Abschrift aus dem Heimatbuch Beringstedt I, Seite 74 u 75, übersetzt in die lateinische Schrift:

An einem trüben Frühlingsmorgen gingen wir einmal nach dem Fohrsberg, um zu sehen, wie weit der Chausseebau dort ist. Die Lerche läßt ihre herrlichen Lieder erklingen. Es sind hier zwei Schienenstränge gelegt. Der eine Strang geht bis zum Pulser Berg. Der andere etwas hinter den Erlenbruch. Im Ganzen sind hier 19 fleißige Arbeiter beschäftigt. Davon werfen 14 den gelben Sand auf die Loren. Die anderen heben die Gräben aus. An der Seite stehen weiß-rote Nivelierstangen. Auf dem längsten Schienenstrang stehen 5 und auf dem zweiten 3 schwarze Loren. Zwischen den Strängen liegen zentnergroße Steine. Ab und zu läßt der Kiebitz seinen bekannten Ruf erschallen. Zu Herrn Bruhns Koppel ist eine schöne Auffahrt gemacht. Von der Koppel geht eine steile Böschung herab, an welcher ein Rad steht und Rucksäcke und Körbe liegen. Die starken Loren sind vollgeworfen. Jetzt fahren dieselben ab. Nach kurzem Fahren sind sie bei der Brücke angelangt. Der Sand wird ausgeschüttet. Die Männer schieben die Loren wieder hinauf. Zum Erlenbruch wird nun auch Sand gefahren. Zwei Loren sind schon da. Die 3. kommt hinterher. Ein Mann stellt sich hintenauf. O! was da oder? Die Lore geht sacht vornüber. Sie ist entgleist. Der nasse Sand wird ausgeschüttet und auseinander gestreut. Die Lore wird wieder auf die Schienen gehoben. Nun gehen wir nach Hause.

12.4.1926   Friedrich Martens

Alte Fuhrt nach Puls

Oben: Diese alte Karte von 1795 zeigt den Verlauf des Weges mit einer Fuhrt durch den Mühlenbach. Die beiden unteren Bilder zeigen die Bauarbeiten am Fohrsberg.

 Ausbau Straße Fohr 2        Straßenbau Fohr

Der Saar                                

eigentlich Soor. Es steht für trocken, dürr, welk, vereinzelt auch Sor; häufig als Orts- und Flurnamen in SH.

Hier liegt der höchste Punkt von Beringstedt. Diese alte Karte von 1880 gibt ihn mit einer Höhe von 31,4 m über NN an.

Ausschnitt 9

Zu dieser Zeit steht hier, nördlich der Bahn, nur ein einziges Haus, gebaut um 1855 (Saar 38).

Das zweite Haus (Saar 21) entstand 1880.

Die Bahnverbindung eröffnete für Beringstedt viele neue Möglichkeiten. Es entstand ein reger Handel mit Vieh, Holz, Düngemitteln, Kolonialwaren, Fischen und Gärtnerei-Produkten. Dieser Aufschwung führte dazu, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein neuer Ortsteil entstand:

                                       Neu-Beringstedt

Saar Blickrichtung süd für website

 

 

...

Fohr                                        Straße Beringstedt - Puls

Hier befindet sich die Kreisgrenze zwischen den Kreisen Steinburg und Rendsburg-Eckernförde

Ausbau Straße Fohr 2    Straßenbau Fohr

Für den Straßenausbau Beringstedt – Puls wurde der Fohrsberg abgetragen (siehe Bild oben).

Das Gebiet am Fohrsberg war einst sandiges Heideland und für die Landwirtschaft eher ungeeignet. Als dann, Ende des 18. Jhrdts., die Beringstedter Landflächen unter den hiesigen Hofbesitzern aufgeteilt wurden (Verkoppelung; jeder Hofbesitzer bekam ein Stück Wald-, Acker- und Weidefläche) fand der Landmann Ehler Holm hier eine Bronzene Figur, die er damals fälschlicherweise für Gold hielt. siehe Historisches/Fohrsberg

Später (1887) wurde dann entdeckt, daß hier bereits in der späten Steinzeit Menschen gelebt haben müssen, die hier Hünengräber errichteten. Ein Abdeckstein eines dieser Hünengräber steht heute in der Dorfmitte, gegenüber dem Ehrenmal, In der Marsch, der hier zu Ehren von Kaiser Wilhelm I aufgestellt wurde.  siehe: Historisches/Schalenstein

Damals führte ein Sandweg in Richtung Schenefeld. Es gab 2 Fuhrten durch den Mühlenbach und bei schlechtem Wetter und hohem Wasserstand dürfte es sehr schwierig gewesen sein, diese zu passieren.

detailierter Lageplan

Es entstand eine Grandstraße, die mit zertrümmerten Steinen befestigt wurde. Hierfür wurden wahrscheinlich auch die großen Felssteine der ehemaligen Hünengräber (unwissendlich) mit genutzt und/oder diese Steine wurden auf den naheliegenden Koppeln zusammengetragen und hierhergeschafft. Diese störten eh nur bei der Beackerung der Flächen. Alle Landmänner in Beringstedt hatten damals Hand-, Fuhr-und Spanndienste für die Regierung zu leisten und so wurden die Straßen nach und nach befestigt, bis dann die sogenannten Teerstraßen (Asphalt) gebaut wurden. Zu der Zeit gab es bereits eine Brücke über den Mühlenbach. 

Einige Schüleraufsätze berichten hiervon:

Chausseebau durch den Fohrsberg

Abschrift aus dem Heimatbuch Beringstedt I, Seite 74 u 75, übersetzt von der alten deutschen in die lateinische Schrift:

An einem trüben Frühlingsmorgen gingen wir einmal nach dem Fohrsberg, um zu sehen, wie weit der Chausseebau dort ist. Die Lerche läßt ihre herrlichen Lieder erklingen. Es sind hier zwei Schienenstränge gelegt. Der eine Strang geht bis zum Pulser Berg. Der andere etwas hinter den Erlenbruch. Im Ganzen sind hier 19 fleißige Arbeiter beschäftigt. Davon werfen 14 den gelben Sand auf die Loren. Die anderen heben die Gräben aus. An der Seite stehen weiß-rote Nivelierstangen. Auf dem längsten Schienenstrang stehen 5 und auf dem zweiten 3 schwarze Loren. Zwischen den Strängen liegen zentnergroße Steine. Ab und zu läßt der Kiebitz seinen bekannten Ruf erschallen. Zu Herrn Bruhns Koppel ist eine schöne Auffahrt gemacht. Von der Koppel geht eine steile Böschung herab, an welcher ein Rad steht und Rucksäcke und Körbe liegen. Die starken Loren sind vollgeworfen. Jetzt fahren dieselben ab. Nach kurzem Fahren sind sie bei der Brücke angelangt. Der Sand wird ausgeschüttet. Die Männer schieben die Loren wieder hinauf. Zum Erlenbruch wird nun auch Sand gefahren. Zwei Loren sind schon da. Die 3. Kommt hinterher. Ein Mann stellt sich hintenauf. O! was da oder? Die Lore geht sacht vornüber. Sie ist entgleist. Der nasse Sand wird ausgeschüttet und auseinander gestreut. Die Lore wird wieder auf die Schienen gehoben. Nun gehen wir nach Hause.

12.4.1926   Friedrich Martens

 

Bei der neue Fohrsbrücke

Angefertigt von Klaus Wieben, abgeschrieben von Magda Schmoock, Heimatbuch 1, Seite 75 u 76

Ich gehe der Fohrsbrücke zu. Ach, was ist denn da? Etwas weißliches schimmert mit entgegen. Wohl eine neue Brücke? Ja, wirklich! Nun, die und ihre Nachbarschaft wollen wir uns doch einmal ansehen. Am kleinen, munteren in der Sonne blitzenden Bach, an den eine Brücke gemacht wurde, sind oben vor dem neuen Bauwerk seine genauen Grenzen gezeigt. Pfähle und Buschwerk nämlich sind hier seine Ufer. Ungehindert, nur das eine Wand ihn auf kurze Zeit zerteilt, läuft er über Steine und von Arbeitern verworfenen Ton unter der kühlen Brücke durch.  Während er, über das neue Ding verwundert, es betrachtet, starren graue Felswände ihn an. Einige Sandkörnchen, die von oben hernieder purzelten, nimmt er noch mit. Dann umgeben Büsche und Farnkräuter ihn wieder. Eine blaue Libelle schwirrt mit ihm. Zu beiden Seiten auf der Brücke stehen drei dicke Pfeiler, die sich die Hand reichen durch eiserne Stangen. Loser staubiger Sand liegt zwischen ihren schwarzen Balken von der alten Brücke und ungebrauchte Steine liegen noch herum. Eine alte Eiche, die den ganzen Abbruch mit angesehen hat, steht in tiefer Trauer und klagt. „Wer wird mir jetzt die Freundin ersetzen?“

6.6.1926

Die neue Chaussee Beringstedt – Puls

Heimatbuch 1, Seite 79

Es ist an einem trüben Herbsttage. Der erste Frost hat sich gezeigt. Da wandere ich einmal nach der von Ehler Ruge 0,7 km weit entfernten neuen Chaussee. Ein Nebelschleier verhindert die Aussicht. Rechts ist fast gar kein Knick. Links auf dem Knick ist niedriges Gestrüpp. Schau, dort lieben Stubben vom vorherigen Knick. Manche Koppeln haben nun neue Einfriedigung bekommen. Alle 100 m steht ein Kilometerstein. Kieshaufen liegen auf dem noch losen Fußsteig. Hier findet man niedrige Böschungen und schräge Auffahrten. Ein besserer Knick zeigt sich. Sieh, dort ist das 0,30 m tiefe Röhrensiel. Dort sind schon erhöhte Auffahrten, denn man hat sich durch den Fohrsberg gearbeitet. Die Koppeln rechts und links liegen höher als der Weg. Daher sind auch die Böschungen, welche mit Gras und Kök (?) Bewachsen sind, höher. Jetzt geht´s bergab, denn das Bett der Fohrsau ist nah. Schau, dort links ist der zugeschüttete Erlenbruch. Auch rechts im kleinen Wäldchen ist etwas davon. Dort stehen eine Tanne und eine Eiche. Beide führen den Kampf mit dem Efeu. Bei der Tanne hat der Efeu den Sieg bald errungen. Eine knorrige Esche bereitet ihre Zweige weit über den Weg. Mittlerweile gelange ich an die erhöhte und mit Kleinpflaster versehene Fohrsbrücke. Hier ist man 1,5 km von Ehler Ruge entfernt. Jetzt geht´s bergauf bis Puls. Der Blumengarten des Besitzers Fischer wurde sonst durch einen Steinwall vom Wege getrennt. Dieser wurde mit zur Chaussee verwendet, wird jetzt aber durch Anzucht einer Lebensbaumhecke ersetzt. Auf der Grenze mache ich halt und trete meinen Rückweg an.

