und Ostermühlen war früher Heideland. Durch die führten kreuz und quer Wagenspuren. Von Süden nach Norden ging der Alte Landweg, vom Pulser Mühlenweg durch den jetzigen Ostermühler Teich, dann gradlinig über den Haag nach Todenbüttel (noch heute heißt dort ein Weg: `Am Haag´). An der alten Fuhrt durch den Mühlenbek stand in früheren Zeiten eine Kate `Stickelsloh´ genannt (siehe: Die Geschichte von der Swatten Greet, hochdeutsch: schwarze Grete). Die letzte Besitzerin soll sich das Leben genommen haben. Sie ist dann in der Auböschung begraben. Ältere Leute haben als Knaben Reste vom Sarg gesehen. Schwart Greet soll jetzt in der Mitternachtszeit im Mühlental am Fohrsberg noch umgehen!!
Das Gebiet am Fohrsberg war einst sandiges Heideland und somit für die Landwirtschaft eher ungeeignet. Als dann, Ende des 18. Jhrdts., die Beringstedter Landflächen unter den hiesigen Hofbesitzern aufgeteilt wurden (jeder bekam ein Stück Wald-, Acker- und Weidefläche. Zuvor bestand die ALMENDE d.h. jedes Dorf bewirtschaftete die Flächen in Gemeinschaftsarbeit) fand der Landmann Ehler Holm hier eine Bronzene Figur, die er damals fälschlicherweise für Gold hielt.
siehe hierzu Historisches/Fohrsberg
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Der letzte Müller von
Ostermühlen
In einem Zeitungsbericht von 1967 steht zu lesen:
Der letzte Pächter war Müllermeister Hans Bock. Er begann 1914 seine Lehrzeit in Ostermühlen und übernahm später den Betrieb als Pächter. 1924 heiratet er Anna Hadenfeldt (5. von insges. 14 Kindern des Claus-Daniel H. und Margarethe, geb. Kaltenbach).
Bis 1962 hat er das Korn der Bauern mit Wasserkraft gemahlen und das Mahlgut mit seinem Tafelwagen und den beiden Kaltblütern an die Bauern und Bäcker geliefert. Heute verbringt er seinen Lebensabend in seinem Haus unweit des Sees und kann in der herrlichen Umgebung seine Spaziergänge machen. Die alte Wassermühle aber klappert schon lange nicht mehr und das Mühlrad ist abmontiert. Im Mühlenhaus wohnen Sommergäste.
Zu erwähnen bleibt noch der Fischreichtum im Ostermühler See. Früher, als ihn der Eigentümer noch nutzte, zog er vor allem Karpfen darin auf und wenn dann im Oktober oder November das Wasser abgelassen wurde, konnten Bauer Voß und Müllermeister Bock bis zu 20 Zentner fette Karpfen aus dem Wasser ziehen. Auch der Aalfang hat sich gelohnt. Wie Müllermeister Bock erzählte, fanden sich nicht selten 30 – 50 Pfund Aale in der Reuse am Schott, wenn er sie morgens leerte. Aber auch Hechte, Schleie und Rotaugen sind zahlreich vertreten. Heute (1967) ist der See an Privatleute verpachtet, die sich am Ufer ihr Sommerhäuschen gebaut haben. In der Stille dieser reizvollen Landschaft verleben sie ihre Sommertage und können dabei ihrem Hobby, dem Angelsport, nachgehen. Dass sie dabei auch Erfolg hatten, beweisen die großen Hechtköpfe, die als Trophäen an der Wand des Sommerhäuschens hängen.
Zu den Anfängen: siehe hierzu auch die Geschichte: Ostermühlen -Hofgeschichte-
Dieser Originaltext von 1470 befindet sich in Schleswig im Archäologischen Landesamt von Schleswig-Holstein.
Damals steht die Mühle direkt an der Au in Osterstedt `Ostermölle´ genannt, siehe unten !. In dem alten Schriftstück steht: Oestermolen
(später ist hier das Meiereigebäude von Osterstedt, Hauptstraße/Alsen 36, heute auch schon längst nicht mehr in Betrieb).
