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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Die Stellmacherei und Stielfabrik Jochim Butenschön
später
das Lohnunternehmen von Ernst Butenschön
Der Name Butenschön ist sehr alt und wird schon im Jahr 1255 in Hamburg erwähnt. Auf dem Mittelrücken von Schleswig-Holstein kommt er häufig vor und auffällig oft im südlichen Raum von Neumünster.
(So steht es in den Aufzeichnungen, die sich im Beringstedter-Archiv befinden. Verfasser war vermutlich Otto Bolln. Er wurde 1900 in Beringstedt geboren, siehe hierzu die Eltern-Hausgeschichte: Mückenhörn 9 -heute nicht mehr vorhanden-. Auch in seiner Familiengeschichte taucht der Name Butenschön auf, jedoch schon vor längerer Zeit).
Jochim Butenschön *1867 verheiratet mit Marie *1868, geb. Schaffer
Er kaufte das neu gebaute, jedoch noch nicht ganz fertiggestellte Haus in der alten Dorfstraße 6 (Baujahr 1892)
Herr Butenschön war Stellmacher und Wagenbauer. Er war als Holzhandwerker sehr gefragt und beschäftigte Gesellen und Lehrlinge und erweiterte seinen Betrieb, modernisierte ihn beträchtlich durch die Anschaffung von Maschinen, die zunächst mit Dampf, später mit Strom betrieben wurden. Der Wagenbau trat in den Hintergrund, weil die maschinelle Anfertigung von Stielen für Schaufel, Spaten, Sensen und Harken Vorrang hatte. In den Jahren 1912-13 war hier auch sein späterer Schwager Heinrich Schnoor beschäftigt. Jochim Butenschön war expansionsfreudig eingestellt und nutzte die Chance auswärtige Dreschmaschinen, die mit Dampf betrieben wurden, auszuschalten indem er sich selbst eine derartige anschaffte von der Firma LANZ nebst Buschhacker und Kreissäge. Er zog damit von Hof zu Hof und das Geschäft war sehr einträglich. Auch für seinen Sohn Ernst (*1902).
Dieses Bild wurde in das Beringstedter Heimatbuch geklebt:
Siehe hierzu auch die Hausgeschichte: Alte Dorfstraße 6
Diese alten Rechnungen wurden von Ingrid Martens zur Verfügung gestellt:
Sie stammen aus den Jahren: August 1921
November 1921
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Die noch vorhandenen Informationen zu diesem Bericht über die Walzengemeinschaft wurden 2024 zur Verfügung gestellt von Hermann Möller. Er ist der letzte, der dieser Gemeinschaft beigetreten ist, nachdem Paul Kaltenbach ihm seinen Kuhstall im Wesfladen und das dazugehörige Land verkauft hat. Von den ehemaligen Mitgliedern haben viele ihre Landwirtschaft mittlerweile längst aufgegeben oder sind nicht mehr am Leben.
Ohne Datum: Das Gründungsprotokoll der Walzengemeinschaft (vorliegend als Kopie, siehe weiter unten) mit den dazugehörigen Unterschriften der Mitglieder ist ohne Datum.
Die Gründung dieser Gemeinschaft liegt in den 1970ern.
Zuvor gab es bereits eine Maschinengenossenschaft, die sich in den 1950er Jahren zusammengeschlossen hatte.
Dieser Beleg aus dem Jahr 1956 wurde von Ingrid Martens zur Verfügung gestellt:
Als Maschinen-Fahrer bzw. Arbeiter dienten Hans Fischer, Fohr, und Adolf Keller, Am Wischhof 13, für die Maschinenhaltungsgenossenschaft. Im Frühjahr wurde Unkraut gespritzt und im Winter -auf den Dielen der einzelnen Höfe- gedroschen oder mit dem Buschhacker wurde Kleinholz gemacht. Auch eine Stroh-Presse gab es bei der Maschinen-Genossenschaft ebenso einen 2-reihigen Kartoffelroder von LANZ. Ebenso einen Miststreuer mit einem Greifarm zum Aufladen. Jedoch keine Mähdrescher. Diese hatten viele Bauern selbst oder in Gemeinschaft mit einem Nachbarn oder einem anderen Hofbesitzer (so z. B. bei Erh. Marxen, der gemeinsam mit seinem Nachbarn Adolf Timm eine solche Maschine gekauft hatte. Diese wurden damals noch von einem Traktor gezogen).
Folgende alte Rechnungen der Maschinenhaltungsgenossenschaft wurden ebenfalls von Ingrid Martens zur Verfügung gestellt:
Abschrift der beschlossenen Verfassung der Walzen-Gemeinschaft:
Die Unterzeichner beschließen eine Walzengemeinschaft zu gründen und als Interessenten mit den nachfolgend aufgeführten Hektar beizutreten.
Ferner erteilen die Interessenten der Gemeinschaft die Vollmacht von ihrem Konto bei der Raiffeisenbank in Beringstedt alle fälligen Zahlungen abzuheben.
Als Vorstand der Gemeinschaft werden gewählt:
Erh. Marxen, Willi Schipmann und Hans H. Martens
Der Vorstand kann die Gemeinschaft vertreten. Neuanschaffungen und Verkäufe, sowie die Auflösung der Gemeinschaft bedürfen der einfachen Mehrheit der Interessenten.
Bei Einzelaustritt erhält der Interessent keine Rückzahlung der eingezahlten Beträge. Es soll jedes Jahr eine Hauptversammlung stattfinden.
Beigetreten sind -mit Unterschrift- folgende Landwirte:
Paul Kaltenbach mit 35 Hektar seiner Flächen
K. J. Specht 44 Hektar
H. J. Holm 54 Hektar
R. Kühl 29 Hektar
O. Mehrens 66 Hektar
Claus Voss 56 Hektar
H. G. Solterbeck 46 Hektar
H. H. Martens 60 Hektar
W. Schipmann 35 Hektar
Cl. H. Seemann 30 Hektar
Adolf Keller 20 Hektar
Hinrich Trede 40 Hektar
Otto Wilcke 43 Hektar
E. Marxen 76 Hektar
H. Krey 37 Hektar
H. Chr. Wendell 82 Hektar
W. Schröder 9 Hektar
Insgesamt gab es 753 Anteile
Zuletzt besaß die Walzen-Gemeinschaft folgende Maschinen: 1 Fräse 100,-- Mark/ha
1 Walze 9,-- Mark
Gemäß der Aussage von Erhard Marxen (2024), hatte die Gemeinschaft zeitweise sogar 3 Walzen. Eine große Walze übernahmen sie von Jochim Butenschön (Junior). Sie eignete sich besonders gut für Moorflächen.
Die Walzen-Gemeinschaft kaufte eine alte Scheune von einer Witwe, die am Kanal wohnte, Nähe Breiholz. Diese sollte abgebrochen werden und mit dem Material sollte in Beringstedt eine neue Halle aufgestellen werden um die Maschinen unterstellen zu können. Beauftrag damit war Wolfgang Schütt (Zimmerei Carsten Schütt, Saar 52). Leider stellte sich heraus, daß von den Abbruchteilen nur wenig für die neue Halle Verwendung finden konnte, weil vieles nicht mehr brauchbar war. Dies stellte sich jedoch erst beim Abbruch heraus, denn von der Walzengemeinschaft war niemand zuvor dort gewesen, um die alte Scheune zu besichtigen, was sich dann als Fehler herausstellte.
Die neue Halle wurde trotzdem gebaut und zwar auf dem Gelände hinter der Bahnhofs-Gastwirtschaft (heute Willi Quednau, der diese Halle später kaufte. Bild-Ausschnitt bei google maps 2024).
Nach und nach wurden dann Laufställe für die Kühe gebaut. Hier fiel dann kein Mist mehr an, stattdessen Gülle. So wurden die Miststreuer weniger und auch die anderen Maschinen verschwanden von der Bildfläche. Lohnunternehmer übernahmen mit ihren eigenen moderneren Maschinen die notwendigen Arbeiten auf den einzelnen Höfen. Diese wurden über die Zeit auch immer weniger, meistens aus Altergründen und weil die Kinder den Hof nicht weiterführen wollten. Die übrig gebliebenen Höfe mußten wachsen sowie auch die Maschinen der Lohnunternehmer immer größer wurden.
Von der Walzen-Gemeinschaft wurde damals eine Auktion veranstaltet. Fast alle Maschinen wurden dabei verkauft (verhökert, wie Herr Marxen sagte). Auktionator war Hans Wiese aus Bargfeld/Innien.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Unsere Landbevölkerung vor hundert Jahren (heute -2024- sind es bereits über 200 Jahre zurückliegender Zeit)
Abschrift aus dem Heimatbuch des Kreises Rendsburg (Seite 61 bis 63) von 1922.
Justizrat Langheim, Amtsverwalter des Amtes Rendsburg, läßt uns diesen Blick tun in seiner „Amtsbeschreibung des Amtes Rendsburg aus dem Jahre 1809“ (handschriftlich; abgedruckt in den Jahrbüchern für Schleswig-Holsteinische Geschichte 2. 315.):
„Die Amtseinwohner stehen in Hinsicht ihrer intellektuellen Kultur noch auf einer ziemlich niederen Stufe. Sie hat sich aber doch sehr gehoben seit einigen Jahren. Der größte Theil ist des Schreibens kundig und viele auch des Rechnens. Bei künftiger Verbesserung des Schulunterrichts wird die Bildung steigen. – Der moralische Charakter ist gut. Die Eingesessenen sind folgsam, aufrichtig und im Ganzen friedfertig. Die Oekonomie der Einwohner verbessert sich jährlich.
