Karte mit Simonclus

 

 

In einer der ältesten Landkarten der Ämter Rendsburg, Kiel und Bordesholm von Anno 1649 (Johannes Meier, Husum) ist südwestlich von Beringstedt gelegen die Siedlung Simeonklus eingezeichnet. Hieraus ergibt sich, dass Simeonklus aus mehreren festen Gebäuden bestanden hat. Der Standort, der später auch als Kapelle bezeichneten Klausnerei, liegt bei 34 m über NN auf dem höchsten Punkt der Beringstedter Feldmark. Rechts abzweigend von der Kreisstraße von Beringstedt nach Seefeld vor dem Ortsteil Rehheide auf den Ackerflächen.

Ein Leutepriester soll hier gewohnt und auch Messen gehalten haben. In der Nähe der Kapelle soll eine heilige Quelle gewesen sein. So wurde diese Stätte zum Wallfahrtsort. Überreste der Kapelle will Pastor Preuß, Schenefeld, im Jahr 1772 noch gesehen haben. Die alten Wulfskrogteiche mit ihren starken Quellen mögen aus der Zeit stammen und zur Kapelle gehört haben. Sie könnten zur Fischzucht benutzt worden sein. Die Kapelle stand inmitten eines alten Gräberfeldes. Östlich lagen mehrere Grabhügel. Urnen davon sind ins Kieler Museum gekommen und mittlerweile nach Schleswig verlegt worden. Viele Urnen im westlichen Teil des vorgeschichtlichen Friedhofes sollen in einer kreisrunden Steinsetzung mit einem runden Plattendeckel gestanden haben. Hier hat man auch Wohngruben gefunden: Flechtwerk, Kornreste und Fingerabdrücke.

Die Reste der Kapelle Simonklus stammen wahrscheinlich aus der Zeit der Christianisierung und war dem Simon geweiht

Simeon          =    Simon, katholischer Heiliger eigentlich Simon Stock, geboren um 1165,Ordensgeneral der Karmeliter-Mönche. Er trug sehr zur Verbreitung des Karmeliter Ordens im Abendland bei.

Klus                 =   Klause, Klausnerei, Klausur = Einschließung

Vor der Reformation diente die Simeonklus als Wallfahrtsort und soll viel besucht worden sein. Nach der Reformation ca. 1520 bis 1550 ist die Klause wahrscheinlich eingegangen.

 

Im Jahr 1885 (März) meldet der Beringstedter Gemeindevorsteher Hinrich Holm (1884 - 1890) dem Amt Rendsburg einen Urnengrabfund und, dass beim Bearbeiten dieser Ackerfläche (Besitzer Claus Martens) bereits seit mehreren Jahren immer wieder Ton-Scherben zutage treten. Die alte Siedlung Simeonclus war da bereits seit Langem in Vergessenheit geraten. Daraufhin fand dann im April 1885 eine offizielle Untersuchung des Geländes statt, die von/mit Herrn Dr. Wilhelm Splieth durchgeführt wurde. Dieser legte dann mit seinen Helfern in 20-30 cm Tiefe das Urnengrab frei. Er skizziert und beschreibt die hier in einem Steinkreis liegenden Funde. Neben den Urnen haben sich auch Grabbeigaben wie eiserne Messer, Fiebeln und Pfriemen erhalten, die jedoch dem Zahn der Zeit entsprechend nicht mehr vollständig sind.

Im Landesarchiv SH, Schleswig, findet man hierzu reichlich Informationen, die jedoch nur zu privaten Zwecken freigegeben werden. Interessierte können sich dort umfassend informieren.

 

Urnengrab

 

 

 

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