Bei einem Besuch im ALSH in Schleswig hat Herbert Jürß dieses Dokument gefunden:
Abschrift des obigen Textes:
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Nachtwächter in Beringstedt waren:
...wer zuvor diesen Dienst ausübte, müßte noch weiter recherchiert werden. Die folgenden Informationen stammen aus der ersten Schulchronik:
1905 Jasper Peters Er war bis 1888 der Dorf-Schäfer in Beringstedt und später u. A. auch Nachtwächter. Siehe hierzu: Beringstedter Original: Der letzte Gemeindeschäfer.
Er wohnte zeitweise in der Friedenstraße 1 (beim Altenteiler Claus Ott, später dann bei Familie Martens, In de Marsch 3. Dort hatte er seinen verbrieften Altersruhesitz, er starb im Dez. 1924).
Anmerkung: Gemäß einem Eintrag in der ersten Schulchronik im Jahr 1919, erhält der Nachtwächter jährlich 547,50 Mark.
1920 Hans Voß Er wohnte im Haus `Alte Dorfstraße 8´ zur Miete.
Er mußte dann umziehen, weil ein neuer Besitzer das Haus zum Eigenbedarf kaufte. Wohin er zog wird nicht erwähnt.
Hinrich Voß Seegen
1923 Oktober: In Beringstedt wurde ein Nachtschutz, bestehend aus 55 Mitgliedern, gebildet. Vom 1. November ab sollen in jeder Nacht 4 Mann Wache halten, je 2 in der ersten Nachthälfte, je 2 in der zweiten. Vorsitzender des Nachtschutzes ist Gärtner Lamprecht.
1929 Johann Hansen Heckenweg 1 (die Familie wohnte zuvor als Mieter bei Sievers `Im Eck´, das Haus brannte ab)
Hinrich Hartig Alte Dorfstraße 20 Er war der letzte Nachtwächter in B.
Eintrag in der Dorf- und Schulchronik im März 1933: Die NSDAP hat in Beringstedt eine Nachtwache eingerichtet. Es beteiligen sich auch, außer der SA Mitglieder, im Ganzen 40 Mann.
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Eine alte Postkarte von 1905 zeigt ein als Jägerhaus bezeichnetes Gebäude (Kreis links). Es handelt sich um das Haus der Familie Gier, Saar 21 (heute Kleist). Es wurde im Jahr 1888 gebaut (siehe Hausgeschichte). Carl Gier (ursprünglich aus Rasdorf bei Preetz stammend) hatte hier in Beringstedt und Umgebung sein Revier als Forst- u. Jagdaufseher. Für ihn und seine Familie wurde dieses Haus gebaut. Nördlich der Bahnstrecke gab es zu dieser Zeit nur ein weiteres Haus, alles andere war noch unbebaut. Siehe weiter unten nachfolgenden Kartenausschnitt, der im Jahr 1880 veröffentlicht wurde.
Auch diese Ansichtskarte, geschrieben 1903 zeigt das Jägerhaus in Seitenansicht.
Zuvor gab es nördlich der Bahnlinie nur das Haus Saar 38, wie diese Karte von 1880 zeigt:
Dann gibt es noch ein weiteres Haus: Reiherstieg 1, etwas außerhalb vom Dorf gelegen, direkt an der Bahn, gebaut um 1904. Es diente, nachdem die Fischerei aufgegeben wurde, als Unterkunft für Kieler und Hamburger Jagdpächter (Knoop). Hier eine Aufnahme von 1910:
Im Beringstedter Archiv findet man hierzu folgendes:
Auch dem von der weiblichen Dorfjugend heftig umschwärmte Förster Gundlach diente sie als Unterkunft. Der Jagdpächter verzog dann nach Rehheide und der Hamburger Pächter (Knoop) zog es bald vor im Dorf zu wohnen (siehe Hausgeschichte Friedrichstr. 20, Kate Bruhn).