Sie leben meistens in Dörfern zusammen. Einzeln liegende Wohnungen sind selten. Die Wohnungen sind für den ländlichen Betrieb eingerichtet. In den Wohnhäusern, die ohne Schornstein sind, befinden sich hinten zwei Stuben, in kleineren nur eine. Die Diele ist groß, und hier wird gedroschen; an den Seiten steht das Vieh. Der Raum über dem Vieh wird Wieben oder Hilden genannt. Der Boden ist für das Korn; das Heu kommt auf den Raum über den Wohnstuben oder in die Scheune. Der Feuerherd ist auf der Diele zwischen den Zimmern.
Der Bauer hält täglich drei Mahlzeiten. Buchweizenklümpe, Gerstengrütze, Grütze von beiden Gerstengraupen, Milch, Kartoffeln und Speck und Brod machen in der Regel seine Nahrung größtenteils aus. Sein Getränk ist in der Regel Milch, sehr selten Bier. Das Brod backen sie selbst, schlachten jährlich 2 Schweine und eine Kuh oder einen Ochsen. Jeder Bauer hat auch einen Garten mit Gemüse, besonders Kohl. (Kohlhof).
In Kleidung unterscheiden sich die Eingesessenen. Die Kellinghusener haben den Schnitt und die Tracht der Marschleute. Die Striche auf dem Zeug der Schenefelder gehen in die Länge, die der Nortorfer in die Quere; die Futterhemden der Hohenwestedter sind ohne Striche. Die Raumorter und Jevenstedter tragen schwarz und Beinkleider von Matten, dagegen die Einwohner der anderen Kirchspiele lederne Hosen. Jeder Bauer macht seine Kleidung aus eigenen Stoffen, nachdem er es entweder selbst gewebt oder hat weben und färben lassen. Das Zeug ist Beierwand, Dreitritt, Fünfkamm, Matten oder Leinwand. – Die Hohenwestedter und Schenefelder tragen Riemen mit silbernen oder anderen Schnallen unter dem Knie. Die Hüte sind in der Regel rund, mit großem Rande in Raumort und Jevenstedt.
Feuerung: Torf gewöhnlich, auch viele Plaggen und einiges Holz und Busch. Die Backöfen liegen nahe an den Häusern und sind von gewöhnlicher Beschaffenheit.
Beleuchtung: Tran wird allenthalben gebracht. Aber wenig Lichte, da die mehrsten im Herbst schlachten. Wohlleben und Luxus ist selten anzutreffen. Das Branntweintrinken findet im häuslichen Leben nicht statt, aber häufig Kaffeetrinken. In wenigen Dörfern sind zu Gelagen Anlaß gebende Krüge. Bei Kindtaufen wird wenig Aufwand gemacht; große Hochzeiten sind selten.
Im Kirchspiel Jevenstedt ist, sowie auch in Nortorf ein Vogelschießen. In Hohenwestedt wird jährlich nach der Scheibe geschossen. – Landkrämer sind in Nortorf, Hohenwestedt, Schenefeld und im Flecken Nortorf; auch in Jevenstedt und Breiholz ist einer. Rendsburg, Itzehoe und Neumünster sind die Marktplätze. – Das Schießen in den Dörfern ist bei Strafe in der Brandverordnung verboten, eingeschärft am 16. Oktober 1776.
Schon früh werden die Kinder an häusliche Arbeit gewöhnt. Die Stillzeit der Kinder ist 1, 1 ½ bis 3 Jahre. – In Krankheiten bedienen die Eingesessenen sich selten eines Arztes, sondern gebrauchen Hausmittel. – Die Menschenblattern herrschen noch bisweilen; doch hat die Vaccination (Impfung) viel Eingang gefunden.“
In groben Zügen ist hier ein Kulturbild gezeichnet, das sich auf Grund mündlicher Überlieferungen und schriftlicher Aufzeichnungen *) für das Kirchspiel Jevenstedt im besondern ergänzen und berichtigen möchte. – Wenn auch je nach den besonderen Verhältnissen eines Kirchspiels (Bezirks) und nach den Einflüssen der Umgegend (Güter, Marsch) einige Verschiedenheiten in der Lebenshaltung und auch wohl im Charakter der Bewohner auftraten, im großen und ganzen reiten sie nicht hin, einer Einheitlichkeit der Sitten und Gebräuche, der Einrichtungen und Lebensgewohnheiten Abbruch zu tun. – Nachstehender Reim führt uns einige Unterschiede vor Augen:
„Kellinghusen, de Rieken,
Hohenwestedt, eresglieken,
Schenefeld, de Krummen,
Nordörp, de Dummen,
Jevenstedt, de Armen,
Raumort, Gotts Erbarmen.“
*) Gemeinde- und Kirchspielberichte der Lehrer und der Pastoren aus dem Jahre 1817 (Kichenarchiv Jevenstedt), Kontrakte, private Aufzeichnungen.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Der alte Landweg Straßenbau Beringstedt – Puls Fohrsberg
Dieser alte Kartenausschnitt von 1795 wurde im Internet veröffentlicht
Dieser Kartenausschnitt wurde von Tanja Nielsen, Osterhof, zur Verfügung gestellt.
Der Kartenausschnitt zeigt den südlichen Teil von Beringstedt mit dem Weg nach Puls, der mitten durch die Mühlenbek verlief, heute auch FohrsAu genannt.
Bereits um 1769 wurde dieser Weg angelegt.
Die Mühlenbek hatte in ihrem Verlauf über die Zeit eine sandige Abbruchkante ausgewaschen an der Nordseite. Daher der Name Fohrsberg. Diese Abbruchkante wurde im Laufe der Zeit an den zugänglicheren Stellen abgeflacht um hier mit Pferd und Wagen einen Weg zu finden, der durch den Bach in Richtung Schenefeld führte. Denn Beringstedt gehörte einst dem Kirchspiel Schenefeld an und fleißige Kirchgänger, z. B. die Familie Hadenfeld, hatten hier, ihrer Pflicht gemäß eine Fuhrt geschaffen, um am Sonntag zur Kirche zu fahren. Von diesen Fuhrten gab wohl noch weitere in dieser Zeit (z. B. nach Ostermühlen).
Eine weitere alte Karte von 1880: hier: Ein kleiner Ausschnitt. Dieser geht im Süden leider nur zur bis zur Mühlenbek
Für den Straßenausbau Beringstedt – Puls wurde der Fohrsberg abgetragen (siehe Bild unten).
...diese Bild befindet sich im Beringstedter Archiv
Auszug aus dem HEIMATBUCH DES KREISES RENDSBURG, bei dem der Beringstedter Dorflehrer Max Göttsche mitgewirkt hat bei dem Bericht über Beringstedt:
Der ganze Landstrich zwischen Fohr und Ostermühlen war früher Heideland. Durch die führten kreuz und quer Wagenspuren. Von Süden nach Norden ging der Alte Landweg, vom Pulser Mühlenweg durch den jetzigen Ostermühler Teich, dann gradlinig über den Haag nach Todenbüttel (noch heute heißt dort ein Weg: `Am Haag´). An der alten Fuhrt durch den Mühlenbek stand in früheren Zeiten eine Kate `Stickelsloh´ genannt (siehe: Die Geschichte von der Swatten Greet, hochdeutsch: schwarze Grete). Die letzte Besitzerin soll sich das Leben genommen haben. Sie ist dann in der Auböschung begraben. Ältere Leute haben als Knaben Reste vom Sarg gesehen. Schwart Greet soll jetzt in der Mitternachtszeit im Mühlental am Fohrsberg noch umgehen!!
Das Gebiet am Fohrsberg war einst sandiges Heideland und somit für die Landwirtschaft eher ungeeignet. Als dann, Ende des 18. Jhrdts., die Beringstedter Landflächen unter den hiesigen Hofbesitzern aufgeteilt wurden (jeder bekam ein Stück Wald-, Acker- und Weidefläche. Zuvor bestand die ALMENDE d.h. jedes Dorf bewirtschaftete die Flächen in Gemeinschaftsarbeit) fand der Landmann Ehler Holm hier eine Bronzene Figur, die er damals fälschlicherweise für Gold hielt.
siehe hierzu Historisches/Fohrsberg
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Der letzte Müller von
Ostermühlen
In einem Zeitungsbericht von 1967 steht zu lesen:
Der letzte Pächter war Müllermeister Hans Bock. Er begann 1914 seine Lehrzeit in Ostermühlen und übernahm später den Betrieb als Pächter. 1924 heiratet er Anna Hadenfeldt (5. von insges. 14 Kindern des Claus-Daniel H. und Margarethe, geb. Kaltenbach).
Bis 1962 hat er das Korn der Bauern mit Wasserkraft gemahlen und das Mahlgut mit seinem Tafelwagen und den beiden Kaltblütern an die Bauern und Bäcker geliefert. Heute verbringt er seinen Lebensabend in seinem Haus unweit des Sees und kann in der herrlichen Umgebung seine Spaziergänge machen. Die alte Wassermühle aber klappert schon lange nicht mehr und das Mühlrad ist abmontiert. Im Mühlenhaus wohnen Sommergäste.
