Ein ebenfall heute nicht mehr vorhandenes Gebäude war die Kate auf dem Hof Schrum (später Seemann):

beide Bilder Nordansicht

Schrums Kate     Hof Thöm Wohlers Schrum Seemann für Website

Dieses Haus (Bild links) brannte 1926 ab. Davon berichtet dieser Aufsatz im Heimatbuch 1, geschrieben von Alma Beenk (damals Schulmädchen):

Unser Wohnungsbrand

Schon 3 1/2 Jahre hatten wir in der Kate von Schrum gewohnt. So war denn auch der 12. Januar herangekommen. Wir saßen des Abends gemütlich beisammen in der Werkstatt. Die Uhr war eben sieben. Weil ich so müde war, wollte ich gerade ins Bett gehen. Auf einmal ertönte der Ruf: „Feuer, Feuer, Feuer!“ Erschrocken eilten meine Eltern hinaus. Weil meine Schwester Keuchhusten hatte, mußten wir drinnen bleiben. Keiner wußte, daß es unsere Wohnung war. Da niemand wieder hereinkam, wurde ich ängstlich und ging, mit meiner Schwester auf dem Arm, auch hinaus. Leider mußte ich wahrnehmen, daß es unsere Wohnung doch war. Auf dem Boden knisterte es. Es brannte aber immer noch nicht. Nur der ganze Boden war voll Rauch. Ich mußte mit meiner Schwester zu meinen Großeltern, konnte aber vor Schreck kaum gehen. Ich zitterte an allen Gliedern. Einige heiße Tränen rollten über meine Wangen. In wenigen Minuten waren viele Leute von nah und fern herbeigeeilt. Bei meiner Tante beobachtete ich, wie viele fleißige Hände sich regten, unser Mobiliar zu retten. In einer Stunde war fast alles gerettet und in alle Nachbarhäuser gebracht. Auch ich mußte einige Sachen mit wegschaffen, konnte aber nicht viel tragen, so zitterte ich. Das meiste Mobiliar wurde gerettet. Nur mehrere wertvolle Sachen, die sich auf dem Boden befanden wurden ein Raub der Flammen. Die hellen Flammen schlugen zum Himmel. Die Feuerwehren beschützten die Nachbarhäuser. Die roten Feuerfunken flogen nach Norden. Der Wind lag ruhig. Wäre der Wind heftiger gewesen und hätte nach Süden gestanden, wären mehrere Strohdachhäuser in Gefahr gewesen. Mehrmals fielen krachend die brennenden Balken in die öde Wohnung. Der Schornstein stand nur noch einsam und verlassen da. Er wurde dann mit einem heftigen Krach runtergestürzt. Der Brand ging halb vorüber. Ich merkte nichts mehr von Müdigkeit. Um elf ging ich ins Bett. Zuerst konnte ich nicht einschlafen. Bei dem niedergebrannten Haus mußte die ganz Nacht mit Ablösung Wache gehalten werden. Am nächsten Morgen ging ich nicht zur Schule, denn ich hatte keine Bücher, auch hinderte die Arbeit davon; denn wir hatten alle Hände voll zu tun. Meine Bücher fand ich aber wieder. Um meine Bücher trug ich auch schon Sorge. Am Morgen ging ich einmal hin und besah mir die Brandstätte. Aber jämmerlich sah es hier aus. Mauern und Balken waren eingestürzt. Fenster und Türen waren ausge …? Die Briketts lagen noch heil auf der Diele. „Leergebrannt ist die Stätte. In den öden Fensterhöhlen wohnt das Grauen und des Himmels Wolken schauen hoch hinein.“ Die Speisekammer blieb unbeschädigt. Ich ging aber bald wieder nach Hause.

Durch dieses Unglück waren wir zuerst in bittere Not geraten und obdachlos geworden. Es war ungefähr eine Woche vorüber, da fanden wir durch manches Hin- und Herreden Unterkunft bei meinem Onkel. Nach einigen Wochen hatten wir die Not fast wieder überwunden. Bei diesem Brand vermutete man Brandstiftung.

                                           ...geschrieben von Alma Beenk, 26.1.1926

 

Hof Schrum   

Ein Bild aus dem Jahr 1957 zeigt den ehemaligen Hof Schrum mit der alten Scheune (später wg. Baufälligkeit abgerissen, auf dem Bild 2 oben, rechts vom Haus zu sehen) direkt an der Straße und mit dem neugebauten großen Viehstall am Haupthaus.

Links neben diesem Stall stand einst die alte Kate.