Dann wohnte vorübergehend der Förster Collande (aus der Nähe von Glückstadt) in der `Fischerei´. Collande hatte in der Blomschen Wildnis angeblich seine Frau und seine Tochter im Nachthemd vor den Pflug gespannt und nachts bei Mondschein mit diesem Gespann auf dem Feld gepflügt. Er blieb nicht lange.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Heimatbuch II Beringstedt, Seite 69
geschrieben 1934 von Anne Holm (sie heiratet später den Bäcker Alfred Schlüter, Saar 23)
Eine alte Bauerntracht
In Gedanken gehe ich zurück in die Zeit vor mehr als 100 Jahren. Ich befinde mich auf einem alten, schönen Bauernhof in der Döns. Bei mir in der Döns am Spinnrad sitzt die ältere Bauernfrau. Der Abend war schon gekommen und die Dämmerung trat ein. Wie ich mich eine lange Zeit mit der Bäuerin unterhalten habe, öffnet sich plötzlich die Dönstür. Herein tritt mit freudigem Gesicht der stolze Bauer. Er begrüßt mich freundlich und erzählt uns dann von seinen Erlebnissen auf der Taufe, von welcher er kam. Ich aber beguckte seine farbenfreudige Tracht. Diese hat die Farben schwarz-weiß-rot. Schwarz der Rock, weiß ist die aus einem Stück bestehende, selbstgemachte Leinenhose und rot ist die beiderwendsche Weste. Nachdem er uns seine schönsten Erlebnisse erzählt hat, zieht er den dicken, schwarzen Gehrock aus und hängt ihn an seinen Platz. Dieser ist ein Nagel bei der Tür. Hiernach setzt er sich auf einem einfachen Holzstuhl nieder. Anstatt der schwarzen Rockärmel sehe ich jetzt weiße Hemdsärmel. Von der roten Weste glänzen 16 silberne Knöpfe, welche von Vater auf Sohn vererbt werden. Plötzlich fiel es dem Bauern ein, daß er jetzt Gelegenheit hatte, seine Pfeife zu rauchen. Er stand auf und holte die weiße Kalkpfeife. Diese hing an einem Nagel an der Wand. Nun sah ich mir besonders die merkwürdige Hose an. An jeder Seite sind 24 hölzerne, mit weißen Leinen überzogene Knöpfe, welche selbst gemacht sind. Nachdem der Bauer seine Pfeife mit schlichtem Tabak gefüllt hat, setzt er sich wieder gemütlich auf seinen Platz du plaudert weiter. Die Uhr schlug 10 h. „So spät ist es schon!“, sprach ich erstaunt und schaute aus dem Fenster. Vom Himmel strahlten die goldenen Sterne, sogar ein leuchtender Vollmond sandte sein grelles Licht auf die stille Erde. Nun muß ich den Heimweg antreten. Doch bevor ich hinaus ging betrachtete ich noch einmal den schwarzen Gehrock. Er ist schön mit schwarzem Stoff gefüttert. Die Taschen des Rockes sind hinten an der innenseite. Darum ist der Rock mit einer Doppelreihe von 9 mit schwarzem Stoff überzogenen Knöpfen gesetzt. Ich sprach zum Bauern: „Es muß doch unbequem sein, diese Tracht zu tragen!“ „Ja,“ sprach er, „aber wir tragen sie ja nur bei Festlichkeiten wie Taufe, Hochzeit usw!“ Dann verabschiedete ich mich und verließ den stillen Bauernhof.
gez. Anne Holm
abgeschrieben von W. Krogh
Dieses Bild wurde mit ins Heimatbuch II geklebt:
Anmerkung: Auch die Frauen trugen damals zu bestimmten Anlässen eine Tracht. Ein Bild von dieser Frauen-Tracht gibt es leider nicht.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Beringstedts öffentliche Telefonzelle
Geschützt vor Wind und Wetter konnte hier jeder telefonieren; mit Münzeinwurf und mehreren Telefonbüchern zum Nachschlagen.
Auf diesem Foto aus dem Jahr 1987 ist die gelbe Telefonzelle zufällig mit aufgenommen worden. Sie stand in der Steinbergstraße, direkt am Bürgersteig in der Grundstücksecke vom Haus unseres Bürgermeisters Herbert Jürß, Steinbergstraße 7.
Die Zahl der privaten Telefongeräte in den einzelnen Haushalten hatte immer mehr zugenommen. Deshalb wurde die Telefonzelle nach und nach immer weniger benötigt und genutzt. Auch wurde sie immer öfter von übermütigen Mitbürgern oder Fremden in einen nicht brauchbaren Zustand gebracht, wie z. B. zerrissene Telefonbücher oder herausgerissene Hörerschnur und ähnlichem. Die notwendigen Wartungen und Reparaturen von der Deutschen Post blieben oft aus.
