Otto Bolln (*1900 in Beringstedt) schreibt folgendes (wahrscheinlich 1978) ergänzend zu einem Artikel vom 24. Dezember 1977, erschienen im Bauernblatt:
Zu dem vorstehend genannten Artikel im Bauernblatt muss es mir gestattet sein, einige Anmerkungen zu machen. Ich bin zwar kein Wissenschaftler, aber vielleicht sind meine Bemerkungen geeignet, das Bild etwas zu ergänzen, die Angaben abzurunden oder gar etwas zu vertiefen. Großflächig gesehen, sind die Angaben in dem genannten Artikel richtig.
Doch zuvor etwas über den Namen „Wischkoppel“. In der Flurkarte der Gemeinde Beringstedt ist der Flurname „Wischkoppel“ m. W. nicht verzeichnet. Das allein wäre kein Argument gegen die gewählte Bezeichnung, denn es gibt in der Gemarkung Beringstedt zahlreiche Flurnamen, die in der Flurkarte nicht verzeichnet sind.
Wisch = niederdeutsch Wiese, allgemeine Bezeichnung für nutzbares feuchtes Grasland, das zweimal jährlich für die Heugewinnung gemäht, weniger aber als Viehweide genutzt wurde. Viele Wiesen (Wischen) machten den Reichtum eines Dorfes aus und die Wiesen waren bei der Verkoppelung Ende des 18. Jahrhunderts ein bestimmender Wertmaßstab.
Koppel = niederdeutsch ein mit Wällen, Knicks oder Zäunen eingefriedetes Landstück, das als Ackerland genutzt wurde, aber wenn es brachlag auch als Viehweide. Die Bezeichnung „Koppel“ findet sich erstmalig in einer Urkunde aus dem Jahre 1258.
Ganz genau betrachtet schließen sich also die Bezeichnungen „Wisch“ und „Koppel“ gegenseitig aus. Unter den vielen hundert Flurnamen der Dörfer Beringstedt, Reher und der fünf Dörfer des Aukrugs kommt die Bezeichnung „Wischkoppel“ darum auch nicht vor, wohl aber zahlreiche andere Zusammensetzungen wie z. B. Moorwisch, Steenwisch, Lüttwisch, Grootwisch, Holtwisch oder Scheeperskoppel, Holtkoppel, Lüttkoppel und Buschkoppel, aber keine Wischkoppel. Allerdings gibt es die Bezeichnung „Wischhof“ für ein nahe beim Haus gelegenes Gelände.