 

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Seegen 2

Zum Hof von Hans Timm (Seegen 2) gehörte einst eine -nicht mehr vorhandene- Strohdach-Kate. Diese Kate wird erwähnt in einem Bericht von Otto Bolln über den Tagelöhner Christian Passig. Er schreibt:

Ein Original eigener Art war der Tagelöhner Christian Passig, der in Hans Timm´s Strohdachkate (nicht mehr vorhanden) wohnte. Er war von imponierender Gestalt, mit riesigen Händen und ebensolchen Körperkräften. Stets ging er ohne Kopfbedeckung, was außer ihm niemand im Dorf tat. Sicher war er ein guter und wohl auch fleißiger Arbeiter, der nie Ermüdungserscheinungen zeigte. Er und seine Frau Lena, kurz „Kröschan und Lena“ genannt, hatten beide eine Abneigung gegen übermäßigen Waschwasserverbrauch. Wenn sie im Sommer am Abend staubig und verschwitzt vom Felde heimkehrten, dann wuschen sie sich nicht mit der Begründung, dass sie am nächsten Tag ja doch wieder staubig und verdreckt sein würden. Spülte dann bei der Ernte der Schweiß Rillen ins Gesicht, dann kam darunter die weiße Haut zu Tage. Krischan und Lena waren dann gestreift. Uns Kindern erschien die Logik der Passigs bezüglich des Nichtwaschens am Abend umwerfend, aber wir drangen bei unseren Müttern nicht durch, wenn wir es mit der passigschen Logik auch einmal versuchten. Wir mieden aber das Haus Passig, aus Furcht, dort einmal essen zu müssen, denn das Ehepaar Passig war kinderlos und meinte es sicher recht gut, wenn sie einmal uns Nachbarkinder füttern wollten. Christian Passig hatte einen unbändigen Appetit und die Frauen der Bauern fürchteten ihn als Esser, denn als Tagelöhner hatte er Anrecht auf Beköstigung oder auf einen höheren Tagelohn. Man sagte, dass er 50 Pförtchen auf einmal aß und ich selbst war Zeuge, als er bei Timms am Ostersonnabend (dann gab es Eier satt) 14 gekochte Eier vertilgte ohne Anzeichen einer annähernden Sättigung. Er rülpste dann nur ein- oder zweimal und später ließ er dann auch andernorts Töne frei, die weithin vernehmbar waren. Krischan und Lena waren ganz unbedarfte Leute. Lesen, Schreiben und Rechnen war nicht ihre Sache. Johann Schooster (er wohnte gegenüber in dem kleinen Haus, das zum Hof Wendell gehört) verstand es immer wieder Krischan etwas glaubhaft einzureden, was sich hinterher als derber Spaß oder als raffiniert angelegte Falle herausstellte, in die Krischan blindlings und gutgläubig hineintappte. So versprach Johann Schooster (er hieß eigentlich Schneider mit Nachnamen und war Schuhmacher) dem Krischan 5 Mark, wenn er ihm auf dem Moor 3000 Soden Torf an einem Tag graben würde. Das war für ihn eine Leichtigkeit und im Schweiße seines Angesichts schaffte er an einem Sonntag die Soden an Luft und Sonne. Johann Schooster aber zählte nach und stellte dann nur 2910 Soden fest. Krischan hatte eben seine Not mit den Zahlen in höheren Regionen. Johann Schooster sagte, Krischan habe die Bedingungen nicht erfüllt und er würde ihm nur 3 Mark (der übliche Tageslohn) zahlen und das gab es dann auch nicht in Bargeld, sondern dafür sohlte er ihm Stiefel mit minderwertigem Sohlleder. Das war sicherlich nicht die ganz stubenreine Art, die gutmütige Art dieser Leute auszunutzen. Aber solche derben Späße, von denen es noch viele zu berichten gäbe, waren an der Tagesordnung im Dorf.

Auf diesem Kartenausschnitt (veröffentlicht 1880) ist die Stohdachkate eingezeichnet:

Dorfmitte mit Kate beim Hof Timm

 

 

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Dieses alte Haus stand einst an der Einmündung `Am Wischhof´

 Keller

Jürgen Horstmann        wird als Besitzer genannt. Er ist Stellmacher. Seine Frau war die Schwester von Samuel Timm. Es folgt

Ehler Holm                        als Besitzer, der dann verkauft an

Hinrich Wieben                 Er war Schlachter. Weiterverkauf an

 

Carl Keller          Er war wandernder Schustergeselle aus Westfalen und ist in Beringstedt seßhaft geworden. Er heiratet eine Tochter von Asmus Biß, Helene. Sie hatten 3 Söhne, Heinrich, Friedrich und Carl (*6.1.1900), sowie eine Tochter. Die Tochter verstarb früh an Tbc. Heinrich fiel im 1. Weltkrieg, Carl wurde Meierist, übte diesen Beruf jedoch nicht aus und ging als Gelegenheitsarbeiter nach Hamburg. Dort verstarb auch er relativ früh.