Als dann die Deutsche Post AG umgewandelt wurde, übernahm die Telekom die Verwaltung dieser öffentlichen Telefonzelle. Die gelbe, mit einer Tür versehene Telefonzelle verschwand und eine moderne, magentafarbene offene Telefonanlage wurde aufgestellt. Diese hatte dann auch kein Münzfach mehr, sondern wurde mit einer Telefonkarte bedient. Diese konnte man bei Bedarf bei der Postagentur kaufen. Auch diese neue öffentliche Telefonanlage wurde dann nur noch wenig genutzt, so dass auch sie nach einiger Zeit wieder demontiert wurde.
Es gab dann noch einen Fernsprecher an der Bushaltestelle Steinbergstraße. Diese ist jedoch nach kurzer Zeit auch dem Vandalismus zum Opfer gefallen und heute ebenfalls nicht mehr vorhanden. Es hat ja heute auch fast jeder ein Mobiltelefon.
Im Heimatbuch II der Gemeinde Beringstedt findet sich auf der Seite 159 ein Bericht mit der Überschrift: Unsere Postagentur. Geschrieben im Februar 1944 von dem Schulkind Hildegard Heesch. Hier beschreibt sie, wie sie für ihre Mutter Briefmarken holen soll: Ich betrete den Vorraum. Hier stelle ich mich vor den Schalter. Noch ist keiner da. Rechts und links hängen viele bunte Bilder. Links ist eine Telephonzelle. Diesen Raum kann jeder betreten. Von dort kommt man in die Poststube. Nun kommt Frau Knuth und fragt mich: „Was willst du haben? ….
Somit gab es also auch bereits vorher in Beringstedt die Möglichkeit zum Telefonieren.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Heimatbuch II Beringstedt Seite 97 / 98
Geschrieben 1936 von Inge Sieberkrob
Der Sportplatz - am Knöll -
Es ist ein sonniger Sommertag. Ich begebe mich beim Knöll vorbei und wandere den Weg entlang. Leiser Wind bewegt die dünnen Zweige der Büsche. Meine Augen blicken nach dem neben mir liegenden, stillen Wäldchen. Das liebliche Singen der Vögel ermuntert mich. Nun habe ich die Hälfte meiner Tour hinter mir und stehe vor dem hinter dem Knöll liegenden Äckern, struppiges Heideland. Was schimmert da denn so gelb aus der braungrünen Heide hervor? Das muß ich doch mal untersuchen. Seht, es ist ja eine Sandkuhle! Allerlei Gerümpel und Busch bedeckt den gelben Sand. Ja, dieser Sand bringt aber doch wirklich nichts ein. Der Bauer Hans Kaltenbach, dem dieses gehört, könnte es ja man urbar machen. Bei diesem Gedanken verlasse ich das Heideland und gehe nach Hause. Eine lange Zeit ist vergangen. Ich komme wieder an dem Heideland vorbei. Was ist das denn? Es arbeiten hier ja viele Arbeiter. Ich komme näher heran und merke, daß es der „freiwillige Arbeitsdienst“ ist. Nun denke ich an die Worte, welche ich schon im Dorfe erfahren habe. Nämlich, Todenbüttel hat dieses Heideland ja gepachtet und will einen Sportplatz machen. Die Heide wird weggeschaufelt und über die braune Erde kommt Kies. Ja, nun muß ich auch wohl nach Hause. Die Sonne geht schon unter und bekommt eine Farbe wie Feuer.
Ein ganzes Jahr ist vergangen. Wie freuen wir uns, morgen ist ja Sportfest. Alle sind neugierig, wie der Sportplatz wohl geworden ist. Der Tag ist gekommen. Früh morgens mache ich mich auf. Es sind eben die Vögel erwacht. Ihre lieblichen Lieder durchschallen die Einsamkeit. Die Sonne geht auf und läßt ihre ersten Strahlen auf die Erde fallen. Still ist um mich. Ich sehe durch das Grün der Büsche ein hübsches Eingangstor. Ich vernehme ein lautes Rufen der Turner. Endlich bin ich am Sportplatz angelangt. Ach, wie toben sie sich hier ab. Da kommt ein Turner. Oh, wie schwitzt der aber. Sein Gesicht hat eine rote Farbe. Er sucht nach Wasser. Aber wo ist etwas? Keiner kann was finden. Da steht ja eine Frau mit Buttermilch. Nein, er will sich nichts kaufen sondern geht nach dem Knöll, um Wasser zu trinken. Er kommt wieder. Nun hat er seinen Durst gestillt und fängt wieder an zu turnen. Ja, der Sportplatz ist wohl schön, aber hat doch keine günstige Lage. Es fehlt der Brunnen. Auch ist kein Schatten da. Zwei Sachen die auf einem Sportplatz sein müssen.