Zu erwähnen bleibt noch der Fischreichtum im Ostermühler See. Früher, als ihn der Eigentümer noch nutzte, zog er vor allem Karpfen darin auf und wenn dann im Oktober oder November das Wasser abgelassen wurde, konnten Bauer Voß und Müllermeister Bock bis zu 20 Zentner fette Karpfen aus dem Wasser ziehen. Auch der Aalfang hat sich gelohnt. Wie Müllermeister Bock erzählte, fanden sich nicht selten 30 – 50 Pfund Aale in der Reuse am Schott, wenn er sie morgens leerte. Aber auch Hechte, Schleie und Rotaugen sind zahlreich vertreten. Heute (1967) ist der See an Privatleute verpachtet, die sich am Ufer ihr Sommerhäuschen gebaut haben. In der Stille dieser reizvollen Landschaft verleben sie ihre Sommertage und können dabei ihrem Hobby, dem Angelsport, nachgehen. Dass sie dabei auch Erfolg hatten, beweisen die großen Hechtköpfe, die als Trophäen an der Wand des Sommerhäuschens hängen.
Zu den Anfängen: siehe hierzu auch die Geschichte: Ostermühlen -Hofgeschichte-
Dieser Originaltext von 1470 befindet sich in Schleswig im Archäologischen Landesamt von Schleswig-Holstein.
Damals steht die Mühle direkt an der Au in Osterstedt `Ostermölle´ genannt, siehe unten !. In dem alten Schriftstück steht: Oestermolen
(später ist hier das Meiereigebäude von Osterstedt, Hauptstraße/Alsen 36, heute auch schon längst nicht mehr in Betrieb).
Bei einem Besuch im ALSH in Schleswig hat Herbert Jürß dieses Dokument gefunden:
Abschrift des obigen Textes:
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Nachtwächter in Beringstedt waren:
...wer zuvor diesen Dienst ausübte, müßte noch weiter recherchiert werden. Die folgenden Informationen stammen aus der ersten Schulchronik:
1905 Jasper Peters Er war bis 1888 der Dorf-Schäfer in Beringstedt und später u. A. auch Nachtwächter. Siehe hierzu: Beringstedter Original: Der letzte Gemeindeschäfer.
Er wohnte zeitweise in der Friedenstraße 1 (beim Altenteiler Claus Ott, später dann bei Familie Martens, In de Marsch 3. Dort hatte er seinen verbrieften Altersruhesitz, er starb im Dez. 1924).
Anmerkung: Gemäß einem Eintrag in der ersten Schulchronik im Jahr 1919, erhält der Nachtwächter jährlich 547,50 Mark.
1920 Hans Voß Er wohnte im Haus `Alte Dorfstraße 8´ zur Miete.
Er mußte dann umziehen, weil ein neuer Besitzer das Haus zum Eigenbedarf kaufte. Wohin er zog wird nicht erwähnt.
Hinrich Voß Seegen
1923 Oktober: In Beringstedt wurde ein Nachtschutz, bestehend aus 55 Mitgliedern, gebildet. Vom 1. November ab sollen in jeder Nacht 4 Mann Wache halten, je 2 in der ersten Nachthälfte, je 2 in der zweiten. Vorsitzender des Nachtschutzes ist Gärtner Lamprecht.
1929 Johann Hansen Heckenweg 1 (die Familie wohnte zuvor als Mieter bei Sievers `Im Eck´, das Haus brannte ab)
Hinrich Hartig Alte Dorfstraße 20 Er war der letzte Nachtwächter in B.
Eintrag in der Dorf- und Schulchronik im März 1933: Die NSDAP hat in Beringstedt eine Nachtwache eingerichtet. Es beteiligen sich auch, außer der SA Mitglieder, im Ganzen 40 Mann.
Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Eine alte Postkarte von 1905 zeigt ein als Jägerhaus bezeichnetes Gebäude (Kreis links). Es handelt sich um das Haus der Familie Gier, Saar 21 (heute Kleist). Es wurde im Jahr 1888 gebaut (siehe Hausgeschichte). Carl Gier (ursprünglich aus Rasdorf bei Preetz stammend) hatte hier in Beringstedt und Umgebung sein Revier als Forst- u. Jagdaufseher. Für ihn und seine Familie wurde dieses Haus gebaut. Nördlich der Bahnstrecke gab es zu dieser Zeit nur ein weiteres Haus, alles andere war noch unbebaut. Siehe weiter unten nachfolgenden Kartenausschnitt, der im Jahr 1880 veröffentlicht wurde.
Auch diese Ansichtskarte, geschrieben 1903 zeigt das Jägerhaus in Seitenansicht.
Zuvor gab es nördlich der Bahnlinie nur das Haus Saar 38, wie diese Karte von 1880 zeigt:
Dann gibt es noch ein weiteres Haus: Reiherstieg 1, etwas außerhalb vom Dorf gelegen, direkt an der Bahn, gebaut um 1904. Es diente, nachdem die Fischerei aufgegeben wurde, als Unterkunft für Kieler und Hamburger Jagdpächter (Knoop). Hier eine Aufnahme von 1910:
Im Beringstedter Archiv findet man hierzu folgendes:
Auch dem von der weiblichen Dorfjugend heftig umschwärmte Förster Gundlach diente sie als Unterkunft. Der Jagdpächter verzog dann nach Rehheide und der Hamburger Pächter (Knoop) zog es bald vor im Dorf zu wohnen (siehe Hausgeschichte Friedrichstr. 20, Kate Bruhn).
Dann wohnte vorübergehend der Förster Collande (aus der Nähe von Glückstadt) in der `Fischerei´. Collande hatte in der Blomschen Wildnis angeblich seine Frau und seine Tochter im Nachthemd vor den Pflug gespannt und nachts bei Mondschein mit diesem Gespann auf dem Feld gepflügt. Er blieb nicht lange.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Heimatbuch II Beringstedt, Seite 69
geschrieben 1934 von Anne Holm (sie heiratet später den Bäcker Alfred Schlüter, Saar 23)
Eine alte Bauerntracht
In Gedanken gehe ich zurück in die Zeit vor mehr als 100 Jahren. Ich befinde mich auf einem alten, schönen Bauernhof in der Döns. Bei mir in der Döns am Spinnrad sitzt die ältere Bauernfrau. Der Abend war schon gekommen und die Dämmerung trat ein. Wie ich mich eine lange Zeit mit der Bäuerin unterhalten habe, öffnet sich plötzlich die Dönstür. Herein tritt mit freudigem Gesicht der stolze Bauer. Er begrüßt mich freundlich und erzählt uns dann von seinen Erlebnissen auf der Taufe, von welcher er kam. Ich aber beguckte seine farbenfreudige Tracht. Diese hat die Farben schwarz-weiß-rot. Schwarz der Rock, weiß ist die aus einem Stück bestehende, selbstgemachte Leinenhose und rot ist die beiderwendsche Weste. Nachdem er uns seine schönsten Erlebnisse erzählt hat, zieht er den dicken, schwarzen Gehrock aus und hängt ihn an seinen Platz. Dieser ist ein Nagel bei der Tür. Hiernach setzt er sich auf einem einfachen Holzstuhl nieder. Anstatt der schwarzen Rockärmel sehe ich jetzt weiße Hemdsärmel. Von der roten Weste glänzen 16 silberne Knöpfe, welche von Vater auf Sohn vererbt werden. Plötzlich fiel es dem Bauern ein, daß er jetzt Gelegenheit hatte, seine Pfeife zu rauchen. Er stand auf und holte die weiße Kalkpfeife. Diese hing an einem Nagel an der Wand. Nun sah ich mir besonders die merkwürdige Hose an. An jeder Seite sind 24 hölzerne, mit weißen Leinen überzogene Knöpfe, welche selbst gemacht sind. Nachdem der Bauer seine Pfeife mit schlichtem Tabak gefüllt hat, setzt er sich wieder gemütlich auf seinen Platz du plaudert weiter. Die Uhr schlug 10 h. „So spät ist es schon!“, sprach ich erstaunt und schaute aus dem Fenster. Vom Himmel strahlten die goldenen Sterne, sogar ein leuchtender Vollmond sandte sein grelles Licht auf die stille Erde. Nun muß ich den Heimweg antreten. Doch bevor ich hinaus ging betrachtete ich noch einmal den schwarzen Gehrock. Er ist schön mit schwarzem Stoff gefüttert. Die Taschen des Rockes sind hinten an der innenseite. Darum ist der Rock mit einer Doppelreihe von 9 mit schwarzem Stoff überzogenen Knöpfen gesetzt. Ich sprach zum Bauern: „Es muß doch unbequem sein, diese Tracht zu tragen!“ „Ja,“ sprach er, „aber wir tragen sie ja nur bei Festlichkeiten wie Taufe, Hochzeit usw!“ Dann verabschiedete ich mich und verließ den stillen Bauernhof.
gez. Anne Holm
abgeschrieben von W. Krogh
Dieses Bild wurde mit ins Heimatbuch II geklebt:
Anmerkung: Auch die Frauen trugen damals zu bestimmten Anlässen eine Tracht. Ein Bild von dieser Frauen-Tracht gibt es leider nicht.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Beringstedts öffentliche Telefonzelle
Geschützt vor Wind und Wetter konnte hier jeder telefonieren; mit Münzeinwurf und mehreren Telefonbüchern zum Nachschlagen.
Auf diesem Foto aus dem Jahr 1987 ist die gelbe Telefonzelle zufällig mit aufgenommen worden. Sie stand in der Steinbergstraße, direkt am Bürgersteig in der Grundstücksecke vom Haus unseres Bürgermeisters Herbert Jürß, Steinbergstraße 7.