 

Eine Anmerkung, aufgeschrieben von Otto Bolln:

Beim Bau der Bahnstrecke wurde ein Teilstück einer Wiese, die der Familie Bruhn gehörte durchtrennt. Da dieses Teilstück für die Besitzer unwichtig geworden war, gaben sie es dem Schuster Keller, damit er dort seine Ziegen weiden lassen und/oder dort für den Winter Heu ernten konnte.

Sie wollten damit den ständig mahnenden Schuster zufriedenstellen, weil wohl einige Rechnungen für Neuanfertigungen und/oder Schuhreparaturen noch offenstanden. Indem sie ihm dieses Stück Land überließen, wurde er zufriedengestellt.

              Keller 1924 2

Dieses Bild wurde zur Verfügung gestellt von Gertrud Keller. Es zeigt Friedrich Keller, Frau Christine und die Kinder Karl-Heinz, Helene und Athur (Adolf war noch nicht geboren). Im Hintergrund das Nachbarhaus.

 

1924      Friedrich Keller und Christine, geb. Babirat (aus Hademarschen. Sie stammte jedoch aus dem Osten)

Er war Klempner und Installateur und übernahm später die Nachfolge von Adolf Nuppnau. Christine war eine lebenslustige Frau und machte gerne Schneeballschlachten oder ähnliches mit Kindern. Obwohl sie in jungen Jahren nur wenig Schulunterricht hatte konnte sie später sehr gut schreiben.

               

…            Adolf Keller       *1930   verheiratet mit Gertrud *1931, geb. Nagel

 

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Friedenstraße gleich hinter dem Ehrenmal (wenn man Richtung Ortsausgang nach Puls fährt, vor der heutigen Reithalle) stand diese alte Kate auf dem Hof Mehrens, bis sie, wg. Baufälligkeit, ca. 1970 abgerissen wurde. Sie war bis zu diesem Zeitpunkt eine der ältesten Katen in Beringstedt. Beim Abriss wurde ein Balken entdeckt, der das Datum 1740 trug, wohl das Baujahr dieses Hauses. Sie diente einst der Familie Lucht als Altenteilerkate. Da die Geschwister Lucht keine Nachkommen hatten (siehe Hofgeschichte), wurde der Hof an Eggert Mehrens übergeben. Die Mutter seiner Frau Gretchen war eine geborene Lucht. Der Mit-Vorbesitzer Eggert Lucht ist 1925 verstorben. In diesem Zusammenhang kam es wohl zur Hofübergabe. Weitere Details hierüber sind nicht mehr bekannt. Höchstwahrscheinlich wohnten die beiden anderen Geschwister von Eggert Lucht: Hans und Lena Lucht bis zu ihrem Lebensende in dieser, zum Hof gehörenden Altenteilerkate.

Alte Kate Mehrens 2

In den Nachkriegsjahren wurde das Haus von Frau Molkenthin bewohnt. Sie kam 1945 als Heimatvertriebene aus dem Osten nach Beringstedt.

Danach wohnte hier Hermann Rößler mit seiner Frau Erika, bis sie ca. 1970 ein eigenes Haus im Amselweg bauten (Haus-Nr. 5).

Das obige Bild wurde 2018 von Herrn Rolf Ehlers, wohnhaft in Bad Salzdetfurt, zur Verfügung gestellt (Er ist der Sohn des ehemaligen Dorflehrers von Beringstedt). Neben seiner Tätigkeit als Lehrer war sein Vater Hobby-Fotograf und hat viele Bilder vom damaligen Beringstedt aufgenommen, so auch dieses vom damals ältesten Haus in Beringstedt (wie Herr Ehlers zu diesem Bild notiert hat). Bis ca. 1965 wohnte er in der 2. Lehrerwohnung (oben) im Schulgebäude auf dem Schulberg, folglich entstand das Foto vor 1965. Heute (2020) steht an Stelle dieser alten Kate eine kleine Werkstatt, die hier auf den damaligen Grundmauern des alten Hauses errichtet wurde, gleich rechts neben der heutigen Reithalle.