Die Länge der Chaussee beträgt auf Beringstedter Gebiet 1,24 km. Die Gesamtlänge aber 2,3 km. Die Breite der Chaussee ist 8 m und der Grandbahnbreite ist 3 ½ m. Die Grandbahn wird geschützt durch Sperrsteine, die in einer Entfernung von ungefähr 100 m liegen und fast jeden Tag auf eine andere Seite gelegt werden. Die Stärke der Packlage ist 10 cm und die der Decklage 9 cm. Es wurde an Erde 10.700 cbm ausgehoben. An dem Chausseebau beteiligten sich Beringstedt und Puls. Schenefeld hatte keinen Anteil am Bau, hat infolgedessen auch keine Chaussee bekommen. Für Beringstedt und Puls hat die Chaussee einen großen Vorteil. Nämlich Puls hat einen besseren Weg zur Hauptbahnstation oder zum Moor. Die Besitzer der Äcker und Wiesen haben ebenfalls einen besseren Weg. Der Unternehmer dieses Baues war Koch aus Schenefeld. Der Vertrag wurde am 1. Dezember 1925 geschlossen. So begann man das Werk Mitte Dezember. Und schon im Oktober 1926 war das Werk vollbracht. Am 23. desselben Monats schon wurde die Chaussee der Gemeinde übergeben. Die Kosten der Chaussee kamen auf 52.158 Mark.

Helmi Göttsche, 11 ½ Jahre alt

 

1955               Einträge in der Dorf- und Schulchronik:

Am 15.7. hat der Straßenbau von Puls nach Beringstedt begonnen. Es wird eine moderne Teerchaussee angelegt.

Am 13.9. ist mit dem Wegräumen des Fohrsberges begonnen worden. Eine Planierraupe und ein Schaufelbagger schoben förmlich den Durchbruch für die Begradigung der Straße weg.

Die Eisenbahnbrücke, die den Mühlenbek überbrückt, ist wegen Altersschwäche in der Nacht vom 28. zum 29. September ausgewechselt worden.

Ende Oktober war der Straßenbau Beringstedt – Puls beendet. Die Brücke wurde erst im Dezember 55 fertig.

 Bauarbeiten an der Fohrsau für website   Brückenbauarbeiten bei Fischer Fohr für website

 

Lt. Zeitungsbericht vom 29. April 1976

…war der ganze Landstrich zwischen Fohr und Ostermühlen früher Heide. Durch diese führten kreuz und quer Wagenspuren. Von Süden nach Norden ging der Alte Landweg vom Pulser Mühlenweg durch den jetzigen Ostermühler Teich, dann geradlinig über den Haag nach Todenbüttel. An der alten Furt durch den Mühlenbek stand in früheren Zeiten eine Kate, Stickelsloh genannt.

 

 

...

Die Steinbergstraße beginnt am Bahnübergang Richtung Süden und endet beim Dreieck Friedenstraße/Seegen (beim ehemaligen Kaufhaus Ruge und der gegenüberliegenden, ehemaligen Gastwirtschaft  Lenschow).

Sie war einst eine mit Kopfsteinen gepflasterte Straße (auch Chaussee genannt, Bahnhofsstr. oder Hauptstraße) und von einer Allee gesäumt. Die Häuser entstanden nach und nach Ende des 19. Jahrhunderts.

Folgende Geschäfte gab es hier:

1. das Café Ruge              Steinbergstr.  1    später der Uhrmacher Knuth sowie die Poststelle von Beringstedt.

2. der Schuster                 Steinbergstr. 8    hier hatte der Schuster Heinrich Raabe sein kleines Geschäft. Später der Stellmacher Eduard Voß.

3. die Bäckerei Kühl         Steinbergstr. 10   später Gemischtwaren Grelcke und Bäckerei Schlüter.

4. die Bäckerei Voß          Steinbergstr. 15   anfangs geführt von Hermann Voß, dann Max Voß

5. die Schmiede Grewe    Steinbergstr. 18   nachdem der Schmiedemeister Hans Grewe in den Ruhestand ging, schmiedete Otto Groth hier noch einige Jahre weiter.

Im Haus Nr. 13 wohnte der Maurer Hinrich Evers mit seiner Frau Catharine. Sein Vater (Maurermeister) baute 1900/1901 das Schulgebäude auf dem Schulberg.

Im Haus Nr. 9 war die Amtstube des Amtes Beringstedt (damals Thöm). 

und im Haus Nr. 7 war die Spar- und Darlehenskasse, sowie ebenfalls im DG das Büro des Amtes Beringstedt (nach Thöm, ab 1954).

und am Ende (Dreieck) gab es das Kaufhaus Ruge, in dem die Beringstedter allerlei für den täglichen Gebrauch kaufen konnten (Steinbergstraße 23).

Steinbergstraße mit Cafe Ruge für website   Steinbergstr.

 

...

 

Unsere schöne Allee                                

Es ist Nachmittag. Ich gehe die Chaussee entlang. Rechts und links von mir liegt aufgespaltenes Holz. Unsere Kastanienallee ist verschwunden. Die Straße ist mit kleinen Zweigen übersät. Das Wasser in den Gräben hat sich blau gefärbt. Die Alleebäume sind von Arbeitern gefällt. Diese können für ihre Arbeit die Kronen und die Hälfte des Stammes behalten. Der Rest des Stammes gehört dem Staat und soll zu Holzkohle verarbeitet werden. Richtig öde und kahl ist es jetzt an der Straße. Aber einmal muss sie doch weichen und einer jungen Allee den Platz einräumen. Und doch denken wir noch an sie. Wie sie im Frühling ihre Knospen öffnet und ein dichtes Laubdach über die Straße spannt. Und später, wie sie ihre weißen Blütenkerzen trägt. Richtig stolz kann sie dann sein. Ihren guten Schatten werden wir aber doch noch sehr vermissen. Sie wird uns keinen Schutz vor dem überraschenden Regen mehr bieten können. Nein, mit dir du alte schöne Allee, ist alles verschwunden, so wie das Blühen deiner leuchtenden Kerzen, auch das muntere Gezwitscher der Vögel. Aber doch erwacht im Herzen eine leise Hoffnung an eine neue, junge und schöne Allee wieder auf. Und vor unseren Augen sehen wir sie leuchten und blühen wie unsere alte Allee.

Anne Kock

 - sie wohnte Im Eck -

und schrieb diesen Schulaufsatz 1945 oder ´46

 

              Ruge Kaufhaus Bild aus dem Internet  Kaufhaus Ruge   Kaufhaus Ruge 1982

Steinbergstrasse     Bäcker Voß

Steinbergstraße9  ehemals Thöm (Amtsvorsteher)   Postkarten 3 3  zuvor Bäcker Kühl, dann Bäcker Schlüter

Haus MW Voss0002 Bildgroesse verkleinert  ehemals Schuhmacher Raabe

 Die Post-Agentur war anfangs im Haus Steinbergstraße 11 und später im Haus Steinbergstraße 1

PostAgentur 1905      Steinbergstrasse 1 Postbote Lütje  

 

 

...

Straßenausbau Ostermühlen

In der Dorf- und Schulchronik (1929 – 1964) wurde folgendes notiert:

Die Chaussee nach Ostermühlen wurde am 16.11.1929 bis zum `Grünen Weg´ fertiggestellt.

Es wurde von einigen Koppeln der Knick entfernt, denn der neue Weg sollte die vielen Windungen möglichst vermeiden. Es wurden von Cl. D. Hadenfeldts und Cl. Hinrichs Koppel dreieckige Stücke abgetrennt. Ebenfalls sollte von H. Voßs Koppel ein schmaler Streifen abgeschnitten werden.

13.3.1930

Heute Morgen ist etwas 10 cm Schnee gefallen. Draußen ist eine Temperatur von -0° C. Am Chausseebau nach Ostermühlen wird seit Montag gearbeitet.

 

Oktober 1930

                         Man hat mit dem Chausseebau nach Ostermühlen wieder begonnen.

Oktober 1931

Der Chausseebau nach Ostermühlen wird fortgesetzt, und zwar das mittelste Stück. Die Kartoffelernte ist beendet. Die Rübenernte hat begonnen.

 

Der Chausseebau nach Ostermühlen wir heute, den 21.11.31 beendet. Es ist das Stück von Claus Hadenfeldt´s Koppel bis Butenschön´s Koppel und von der Mühle bis zum Hofe fertig gestellt worden. Die Beiden Enden von Isings Haus bis Cl. Hadenfeldt´s Koppel und von Butenschön´s Koppel bis zur Mühle sind ausgebessert worden. Die Aufsicht leitete Herr Gustav Möller (siehe Birkenweg 6). Die Bauanweisung gab Herr Ruge. Es waren durchschnittlich täglich 15 Arbeiter beschäftigt. Steine, Sand und Kies lieferten die Bauern und fuhren es auch zur Baustelle.

Sonnabend, den 29. November 1931 ist sie erst eröffnet.

Ostermühlen 1965

Oben: eine Karte von vor der Begradigung und unten: nach dem Ausbau 1976

 Kartenausschnitt K von 1988 Ostermühlen

Vor dem Ausbau im Jahr 1976 führte der Weg direkt am Haus vom Hof Ostermühlen entlang.