Die Zahl der privaten Telefongeräte in den einzelnen Haushalten hatte immer mehr zugenommen. Deshalb wurde die Telefonzelle nach und nach immer weniger benötigt und genutzt. Auch wurde sie immer öfter von übermütigen Mitbürgern oder Fremden in einen nicht brauchbaren Zustand gebracht, wie z. B. zerrissene Telefonbücher oder herausgerissene Hörerschnur und ähnlichem. Die notwendigen Wartungen und Reparaturen von der Deutschen Post blieben oft aus.
Als dann die Deutsche Post AG umgewandelt wurde, übernahm die Telekom die Verwaltung dieser öffentlichen Telefonzelle. Die gelbe, mit einer Tür versehene Telefonzelle verschwand und eine moderne, magentafarbene offene Telefonanlage wurde aufgestellt. Diese hatte dann auch kein Münzfach mehr, sondern wurde mit einer Telefonkarte bedient. Diese konnte man bei Bedarf bei der Postagentur kaufen. Auch diese neue öffentliche Telefonanlage wurde dann nur noch wenig genutzt, so dass auch sie nach einiger Zeit wieder demontiert wurde.
Es gab dann noch einen Fernsprecher an der Bushaltestelle Steinbergstraße. Diese ist jedoch nach kurzer Zeit auch dem Vandalismus zum Opfer gefallen und heute ebenfalls nicht mehr vorhanden. Es hat ja heute auch fast jeder ein Mobiltelefon.
Im Heimatbuch II der Gemeinde Beringstedt findet sich auf der Seite 159 ein Bericht mit der Überschrift: Unsere Postagentur. Geschrieben im Februar 1944 von dem Schulkind Hildegard Heesch. Hier beschreibt sie, wie sie für ihre Mutter Briefmarken holen soll: Ich betrete den Vorraum. Hier stelle ich mich vor den Schalter. Noch ist keiner da. Rechts und links hängen viele bunte Bilder. Links ist eine Telephonzelle. Diesen Raum kann jeder betreten. Von dort kommt man in die Poststube. Nun kommt Frau Knuth und fragt mich: „Was willst du haben? ….
Somit gab es also auch bereits vorher in Beringstedt die Möglichkeit zum Telefonieren.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Heimatbuch II Beringstedt Seite 97 / 98
Geschrieben 1936 von Inge Sieberkrob
Der Sportplatz - am Knöll -
Es ist ein sonniger Sommertag. Ich begebe mich beim Knöll vorbei und wandere den Weg entlang. Leiser Wind bewegt die dünnen Zweige der Büsche. Meine Augen blicken nach dem neben mir liegenden, stillen Wäldchen. Das liebliche Singen der Vögel ermuntert mich. Nun habe ich die Hälfte meiner Tour hinter mir und stehe vor dem hinter dem Knöll liegenden Äckern, struppiges Heideland. Was schimmert da denn so gelb aus der braungrünen Heide hervor? Das muß ich doch mal untersuchen. Seht, es ist ja eine Sandkuhle! Allerlei Gerümpel und Busch bedeckt den gelben Sand. Ja, dieser Sand bringt aber doch wirklich nichts ein. Der Bauer Hans Kaltenbach, dem dieses gehört, könnte es ja man urbar machen. Bei diesem Gedanken verlasse ich das Heideland und gehe nach Hause. Eine lange Zeit ist vergangen. Ich komme wieder an dem Heideland vorbei. Was ist das denn? Es arbeiten hier ja viele Arbeiter. Ich komme näher heran und merke, daß es der „freiwillige Arbeitsdienst“ ist. Nun denke ich an die Worte, welche ich schon im Dorfe erfahren habe. Nämlich, Todenbüttel hat dieses Heideland ja gepachtet und will einen Sportplatz machen. Die Heide wird weggeschaufelt und über die braune Erde kommt Kies. Ja, nun muß ich auch wohl nach Hause. Die Sonne geht schon unter und bekommt eine Farbe wie Feuer.
Ein ganzes Jahr ist vergangen. Wie freuen wir uns, morgen ist ja Sportfest. Alle sind neugierig, wie der Sportplatz wohl geworden ist. Der Tag ist gekommen. Früh morgens mache ich mich auf. Es sind eben die Vögel erwacht. Ihre lieblichen Lieder durchschallen die Einsamkeit. Die Sonne geht auf und läßt ihre ersten Strahlen auf die Erde fallen. Still ist um mich. Ich sehe durch das Grün der Büsche ein hübsches Eingangstor. Ich vernehme ein lautes Rufen der Turner. Endlich bin ich am Sportplatz angelangt. Ach, wie toben sie sich hier ab. Da kommt ein Turner. Oh, wie schwitzt der aber. Sein Gesicht hat eine rote Farbe. Er sucht nach Wasser. Aber wo ist etwas? Keiner kann was finden. Da steht ja eine Frau mit Buttermilch. Nein, er will sich nichts kaufen sondern geht nach dem Knöll, um Wasser zu trinken. Er kommt wieder. Nun hat er seinen Durst gestillt und fängt wieder an zu turnen. Ja, der Sportplatz ist wohl schön, aber hat doch keine günstige Lage. Es fehlt der Brunnen. Auch ist kein Schatten da. Zwei Sachen die auf einem Sportplatz sein müssen.
gez. Inge Sieberkrob
Diesen Sportplatz gibt es heute schon lange nicht mehr, aber der Name ist geblieben. Auch der heutige Besitzer (H. Möller) nennt ihn noch so, nachdem er diese Flurstück vor über 30 Jahren von dem Vorbesitzer Kaltenbach gekauft hat.
Google maps 2023
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Heimatbuch II Beringstedt Seite 85 / 86
Geschrieben am 28.10.1935 von Karl-Heinz Keller
Die Beringstedter Feuerwehr
Die Feuerwehr hat den Zweck, das Dorf vor Feuersbrunst zu bewahren. Zuerst war hier im Ort nur eine Zwangsfeuerwehr. Hierzu gehörten alle männlichen Einwohner, außer den Beamten, im Alter von 16 – 45 Jahren. Die Einwohner von 45 – 60 Jahren gehörten zum Ordnungsdienst. Zum Bekämpfen des Feuers hatte man lederne Eimer und Handspritzen. Die Zwangsfeuerwehr stand unter dem Komando des Brandmeisters und war eingeteilt in Spritzmannschaft und Steigertrupp. Die älteren wurden als Rettungsmannschaften ausgebildet und zu Ordnungsdiensten verwendet. Der Steigertrupp war ausgerüstet mit Leitern, Dreschforken und Ratschen. Er stand unter dem Komando des Steigerführers. Der Steigertrupp hatte schon früher einen Helm und Gurt. Sie hatten zweimal im Jahr eine Übung. Dann bekam Beringstedt eine Saug- und Drückpunpe. Im Jahr 1904 erhielten wir eine zweite neue Saug- und Drückpumpe. Und 1922 wurde die freiwillige Feuerwehr gegründet. Es treten ihr 27 Mann bei. Die freiwillige Feuerwehr hatte sich die Aufgabe gestellt, durch schnelles, tapferes und richtigeres Eingreifen das Feuer wirksam bekämpfen zu können. Die Freiwillige Feuerwehr erhielt Uniformen. Eine Dienstbluse und einen blauen Tuchrock. Die beträchtlichen Kosten zu der Beschaffung wurden von der Gemeindekasse, Spar- und Darlehenskasse und dem hiesigen Jagdverein gestiftet. Außer den 27 aktiven Mitgliedern traten noch eine Anzahl passiver Mitglieder bei, die die Wehr durch einen jährlichen Beitrag unterstützten. An der Spitze der freiwilligen Feuerwehr stand der Hauptmann. Der Stellvertreter des Hauptmannes war der Steigerführer. Es wurden im Jahr 15 – 20 Übungen abgehalten. 1934 wurde die Feuerwehr anders eingeteilt. Todenbüttel, Osterstedt und Beringstedt bilden eine Wehr. Die Wehr ist eingeteilt in drei Löschzüge.
gez. Karl-Heinz Keller
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Heimatbuch II Beringstedt Seite 111 /112
Ein Aufsatz geschrieben von Ilse Lüders am 31.05.1937 (sie wohnte im Pfennigkrug)
Den Inhalt dazu hat sie von Eggert Kaltenbach erzählt bekommen.