Es gibt noch ein 2. Bild, das sich im Beringstedter Archiv befindet: Alte Kate Wendell Es könnte sich ebenfalls um dieselbe Kate handeln (Rückseite). Im Hintergrund sieht man -schwach aber erkennbar- den Hof Kaltenbach. Eine vergleichbar alte Kate befindet sich auf dem Hof Wendell. Zum Vergleich dieses Bild:

Wendell Reetdachkate

 

 

 

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Mückenhörn9     Bolln Mückenhörn9 (nach einem Umbau)

Das linke Bild wurde von Familie Illing zur Verfügung gestellt. Das rechte Bild ist aus dem Beringstedter Archiv.

Erbaut wurde dieses Haus im Jahr 1751 . Es stand 247 Jahre im Mückenhörn, bis es 1998 durch einen Neubau ersetzt wurde

Bis ca. 1810 fand hier der erste Schulunterricht statt. Dieser wurde nur in den Wintermonaten von den Kindern besucht und dies auch nicht regelmäßig, oft nur sehr wenig oder gar nicht. Kinderarbeit war noch allgemein üblich und die Eltern sahen oft auch die Notwendigkeit für einen Schulbesuch ihrer Kinder nicht gegeben, da es Geld kostete und Zuhause jede Hand gebraucht wurde. Die Kinder lernten im Alltag ganz nebenbei alles was sie für´s Landleben benötigten. Siehe hierzu: Die Geschichte der alten Schule.

Als Eigentümer und Bewohner werden genannt:

1800                Hans Lucht und Hans Alpen

1827                Franz Hein, Kätner

1851                Hans Bolln                       Weber und Kätner aus Reher

1879                Eggert Bolln                    Weber, Kätner und Chausseewärter

Es ist das Geburtshaus von Dora Lütje, geb. Bolln, und ihrem Bruder Otto Bolln *1900 +1994. Er hat diese Informationen zu seinem Elternhaus aufgeschrieben. Er war BahnAmtmann bei der Bundesbahnanstalt in Hamburg und wohnte in der Griegstr. 32, 2000 Hamburg 50. Durch seine Aufzeichnungen über die einzelnen Höfe und Katen in Beringstedt und seine Bewohner können wir heute die Geschichte vieler Häuser und Höfe von Beringstedt nachvollziehen, denn bis auf die Familienchronik Hadenfeldt gab es hierüber nur wenig. Als passionierter Bahner hat er auch die Geschichte vom Beringstedter Bahnhof aufgeschrieben.

Es gab auch noch die Geschwister: Hans, Jürgen und Willi

 

1929                Hans Lütje                       *1908 + 1984 und Dorothea Lütje *1893 + 1989, geb. Bolln.

Sie heirateten am 19.10.1929

 

Hans Lütje war als Postbote in Beringstedt allseits beliebt. Er ließ sich gerne zu einem Schnack aufhalten und diente so nebenbei dafür, den eintönigen Tagesablauf einiger Mitbürger aufzuhellen, indem er sich mit ihnen unterhielt und mancheiner so die neuesten Begebenheiten und Nachrichten vom Dorfgeschehen erfuhr.

Steinbergstrasse 1 Knuth Postbote H. Lütje und Dorfpolizist Petsch

 

Hans und Dora Lütje

Bis 1924/25 stand dieses Haus `Im Eck´

Klein1

Hier wohnten Peter und Alwine Hartig. Es wurde wegen Baufälligkeit abgerissen.

Im Jahr 1946 hat der Maler August Sievers dieses Ölbild angefertigt nach Vorlage eines alten Fotos.

 

Bei den älteren Ur-Beringstedtern ist dieses Haus mit der Bezeichnung `Petersburg´ noch ein Begriff. 

 Standort_vom_alten_Haus.jpg

Peter Sievers wird als Bewohner dieses Hauses genannt. Seine Tochter hieß Magda, später verheiratete Jeske. Seine Frau hieß Alwine.

 

Am 12.1.31 feierte der Viehhändler Peter Sievers das Fest der Silbernen Hochzeit. (Er wohnte zu dieser Zeit im Haus Birkenweg 10, später Hof Holm)

 

In der Dorfchronik steht im Jahr 1935 folgende Notiz: Peter Sievers baut beim Tunnel (?) eine Wohnung. Mit dem Tunnel ist die Überführung (Timmel genannt) vom Wege an der Bahnlinie gemeint, den es einst am heutigen Reiherstieg gab. Diese Bahnüberquerung führte hier einst zu den nördlich der Bahn gelegenen Fischteichen und wurde später abgerissen.

Das Haus stand in der Nähe der Teichwirtschaft (Wischkoppel), fast an der Bahnlinie, siehe gelb markierten Bereich auf der Karte unten. Vor der Flurbereinigung gab es vom Reiherstieg zur Wischkoppel/Holsten einen Bahnübergang. Kurz dahinter befand sich dieses Gebäude nördlich der Bahn. Dieses Flurstück wurde seinerzeit auch Wulfskroog genannt.