gez. Inge Sieberkrob
Diesen Sportplatz gibt es heute schon lange nicht mehr, aber der Name ist geblieben. Auch der heutige Besitzer (H. Möller) nennt ihn noch so, nachdem er diese Flurstück vor über 30 Jahren von dem Vorbesitzer Kaltenbach gekauft hat.
Google maps 2023
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Heimatbuch II Beringstedt Seite 85 / 86
Geschrieben am 28.10.1935 von Karl-Heinz Keller
Die Beringstedter Feuerwehr
Die Feuerwehr hat den Zweck, das Dorf vor Feuersbrunst zu bewahren. Zuerst war hier im Ort nur eine Zwangsfeuerwehr. Hierzu gehörten alle männlichen Einwohner, außer den Beamten, im Alter von 16 – 45 Jahren. Die Einwohner von 45 – 60 Jahren gehörten zum Ordnungsdienst. Zum Bekämpfen des Feuers hatte man lederne Eimer und Handspritzen. Die Zwangsfeuerwehr stand unter dem Komando des Brandmeisters und war eingeteilt in Spritzmannschaft und Steigertrupp. Die älteren wurden als Rettungsmannschaften ausgebildet und zu Ordnungsdiensten verwendet. Der Steigertrupp war ausgerüstet mit Leitern, Dreschforken und Ratschen. Er stand unter dem Komando des Steigerführers. Der Steigertrupp hatte schon früher einen Helm und Gurt. Sie hatten zweimal im Jahr eine Übung. Dann bekam Beringstedt eine Saug- und Drückpunpe. Im Jahr 1904 erhielten wir eine zweite neue Saug- und Drückpumpe. Und 1922 wurde die freiwillige Feuerwehr gegründet. Es treten ihr 27 Mann bei. Die freiwillige Feuerwehr hatte sich die Aufgabe gestellt, durch schnelles, tapferes und richtigeres Eingreifen das Feuer wirksam bekämpfen zu können. Die Freiwillige Feuerwehr erhielt Uniformen. Eine Dienstbluse und einen blauen Tuchrock. Die beträchtlichen Kosten zu der Beschaffung wurden von der Gemeindekasse, Spar- und Darlehenskasse und dem hiesigen Jagdverein gestiftet. Außer den 27 aktiven Mitgliedern traten noch eine Anzahl passiver Mitglieder bei, die die Wehr durch einen jährlichen Beitrag unterstützten. An der Spitze der freiwilligen Feuerwehr stand der Hauptmann. Der Stellvertreter des Hauptmannes war der Steigerführer. Es wurden im Jahr 15 – 20 Übungen abgehalten. 1934 wurde die Feuerwehr anders eingeteilt. Todenbüttel, Osterstedt und Beringstedt bilden eine Wehr. Die Wehr ist eingeteilt in drei Löschzüge.
gez. Karl-Heinz Keller
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Heimatbuch II Beringstedt Seite 111 /112
Ein Aufsatz geschrieben von Ilse Lüders am 31.05.1937 (sie wohnte im Pfennigkrug)
Den Inhalt dazu hat sie von Eggert Kaltenbach erzählt bekommen.