Der Text wurde von Gertrud Keller im Jahr 2018 aus der alten deutschen Schrift übersetzt. So kann auch die heutige Generation ihn lesen:
Die Beringstedter St.-Vitus-Gilde
Die Beringstedter St.-Vitus Gilde wurde im Jahr 1744 gegründet. Zuerst wurde sie im Hause von Klaus Bruhn gefeiert. Später feierte man sie im Kaltenbachschen Haus. Johann Kaltenbach wurde Ältermann genannt. Sechs Männer sind im Vorstand: Klaus Wohlers, Beringstedt, Peter Brand, Oldenborstel, Michael Ohmling, Puls, Jürgen Jakob, Seefeld, Markus Haß, Osterstedt, und Lehrer Lindemann als Schriftführer. Die Gildefeier ist jedes Jahr am 15. Juni. Schon 15mal ist sie im Hause Kaltenbach gefeiert worden. An diesem Tag mußte Kaltenbach aus der Feuerversicherung Landesbrandkasse austreten. Das konnte und wollte er nicht. Da wurde die Feier nach Schümanns Gasthof verlegt. Als die Feier noch in Kaltenbachs Haus war, war es ein großes Volksfest. Jung und Alt, alles was Beine hatte, ging zur Gildefeier. Der Saal wurde von Gastwirt Bolln aus Reher geholt. Beim Saallegen helfen lange Jahre Martin Wendell und Jürgen Martens. Abends vorher kamen die jungen Leute, um den Saal zu schmücken. Die Tür schmückte man mit einer Girlande und einem Eierkranz. Jedes junge Mädchen mußte ausgepustete Eier mitbringen. Wenn sie mit der Ausschmückung fertig waren, durften sie bis 12 Uhr (Mitternacht) tanzen. Dann sagte der Hausherr: „So, Kinder, nun müßt ihr wohl nach Hause gehen, damit ihr morgen ausgeschlafen habt“. Morgens um 8 Uhr ging es mit Musik zum Scheibenstand. Geschossen wurde im Ellerrehms-Weg. Die Scheibe stand vor Martin Krögers Holstenkoppel. Der König bekam einen silbernen Löffel. Einer mußte beim Schießstand Schnaps einschenken und Zigarren verteilen. Kaltenbach mußte im Gildehaus bedienen. Jeder der bezahlte bekam einen Schnaps und ein Glas Braunbier. Um 12 Uhr war das Schießen vorbei. Dann wurde der König mit Musik ins Gildehaus gebracht. Jetzt bekamen die sechs Mann Mittagessen. Es gab bunten Mehlbeutel mit Schweinebacke und Mettwurst. Später gab es Ochsenbraten oder frische Suppe. Nach dem Mittag tranken sie Kaffee. Darauf spielten die Musiker zwei Tanzlieder. Den ersten Tanz machten die sechs Mann. Wenn es zu warm wurde, zogen sie ihre Röcke (Jacken) aus. Selbst die alten Leute, die sonst fast gar nicht aus dem Haus kamen, gingen mit zur Gildefeier. Unten auf der großen Diele wurden Tische und Stühle bereitgestellt. Die Hauptkellner waren Klaus Voß, Saar, Jasper Peters (Dorfhirte) und Hans Detlef Ott. Mit dem ersten Hahnenschrei war das schöne Fest vorbei.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Im Besitz von Erh. Marxen, Knöll 1, befindet sich ein Buch:
In diesem Buch wird das Musikerdasein von verschiedenen Musiker-Gruppen der Region beschrieben und wie feierfreudig die Menschen in den 1950er und ´60er waren.
Es wird weiterhin beschrieben wie die Dorffeste: Eisboßeln, Ringreiten, Abtanzball, Gildefeste, Vogelschießen und vieles mehr abliefen und die `Rugesche Kapelle´ (sowie andere Musiker-Gruppen) für Stimmung sorgten. Dies war in fast jedem Dorf in der Umgebung so. Einige Kopien hieraus sind:
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Volksküche in Beringstedt
In den Kriegsjahren (2. Weltkrieg) wurde der Holz- und Torfstall der Schule (siehe Bild, beim Wasserturm) umfunktioniert und es wurde eine Volksküche hier eingerichtet. Diese wurde um so wichtiger, je mehr flüchtende Menschen auf dem Beringstedter Bahnhof eintrafen.
Im Beringstedter Heimatbuch gibt es hierüber folgende Beiträge zu lesen:
Ein scharfer Nordwind weht um die Ecke des Bahnhofsgebäudes in Beringstedt. Einige Flüchtlinge werden hier endlich von der langen, ungemütlichen Reise erlöst.
1. Küchenklasse
„Mutter, schau, dort ist der Schulhof, dann muß auch hier die Volksküche sein!“, sagt ein 10-jähriger Knabe zu seiner Mutter. Nach einigen Schritten sind sie hier angelangt. Mit einem „guten Morgen“ treten sie in die Volksküche, in welcher ein mit Ziegelsteinen gepflasterter Fußboden ist. Ihr Gruß wird von einer Frau, die an einem großen, grauen Herd an der Ostseite steht, erwidert. Die Frau sagt mit einem höflichen Ton: „Haben sie Interesse, meine Volksküche zu besehen?“ Welches mit einem „ja“ bekräftigt wird. Zuerst gehen sie in eine einfache Tür, welche zur Vorratskammer führt, worin aber nicht viele Vorräte befinden. An der Ostseite stehen zwei große, saubere Kessel, zwischen denen ein großes Drahtglasfenster ist. Den Herd, worüber ebenfalls ein Drahtglasfenster ist, trennt ein kleiner Schornstein. Die Südseite enthält ebenfalls Drahtglasfenster. In der Mitte dieser Fenster steht ein kleiner, roter Schrank. Die Westseite schmücken zwei Fenster, welche sehr schlecht zu schließen und zu öffnen gehen. Zwischen den beiden Fenstern hat eine einfache Luke ihren Platz. Auf die Frage, was diese bedeute, sagt die Frau: „Diese dient zum Essenausgeben.“ In der Mitte der Volksküche steht ein großer, einfacher Tisch, um den ungefähr fünf Hocker stehen. – Dies war im Jahr 1945.
2. Umbau der Volksküche
„Was ist denn mit der Volksküche los?“ fragt eine ältere Frau, die erstaunt vor der gewesenen Volksküche stehen bleibt. „Es wird eine Klasse“, sage ich. Wir schauen hinein. Hier sieht es wüst aus. Die zerbrochenen Steine liegen auf dem Fußboden. Die Vorratskammer ist mit zur Hilfe genommen worden. Dieses sieht man, denn die roten Steine, die einmal die Grenze bildeten, sind noch zu sehen. Die beiden Fenster erkennt mach auch nicht mehr. Die Fensterrahmen sind herausgenommen. Es sieht aus, als wären drei große Löcher in die Ostwand gehauen. Die Südseite hat jetzt die Ehre, eine Tür zu haben. Diese ist, vom Schulhof gesehen, das letzte Fenster. Der Raum sieht nicht nach einer Volksküche noch nach einer Klasse aus.
3. Die fertige Küchenklasse (Schulklassenraum)
Am 5. Mai holten die Oberklasse und das 4. Schuljahr die neuen Tische und Stühle von Tischler Hadenfeldt. Die Küchenklasse ist fertig! Neugierig schauen wir hinein. 15 neue Tische und 30 neue Stühle, 6 alte Tische und 12 alte Stühle besetzten nun den neuen Raum. An den Wänden sind noch keine Bilder, die die Klasse schmücken. Die Wände sind oben weiß und unten bunt. Ein kleiner Knabe sagt vorwitzig: „Ha, das Licht, guck mal dort ist noch keine Lampe!“ „Ja“, sage ich, „darüber mache dir keine Gedanken, das kommt noch, später“. „Und wo sollen wir unsere Mäntel lassen?“ fragt besorgt ein kleines Mädchen. „Vorläufig auf den Stühlen und später bekommt ihr einen Vorraum“, tönt es aus der Menge der neugierigen Kinderschar. „Mein Platz ist am Fenster“, höre ich aus dem Geschwätz. „Ja, da möchte ich auch einen Platz haben“, denke ich, denn die 3 Fenster sind niedrig, so das man eine gute Aussicht nach Osten hat. Nun werfe ich einen Blick auf den Fußboden. Dieser ist nicht mehr mit Ziegelsteinen ausgelegt, sondern mit Asphaltfliesen.
Beringstedt, den 7.5.1949, Ursula Glodowski
Ab 1974 entsteht hier an dieser Stelle das neue Dorfzentrum mit Feuerwehr-Gerätehaus und Versammlungsraum der Gemeinde Beringstedt. Auch an eine Einliegerwohnung für die Mitbürgerin Miete Köhler wird gedacht. Danach wohnt hier Lothar Meller.
Anfangs hat dieser Neubau ein Flachdach.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Dieser Dorfteich wurde im Jahr 1935 angelegt von einem freiwilligen Arbeitsdienst.
Ein Bild aus dem Beringstedter Archiv.
5.11.1935 Heute kommt der Arbeitsdienst nach Beringstedt. (Info Dorf- u. Schulchronik)
7.12.1935 Der Arbeitsdienst hält am späten Nachmittag Unterricht in der I. Klasse.
Am 16. März 1936 zog der Arbeitsdienst weg. Er hat hier 4 Feuerlöschteiche gemacht. Zum Abschied wurde den Arbeitssoldaten ein gemütlicher Abend mit Kaffee und vielen Kuchen bei Kroos (Gastwirtschaft, später Lenschow).
Einer davon war dieser.
In der Meierei gab es seinerzeit einen hohen Wasserverbrauch zur Reinigung. Da es damals noch keine zentrale Abwasser-Entsorgung gab, wurde dieses Abwasser durch ein Rohr in einen offenen Graben Richtung Osten geleitet, an dessen Verlauf dann dieser Teich entstand. Weiter östlich auf den Wiesen gibt es noch heute den sogenannten Meiereigraben.
Zur Erinnerung an diesen Arbeitseinsatz wurde damals ein Säulen-Stein mit Inschrift und Hakenkreuz aufgestellt. Dieser wurde über die Zeit hinweg von der Bevölkerung nicht weiter beachtet und geriet in Vergessenheit.