Ostermühlen alte Wegführung

1974   befindet sich die vorhandene Straße zwischen Beringstedt und Osterstedt in einem schlechten Zustand. Die Oberfläche ist uneben und teilweise zerstört. Ebenso ist die Fahrbahnbreite zu gering und wird beidseitig durch Knicks und Bäume eingeengt. Durch den Anschluß der Gemeinden an die Dörfergemeinschaftsschule und an die Raiffeisenbank Todenbüttel, deren Auslieferungslager in Beringstedt liegt, wird die Hauptverbindungsstraße Osterstedt – Beringstedt in zunehmendem Maße durch Schulbusse und landwirtschaftliche Fahrzeuge genutzt. Die Planungen sind soweit gediehen, daß mit dem Ausbau des 1. Abschnittes begonnen werden kann.

Die Linienführung wird überwiegend beibehalten. Die notwendige Verbreiterung auf 4,50 Meter Fahrbahn, beiderseits 1,50 Meter Bankette und anschließendem Graben, erfolgt nach Süden. Die vorhandene S-Kurve (Waldfriede) wird begradigt. Nach dem Ausbau werden die Wirtschaftswege und Koppelauffahrten in vorhandener Breite wieder angeschlossen.

In Ostermühlen sollen die Wasserdurchlässe im Bereich des Staudammes und die Stützmauer erneuert werden. Die neue Stützmauer wird als Winkelstützmauer aus Stahlbeton ausgebildet. Die Durchlässe sind aus Stahlbetonrahmenprofilen bzw. Betonrohren geplant.

Im Zuge der Straßenverbreiterung wird es notwendig sein, in den bestehenden Bewuchs einzugreifen. Die Knicks und Bäume auf der südlichen Straßenseite werden beseitigt, die nördliche Straßenseite bleibt unberührt. Zurückfallende Straßenflächen, die nicht mit dem landwirtschaftlichen Nutzland zugeschlagen werden, sollen rekultiviert und mit Bäumen und Sträuchern angepflanzt werden.

Die Baumaßnahme wird in zwei Stufen durchgeführt. 1. Bau der Stützmauer und Durchlässe am Staudamm in Ostermühlen. 2. Straßenbau. Die Bauzeit wird etwa ein halbes Jahr dauern. Für die Zeit des Ausbaues wird die Straße für den Durchgangsverkehr voll gesperrt. Der landwirtschaftliche Anliegerverkehr soll möglichst aufrechterhalten werden.

(So geschrieben in einem Artikel der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung vom 24.10.1974)

Ein weiterer Zeitungsartikel im Mitteilungsblatt des Kirchsp. Schenefeld und Todenbüttel vom 28. Okt. 1976 beschreibt den 2. Bauabschnitt des Ausbaus der Gemeindeverbindungsstraße Beringstedt – Osterstedt:

Schneise durch das Mühlenholz

Nachdem einige Schwierigkeiten zu überwinden waren, haben die zuständigen Stellen „grünes Licht“ für den zweiten Bauabschnitt des Hauptwirtschaftsweges Beringstedt – Osterstedt über Ostermühlen gegeben. Die mit den Arbeiten beauftragte Firma Pieper, Wacken, will noch in diesem Jahr die Erdarbeiten und die Tragschichten abschließen. Wie im 1. Bauabschnitt wird auch die neue Trasse nicht mit der alten Straßenführung identisch sein.

Das mit 350 000 DM veranschlagte Straßenbauprojekt geht über 1,163 km. Der Eigenanteil der Gemeinde Beringstedt beträgt 43 750 DM. Den Löwenanteil der Zuschüsse trägt der Kreis Rendsburg-Eckernförde. Nach Fertigstellung wird die Ausbaustrecke 2,186 km betragen. In Fortsetzung des fertigen 1. Bauabschnittes wird die Straße in einer Breite von 4,50 m und beiderseits 1,5 m Bankette Ostermühlen erreichen und dann Richtung Osterstedt etwas nach links in das Mühlenholz verlegt, um danach wieder auf die alte Straße zurückzuführen.

Auf Forderung des Anliegers Voß, Ostermühlen, wurde die Trasse an den Waldrand, bzw. in den Wald gelegt, weil die jetzige Straßenführung für Aus- und Einfahrten mit landwirtschaftlichen Wagen und Geräten wegen der kurvenreichen Strecke und Unübersichtlichkeit durch den zugenommenen Verkehr gefährlich geworden ist.

Gemeindevertretung, Flurbereinigungsbehörde und der Kreis RD-ECK als untere Landschaftsbehörde haben dieser Trassenführung zugestimmt. Vor Ort sind bereits zahlreiche Bäume gefällt worden.

Mit dem Ausbau des 2. Bauabschnittes wird ein wichtiges Anliegen der Gemeinde Beringstedt erfüllt. Wer die bisherige Gemeindeverbingungsstraße kannte, wird die Notwendigkeit eines Ausbaues und einer Begradigung gefährlicher Kurven auf dieser Strecke einsehen.

 

 ...

Seegensgang

Aufgeschrieben von Otto Bolln:

Zwischen dem Weg nach Puls und der Straße nach Seefeld befand sich ein kleineres Moorgebiet, durch das ein Pfad für Fußgänger führte. 1776 wurde dieser Gang passierbar gemacht und die vom Torfabbau herrührenden Moorkuhlen, die hier rechts und links vorhanden waren, wurden zum Westflan hin entwässert und 1840 – 1850 aufgefüllt. Der Name `Moor´ hat sich noch lange gehalten für die Weiden, die heute zu den Höfen Mehrens, Voß und Solterbeck gehören. In der Zeit von 1885 bis 1890 wurde der `Gang´ zur festen Straße ausgebaut.

Auf dieser Karte von 1880 ist der heutige `Seegensgang´ bereits ein Weg.

Ausschnitt 8

 

...

 

Pfennigkrug

Flurnamen-Erklärung:

Pennikroog        auch Penningkroog oder Pennikrooch. Penni = Pfennig, wahrscheinlich Steuerpfennig, auch sonst in FN häufiger z.B. Pennigborg, Pennigwisch, Pennigdiek. Mit pennen oder Pennbroder hat der Name nichts zu tun. Kroog oder krooch = Ecke, Winkel. Das hier ein Krug = Gasthaus gestanden hat, bei dem man einen Pfennig für die Benutzung des Weges nach Lütjenwestedt zu zahlen hatte, ist ganz unwahrscheinlich, denn dieser Weg wäre die meiste Zeit des Jahres nicht passierbar gewesen.

Ausschnitt 5

Eine alte Karte von 1880 zeigt, dass im Pfennigkrug bis dahin nur ein einziges Haus gestanden hat. Bewohner waren

1870     Christian Sievers

                Heinrich Alpen

                Johann Schröder

                Johann Schröder d. Jg.

 

Wahrscheinlich ist hier ursprünglich eine Hütte oder ein Stall für den Dorfhirten gewesen (siehe Beringstedter Originale: der letzte Dorfhirte Jasper Peters).

Auf dem Hof gibt es eine starke Quelle mit sehr gutem Wasser.

 

 

...

 

Die Bäume der  Friedensallee stehen auch heute noch auf dem kurzen Stück zwischen dem ehemaligen Kaufhaus Ruge und dem Ehrenmal auf der einen und vom Hof Seemann und dem Hof Trede auf der anderen Seite. 

   Winter Dez 1982 2                       Winter Jan 1983 2   Bilder vom Winter 1982/83

Der weitere Verlauf der heutigen Friedensstraße in Richtung Ortsausgang nach Puls wird sie auf einer alten Postkarte als Dorfstraße bezeichnet, aufgeteilt in:

Vordere Dorfstraße 

 vordere_Dorfstraße.jpg    -vom Ehrenmal bis zur Kreuzung beim Hof Solterbeck- (Blickrichtung Hof Trede, rechts die Einmündung `In der Marsch`)

und Hintere Dorfstraße 

 Hintere_Dorfstraße.jpg   -von der Kreuzung Seegensgang/Alte Dorfstr. bis zum Dorfausgang Richtung Puls.

 

Der weitere Verlauf, ab der Friedensallee und dem hier -Ende des 19. Jahrhunderts- aufgestellten Gedenkstein für Kaiser Wilhelm I, wurde der Weg einst auch Königsweg genannt.

In der Schulchronik steht geschrieben: 

1887  In diesem Jahr, eben vor der Heuernte, wurde die neue Dorfstraße bis an das Südende des Dorfes fertiggestellt. Vorher schon, am 22. März, wurden zur Feier des Geburtstages unseres Kaiser Wilhelm I am Dorfteich entlang 12 Eichen gepflanzt, die zur Feier des Tages "WilhelmsEichen" geheißen wurden.

 Ehrenmal Friedenstraße  Ein Bild aus späterer Zeit mit den noch stehenden Wilhelmseichen am Dorfteich, dem heutigen Ehrenmal.

 

In der heutigen Friedenstraße an der Einmündung zum Seegensgang stand einst dieser hölzerne 3-armige Wegweiser. Einige Jungs aus dem Dorf benutzten diesen Wegweiser gerne als Klettergerüst, bis er dann eines Tages abgebrochen ist (Quelle: aus den Erinnerungen älterer Mitbürger Beringstedts aus ihrer Jugendzeit, hier von Max Walter Voß).

 

                 Wegweiser.jpg     

 

Ein Schüleraufsatz aus der Schulchronik, geschrieben von Anni Grewe am 12.5.1922, aus der alten deutschen Schrift übersetzt -2018- von Gertrud Keller:

1870-71 war es, als Deutschland den großen Sieg errang. Das ganze Land war voll Begeisterung. Auch hinein in unser Dorf machte dieselbige mit eiligen Schritten. Waren doch auch aus Beringstedt Männer, die den Sieg mit erkämpft hatten. Nun kamen sie heim. Mit leuchtenden Augen. Im Gesicht stand das schöne Wort geschrieben „Sieg“. Lauter fröhliche Herzen nahmen dieses Wort auf. Ja, es war ein großes Ereignis. An diese große Tat wollten die Beringstedter noch lange erinnert bleiben. Aus Siegesfreude und Dankbarkeit pflanzten sie die Friedensallee.

