Steinbergstaße 11

Erster Bewohner dieses Hauses, erbaut ca. 1910
In diesem Haus befand sich einst die Postagentur von Beringstedt.
Die alte Haustür, die auf diesem Bild zu sehen ist, befindet sich heute noch im Besitz von Wulf Illing. Er hat sie in seiner Terrassenecke verbaut.
Die erste Postagentur übernahm Herr Nupnau im Mai 1897. Der Briefträger war Herr Popp. Er brachte die Post nach Seefeld, Puls und Ostermühlen. Herr Nuppnau war für Beringstedt zuständig. Einige Jahre später kam Herr Schlömer als Briefträger hinzu. Ab dann hatte Herr Nuppnau nur die Post-Agentur zu betreuen. Nach 23 Jahren (1920) übergab er diese Aufgabe an Herrn R. Schmidt, der bis 1929 hier tätig war. Dann folgte Joh. Ehlers.
Am 25.4.1929 zog der frühere Postagent R. Schmidt in die frühere Altenteilerkate von Cl. Voß (heute Norbert Heuck, Friedenstr.8, davor wohnte dort der Schuster W. Hinrichs, Quelle: Dorf- u. Schulchronik)
ab 1929 übernimmt Joh. Ehlers mit Frau Margarethe, geb. Ott (Bahnhofs-Gaststätte) die Postagentur
Am 1.5.1929 übernahm Sparkassenrendant Joh. Ehlers die Postagentur. (Quelle: Dorf- u. Schulchronik)
Am 1.10.1929 vermählte sich der Postagent Joh. Ehlers mit Margarethe Ott.
Ebenfalls in diesem Haus wohnten hier zur Miete:
Johannes Behrens und Frau Alwine, mit ihren Söhnen Walter und Helmut. Sie hatten ein Zimmer im DG. Der Rest war Dachboden.
Zwei weitere Söhne: Hans und Richard fielen im 2. Weltkrieg.
Herr Behrens war von 1945-46 Wehrführer (damals hieß es och HAUPTMANN) der Freiwilligen Feuerwehr in Beringstedt.

Da er `nur´ einfacher Arbeiter war, er aber in seiner Funktion als Feuerwehrchef das Sagen hatte, wollten einige `hohen´ Herren der Bauernschaft seinen Anweisungen oft nicht folgen. Deshalb degradierte er einige in ihrem Rang bei der Feuerwehr, wozu er zwar das Recht hatte, was aber dazu führte, dass er nur ein Jahr Wehrführer bei der Freiwilligen Feuerwehr Beringstedt blieb.
Auch Oma Behrens wohnte ebenfalls mit im Haus. Sie bekam das kleine Zimmer, dass einst als Poststube diente. Die Poststelle war bereits ins Haus Steinbergstraße 1 verlegt worden.
Nach dem Krieg sind in diesem Haus viele Flüchtlinge untergekommen.
Zu diesen gehörte auch die Familie Illing, Walter u. Wilma. Sie wohnten zunächst bei Tante Dora, Mückenhörn 9, und fanden dann im Haus Steinbergstr. 11 eine neue Bleibe. Sie bekamen im DG ein Wohnzimmer, rechts (kleines Fenster) befand sich das Schlafzimmer und links (kleines Fenster) war die Küche. Der älteste Sohn Walter schlief im Etagenbett oben, seine Brüder Wilfried und Wulf im unteren Teil. Es gab keine Matratzen, dafür gefüllte Strohsäcke als Unterlage, die ab und an neu befüllt wurden. Die Eltern hatten ein etwas breiteres Bett, in dem auch die Tochter mit schlief. Und dann gab es noch ein Kinder-Gitterbett. Als die Tochter älter wurde, bekam sie einen Schlafplatz auf dem Sofa im Wohnzimmer. Da sie morgens früh geweckt wurde, weil die Eltern aufstanden, ging sie dann noch für kurze Zeit ins Elternbett, dass noch schön warm war. Die Kinder mußten im Winter solange im Bett liegen bleiben, bis der Bollerofen eingeheizt war und es etwas wärmer wurde. Es gab zwar einen Ausguß in der kleinen Küche, Frischwasser mußte jedoch oft von unten heraufgeholt werden, weil der damalige Wasserdruck vom Wasserturm auf dem Schulberg nicht bis ins OG reichte. Hinter dem Haus gab es ein Plumsklo (Haus mit Herz).
Diese Erinnerungen erzählten Wulf Illing, sein Bruder Wilfried sowie deren Schweste im Jahr 2022 bei einem Treffen im Birkenweg. Auch die folgenden Info´s zur Hausgeschichte entstammen diesen Erinnerungen)
Nachdem Oma Behrens verstarb, bekam Fam. Janz ihr kleines Zimmer. Mutter, Oma, Sohn Harry und 2 Mädchen, Ulla und Edeltraut, wohnten nun hier. Sie kauften später das Haus auf dem Saar, Nr. 34 (später Putzke)
Als viele der Beringstedter Flüchtlingsfamilien ins Rheinland zogen und auch Familie Behrens nach NMS zog, folgten: Frau Schlegel mit Mutter und Sohn Oskar.
Als Eigentümer folgten Wilma und Walter Illing mit ihren Kindern.
Walter Illing *1911 in Kiel Er machte seine Lehre in einer Meierei. 1928 kam er zur Reichsmarine und wurde Funker. Beim Sport (THW) lernt er Wilma kennen und sie heiraten 1935. Versetzungsbedingt ziehen sie zum Seefliegerhorst nach Kamp in Pommern und anschließend nach Pillau-Neutief in Ostpreußen, wo Wilma im Lazarett tätig war. Walter wurde Nachrichtenoffizier und Kompaniechef. Sie hatten inzwischen 4 Söhne und eine Tochter bekommen.
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Die Bilder wurden 2019 freundlicherweise von Max Walter Voß für die Chronik zur Verfügung gestellt. Links neben dem Haus steht ein großer Kirschbaum.