Der Text wurde von Gertrud Keller im Jahr 2018 aus der alten deutschen Schrift übersetzt. So kann auch die heutige Generation ihn lesen:
Die Beringstedter St.-Vitus-Gilde
Die Beringstedter St.-Vitus Gilde wurde im Jahr 1744 gegründet. Zuerst wurde sie im Hause von Klaus Bruhn gefeiert. Später feierte man sie im Kaltenbachschen Haus. Johann Kaltenbach wurde Ältermann genannt. Sechs Männer sind im Vorstand: Klaus Wohlers, Beringstedt, Peter Brand, Oldenborstel, Michael Ohmling, Puls, Jürgen Jakob, Seefeld, Markus Haß, Osterstedt, und Lehrer Lindemann als Schriftführer. Die Gildefeier ist jedes Jahr am 15. Juni. Schon 15mal ist sie im Hause Kaltenbach gefeiert worden. An diesem Tag mußte Kaltenbach aus der Feuerversicherung Landesbrandkasse austreten. Das konnte und wollte er nicht. Da wurde die Feier nach Schümanns Gasthof verlegt. Als die Feier noch in Kaltenbachs Haus war, war es ein großes Volksfest. Jung und Alt, alles was Beine hatte, ging zur Gildefeier. Der Saal wurde von Gastwirt Bolln aus Reher geholt. Beim Saallegen helfen lange Jahre Martin Wendell und Jürgen Martens. Abends vorher kamen die jungen Leute, um den Saal zu schmücken. Die Tür schmückte man mit einer Girlande und einem Eierkranz. Jedes junge Mädchen mußte ausgepustete Eier mitbringen. Wenn sie mit der Ausschmückung fertig waren, durften sie bis 12 Uhr (Mitternacht) tanzen. Dann sagte der Hausherr: „So, Kinder, nun müßt ihr wohl nach Hause gehen, damit ihr morgen ausgeschlafen habt“. Morgens um 8 Uhr ging es mit Musik zum Scheibenstand. Geschossen wurde im Ellerrehms-Weg. Die Scheibe stand vor Martin Krögers Holstenkoppel. Der König bekam einen silbernen Löffel. Einer mußte beim Schießstand Schnaps einschenken und Zigarren verteilen. Kaltenbach mußte im Gildehaus bedienen. Jeder der bezahlte bekam einen Schnaps und ein Glas Braunbier. Um 12 Uhr war das Schießen vorbei. Dann wurde der König mit Musik ins Gildehaus gebracht. Jetzt bekamen die sechs Mann Mittagessen. Es gab bunten Mehlbeutel mit Schweinebacke und Mettwurst. Später gab es Ochsenbraten oder frische Suppe. Nach dem Mittag tranken sie Kaffee. Darauf spielten die Musiker zwei Tanzlieder. Den ersten Tanz machten die sechs Mann. Wenn es zu warm wurde, zogen sie ihre Röcke (Jacken) aus. Selbst die alten Leute, die sonst fast gar nicht aus dem Haus kamen, gingen mit zur Gildefeier. Unten auf der großen Diele wurden Tische und Stühle bereitgestellt. Die Hauptkellner waren Klaus Voß, Saar, Jasper Peters (Dorfhirte) und Hans Detlef Ott. Mit dem ersten Hahnenschrei war das schöne Fest vorbei.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Im Besitz von Erh. Marxen, Knöll 1, befindet sich ein Buch:
In diesem Buch wird das Musikerdasein von verschiedenen Musiker-Gruppen der Region beschrieben und wie feierfreudig die Menschen in den 1950er und ´60er waren.
Es wird weiterhin beschrieben wie die Dorffeste: Eisboßeln, Ringreiten, Abtanzball, Gildefeste, Vogelschießen und vieles mehr abliefen und die `Rugesche Kapelle´ (sowie andere Musiker-Gruppen) für Stimmung sorgten. Dies war in fast jedem Dorf in der Umgebung so. Einige Kopien hieraus sind:
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Volksküche in Beringstedt
In den Kriegsjahren (2. Weltkrieg) wurde der Holz- und Torfstall der Schule (siehe Bild, beim Wasserturm) umfunktioniert und es wurde eine Volksküche hier eingerichtet. Diese wurde um so wichtiger, je mehr flüchtende Menschen auf dem Beringstedter Bahnhof eintrafen.
Im Beringstedter Heimatbuch gibt es hierüber folgende Beiträge zu lesen:
Ein scharfer Nordwind weht um die Ecke des Bahnhofsgebäudes in Beringstedt. Einige Flüchtlinge werden hier endlich von der langen, ungemütlichen Reise erlöst.