Beringstedt Kaufhaus Ruge

   Haus Schmahl u Hof Trede

 

Zu beiden Seiten der Straße bei Herrn Ehler Ruges Hause (Kaufhaus) und Herrn Claus Ott´s Hause (Altenteil) beginnt sie und führt bis zum Spritzenhaus. Alle Bauern im Dorf mußten einen jungen Eichenbaum liefern. Die Tagelöhner und Knechte mußten Löcher graben. Hierin wurde der Baum gesetzt. Beim Spritzenhaus wurden 3 Eichenbäume gepflanzt. Jetzt sind es schon stämmige Eichen. Diese 3 sind von den verstorbenen Bauern Lucht, Ruge und Wendell gepflanzt. Dieselben haben mit ihren Tagelöhnern die jungen Pflänzlinge der Erde anvertraut. Endlich hatten alle Bäume ihren Platz erhalten. Das mühevolle Erinnerungswerk war gelungen. Man hatte 1-2 Tage daran gearbeitet. Eine kleine Feier wurde veranstaltet. Der Tag war herangekommen, an dem die Einweihung vollzogen werden sollte. Der damalige Lehrer Lindemann hielt eine bewegte Rede über Deutschlands Sieg. Er gab zu erkennen, daß das Vaterland hochgestiegen war. Es war den Deutschen gelungen die verhaßten Franzosen zu besiegen. Die größeren Schüler sangen nach der Rede des Lehrers ein Lied. Die jungen Bäume standen stolz da vor der versammelten Gemeinde. Sie streckten ihre Zweige aus als fühlten sie sich schon stark und mächtig und mahnten mit schallender Stimme: Wir wollen ein Andenken sein an die Ruhmesjahre, die dem Deutschen Lande widerfahren sind. Es klang wie ein heiliger Schwur. Sie haben recht gehabt. Ein Andenken an jene Zeit ist die Friedensallee geblieben. Mancher Sturm hat schon seine Macht an den Bäumen erprobt. Doch dieselben stehen fest. Sie wanken nicht. Ihre breiten Kronen neigen sich zueinander und flüstern sich von dem ruhmvollen Tag, den Deutschland erlebt hat, ins Ohr. Es war eine schöne Zeit. Wir wollen hoffen, daß unser Vaterland auch jetzt wieder hochkommt und wir einen solchen Freudentag feiern können wie 1871.

aufgeschrieben von Otto Bolln

In einer Deutung alter Flurnamen wird der Name Seegen wie folgt aufgeführt: 

Segen                auch Seggen, Sehn oder Seden = niedriges im Sommer austrocknende sonst aber eher mit Wasser gefüllte Stellen im Ackerland. Im Sommer Wiesen, seichte Grasstellen auf denen Gras gemäht werden kann. Segen = auch niedersinken.

                         Der Name hat somit nichts mit der kirchlichen Bedeutung Seegen zu tun. Er beschreibt lediglich die einstigen Begebenheiten in diesem Flurgebiet.

 

Ein Bild von der Straße Seegen mit Blick in den Weg Mückenhörn

Seegen Mückenhörn

Hier stand einst eine Doppeleiche auf dem Dreieck Seegen/Mückenhörn.

 

... und von Seefeld kommend Richtung Steinbergstraße und auf dem 2. Bild befindet sich das Ortsschild von Beringstedt noch auf Höhe vom Hof Wendell.

Seegen 1    Seegen mit Blick auf Hof Wieben

Ebenfalls die Straße Seegen, Höhe der letzten Häuser am Ortsausgang Richtung Seefeld, mit Blickrichtung Osten

Diareihe 6 042  

Diese Bilder wurden Anfang der 1960er vom Dorflehrer Ehlers aufgenommen und im Febr. 2019 von seinem Sohn Rolf zur Verfügung gestellt.

 Im weiteren Verlauf der Straße Richtung Seefeld findet man den Weg `Reiherstieg´.

 Auf der dahinter liegenden Koppel lag die alte Siedlung `Simeonclus´ (siehe: Historisches)

 Karte mit Simonclus

 

 

...

 

Frühere Straßenverhältnisse

geschrieben von Otto Bolln

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts waren die Straßenverhältnisse keinesfalls ideal. Sie besserten sich erst, als die kurven-, steigungs- und neigungsreiche Straße Barlohe-Beringstedt-Gokels im Jahr 1864 von der Provinzialverwaltung als geschotterte Chaussee erbaut wurde, wo vorher nur unbefestigte Sandwege vorhanden waren. 1923 wurde die Straße wesentlich verbessert, heute ist sie eine Asphaltstraße.

Der 9 Kilometer lange Weg über Puls zum zuständigen Kirchort Schenefeld blieb für die Kirchenbesucher aus Beringstedt eine Qual, besonders in Regenzeiten und im Winter. Das änderte sich erst, als 1863 in Todenbüttel eine Kirche erbaut wurde, Beringstedt aus dem Kirchspiel Schenefeld ausschied und der Weg dorthin an Bedeutung verlor.

Zwischen dem Weg nach Puls (Friedenstraße, früher auch Königsweg und/oder Dorfstraße genannt) und der Straße nach Seefeld (Seegen) befand sich ein kleines Moorgebiet, durch das ein Pfad für Fußgänger führte. 1776 wurde dieser Gang passierbar gemacht und die vom Torfabbau herrührenden Moorkuhlen, die hier rechts und links vorhanden waren, wurden zum Westflan hin entwässert und 1840 bis ´50 aufgefüllt. Der Flurname `Moor´ hat sich noch lange erhalten für die Weiden, die heute zu den Höfen Mehrens (früher Lucht), Voß und Hadenfeldt (heute Solterbeck) gehören. In der Zeit von 1885 bis 1900 wurde der `Gang´, dessen Namen sich bis heute erhalten hat (Seegensgang), zur festen Straße und ist heute asphaltiert.

Bei Jürgen Hadenfeldt´s Haus (Friedenstr. 16) stand ein dreiarmiger Wegweiser, dessen Arme den Weg nach Schenefeld, Hanerau und Rendsburg zeigten und entsprechend beschriftet waren. Wir haben als Knaben oft auf diesem Wegweiser gesessen, bis die Weiser abbrachen und der Pfahl umstürzte. Er war unseren vereinten Turnübungen nicht mehr gewachsen.

Wegweiser  ...der hölzerne Wegweiser. Friedenstraße Ecke Seegensgang

Der Zustand der in die Feldmark führenden Wege war früher ebenfalls katastrophal: Im Sommer sandig und staubig, in Regenzeiten meistens nur mit hohen Stiefeln passierbar. Besonders der Weg zum Teinkamp (Klempen), zum Bär- und Schwienskamp und nach Ostermühlen. Es dauerte lange, bis ihr Zustand endlich in dörflicher Gemeinschaftsarbeit verbessert wurde.

Einige Bilder von den einstigen Sandwegen:

Hildegard Thöm und Christine Büßen beim Schulland Rtg Puls  Hildegard Thöm und Christine Büßen (zur Verfügung gestellt von Annelene Illing)

 

Knöll Marxen Knöll Blick Richtung Todenbüttel

MückenhörnWendell 2 Mückenhörn Blick Richtung Hof Wendell

1956 Blick über Aukamp Bahnübergang mit Blick Richtung Aukamp

Diareihe 6 036 In der Feldmark  ... evtl. Pfennigkrug, wenn man vom Maifeuerplatz kommt ???

 

Mittlerweile sind sämtliche Wege und Straßen im Ort und fast alle Feldwege längst asphaltiert worden.

...

Baujahr 1892

Davor muss hier ein anderes Haus gestanden haben mit ähnlicher Bauweise wie der hier links auf dem Bild stehende Schuppen/Stall, der auf diesem Bild bereits etwas baufällig scheint und wahrscheinlich aus den Anfängen der Hofgeschichte stammt.

Zuvor wohnten hier bereits:

1740     Ehler Ruge                         Besitzer des Hofes.

1800     Christian Martens           wird als Besitzer genannt.

               Butenschön Schuppen Bild von Kopie 

Das obige Bild wurde von Nadine Wetzel zur Verfügung gestellt, abfotografiert. Es befindet sich im Besitz der Familie -Schwester vom Uropa und deren Nachkommen- . Da das Haus 1892 gebaut wurde, stand hier bereits vorher ein anderes Haus. Davon gibt es leider kein Bild ...

Auf einer alten Karte von 1880 ist das zuvor hier stehende Gebäude eingezeichnet:

Alte Dorfstraße

Auch eine noch ältere Karte von 1795 zeigt hier ein bereits vorhandenes Gebäude:

Karte von 1795 Ausschnitt Dorf

Die Vorbesitzer waren

 

Hans Koop         Er wurde wegen Konkubinat aus der Kirche ausgeschlossen, später aber in Gnaden wieder aufgenommen. Er hatte 1874 Schulden in Höhe von 1000 Thalern, als `Kindergeld´ ausgewiesen. Für 960 Thaler war sein Gläubiger Hans Voß und für den Rest die Sparkasse Rendsburg. Dann folgte wieder ein

Der nächste Besitzer hieß:

Johann Ruge     wahrscheinlich war er es, der hier ein neues Haus errichten ließ. Baujahr 1892.

Anmerkung: Das Haus `Steinbergstraße 1´ (heute Ohrt) war um die Jahrhundertwende (1900) im Besitz eines Johannes Ruge (Ruge´s Café). Inwieweit es hier eine familiäre Verbindung gab, ist nicht bekannt. Auch nicht, ob es zum Hof Ruge, In der Marsch 7, eine verwandtschaftliche Verbindung gab. Den Familiennamen Ruge gibt es sehr häufig in Schleswig-Holstein.

diesem folgte dann

Jochim Butenschön        *1867    verheiratet mit Marie *1868, geb. Schaffer

Als er das Haus kaufte, war es noch nicht ganz fertiggestellt (Baujahr 1892), bzw. wieder neu aufgebaut worden. (Diese Information bekam Ur-Urenkel und heutiger Besitzer Torben Wetzel einst von seinem Großvater erzählt.)