Baujahr 1882 Dieses Datum stand einst in dem weißen Feld über der Haustür
Besitzer zu dieser Zeit war Hinrich Raabe. Dieser war Schuster und hatte im südlichen Teil eine kleine Schusterwerkstatt. Auch hat es dort einst ein größeres Schaufenster gegeben. Dieser Teil des Hauses ist wohl einmal angebaut/erweitert worden, was sich am Dach erkennen läßt.
Auf dem alten Schulbild mit dem Lehrer Thomsen wird unter den Schülernamen eine Anna Raabe erwähnt. Evtl. seine Tochter (?)
Es folgen als Besitzer:
1920 Eduard Clausen
Info aus der Dorf- und Schulchronik: August 1930:
20.3.1930 Am Dienstagmorgen um 4 Uhr starb der Naturheilkundige Eduard Claußen im Alter von 79 Jahren.
Nov. 1930 In der Clausen Wohnung wurde der Rest des toten Inventars verauktioniert.
30.1.1931 Eduard Voß kaufte Eduard Clausen´s Haus zum Preise von RM 5000 und die Kosten.
Am 15.2.31 mieteten von Eduard Voß, Willi und Detlef Maaß das frühere Clausen´sche Haus.
Eduard Voß ist der Sohn von Bäckermeister Herm. Voss, Steinbergstr. 15, verheiratet mit Johanna, geb. Evers, Beringstedt
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Steinbergstraße 17
Baujahr 1912

Diese Bilder wurden (2019) zur Verfügung gestellt von Anke Biguss., Hwst. Es ist ihr Elternhaus.
Bild 2: Beim Nachbarhaus sieht man noch den hohen Schornstein der Bäckerei von Max und Anne Voß. Er war berühmt für seine leckeren Cremeschnitten.
Anmerkung zum Nachbarhaus Bäcker Voß: Ich (Rita Bokelmann) kann mich an ein Gespräch erinnern, in dem die Tochter von Max und Anne Voß (Ulla J.) erzählte, dass sie in Kindheitstagen, gemeinsam mit anderen Jugendlichen, im Winter in der Backstube oft für ein Theaterstück geübt haben, weil es dort immer schön warm war.
Das Haus wurde 1912 erbaut vom Ehepaar Bruhn. Er war Seefahrer. Sie vermieteten ab ca. 1939/40 einen Teil des Hauses (Dachgeschoss) an das junge Ehepaar Kurt und Ilka Meier.
Kurt Meier (*1909 +1996) arbeitete bei einer Bank in Itzehoe (Sude) und lernte hier seine Frau Ilka (*1912 +2000, geb. Stolley) kennen. Sie arbeitete ebenfalls in Itzehoe bei einer Familie als Haushaltshilfe, `in Stellung´ wie es genannt wurde und für junge Frauen allgemein üblich war. Ihr Vater, Rudolf Stolley war Bahnhofsvorsteher am Beringstedter Bahnhof. Kurt und Ilka heiraten 1939. Sie erwarten ihr 1. Kind, Helga. Im Krieg war Kurt Meier in Norwegen stationiert. Wenn er Heimaturlaub bekam, den er -wie er selber einmal sagte- „aus familientechnischen Gründen beantragte“, führte dies dazu, dass 1941 und ´42 die Kinder Horst und Anke geboren wurden.
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Wichmann´s Villa
Auf einer alten Postkarte von Beringstedt gibt es eine kleine Ablichtung dieses Hauses. Hier wird das Haus benannt als Wichmann´s Villa
Alte Postkarte: 
Baujahr 1897
Auf dem Bild vom alten Beringstedter Bahnhofsgebäude, damals noch auf der Nordseite der Bahnstrecke, wird ein Mann unter 1. (mit Melone) mit Namen Wichmann benannt, er ist Viehhändler (…der das Seil vom Ochsen hält).
1 3 2
Wichmann Adolf Wieben … Schröder
Somit ist dieser Herr Wichmann der Vorbesitzer dieses Hauses:

Das Bild wurde von Ute Bast, Tönning, zur Verfügung gestellt. Auf dem Bild zu sehen ihr Urgroßvater Heinr. Wieben.
Als nächster Besitzer folgt:
1922 Heinrich Friedrich Wilhelm Wieben *1860, Viehhändler und Schlachter,
verheiratet 1888 mit Anna Wiebke, *1856 in Beringstedt, geb. Horstmann
Sie wohnen anfangs im Haus `Am Wischhof 13´ (später Keller), dann auf dem Hof Mückenhörn 2, bis der Sohn diesen übernimmt.
Der Sohn, Carl Wieben, bewirtschaftet den Hof `Mückenhörn 2´ (siehe Hofgeschichte)

Er ist 1914 einer der Mitbegründer der Wassergenossenschaft in Beringstedt und dort im Vorstand tätig.
es folgt:
Claus Holm gestorben 1964, verheiratete 1920 mit Meta, geb. Wieben, Beringstedt.
Siehe hierzu die Hofgeschichte `Am Wischhof 7´ und `Mückenhörn 2´.
Nach der Hofübergabe `Am Wischhof 7´ verbringen sie hier ebenfalls ihr Altenteil im Haus, Steinbergstraße 5.
1974 Ehler Hinrich Holm, *1921, und seine Frau Anna Johanna *1927, geb. Tiemon, aus Tetenbüll.
Nachdem sie ihren Hof, Am Wischhof 7, an Hans Jakob Holm verkauft haben, verbringen sie ebenfalls hier ihren Lebensabend.
Als in Beringstedt, im Jahr 1955, eine Gefriergemeinschaft gegründet wurde war Ehler Holm im Vorstand tätig. Ebenso bei der Wassergenossenschaft Beringstedt. Hier war er von 1958 bis 1994 im Vorstand tätig.

… nach dem Umbau mit neuer Verblendung …

Erbin ist die Tochter Meta Wichelmann, Hohenwestedt. Sie vermietet das Haus.
Ihr Sohn baut in 2. Reihe ein neues Haus: Steinbergstraße 5 a.
...
Steinbergstraße Schümann´s Gasthof
...eine alte Postkarte

Ein Bild aus den 1970er Jahren, gefunden im Beringstedter Archiv (unter diversen DIA-Bildern, vermutlich aufgenomen von Herrn Rosenkranz, Hobbyfotograf und Nachbar dieser Gaststätte).
Die Geschichte zu diesem Bericht wurde von Otto Bolln aufgeschrieben.
1740 Carsten Hildebrand ...
1800 Hinrich Schümann sein Sohn
Claus Schümann heiratet eine Tochter der Familie Holm. In zweiter Ehe heiratet seine Witwe
Anna Schümann den Bauern und Gastwirt
Ehler Voss Es bleibt aber bei dem Namen Schümann´s Gasthof.
In einem amtlichen Schreiben des königl. Landraths des Kreises Rendsburg (vom Mai 1898) gerichtet an den Gemeindevorsteher von Beringstedt steht geschrieben:
Die früher von H. Schröder betriebene Schankwirtschaft ist im Jahr 1897 auf den Schankwirt Ehler Voss übergegangen. Voss ist daher für das Jahr im Zugangswege mit 15 Mark zur Betriebssteuer veranlagt worden.
Demnach muss es noch einen Schankwirt namens H. Schröder gegeben haben.
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Dieses Bild wurde von Annelene Kröber, geb. Sievers, zur Verfügung gestellt.
Erbaut zwischen 1956 und 1960
Jürgen Hadenfeldt verh. mit Tine (Katharine Wiebke), geb. Sieberkrob
*1924 +1999 *1934 +2002 in Beringstedt
Sohn von: Catharina Hadenfeldt *1893, verheiratet mit Johannes (Hannes) Hadenfeldt, aus Mörel
(Seine Mutter erhängte sich Im Jahr ´58 o ´59 in der Nähe von Oldenborstel), siehe Hofgeschichte Solterbeck
Der Kriegsverletzte Jürgen Hadenfeldt richtet in seinem Haus eine Poststube ein, die er verwaltet. Zuvor war die Poststelle im Haus nebenan, Steinbergstraße 1 (bei Uhrmacher Knuth).