Alwine Klein kann sich daran erinnern, dass sie in ihrer Kindheit (in den 1950er Jahren) bei den Ruinen dieses Hauses gespielt hat, obwohl es von den Eltern und dem Dorflehrer verboten worden war sich hier aufzuhalten. Es wohnte ja auch schon längst niemand mehr dort und es war schon sehr verfallen. Später lag hier nur noch ein Haufen Steine und Schotter. Von den Beringstedter Kindern wurde es damals das Hexenhaus genannt. Heute ist von diesem Gebäude nichts mehr übrig und nichts, außer dieser Geschichte erinnert daran, dass es dieses Haus einmal gegeben hat. -Siehe gelb markierten Bereich-

Auch Anita Kropius, geb. Krey, erinnert sich, dass die als Kind hier gewesen ist. Der Mann war ein sehr naturverbundener Mensch und lebte hier etwas abgeschieden in und mit der Natur. Zu uns Kindern war er stets freundlich.

 

Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt von der Flurkarte, die Erhard Marxen erstellt hat. Die komplette Ansicht dieser Karte hängt im Flur zur Mehrzweckhalle (Eingang vom Sportplatz).

 

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Die alte Räucherkate

Räucherkate Sievers 2

Dieses Bild wurde von Annelene Illing zur Verfügung gestellt.

Angaben über das Baujahr werden nicht genannt. Vermutlich um 1700, evtl. früher. Dieses Haus gehörte beim Abriss mit zu den ältesten Katen in Beringstedt.    

 

1744    Carsten Holltorf           der Ältere. Er wird in einer Liste genannt, die 1876 von Jakob Ruge zusammengestellt wurde. In dieser Liste wird als späterer Besitzer im Jahr 1876 Hinrich Greve genannt. Zuvor wird

1800     Harder Hadenfeld         geboren 1774 in Oersdorf, wird als Besitzer genannt.

                                                         Seine Nachfolger ist:

                Claus Hadenfeld              Er ist Schmied. Er verkauft an

                Hinrich Greve                   Er ist Schmied und verkauft das Haus an

                Johann Sievers                Tagelöhner. Danach folgt

                Reimer Sievers                Er ist Schneider von Beruf und blieb kinderlos.

Von diesen Räucherkaten gab es einst mehrere in Beringstedt. 

Ein Schüleraufsatz berichtet aus dieser Zeit:

Im Rauchhause

Beringstedter Heimatbuch 1, Seite 76 u 77

In der Tür einer alten, mit Stroh gedeckten Kate trete ich und gelange auf eine große Diele. Ein feiner grauer Rauchschleier umdringt mich. Wie ist das eine unangenehme Luft! Langsam gehe ich auf der allmählich dunkler werdenden Diele entlang und trete durch die Küchentür in die Küche. Aha! Die Hausfrau sitzt am rötlich bemalten offenen Herd und kocht die Abendsuppe. Auf dem Herde steht ein kleiner, eisener Dreifuß. Darunter flackert ein lustiges Feuer und auf dem Dreifuß steht ein schwarzer Kochtopf. Die hellen Feuerflammen schlagen gegen den Topf und es bildet sich Rauch. Dieser fliegt nach oben in einen Schwibbogen. Von hier geht er durch kleine, dreieckige Löcher nach der Diele. An der Decke der Diele hängen an einem Wiemen (*siehe unten) viele Würste, Schinken und Speck. Langsam zieht der Rauch dazwischen durch und durch die Balkenluke auf dem Boden. Gerade über der Luke an einigen Wiemen hängen auch Würste und Schinken. Alle Bretter und Balken sind schwarz geräuchert. Auch sogar das Dachfenster ist vom Rauch angeschwärzt. Die Decken der Küche und der Diele und des Bodens sind so schwarz, als wenn sie angeteert wären. Weil es hier im Rauchhause nicht so freundlich aussieht, als in einem anderen Hause, möchte ich nicht gerne darin wohnen.

angefertigt am 27.4.1922 von Margarete Lamprecht

abgeschrieben von Alma Schröder

(*)  Wiemen  = Sitzstange für Hühner      und/oder     ein Lattengerüst zum Aufhängen von Fleisch (räuchern)

 

Ab ca. 1949 oder `50 wohnte hier für ca. 10 Jahre die Familie Solterbeck (viele Kinder). Sie bauten 1959 ein Haus in der Hermannstraße.

1961    wird das Haus von Familie Schipmann aufgekauft und später wegen Baufälligkeit abgerissen.

 

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