 

Er war Stellmacher und Wagenbauer. Jochim war als Holzhandwerker sehr gefragt, er beschäftigte Gesellen und Lehrlinge und erweiterte seinen Betrieb, modernisierte ihn beträchtlich durch die Anschaffung von Maschinen, die zunächst mit Dampf, später mit Strom betrieben wurden. Der Wagenbau trat in den Hintergrund, weil die maschinelle Anfertigung von Stielen für Schaufel, Spaten, Sensen und Harken Vorrang hatte. In den Jahren 1912-13 war hier auch sein späterer Schwager Heinrich Schnoor beschäftigt. Jochim Butenschön war expansionsfreudig eingestellt und nutzte die Chance auswärtige Dreschmaschinen, die mit Dampf betrieben wurden, auszuschalten indem er sich selbst eine derartige anschaffte von der Firma LANZ nebst Buschhacker und Kreissäge. Er zog damit von Hof zu Hof und das Geschäft war sehr einträglich. Auch für seinen Sohn Ernst.

Der Name Butenschön ist schon sehr alt und wird schon im Jahr 1255 in Hamburg erwähnt. Auf dem Mittelrücken von Schleswig-Holstein kommt er häufig vor und auffällig oft im südlichen Raum von Neumünster   (so schreibt es Otto Bolln *1900 in seinen Aufzeichnungen über Beringstedt. Auch in seiner Familiengeschichte (Mückenhörn 9) taucht der Name Butenschön auf, jedoch schon vor längerer Zeit).

1892        wurde das Wohnhaus neu erbaut, das dann später mit einer Werkstatt erweitert wurde.

(Vom Bruder Jochen steht leider weiter nichts in den Aufzeichnungen von Otto Bolln. Nur, dass es auch noch die weiteren Geschwister Johannes, Wilhelm und Anna (*1900) gab. Wilhelm besuchte auf Wunsch seines Vaters die Schule in Hohenwestedt. Er arbeitete später bei der Eisenbahn als Betriebs-Assistent auf dem Bahnhof Brokstedt. Johannes und Anna haben sich 1913 und 1914 im PoesieAlbum von Otto Bolln mit ergreifenden Versen verewigt, wie er schreibt.)

 Butenschön für website

 

Alte Dorfstraße 4

Kate Hadenfeldt

1695 (?)     Die Altenteiler-Kate der Familie Hans-Detlef Hadenfeldt

ist das älteste noch vorhandene Haus Haus in Beringstedt. Der hintere, reetgedeckte Teil stammt aus dieser Zeit. Der vordere Teil wurde später angebaut.

Hier wohnten die jeweiligen Altenteiler der Familie, Hadenfeldt, siehe Friedenstraße 19. Zuletzt war dies

Hans Detlef Hadenfeldt              *1883    verheiratet 1906 mit          Lene Musfeldt *1883, aus Lütjenwestedt

                                      3 Kinder          Hans                      *1906

                                                             Claus                      *1909

                                                             Wilhelm                   *1915

Er war ein großer stattlicher Mann und mit einer der ersten Autobesitzer in Beringstedt. Dies war ein Steyr. Herr Hadenfeldt, ganz links, und Bahnarbeiter beim Stopfen der Bahngleise:

Hr Hadenfeldt und Arbeiter an den Schienen

In den 1970ern wird der Stammhof verkauft an die Familie Vasarie und bei diesem Altenteilerhaus heißen die neuen Besitzer:

1978          J. und G. Pikowski

 

Zwischenzeitlich wurden viele Umbauten vorgenommen: Neue Fassade, neues Dach, Fenster etc. Somit ist von dem alten Haus kaum noch etwas zu erkennen. Innen jedoch gibt es noch die niedrigen Decken und Türen.

 Weitere alte Katen stehen `Im Eck 11´ und auf dem Ponyhof Wendell `Am Ehrenmal´.

 

...

 

 

Ein Haus mit umfangreicher Geschichte:   Das alte Schulhaus

 Alte Dorfstraße 5

alte Schule

Am 27.10.1942 geschrieben von Peter Betka

Ich stehe vor der Dielentür eines mit Stroh gedeckten Hauses. Über der grün angestrichenen Dielentür steht mit weißer Schrift:

Dieses Haus soll Gott dein Tempel sein    Anno     1842 

Ich betrete die Lehmdiele. Rechts von mir ein kleiner Schweinestall, links von mir ein kleiner kümmerlicher Kuhstall für etwa 4 Kühe. Jetzt gehe ich über die kurze Diele in die frühere Lehrerwohnung. Links von mir ist die Stube, vor mir die Schlafstube und rechts von mir eine kleine Küche, die ich soeben betreten habe. Nun gehe ich in den Garten. Mein Blick schweift umher. Der ältere Bau hat Fachwerk. Ich gehe ein wenig weiter. Jetzt geht´s die umgebaute Klasse. Links die Stube und rechts ist die Küche. In dieser Klasse waren ungefähr 40-80 Schüler. In der Klasse waren vier große Fenster, von denen eines zugemauert ist. Das alte Schulhaus wurde in der Inflation von Christoph Lohmann für den Wert von 2 Tonnen Roggen gekauft.

unterschrieben von Peter Betka

 

Das folgende Bild wurde im Jahr 2021 von Ingrid Martens bei Aufräumarbeiten gefunden und zur Verfügung gestellt. Es zeigt den Lehrer Thomsen mit seinen Schülern vor der Dielentür der alten Schule. Unter den Schülern befindet sich wohl auch der Opa von Ingrid´s bereits verstorbenen Mann Hans Heinrich. Sein Opa, Hans Martens, wurde 1874 geboren. Somit müßte das Foto in den 1880er Jahren aufgenommen worden sein. Lehrer Thomsen trat 1881 seinen Dienst in Beringstedt an. Davor wirkte hier der Lehrer Lindemann.

Schulfotoalt 1.1 für website

 

Erbaut 1842      Ein Bild aus der ersten Schulchronik (1884-1928):

 Alte Schule Bild aus der ersten Schulchronik für website

Im Jahr 1736 wurde in Ostermühlen Bauholz geschlagen um ein Gebäude für den Unterricht zu errichten.          (Dies wird in Schenefeld schriftlich festgehalten -am 7. Aug. 1736- mit Unterschrift des Herrn A. M. Büßer                            -leider sehr unleserlich, der weitere Text läßt sich nicht mehr übersetzen).

Die Kate vom ehemaligen Hof Sachau

Haus Wittenberg

Dieses Bild ist ein kleiner Ausschnitt eines Luftbildes vom Hof Kühl (Alte Dorfstr. 3, zuvor Hof Sachau) aus den 1950er Jahren

Das Haus gehörte einst zum Hof Sachau (später Kühl). Der letzte Hofbesitzer aus der Sachau-Familie war

Markus Sachau

Er verstarb ohne leibliche Erben im Jahr 1929 und sein Hof ging in den Besitz von

Lene Sierk         (In der Marsch 7, Hof Ruge) über.

In der Dorf- und Schulchronik steht geschrieben:

1929                    Joh. Schröder zieht in das Sachau´sche Haus.

30.1.1930            Das Wetter war im Januar sehr milde. Bis jetzt sind einige Pferde den ganzen Winter draußen gewesen. Die größte Kälte war im Januar -3° C, jedoch hielt der                                      Frost nur 3-4 Tage an.

                           Johann Schröder wohnt jetzt in Sachau´s Kate.

27.9.1933           Roch Betka zog in Sachau´s Haus.

3.5.1934             Jonasson zog in Sachau´s Kate         (Die Oma von Alwine Klein, geb. Hartig, Alwine Hartig, war eine geborene Jonasson.)

 

1960     Das Altenteilerhaus vom Hof Sachau verkauft Frau Sierk 1960 an

                John Hilken

                …

als Besitzer folgt

…            Kurt Wittenberg

 

...

Marlene9 2    

Alte Dorfstraße 18

Marlene9 5

 

Diese Bilder wurden von Marlene Sievers zur Verfügung gestellt.

 

Johannes Sievers und Frau Alwine M. Sievers, geb. Göser aus Reher

Kinder:                       Elfriede                       später verheiratete Fischer

                                  Mariechen                   später verheiratete Vollert

                                  Walter                         Sievers, siehe Haus: Saar 50

 

Für den 19. Juli 1921 wurde folgender Eintrag in die erste Schulchronik geschrieben:

In der Nacht vom 18. Auf 19. Juli brannten Wohnhaus und Stall des Maurers Johannes Sievers nieder. Die drei Familien: Sievers, Hansen und Thede retteten kaum ihr nacktes Leben. Sie mußten durch das Fenster ins Freie eilen. 5 Minuten später fiel der brennende Giebel nieder. Von dem Mobiliar konnte nur aus Hansens Wohnung etwas gerettet werden, weil die Decke aus Lehm war. 2 Schränke verbrannten. Die anderen beiden Familien retteten nichts. 2 Schweine und 4 Ziegen kamen in den Flammen um. Die Nachbargebäude Harms und Frau Petersen´s Kate, konnten mit Mühe gerettet werden.

27. Juli        Zum Besten der abgebrannten Familien Thede und Hansen veranstaltete ich eine Sammlung im Dorfe. Diese ergab 1 281 Mark. Für Thede 764,50 M und für Hansen 516,50 M. Das Geld wurde ihnen durch den Gemeindevorsteher Rosenkranz überbracht.

Anmerkung: Mit dem Nachbargebäude von Frau Petersen ist das Haus Alte Dorfstr. 20 gemeint. Bei dem zweiten Gebäude der Familie Harms handelt es sich um das damalige Altenteilerhaus der Fam. Harms im Schmiedegang 3, das auch einen Zugang von der Alten Dorfstraße her hatte. 

 

Auf diesem alten, vergrößerten Kartenausschnitt aus dem Jahr 1880 ist das Haus des Maurermeisters Joh. Sievers bereits verzeichnet. Wann es gebaut wurde, darüber gibt es keine Angaben.

Im Eck Ausschnittvergrößerung Karte 1880

Es wurde somit 1921 wieder neu aufgebaut, so wie es auf den obigen Bildern zu sehen ist.