In den 1980er Jahren waren Urlauber in unserem Dorf. Bei einem Spaziergang entdeckten sie den Stein mit dem Nazi-Symbol und meldeten dies den Behörden. Diese bestanden darauf, dass es entfernt werden müsse. Es kam dann zu einer offiziellen amtlichen Aufforderung an den derzeitigen Bürgermeister, dieses Symbol zu entfernen, was dann auch geschah. Mit einem Meißel wurde das Hakenkreuz entfernt. Zu dieser Zeit hat man hier Fische (hauptsächlich Karpfen) in den Teich gesetzt, die dann ab und zu hier geangelt wurden. Beim häufigen Betreten der Böschung drohte diese mit der Zeit ins Wasser zu rutschen, so dass es notwendig wurde sie zu befestigen. Hierfür wurde dann auch dieser Säulenstein genutzt und somit ist er im Untergrund der Böschung verschwunden.
Nach Angaben eines älteren Mitbürgers soll dieser Stein in etwa so ausgesehen haben:
Ein weiterer, jedoch anderer Stein steht heute noch hier am Dorfteich. Auf ihm ist die Gravur R A D erkennbar. RAD steht für Reichs-Arbeits-Dienst.
Diese beiden Bilder wurden von Torsten Herrmann zur Verfügung gestellt. Aufgenommen im Sommer 2022.
dort steht der Stein.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Beim Amtsfeuerwerfest in Hohenwestedt
Beringstedter Feuerwehrgruppe 1 / 8 ( - mit der alten Spritze - )
Dieses Bild wurde von Renate u. Werner Keller zur Verfügung gestellt (2022).
von links: Hans Fischer Gruppenführer
Adolf Keller
Ehler Holm
dahinter Johann Schröder
... von den Anderen sind die Namen (noch) nicht bekannt, weil die Gesichter verdeckt sind.
... wann wurde das Bild aufgenommen ?
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Beringstedter Heimatbuch 1, Seite 76 u 77
In die Tür einer alten, mit Stroh gedeckten Kate trete ich und gelange auf eine große Diele. Ein feiner grauer Rauchschleier umdringt mich. Wie ist das eine unangenehme Luft! Langsam gehe ich auf der allmählich dunkler werdenden Diele entlang und trete durch die Küchentür in die Küche. Aha! Die Hausfrau sitzt am rötlich bemalten offenen Herd und kocht die Abendsuppe. Auf dem Herde steht ein kleiner, eisener Dreifuß. Darunter flackert ein lustiges Feuer und auf dem Dreifuß steht ein schwarzer Kochtopf. Die hellen Feuerflammen schlagen gegen den Topf und es bildet sich Rauch. Dieser fliegt nach oben in einen Schwibbogen. Von hier geht er durch kleine, dreieckige Löcher nach der Diele. An der Decke der Diele hängen an einen Wiemen (*) viele Würste, Schinken und Speck. Langsam zieht der Rauch dazwischen durch und durch die Balkenluke auf dem Boden. Gerade über der Luke an einigen Wiemen hängen auch Würste und Schinken. Alle Bretter und Balken sind schwarz geräuchert. Auch sogar das Dachfenster ist vom Rauch angeschwärzt. Die Decken der Küche und der Diele und des Bodens sind so schwarz, als wenn sie angeteert wären. Weil es hier im Rauchhause nicht so freundlich aussieht, als in einem anderen Hause, möchte ich nicht gerne darin wohnen.
angefertigt am 27.4.1922 von Margarete Lamprecht
abgeschrieben von Alma Schröder
(*) Wiemen = Sitzstange für Hühner und/oder Lattengerüst zum Aufhängen von Fleisch (räuchern)
Eine dieser alten Räucherkaten lag `Am Wischhof´. Sie stand zwischen dem Hof Schipmann und dem Hof von Ehler Holm (heute Detlef Holm):
Auf dem folgenden Bild sieht man die Speckseiten an der Decke hängen:
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Beim Nachstopfen der Schwellen
- Aufsatz eines Beringstedter Schulkindes
Es war die rechte Zeit, daß die Eisenbahnstrecke zwischen Beringstedt und Beldorf erneuert wurde. Denn der stetig steigende Verkehr erforderte unbedingte Besserung des Schienenstranges. So wurde dann im Mai 1929 mit den Vorarbeiten begonnen. Im September wurde die Strecke provisorisch fertiggestellt.
Von Ferne schimmern die vereinzelten Lichter von Beringstedt gespensterhaft in den anbrechenden Tag hinein. Im Osten dringt das blutige Rot durch den fahlgrauen Wolkenschleier hindurch. In den moorigen Wiesen liegt der Nebel. Nichts als die plötzlich in der Ferne auftauchenden Lichter und das markerschütternde Pfeifen des Zuges erinnert an das Schwinden des Landfriedens. Allmählich weicht die Nacht. Auf dem Bahnhof stehen kräftige Gestalten in lebhaftem Gespräch beieinander. Ganz in der Nähe beginnt plötzlich ein nahendes Geknatter: Die Stopfmaschinen beginnen ihre Tätigkeit. Alles geht langsam der Arbeitsstätte zu. Angelangt wird sich der überflüssigen Kleidung entledigt. Die auf den Schwellenköpfen liegenden Krugg-Stopfmaschinen verursachen einen Höllenlärm, sodaß sich die Arbeiter, um sich verständigen zu können, der internationalen Zeichensprache bedienen müssen. Noch kann mit der Maschinenarbeit nicht begonnen werden, denn das hat die vorschriftsmäßige Tourenzahl 200 (in der Sekunde) noch nicht erreicht. Endlich nach langem, ungeduldigem Warten, wird das Zeichen zum Angangen gegeben. An jedem Stopfer reißen 2 Mann Bedienung die einzelnen Stopfkolben hoch, halten die Mündung vor die Schwelle und werfen ihr ganzen Körpergewicht auf den Apperat. Ein Zittern durchläuft den Körper. Mit dumpfem Gesichtsausdruck starren sie auf den Kolben, der sich an dem starren Ende der Schlauchleitungen blitzartig auf- und abbewegt. Den Arbeitern fröstelt, doch bald ist das Gefühl der Kälte verschwunden.
Der Posten im warmen, wollenen Mantel sieht frierend und gelangweilt den Arbeitern zu. Neben den Maschinen stehen die Kannen mit Brennstoff, womit die Tanks der Maschinen nachgefüllt werden. Kurz vor der Arbeitsstelle steht eine Sirene, bestehend aus einer Kohlensäureflasche mit Signalhorn. Ab und zu schaut der Arbeiter auf die Uhr, damit die Leute pünktlich vor ihrer anstrengenden Arbeit abgelöst werden. Jedesmal schauen ihn fragende Gesichter an.
So wird die neugelegte Strecke Beringstedt – Beldorf, damit die Züge hier sicher passieren können und die Strecke dauerhaft wird, nachgestopft.
gez. Willi Pabelik
Ganz links: H.D. Hadenfeldt. Er stattet den Arbeitern einen Besuch ab.
Das nachfolgende Bild wurde von Fam. Betka, Hademarschen, zur Verfügung gestellt: Ob da ein Familienangehöriger zu sehen ist ... ???
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Bus-Haltestellen
Bevor eine Autobus-Linie eingerichtet wurde, gab es für die Mitbürger die Möglichkeit mit dem Postauto nach Rendsburg zu kommen. Bei der Bahnhofs-Gaststätte wurde dann eine blau-weiß-rote Fahne in den Baum gehängt und so wußte der Fahrer des Postautos, dass er jemanden mitnehmen sollte.