1. Küchenklasse
„Mutter, schau, dort ist der Schulhof, dann muß auch hier die Volksküche sein!“, sagt ein 10-jähriger Knabe zu seiner Mutter. Nach einigen Schritten sind sie hier angelangt. Mit einem „guten Morgen“ treten sie in die Volksküche, in welcher ein mit Ziegelsteinen gepflasterter Fußboden ist. Ihr Gruß wird von einer Frau, die an einem großen, grauen Herd an der Ostseite steht, erwidert. Die Frau sagt mit einem höflichen Ton: „Haben sie Interesse, meine Volksküche zu besehen?“ Welches mit einem „ja“ bekräftigt wird. Zuerst gehen sie in eine einfache Tür, welche zur Vorratskammer führt, worin aber nicht viele Vorräte befinden. An der Ostseite stehen zwei große, saubere Kessel, zwischen denen ein großes Drahtglasfenster ist. Den Herd, worüber ebenfalls ein Drahtglasfenster ist, trennt ein kleiner Schornstein. Die Südseite enthält ebenfalls Drahtglasfenster. In der Mitte dieser Fenster steht ein kleiner, roter Schrank. Die Westseite schmücken zwei Fenster, welche sehr schlecht zu schließen und zu öffnen gehen. Zwischen den beiden Fenstern hat eine einfache Luke ihren Platz. Auf die Frage, was diese bedeute, sagt die Frau: „Diese dient zum Essenausgeben.“ In der Mitte der Volksküche steht ein großer, einfacher Tisch, um den ungefähr fünf Hocker stehen. – Dies war im Jahr 1945.
2. Umbau der Volksküche
„Was ist denn mit der Volksküche los?“ fragt eine ältere Frau, die erstaunt vor der gewesenen Volksküche stehen bleibt. „Es wird eine Klasse“, sage ich. Wir schauen hinein. Hier sieht es wüst aus. Die zerbrochenen Steine liegen auf dem Fußboden. Die Vorratskammer ist mit zur Hilfe genommen worden. Dieses sieht man, denn die roten Steine, die einmal die Grenze bildeten, sind noch zu sehen. Die beiden Fenster erkennt mach auch nicht mehr. Die Fensterrahmen sind herausgenommen. Es sieht aus, als wären drei große Löcher in die Ostwand gehauen. Die Südseite hat jetzt die Ehre, eine Tür zu haben. Diese ist, vom Schulhof gesehen, das letzte Fenster. Der Raum sieht nicht nach einer Volksküche noch nach einer Klasse aus.
3. Die fertige Küchenklasse (Schulklassenraum)
Am 5. Mai holten die Oberklasse und das 4. Schuljahr die neuen Tische und Stühle von Tischler Hadenfeldt. Die Küchenklasse ist fertig! Neugierig schauen wir hinein. 15 neue Tische und 30 neue Stühle, 6 alte Tische und 12 alte Stühle besetzten nun den neuen Raum. An den Wänden sind noch keine Bilder, die die Klasse schmücken. Die Wände sind oben weiß und unten bunt. Ein kleiner Knabe sagt vorwitzig: „Ha, das Licht, guck mal dort ist noch keine Lampe!“ „Ja“, sage ich, „darüber mache dir keine Gedanken, das kommt noch, später“. „Und wo sollen wir unsere Mäntel lassen?“ fragt besorgt ein kleines Mädchen. „Vorläufig auf den Stühlen und später bekommt ihr einen Vorraum“, tönt es aus der Menge der neugierigen Kinderschar. „Mein Platz ist am Fenster“, höre ich aus dem Geschwätz. „Ja, da möchte ich auch einen Platz haben“, denke ich, denn die 3 Fenster sind niedrig, so das man eine gute Aussicht nach Osten hat. Nun werfe ich einen Blick auf den Fußboden. Dieser ist nicht mehr mit Ziegelsteinen ausgelegt, sondern mit Asphaltfliesen.
Beringstedt, den 7.5.1949, Ursula Glodowski
Ab 1974 entsteht hier an dieser Stelle das neue Dorfzentrum mit Feuerwehr-Gerätehaus und Versammlungsraum der Gemeinde Beringstedt. Auch an eine Einliegerwohnung für die Mitbürgerin Miete Köhler wird gedacht. Danach wohnt hier Lothar Meller.
Anfangs hat dieser Neubau ein Flachdach.
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Timm Kröger und Ostermühlen
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Stickelloh
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Schule
Aufsätze Beringstedter Schüler
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Die Geschichte der alten Schule in der Dorfstraße
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Verzeichnis der Lehrkräfte in den Schulen
Verzeichnis der Lehrkräfte in den Schulen
Die alte Sportbaracke
Die alte Sportbaracke
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