 

Elfriede Fischer    erbt das Haus           keine Kinder

                                      verheiratet mit Wilhelm Fischer

 

Elisabeth Reimann *1956 in Todenbüttel, geb. Sievers    erhält das Haus auf Leibrente

                    verheiratet 1976 mit    Herbert Reimann *1944 in Liska-Schaaken, Ostpreußen

 

Herbert Reimann mietete eine Zeit lang den Lebensmittel-Laden im Haus von Bäcker Voss, Steinbergstraße 15, nachdem dieser das Rentenalter erreicht hatte.   

Dann eröffnen sie 1988, nach einigen Umbau-Arbeiten am ehemaligen Stallgebäude es Hauses in der alten Dorfstr. 18 den Deelengrill

Deelengrill 

                                      Kinder:  Anne Marlen *1977, Henning *1980, Christian *1983

                                      Scheidung: 1992         (Elisabeth Reimann stirbt 2019)

 

Rita Linde und ihr Mann                ersteigern das Haus in den 1990er Jahren

Das Haus und der Deelengrill, den es nur eine kurze Zeit in Beringstedt gab, werden umgebaut zu Mietwohnungen. In eine dieser Wohnungen ziehen Herr und Frau Linde.

 

 

...

Haus  Alte Dorfstraße 8    

 

Im Februar 1920 wurde folgender Text in der ersten Schulchronik (1884-1928) festgehalten:

Bürogehilfe Kanapin kaufte des verstorbenen Butendörp´s Haus. Demnach wohnte hier zuvor die Familie Butendorf. Siehe: Beringstedter Originale / Butendörp

23.04.1917 wird Heinrich Butendorf als Gefallener im 1. Weltkrieg gemeldet. Mit seinem Ableben verschwand der außergewöhnliche Familienname aus Beringstedt. Er war der Enkel und Erbe des hier zuletzt lebenden (1896 verstorbenen) Butendorf (siehe Text unten: Die Geschichte meines Vaterhauses)

 Hinz Alte Dorfstr. Ecke Wiesengrund   

Baujahr 1844. Die Bilder (auch die folgenden) wurden zur Verfügung gestellt von Siegfried Hinz.

Auf dem Bild ist  der Holzmast für die alte Elektroleitung zu sehen (Überlandleitung). Von dort aus wurde der Strom über die sogenannten Glocken, die damals oft an den Hauswänden montiert waren, ins Haus geleitet zum Sicherungskasten und von dort in die einzelnen Zimmer. Später, in den 1970er Jahren, wurden diese Leitungen unterirdisch verlegt.

Im Beringstedter Heimatbuch 1, Seite 59 u 60, findet sich zur Hausgeschichte folgender Text:

Geschichte meines Vaterhauses

Dem alten Schulhause gegenüber liegt mein Vaterhaus. Es wurde im Jahre 1844 gebaut. Im Februar 1920 hat mein Vater dieses Haus für 8000 Mark gekauft. Im Jahre 1896 ist der Besitzer des Hauses gestorben. Er hieß Butendorf. Von ihm hatte es sein Enkel geerbt. Derselbe ist im Kriege 1914 - 18 als vermißt gemeldet. Da nun kein weiterer Erbe da war, verkaufte das Gericht durch den Vormund Jürgen Hadenfeldt das Haus an meinen Vater. In dem Hause wohnte zu der Zeit der Nachtwächter Hans Voß. Derselbe mußte nun ausziehen. Jetzt will ich mal dieses Haus beschreiben. In der Zeit, wo unser Haus gebaut wurde, gab es noch viele Fachwerkhäuser. Unser Haus aber hatte eine Brandmauer. Es hatte nur eine große Stube und Speisekammer. In der Stube war noch ein „Beilegerofen“ und in der Küche einen „Schwibbogen“. Eine Diele und ein Kuhstall waren auch im Hause. Als nun der alte Nachtwächter ausgezogen war, fingen die Handwerker an, das innere des Hauses umzubauen. Die Wandbetten und die Wand zur Speisekammer wurden rausgerissen. Es wurde nun eine Wand in der Mitte des Hauses gemauert. Daraus bekamen wir 2 große Stuben. Aus der großen Diele wurde auch eine Stube. Nun hatten wir im Hause 3 große Stuben. Der Umbau hat ungefähr 3 tausend Mark gekostet. Die früheren Bewohner mußten immer Wasser von dem alten Schulhause holen. Dieses gefiel meinem Vater nicht und er wollte einen Brunnen bauen lassen. Da kam Herr Jürgen Hadenfeldt mit der Wünschelrute und suchte eine Wasserstelle. Der Brunnen ist jetzt vor dem Küchenfenster und die eiserne Pumpe ist in der Küche. Das Dach des Hauses war auch schlecht. Es mußte immer ausgebessert werden. Darum sagten die Eltern: „Unser Haus muß ein neues Dach haben“. Im Jahre 1924 wurde nun ein neues Dach gemacht. Jetzt hat unser Haus ein Pfannendach. Auch wurde im Innern des Hauses verschiedenes ausgebessert. In die Stube kam ein Kachelofen und in die Küche kam ein Kachelherd. Das neue Dach und die Ausbesserungen kosteten 1700 Mark. Der Schweinestall war auch sehr schlecht. Im Oktober 1925 wurde der Stall ganz abgebrochen und am Hause angebaut. Auch wurde noch eine Waschküche angebaut. Dies kostete 500 Mark. Bevor unser Haus ein neues Dach bekam, hat der Kunstmaler Herr Milde es noch gemalt. Dieses ist ein schönes Andenken für uns.

Angefertigt von Hildegard Kanapin

Aufgeschrieben im Jahr 1926

Haus Hartig, später Schubert

für die website Haus Hartig um ca 1910  Familie Hartig eine Aufnahme von 1910

und ein Schulbild mit Hinrich Hartig, ebenfalls aus dem Jahr 1910

für die website Schulbild mit Hinrich Hartig von 1920

 

                                                                                             Dorfstrasse 20 (heute) 

Dorfstrasse 20               für website Haus Anna Schubert 1991   1991 mit neuem Reetdach und neuer Außenfassade

 

Notizen von Gudrun Norden (Seefeld) zum Elternhaus Alte Dorfstraße 20 ihrer Mutter:

Meine Mutter, Anna Schubert, geb. Hartig (*1923), wohnte bis zum Jahr 2014 in ihrem Elternhaus, der kleinen Reetdachkate in der Alten Dorfstr. 20 in Beringstedt. Sie erinnert sich, dass ihr Vater Hinrich Hartig (*1895) in den 1930er Jahren in Beringstedt in den Wintermonaten als „Nachtwächter von Beringstedt“ fungierte. Auch sein Vater Peter Hartig hatte diese Aufgabe zuvor schon ausgeführt.

Hinrich HartigHinrich Hartig drehte jede Nacht 3 Runden im Dorf, beginnend so gegen 22:00 Uhr bis morgens zur Melkzeit der Bauern. Dabei trug er ein Horn umgebunden, in das er während der 1. Runde einmal blies, während der 2. Runde zweimal und während der 3. Runde dreimal. Man sagt, so haben die Bewohner, wenn sie es hörten, immer gewusst wie spät es in etwa war und sich auch sicher gefühlt. Während seiner Rundgänge trug mein Opa einen langen Mantel und dicke Stiefel, jedoch hatten diese noch kein Pelzfutter. Zum Schutz vor der Kälte wurden dicke Sohlen aus Zeitungspapier in die Stiefel gelegt. In sehr kalten Nächten wärmte er sich mit heißen Getränken zwischendurch auf. Von den Bauern erhielt er ab und zu den Auftrag, mal in den Kuhstall zu sehen, wenn eine Kuh kalben sollte. Gegen Morgen kehrte er dann nach Hause zurück.

Hinrich Hartig war auch Schlachter und wurde von den Beringstedtern gerufen, wenn bei ihnen, wie es damals üblich war, eine Hausschlachtung anstand. Seine Rundgänge als Nachtwächter machte er nur in den Wintermonaten. 

 Anmerkung von Erhard Marxen (März/April 2019):

Bei uns hat Hinne Hartig (ab 1961) auch noch mehrmals im Winter ein Schwein geschlachtet und fachgerecht zugehauen. Aber er konnte noch viel mehr: Als Steinhauer war er ab und zu auch für die Gemeinde tätig. 1962 sollte der Grandweg von der Todenbüttler Grenze (Badkuhlenkoppel) bis zum Triangel auf Groot Wisch eine Asphaltdecke bekommen. Wir Landwirte wurden aufgefordert unsere Sammelsteine (die Äcker wurden regelmäßig von Steinen aller Größe befreit) am Wegesrand abzuladen. Hinne Hartig zerschlug alle etwas größeren Steine und brachte mit der Steinforke das ganze Material gleichmäßig in die Fahrbahn. Danach wurde von einer Firma die Asphaltdecke aufgebracht.

Aber auch größere Steine, ganze Felsen, konnte Hinne gezielt zerschlagen. Er sah dem Granit kleine Adern an und mit leichten Schlägen (nie wild drauf los!!!)  gab er dem Stein "Bescheid", wie er sagte. Dann ließ er sich Zeit oder wandte sich schon mal dem nächsten Stein zu. Später brauchte er nur noch einige weitere Schläge und der Stein zerfiel. Auch mit diesem Steingruß wurden die Straßen unterkoffert.

Nebenbei war Hinne Hartig auch als Friseur tätig. Wenn man sich mit ihm absprach, brauchte man auch nie lange zu warten. Ich war mit dem Haarschnitt immer sehr zufrieden.

 Die Töchter von Hinrich Hartig:  Hildegard *1930 (später Pistoleit) und Anna *1923 (später Schubert)

Anna Schubert und Schwester

 

 

 

 

Dieses Bild wurde 1975 aufgenommen und im Dez. 2023 von Peter Voß für die Beringstedter Chronik zur Verfügung gestellt.

 

Haus Peter Voß Am Bahnhof 1975

 

Links wohnte Herm. Horns, rechts Otto Brinkmann.

Herm. Horns baute später ein Haus im Birkenweg.

 

Baujahr 1908

Gebaut von der damals zuständigen staatlichen Eisenbahngesellschaft, die hier zwei Dienstwohnungen für Unterbeamte baute.

Wer die ersten Bewohner waren ist nicht mehr bekannt.