1929 Seit dem 15.12.1929 fuhr ein Autobus von der neuen Linie Wilster – Legan durch unser Dorf. Haltestellen sind bei Ott (Bahnhofs-Gaststätte, Saar 53) bei Ralfs (Seegensgang 15) und beim Kaufhaus Ruge, wie diese Geschichte erzählt:
Eine Fahrt mit dem Autobus
In der Nacht ist ein ziemlich starker Frost eingetreten. Dazu weht am andern Morgen ein eisiger Wind von Norden her über die kahlen Felder. Ich habe in der unweit entfernten Stadt einige notwendige Dinge auszurichten. Schon rechtzeitig mache ich mich auf den Weg. Bei Ruge ist die Haltestelle.Ich bin nicht die Erste, die auf den guten Bus wartet. Es stehen schon vier Personen mehr da. Eine ganze Weile habe ich so stillgestanden. Das gefällt den Füßen nicht, sie werden mir allmählich kalt. Ich gehe immer auf und ab und hin und her. „Och“, denke ich „heute bei so einer Bärenkälte wird der Bus wohl nicht so voll sein!“ Endlich kommt Bewegung in die Leute, die sich noch um einige gemehrt haben. „Kommt er?“ Ja, hurra, er kommt, unser guter Bus! Dieser Autobus fährt auf der Strecke Rendsburg – Hademarschen. Quiekend hält er still. Die Tür wird aufgeschoben. Und zu meiner großen Enttäuschung, alles ist überfüllt, die Leute stehen Kopf an Kopf. „Mensch, man vorwärts, ich will auch doch noch mit!“, denke ich, alles ist überfüllt, die Leute stehen Kopf an Kopf. „Mensch, man vorwärts, ich will auch doch noch mit!“ denke ich, äußere meine Gedanken aber nicht. Der Schaffner, ein Mann, der die Ruhe weghat, fragt: „Alle eine Bescheinigung?“ Bejahend kommt es mehrfach zurück. Indes ist auch der Fahrer ausgestiegen. Der Schaffner, der Fahrer und noch ein weiteres Personal wiegen bedächtig die Häupter. Ihr Blick ist auf die Räder gerichtet. Diese sind von der schweren Last ganz eingedrückt. Langsam aber sicher haben wir uns reingedrängt. Die Tür wird zugeschoben und dann allmählich setzen wir uns in Bewegung. Einen Sitzplatz? Och, ist gar nicht dran zu denken. Und wie ist es mit dem Stehen? Wenn hier noch einer auf zwei Beinen steht, kann er sich freuen. Bei mir ist es wenigstens nicht so. Ein Bein in der Luft, das andere an der Erde. Na, in der Luft ist ein bißchen übertrieben, aber man weiß tatsächlich nicht wohin mit den Füßen. Mit einem mal wird es sehr langsam gehen, es geht im schneckentempo den Todenbüttler Berg hinauf. Das Stehen auf einem Bein wird mir bald über. Ich versuche Platz zu bekommen, um auf beiden Füßen zu stehen. Aber alle Versuche sind vergeblich, bin nun aber doch vergnügt in dem anderen Bein eine Ablösung gefunden zu haben. Schon wiedermal quietscht die Bremse und eine Menschenmenge stürmt die Tür. Einige quetschen sich noch herein, der Rest muß warten, bis das andere Auto kommt. Vor mir steht eine elegante Dame im Pelzmantel. Von vorne, ihr Angesicht kann ich nicht sehen. Macht auch nichts, ein schöner Rücken kann auch entzücken. Etwas abseits steht ein ziemlich großer, breitschultriger Mann. Nach seinem Benehmen und Aussehen ist es ein echter Geestbauer. So geht´s nun immer weiter, ohne zu wissen, wo man eigentlich ist. Wenn sich so ein Ungetüm von Berg vor ihn in den Weg stellt, muß er sich erstmal verschnaufen, holt einpaarmal ganz tief Atem und weiter geht´s dem Endziel entgegen. Die Luft ist schwül, wie an einem heißen Juliabend, wenn ein Gewitter am Horizont emporsteigt. Und dieses Gewitter soll sich dann auch bald entfesseln. So, wie sich meine Füße abgewechselt haben ihre Dienste zu tun, machten es auch die jener jungen Dame. Und zum Unglück muß die Dame im Pelzmantel einige derbe Fußtritte auf ihre - …. vielleicht auch auf ihre Hühneraugen – bekommen haben. Denn sie schreit plötzlich: „Oh weh, meine Füße!“ Der Schmerz hat sich aber gleich gelegt. Sie fährt wie ein Blitz herum und schimpft wie ein Rohrspatz. Die Dame kann in ihrer großen Verlegenheit sich nur höflich entschuldigen. Der große, breitschultrige Mann, der mir in seiner Gemütlichkeit aufgefallen ist, erhebt seine Stimme und spricht ganz gehäbig: „Och, beste Frau, regen `s sick blots nich op, dat kann mol mit passeern in´t Gedränge!“ Und mit etwas gedämpfter Stimme schallt es aus dem Hintergrund hervor: „Ja, süns möt´n se to Hus blieven und sick in`n Glaskassen setten!“ Als diese Rede verstummt war, hielt das Auto auch zum letztenmal. Nun drängt alles zum Ausgang. Nun gehe ich dem Zweck meiner Reise nach. Aber das ist mir jetzt schon klar: Nocheinmal wieder mitfahren? Nein, nie und nimmer! Mein Aufenthalt ist schnell vergangen. Fast komme ich zu spät, denn der Bus ist schon bis oben hin vollgepfercht. Nach einer, mir scheinenden unendlichen Zeit bin ich wieder in meinem Heimatort angelangt. Wie ich aus dem Gedränge in die frische, freie Luft trete, ist mir doch ganz anders zumute. Zum zweitenmal solch eine Fahrt machen? Nein, nein und nochmals nein. Abenteuer sind manchmal ganz schön, aber nicht immer. Denn eine Fahrt mit dem Autobus ist schon ein halbes Abenteuer
gez. Anne Kock (aus dem Heimatbuch II, Beringstedt, Seite 165 / 166 / 167, geschrieben am 4.1.1946)
Viele Jahre lang gab es in der Friedenstraße 3, direkt an der Stallwand der Familie Trede, eine Bushaltestelle. Sie diente ab 1972 auch als Haltestelle für den Schulbus zur Dörfer-Gemeinschafts-Schule nach Todenbüttel.
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Die Konfirmations Birken auf dem Schulberg
Als im Jahr 2011 die Gemeindewohnung neben der Feuerwehr aufgelöst und umgebaut wurde (zuletzt vermietet an Lothar Meller, davor an Kurt und Maria Köhler, heute Schulungsraum), fand man nach dem Herausnehmen des Fußbodens im Sandboden eine Flasche mit einem alten Schriftstück aus dem Jahr 1936. Darauf steht handgeschrieben mit Bleistift:
(2) Diese Birken wurden am 16. März 1936 von den Konfirmanden:
Karl-Heinz Keller
Ehler Holm
Hans Detlef Ruge gepflanzt
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Baugenehmigung für das Meiereigebäude in Beringstedt im Jahr 1887
Dieses alte Dokument ist ein Dachboden-Fundstück, das im Herbst 2020 im Haus Steinbergstraße 7 entdeckt wurde, als das Dach des Hauses neu eingedeckt werden sollte.
Übersetzung:
Königliche Regierung
Aktenzeichen
Auf Ansuchen ertheilen wir Ihnen, vorbehältlich etwaiger Privatrechte dritter, die polizeiliche Erlaubniß, nach Maßgabe der hier angehefteten und angesiegelten Projektstücke und genau:
- deß Situationsplans
- der Handzeichnung mit Baubeschreibung
- der Kesselzeichnung
- der Kesselbeschreibung
einen Dampfkessel anzulegen.
Wir bedingen hierbei jedoch, daß
- die hinsichtlich der Aufstellung von Dampfkesseln bestehenden Bestimmungen, in Sonderheit die Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 29. Mai 1871 / 18. Juli 1883 betreffen muß, die allgemeinen polizeilichen Bestimmungen über die Anlegung von Dampfkesseln, beachtet werden.
- die Normierung der Belastung des Sicherheitsventils behalten bleibt.
- der Betrieb der Anlage nicht eher begonnen wird, bis dieselbe durch den mit der Kessel__?__tions beauftragten Sachverständigen (erwiedert) und auf Grund der Bescheinigung desselben über die vorschriftsmäßige Ausführung die schriftliche Erlaubniß zur Inbetriebsetzung von der Polizeibehörde ertheilt worden ist.
- Durch Einrichtung der Feuerungsanlage oder dabei anzuwendende mechanische Vorrichtung, sowie durch Anwendung geeigneten Brennmaterials und durch langsame Bewartung auf eine möglichst vollständige Verbrennung des Rauches hingewirkt wird.
- Diese Urkunde sorgfältig aufbewahrt wird, ein Zerreißen derselben oder das Abtrennen von Projektstücken aber der Polizeibehörde das Recht verleiht, den Betrieb der Anlage ohne Weiteres zu zu inhibieren
Schleswig, den 17ten Mai 1887
Siegel
Königliche Regierung
Abtheilung des Inneren
(Unterschrift)
An
den Vorstand der
Genossenschafts Meierei
z. H. des Herren Hans Lucht
zu
Beringstedt
Kreis Rendsburg
Bei dieser Übersetzung im Nov. 2020 waren die Kenntnisse von Frau W. Küpers, beim Lesen der alten deutschen Schrift, sehr hilfreich.
Weitere Anlagen zu diesem Schriftstück:
... und die Genehmigung der Königlichen Gewerbe Inspektion zu Neumünster
Die Baubeschreibung der unter Punkt 2 genannten Anlage: Handzeichnung mit Baubeschreibung, ist leider nicht mehr lesbar, sowie auch die Kesselbeschreibung (Punkt 4).
Link zur Meiereigenossenschaft
...
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Die ersten Autos in Beringstedt waren
im Jahr 1929 gemäß der alten Dorf- u. Schulchronik waren dies :
Steyr Besitzer: H. D. Hadenfeldt
N.S.U. Besitzer: H. Harms
Opel -Bennabor- Besitzer: K. Sievers
Opel -Bennabor- Besitzer: K. Sievers
Brennabor Besitzer: Doktor Struck
Opel Besitzer: Dallmeier
1925 Eintrag in der alten Schulchronik:
Am 2. Februar zeigte vor gefüllter Klasse Herr Henning, Jun., aus Elmshorn seinen Radio-Funk. Für den 3. Februar hatte er einige Interessierte besonders geladen, die aber größtenteils nicht erschienen waren. Lehrer Anersen versuchte am nächsten Tage, durch ein allgemeines Anschreiben, die Beringstedter für eine Radio-Funk-Anlage in der Schule zu gewinnen und zur Zeichnung von Beiträgen aufzufordern. Es hatte sich nur sehr wenige zur Zeichnung von 3 Mark bereit erklärt.
Diese Dorf- und Schulchronik schrieb ab 1929 der damalige Dorflehrer (Max Göttsche) gemeinsam mit seinen älteren Schülern. Auch folgender Eintrag findet sich hier:
15.2.1930 In unserem Ort haben folgende Einwohner einen Radioapparat:
Hans Biß, Hans Dallmeyer, Ww Ruge, Johannes Dallmeyer, Hans Timm, Hans Sievers, Wilhelm Ralfs, Johannes Kracht, Wilhelm Jaap, Peter Sievers, Robert Pabelik, Fritz Harms, Hans Looft, Markus Rubien, Hinrich Voß (Ostermühlen), Schule
1954 gab es den ersten Fernseher im Dorf bei Kurt und Ilka Meier (Steinbergstr. 17). Die Übertragung der Fußball-Weltmeisterschaft war in diesem Jahr ein großes Ereignis und im Haus Meier war jeder verfügbare Platz belegt mit begeisterten Zuschauern.