Im Juni 1975 stand das Gebäude zum Verkauf und im Oktober 1975 ging es dann über in den Besitz von

Ernst Karl Otto Brinkmann        Er ist verheiratet mit Luise.

                Tochter Liselotte wurde 1934 geboren.

Otto Brinkmann wurde 1912 als Sohn des Lokomotivheizers August Brinkmann in Labes (Pommern) geboren. Mit 14 Jahren begann er zunächst für 3 Jahre das Bäckerhandwerk zu erlernen und übte diesen Beruf dann 5 Jahre als Geselle aus. Anschließend arbeitete er dann noch 2 Jahre in einer Konditorei. Sein Interesse Eisenbahner zu werden wuchs jedoch mit der Zeit und so bewarb er sich 1937 bei dem Leiter des Bauzuges 1 in Stettin. Er wurde dann zum Weichenwärterdienst ausgebildet und vom Bahnhof Labes übernommen. Hier arbeitete er als Hilfsrangierführer und Hilfsweichen-wärter und besuchte die Eisenbahnfachschule in Stettin, wo er seinen Abschluss als Reichsbahn-betriebswart machte. 1944 zog man ihn zum Wehrdienst ein, den er in Norwegen verbrachte. Als er im Sept. 1945 entlassen und nach Bremerhaven verschifft wurde, kam er für 3 Jahre in französische Gefangenschaft, veranlaßt von den Amerikanern. 1948 traf er dann bei seiner Familie in Neumünster ein und schrieb ein Gesuch an die Reichsbahn, Direktion Hamburg-Altona, zwecks Wiedereinstellung. Und so arbeitete er dann in der Rotte bei der Bahnmeisterei in Neumünster und anschließend im Schrankenwärterdienst. Im September 1950 wurde er dann an den Bahnhof Beringstedt versetzt, wo er seinen Dienst als Bundesbahnbetriebswart versah.

Otto Brinkmann in seiner Dienstuniform.   Otto Brinkmann in Bahn Uniform 1968

Dieses Bild wurde ebenfalls von seinem Enkel P. Voß zur Verfügung gestellt.

  

1994    übernahm Peter Voß das Haus seines Großvaters.

 

       

Das Haus hat eine Einliegerwohnung, die vermietet wird. Mieter sind/waren:

                Hella und Harry Altenburg

               Harry und Hella Altenburg   Dieses Bild zeigt das Ehepaar Altenburg vor ihrem Brötchenladen. Es wurde in einem Zeitungsartikel veröffentlicht.

                Hella hat viele Jahre lang den Kiosk am Beringstedter Freibad bewirtschaftet und auch die Eintrittskarten verkauft, die die Gemeinde ihr in Vertretung zur Verfügung stellte. Dabei wurde sie von ihrem Mann Harry unterstützt. Dann hatte sie einen kleinen Brot- und Brötchenladen, der sich hinter dem heutigen Döner-Palast befand. Hier konnte man auch einige Lebensmittel erwerben, was für die älteren Bürger sehr hilfreich war, die kein Auto oder Führerschein besaßen. Das leckere Brot wurde von Bäcker Feldhusen aus Gokels geliefert. Bevor sie im Haus `Am Bahnhof 6´ zur Miete wohnten, hatten sie ein Mietverhältnis im Haus `Mückenhörn 7´ (einst Dora Lütje, dann Frank Illing „Eggert“ genannt, abgerissen).

 

 

...

 

Schießstand des Kriegervereins                       im Ellerrehm (Wald)

Am 12. Januar 1907 wurde hierorts ein Militärverein Beringstedt gegründet, dem sogleich 39 Mitglieder beitraten. Ich (2. Dorflehrer zu dieser Zeit) wurde einstimmig zum 1. Vorsitzenden gewählt. Gerne führe ich das Amt, das ich im Todenbüttler Kriegerverein 16 Jahre lang verwaltete, im neuen Beringstedter Militärverein weiter.

(Quelle: die erste Schulchronik 1884 – 1928)

Das Jahr 1912 brachte dem Ort wieder eine große Feier. Am 15. Juni erhielt der hiesige Militärverein eine neue zünftige Fahne. Die Einwohner B. hatten sich redlich Mühe gegeben, dem Orte ein festliches Gewand anzulegen. Eine große Zahl von Ehrenpforten war errichtet worden. Wohin das Auge blickte, flatterten die schwarz-weiß-roten Fahnen stolz im Winde. Am Vorabend des Festes fand ein Kommers statt, an dem auch der Ehrenvorsitzende Lehrer Thomsen aus Hüllerup teilnahm. Im Anschluß daran folgte ein Fackelzug durch den Ort. Leider trug die Witterung zur Erhöhung der Feststimmung nicht bei. Am Vorabend tobte ein fürchterlicher Sturm, dem die bei den beiden Gastwirtschaften errichteten Zelte kaum widerstehen konnten, und am Hauptfesttag entluden tiefdunkle Wolken ihren Inhalt in gar überreichem Maße. Trotzdem hatte sich eine große Menschenmenge eingefunden, um dem feierlichen Weiheakt auf Ruge´s Koppel (heute Schulberg) neben dem Schulplatz beizuwohnen. Herr Pastor Clausen Todenb. hielt einen Festgottesdienst ab, worauf Oberstleutnant Fellinger aus Rendsburg die Weiherede hielt. Während dieses Hauptaktes brach lachend die Sonne durch das Gewölk, um dann für den Rest des Tages hinter regenspendenden Wolken sich zu verstecken, wodurch der festliche Umzug durch den geschmückten Ort sehr beeinträchtigt wurde.

Im Vorstand im Kriegervereins war viele Jahre Johann Detlef Reimers (Am Wischhof 11) tätig. Er hatte beim Inf. Regmt. 85 in Rendsburg gedient. Er stirbt 1918.

1919     In dem Weltkriege fielen aus dieser Gemeinde: Hans Schröder, Eduard Gier, Hermann Sievers, Markus Pahl, Hans Voß, Heinrich Raabe, Heinrich Rühmann, Max Hadenfeldt, Hans Martens, Hans Hadenfeldt, Hans Kracht, August Jonaßon, Jürgen Harms, Ortwin Petersen, Wilhelm Voß, Hans Detlef Voß, Hans Lembke, Georg Schneider, Valentin Angrick, Klaus Bolln, Heinrich Hansen.

Vermißt sind: Max Behrends, Wilhelm Haack, August Susquin, Johannes Butenschön, Heinrich Butendorp.

Hermann Sievers hinterläßt 5 unmündige Kinder, Valentin Angrick 4 kleine Kinder. Bahnarbeiter Voß und Schuhmacher Schneider verloren je beide Söhne. Gastwirt Ehler Voß seinen einzigen Sohn.

Ende des Jahres 1919 schreibt der Dorflehrer folgenden Eintrag in die Schulchronik:

Von den Kriegsgefangenen kehrten bisher Hans Detlef Trede, Claus Ruge, Adolf Sieberkrob und Adolf Jonaßon zurück. Trotzdem die Gefangenen aus Frankreich noch nicht zurück waren, wurde der Kriegerheimkehrball vom Kriegerverein mit allem Prunk veranstaltet. Man zählte scheinbar die beiden zu Frankreich schmachtenden Kameraden nicht mit, weil sie aus dem Arbeiterstande sind, oder man wollte unbedingt eine Veranlassung zum Schwelgen haben. Man hört hier von älteren Leuten dauernd Klagen über die Vergnügungssucht und ungebührliches Betragen der jungen Leute. Dem Ernst der Zeit hat unsere schulentlassene Jugend nicht begriffen. gez. Göttsche

 

1924 ließ der Kriegerverein das Ehrenmal zur Erinnerung der Toten des 1. Weltkriegs errichten.

Einträge in der Dorf- und Schulchronik (1929 – 1964):

Juni 1929   Das diesjährige Sommerfest des Kriegervereins verregnete zur Freude der Landleute, denn der Regen war sehr notwendig.

Am 9.7.1929 ereignete sich in unserem Dorfe ein großes Unglück. Ein Schüler machte folgen Bericht, der in der Dorf- und Schulchronik festgehalten wurde: Ehler Ruge ging mit seinem Freunde Dr. med. Struck zum Scheibenstand, um hier eine Flinte einzuschießen. Sie gingen unter munterem Gespräch hin. Wie sie beim Scheibenstand angelangt waren, verabredeten sie sich etwas. Ehler Ruge ging oben nach der Scheibe, um sie aufzustellen. Nun stellte Herr Ruge die Scheibe auf. Als sie noch nicht ordentlich stand, ging er hinter die Scheibe um sie an das Dach zu lehnen. Ob er vorher gewinkt hatte, ist nicht bekannt. Da gab Dr. Struck den Schuß ab und die Kugel traf Herrn Ruge in den Leib. Der Arzt lief nach Herrn Ruge. Als er das Unglück sah, lief er in das Dorf, zuerst nach K. Wieben, dann zu meinem Vater (Hans Wendell). Mein Vater lief gleich nach der Unglücksstelle. Herr Ruge hatte keine Schmerzen. Mein Vater hatte noch sehr lange mit ihm gesprochen. Einige Leute holten die Krankenbahre von der Bahn. Wie sie kamen, legten sie ihn hinein und trugen ihn aus der Kuhle. Oben war Dr. Struck schon mit den Verbandsstoffen und Herr Ruge wurde verbunden.  Vorher hatte er noch mit seinem Sohn Walter gesprochen und zu diesem gesagt: „Hole deine Mutter! Einen Augenblick darauf trugen ihn einige Männer nach Hause. Als sie bei Schütt waren, starb Herr Ruge. (gez. H. Wendell)

Am Sonntag, den 1.12.1929, fand in der Gastwirtschaft von Ww. Voß der diesjährige Kriegervereinsball statt.

12.5.1930      Der Schießstand des Kriegervereins wird der Vorschrift nach entsprechend ausgebaut.

Am Montag, den 25.5.1930 war in Beringstedt das Kriegerfest. Gleichzeitig wurde der neue Schießstand eingeweiht.

17.1.1931      Vom Kriegerverein wurde ein Deutscher Abend veranstaltet.

 

 

Vom dem ehemaligen Schießstand im Wald sind heute nur noch Ruinen übrig:

Schießstand Ruinen für website    ehemaliger Schießstand im Ellerrehm für website

Wenn man abwärts blickt, erkenn man noch schwach die Schießmulde zum tiefer liegenden Ziel. 

Schießstand Ruinen unterer Teil 2 für website  ... hier wurden die Zielscheiben aufgehängt, als die Mauern noch standen.

   

Der Kindergarten hat hier nun seinen Anlaufpunkt, wenn es für die Kinder heißt: Heute ist Waldtag! Dieser findet gewöhnlich einmal pro Woche statt.

 

 

...

Der Ellerrehm

so wird das Waldstück genannt, nordwestlich der Bahnlinie gelegen.

Ellerrehm Ausschnitt   Weg zum Festplatz Bild 1 für website

Wenn man hinter dem Raiffeisenturm fast parallel zur Bahnstrecke, den kleinen Fußweg durch den Wald entlang geht, kommt man nach ca. 50 Metern zu einer Stelle wo einst ein Festplatz für die Dorfgemeinschaft war.

ehemaliger Festplatz für website

Heute (2021) ist kaum mehr zu erkennen, dass hier einst ein Festplatz mitten in der Natur war. Die hier heute wachsenden Kiefern standen damals in der Nachkriegszeit noch nicht hier.

Auf einer erhöhten Stelle im lichten, von alten Bäumen beschattetem Waldstück fand 1953 zu Pfingsten ein Sängerfest statt, veranstaltet vom Beringstedter Männerchor. Hierzu wurden alle Chöre der Umgebung eingeladen. Die anschließende, abendliche Tanzveranstaltung wurde in der Bahnhofsgaststätte Ott und in Schümann´s (später Lenschow´s) Gasthof abgehalten.

                                                         Baujahr 1863

Am Wischhof 11

Für den Bau des Daches wurden Balken aus Ostermühlen verwendet, die dort nach einem Brand übrig waren und nur leicht angeschwärzt zur Verfügung gestellt wurden. Weiterhin wurden Steine verwendet, die beim Bau der Todenbütteler Kirche übriggeblieben sind.

1868        Besitzer                                        Johann Reimers

                Ihm folgt                                       Johann Detlef Reimers, Zimmermeister und Hausschlachter

                                                                            (siehe Bild oben)

Er heiratet Margarethe, geb. Sievers. Sie ist eine Schwester zu Dora Lütje´s Mutter     (Mückenhörn 9, verheiratete Bolln)

J. D. Reimers hatte beim Inf. Regmt. 85 in Rendsburg gedient und war lange Zeit im     Vorstand des Kriegervereins tätig. Er stirbt 1918

                   Seine einzige Tochter:             Alwine Catharina Reimers wird neue Besitzerin

                                                                    Sie beging Selbstmord aus Schwermut (+Juli 1938).

Der Besitz geht zurück an ihre Mutter. Sie stirbt im August 1938, knapp 2 Monate nach dem Tod ihrer Tochter.

Neuer Besitzer wird:                                   Claus Sievers (aus Hamburg)

Dieser verkauft es 1939 mit Grünland 1,624 ha (Flur 35. Flur 16, Westerhorn) für 8.000 RM an:

                   Hans Sievers und Frau Luise, geb. Koll aus Puls

1942 wird im hinteren, linken Teil des Hauses ein Kindergarten eingerichtet

Hierzu gibt es folgenden Eintag in der Dorf- und Schulchronik:

Am Donnerstag, den 8.4. wurde der NSU Kindergarten eröffnet. Dier Kindergarten wird von der Kindergärtnerin Anne-Grete Ruge aus Hademarschen geführt. Es nahmen am ersten Tag 28 Kinder teil.

12.5.1942              Einige Bauern haben ihr Vieh noch nicht auf die Weide getrieben (E. Mehrens, Cl. Holm, Herr Kühl, Herr Kaltenbach). Sie haben noch kein Gras. Bis jetzt hatten wir noch immer trockenes Wetter mit viel Nachtfrost. Die Wälder und Wiesen sind kaum grün. Der Kirschbaum beginnt zu blühen. In Beringstedt ist ein Kindergarten in Sievers Haus eingerichtet worden. Er wird besucht von etwa 20 kleinen Kindern.

       Kindergarten Anfang 1940 Wischhof   Kindergarten Anfang 1940

Diese Bilder wurden von Annelene Illing (geb. Büßen) zur Verfügung gestellt. Sie erinnert sich daran, daß die Betreuerin Schwester Krimhilde hieß

 

1954      werden auf Kummerfeld (Wulfskrog, heute Reiherstieg) 0,48 ha Land hinzugekauft.

1962      Verkauf von 1,624 Hektar Land am Westerhorn an die Breitenburger Zementfabrik.

                                Rückpacht dieses Flurstücks für 200 DM/Jahr.

 

Von dem Geld aus diesem Landverkauf wird 1963 ein Stallgebäude am Haus angebaut.

1963          Kauf von 1,5521 ha Land am Weetenbek von Elfriede Krey

                  

                   1985   werden die Moorwiesen von 2,0368 ha verkauft an H. Chr. Wendell.

 

1997          Henning und Regina Blohm, geb. Sievers, übernehmen den Besitz ihrer Großmutter.

Blohm für website

 

 

...

Haus Keller

Siehe hierzu die Vor-Geschichte:             - Nicht mehr vorhandene Häuser        unter der Rubrik: Häuser und ihre Geschichten

Denn einst stand hier dieses Haus

Keller

Es wurde abgerissen nachdem Adolf Keller und seine Frau Gertrud, geb. Nagel, geheiratet haben und eine neue Familie gründeten.

Adolf wuchs in diesem Haus auf und Gertrud kam 1945 mit ihrer Mutter und einigen ihrer Geschwister als Flüchtlingsfamilie in Beringstedt an. Sie wohnten anfangs auf dem Hof `In der Marsch 7´ bei Lene Sierk und ihrem 2. Mann Hans. Hier kam sie nach kurzer Schulzeit auch in Stellung und lernte Hauswirtschaft mit allem was dazu gehörte. Die Familie bekam dann im Haus `In der Marsch 9´ eine neue Unterkunft und begann hier ein neues Leben.

Mit der Heirat änderte sich für Gertrud einiges, denn nun besaßen sie und Adolf ein eigenes Haus.

 

       HochzeitGertruduAdolfKeller    BilderHausKeller 5   BilderHausKeller 2

Sie bekamen 2 Söhne: Werner und Ralf

   

Das alte Haus war mitlerweile nicht mehr zeitgemäß und das Reetdach wurde bereits oft ausgebessert. So wurde beschlossen es abzureißen, um einen Neubau zu erstellen. Zu dieser Zeit gab es für Neubauten -Häuser mit Kleinviehhaltung-  günstige Gelder von der Landesregierung, was die Entscheidung ein neues Haus zu bauen sicherlich mitentscheidend machte.

Und so begann man mit dem Abriss:

 AbbruchHausKeller 5   AbbruchHausKeller 3   AbbruchHausKeller 4   AbbruchHausKeller 6

  

  

... um dem Neubau Platz zu gegeben:

RichtfestNeubauKeller 4    RichtfestNeubauKeller 3

Der Amselweg

Nördlich der Bahn gab es einst keine Häuser. Das erste Haus auf dem Saar war das Haus Nr. 18 (siehe 2. Karte weiter unten, rote Zahl, heute T. Gladisch, früher Heesch), gebaut zwischen 1850/60, an der Einmündung zum heutigen Amselweg.

Diese Karte von 1880 zeigt nur ein Haus nördlich der Bahnlinie an der heutigen Straße Saar. Straßennamen wurden erst 1980 festgelegt.

Ausschnitt 5

Das nächste Haus entstand um 1880 (siehe Karte nä. Bild, Nr. 27, rot geschrieben). Hier lebte die Familie Gier. Auf einer alten Postkarte wird es das Jägerhaus genannt (siehe Hausgeschichte Saar 21).

Dann folgten ab 1908 nach und nach alle anderen Häuser, wie sie auf dem folgenden Kartenausschnitt verzeichnet sind (die ganze Karte findet man im Flur der Mehrzweckhalle, Eingang Ost. Sie wurde 1996/97 von Erh. Marxen erstellt).

Saar Häuser 1960

Das etwas abseits, am Waldrand liegende Haus auf der westlichen Seite (hinter dem ersten Haus am Saar), heute Amselweg 1, wurde wahrscheinlich um 1923/24 herum gebaut von

Wilhelm Bremer. Er war Stellmacher und betrieb hier einen Holzhandel und eine Stellmacherei.

Aukamp 2

Aukamp 2 Rönne       Baujahr 1954

Zum ca. 1500 qm großen Grundstück gehört die dahinter liegende Landfläche (Koppel) von ca. 1 ha.

Heinrich Sievers             

hier auf dem Bild zu sehen, 2.v.r., links daneben seine Frau (Prösterchen !) bei der Jubiläumsfeier der Meiereigenossenschaft (1962)

Feier bei Lenschow

Stehend: der Gaststättenbesitzer Herbert Lenschow. Dieses Bild wurde von Otto Mehrens zur Verfügung gestellt (2020). Hinten am Tisch sitzend, 3.v.l., sein Vater Hinrich Mehrens, rechts daneben 2.v.l. Hinrich Trede.

 

Tochter: Anke Pohlmann verkauft im Jahr 2000 das Haus mit Grundstück an:

Hans-Heinrich und Gabriela Rönne.

Sie wohnen hier mit ihren beiden Kindern knapp 20 Jahre lang und ziehen dann nach Norwegen.

Das dazugehörige Stück Land ca. 1 ha, südlich, werden dazu gepachtet, um den Pferden einen Auslauf und eine Weide zu bieten. Später kommen 2 Rinder hinzu, die hier ganz natürlich und ökologisch aufwachsen können, um dann geschlachtet zu werden. Im Garten wird ein kleiner Teich angelegt mit einer dazugehörenden Pumpanlage, in dem u. A. zwei Störe schwimmen.

Das Haus wird im Herbst 2019 verkauft.