Ebenfalls 1954 (im Juli) bekamen Hans Hadenfeldt und Ernst Butenschön einen Mähdrescher, der mit dem Trecker gezogen wurde. Dies ist der erste Mähdrescher in unserem Dorfe. Info aus der Dorf- und Schulchronik, der folgende Bilder beigefügt wurden:
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- Geschrieben von Bokelmann, Rita
Das Ehrenmal in der Dorfmitte
Vorgeschichte:
1920 In einer am 23. Febr. In der 1. Klasse (Schule) abgehaltenen Gemeinderatsversammlung, einberufen von der Gemeindevertretung, wurde verhandelt über das zu errichtende Kriegerdenkmal. Einstimmig sprachen sich alle dafür aus, für den Ort ein eigenes Denkmal zu errichten. Die Platzfrage rief eine lebhafte Debatte hervor. Hinrich Holm schlug die Sandkuhle vor, H. D. Ruge den oberen Schulgarten, mit dem Bemerken, daß er soviel Land von seiner Koppel hergeben wollte, als für das Denkmal erforderlich sei. Gegen beide Pläne wandte ich mich (Dorflehrer Göttsche) und bat H. D. Ruge von seiner Koppel das Land in der Verlängerung der Wassergenossenschaft zur Verfügung zu stellen. Das tat dieser auch. Die ganze Versammlung war nun damit einverstanden, daß das Denkmal auf dem angebotenen Platz errichtet werden solle. Es wurde nun eine Kommission gebildet, die die Sache in die Hand nehmen soll.
Es wurde dann anschließend wohl von dieser Kommission beschlossen, daß Denkmal am Dorfteich errichten zu lassen.
...eine alte `Handzeichnung nach den Katasterkarten´ aus dem Jahr 1920 zeigt detailgenau die damalige Dorfmitte von Beringstedt. Der Stand dieser Zeichnung liegt jedoch über 10 Jahre davor, denn das Haus des Kaufmann Ehler Ruge auf dem Dreieck wurde 1911 gebaut und ist auf dieser Zeichnung noch nicht eingezeichnet.
Zum Gedenken an die Gefallenen des 1. Weltkrieges 1914-18 wurde in der Dorfmitte ein Ehrenmal errichtet, das der Kunstmaler Passig 1924 entworfen hat. Die feierliche Einweihung fand am 3.8.1924 statt.
Hierzu steht folgender Eintrag in der ersten Schulchronik im Dez. 1923: Das Kriegerdenkmal wurde bis auf das Einsetzen der Tafeln fertig.
4. August 1924 Gestern wurde das Kriegerdenkmal eingeweiht. Die Festordnung war folgende:
1. Anfang mit Musik: Die Himmel rühmen des ewigen Ehre
2. Weihrede, Pastor Tamm.
3. Enthüllung und Übergabe an die Gemeinde (Bruhn)
4. Ehrensalve
5. Übernahme durch den Gemeindevorsteher.
6. Musikgesang, Wie sie so sanft ruhen.
7. Schule: a) Gedicht: Den Gefallenen (W. Ostwald, Alma Behnck)
b) Gedicht: Für uns (Frieda Sievers)
c) Lied: Freiheit, die ich meine
d) Ansprache an die Jugend „Sei getreu bis in den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben. (Lehrer Göttsche)
e) Gedicht: Ich hatte einst ein schönes Naturland -Wolf-. (Max Voß)
f) … : Mein Vaterland -Fallersleben- (Anne Mehrens)
g) Lied: Ich hab´ mich ergeben
8. Gedicht: Die Eichen -Krömer- (Anna Rubien)
9. Gedenkrede Meierist Gosch
10. Musik
11. Gemeinsames Lied: Deutschland über alles (1-4)
12. Kranzniederlegung
11.9.34 Der Denkmalteich wurde als Feuerlöschteich gereinigt und mit Lehm ausgelegt.
In der Dorf- und Schulchronik finden sich viele Einträge zu den jährlichen Gedenktagen, die in den 1930ger Jahren Ende Februar oder Anfang März abgehalten wurden. Nach der Machtübernahme der Nazis wurde dieser Tag, der zuvor noch Volkstrauertag hieß, dann `Heldengedenktag´ genannt.
Hierzu gibt es in der Dorf- und Schulchronik einen Bericht, geschrieben von Hannelore Hachmeister (Schülerin, geschrieben in alter deutscher Schrift):
Heldenfeier in Beringstedt, 17.3.1935
Wie festlich sind doch heute die Straßen geschmückt! Fast vor jedem Hause wehen die Fahnen auf Halbmast, weil heute ja Heldenfeier ist. Aber wie wenig passen doch all die fröhlichen Gesichter zu dem ernsten Tag. Überall sieht man erregte Gruppen heftig diskutierend zusammenstehen. Jetzt höre ich: Extrablatt! Und schon habe ich eins mit der fettgedruckten Überschrift: „Deutschland führt die allgemeine Wehrpflicht wieder ein!“ in der Hand. Schnell eile ich damit zu meinem Vater. „Das ist richtig“, sagt er, „Das hätte schon lange kommen müssen. Darüber wird sich wohl jeder alte Soldat freuen“. Noch lange unterhalten wir uns darüber, bis ich um ½ 2 Uhr zur Schule muß, damit ich die Feier am Denkmal nicht versäume. Von der Schule marschieren wir geschlossen nach Ott. Hier sind auch der Kriegsverein, die SA und der Gesangsverein versammelt. Mit diesen Vereinen an der Spitze marschieren wir nun zum Denkmal. Viele Menschen sind hier schon versammelt. Mit dem schönen alten Liede: „Wir treten zum Beten“ beginnen wir unsere Feier. Hierauf folgen einige Gedichte über wahres Deutschtum und Soldatenpflicht. Jetzt singen wir „Sie sollen ihn nicht haben“ und dann sagen wieder einige Schüler Gedichte auf von der Freude und Hoffnung der Soldaten im Feld. Der Schülerchor singt nun wieder „Wohl sehr glücklich ist“. Ein Gedicht über die Freude und Andacht des Heimkehrenden. Herr Lehrer Göttsche hält danach eine Ansprache übe die Empfindungen der Gefallenen, wenn sie der Feier beiwohnen könnten. Nun kommen Gedichte von Not, Pflicht und Hoffnung der Deutschen und anschließen legt Klaus Mehrens den Kranz der Schule nieder mit den Worten: „Gehorsam und pflichtgetreu bis in den Tod. Der Gesangverein singt: „Morgenrot, Morgenrot“. Die erste Klasse spricht im Sprechchor den Dank für die Opfer der Mütter und Frauen des Gefallenen aus. Wieder folgt eine Ansprache und Kranzniederlegung. Anschließend singt wieder der Gesangsverein „Ich hab mich …(?)“. Endlich kommt auch die Ehrensalve und anschließend das Lied des Gesangvereins: „Ich hat einen Kammeraden“. Als letzten Gruß singen wir noch gemeinsam die erste Strophe vom Deutschland- und …(? schlecht lesbar)... lied.
Zufrieden, weil es, wozu auch das gute Wetter viel beigetragen hat, so gut klappte, marschieren wir wieder zur Schule zurück, um die Fahnen, unter dem Liede: „Nun danket allen Gott“, wieder hochzuziehen, anläßlich der Wehrpflicht. Alle gehen wir froh nach Haus. Am freudigsten sind wohl die Jungen, weil ihnen nun allen wieder eine Zukunft offensteht.
unterschrieben von Hannelore Hachmeister
Nach dem 2. Weltkrieg kam dann ein weiterer Gedenkstein hinzu. Er wurde im Juni 1951 eingeweiht. Hierzu hat der Hauptlehrer H. Wächtler in der Dorf- und Schulchronik folgendes notiert:
Gegenüber dem Ehrenmal für die Gefallenen von 1914-1918 hat die Gemeinde ihren Gefallenen und Vermißten des letzten Weltkrieges einen Gedenkstein errichtet. In einer abendlichen Feierstunde, zu der sich die Dorfgemeinschaft rund um die Ehrenmalanlage versammelt hatte, wurde am 13.6. der Gedenkstein geweiht. Pastor Puschke hielt die Weihrede. Bürgermeister Greve sprach Worte des Gedenkens und verlas von einer Pergamentrolle die Namen der 110 Gefallenen, Vermißten und Verschleppten. Die Namensliste ist in einer Bleihülse in den Stein eingemauert worden. Während der Feier hielten Fackelträger die Wacht.
Unterkategorien
Höfe in alter Zeit
Reiterhufen
Reiterhufen
Landwirtschaft im Wandel der Zeit
Landwirtschaft im Wandel der Zeit
Ostermühlen
Timm Kröger und Ostermühlen
Timm Kröger und Ostermühlen
Auszug aus der Amtsstube
Auszug aus der Amtsstube
Stickelloh
Stickelloh
Schule
Aufsätze Beringstedter Schüler
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Die Geschichte der alten Schule in der Dorfstraße
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Verzeichnis der Lehrkräfte in den Schulen
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Die alte Sportbaracke
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