Gleich zu Beginn des 2. WK wurde Jürgen Hadenfeldt eingezogen und schwer verwundet. Er verlor ein Bein und kam als Kreigsversehrter wieder nach Beringstedt. Er heiratete und baute dann hier für seine Familie ein Haus
Kinder: Birgit (*1961) und Hannelore (*1955)
Dieses Bild aus dem Jahr 1962 mit dem Haus von Jürgen Hadenfeldt im Hintergrund. An der Hauswand das Postschild.

Es wurde von Marlene Sievers zur Verfügung gestellt (2022):
Angelika Ruge, Ilse Schipmann und Marlene Sievers
Nächste Besitzer werden:
Jens und Anke Böttcher
Sie wohnten zuvor in der ehemaligen Lehrerwohnung im DG, Schulberg 3. Einige Jahren zuvor verbrachten sie in Indien, Nähe Neu Dehli, ca. 7-8 Jahre, wo Jens Böttcher an einer Deutschen Schule Unterricht erteilte.
Am Haus wird auf der Ostseite angebaut.
Im Alter ziehen sie in die Mietwohnung bei J.u.G. Ohrt, Steinbergstraße 1
2020 verkauft an
...
Baujahr unbekannt, wahrscheinlich zwischen 1900 und 1905

Wohnhaus der Familie Kühl (Bäckerei und Laden befanden sich im Nebenhaus, Steinbergstr. 10)
Bild unten: Alwine Kühl mit ihren Kindern: Willi Kühl, Margareta *1907 (später Butenschön) und Else (später Kurdts)
vor der Ladentür der Bäckerei im Nebenhaus

Betka Roch und Anna, geborene Hartig
Kinder: August - hat später eine Autowerkstatt in Niebüll
Rudi - Friseur in Hademarschen
Peter - Schneiderei in HH, als Rentner wohnt er in Ahrensburg
Alwine Marianne - gestorben mit 5 Jahren
`Tante´ Betka (Anna) wurde 94 Jahre alt.
Nächste Besitzer werden: Meissner
Neuer Besitzer wird Christian Holst
Er vermietet das Haus, wohnt -privat- im Haus Steinbergstraße 18
...
Das Haus unseres ehemaligen Bürgermeisters und späteren Ehrenbürger Herbert Jürß

Zuvor, bis 1952 war das Grundstück unbebaut, wie hier auf dem alten Bild zu sehen ist: Es wurde jedoch weit früher aufgenommen.

Hier befand sich die Spar- und Darlehenskasse mit Wohnung für den Sparkassen-Rendanten Herbert Jürß und seine Familie. Im Dachgeschoß zog das Amt Beringstedt mit Kasse, Wohnungs-, Fürsorge- und Ordnungsamt ein. Zuvor befand sich die Amtsstube im Nebenhaus Thöm, Steinbergstraße 9.
1970 wird dann ein neues Gebäude für die Spar- und Darlehenskasse eingeweiht. (Siehe Saar 54) Weiteres hierzu auch in der Rubrik: Gewerbe in Beringstedt
Das Haus in der Steinbergstraße 7 ging daraufhin in den Besitz von Herbert Jürß über.
ein Zeitungsartikel in der LZ am 10.02.1987

Das folgende Bild zeigt sein Haus, nachdem die Sparkasse (später Raiffeisenbank) zum Saar hin umgezogen ist:

Herbert Jürß war von 1977 bis 1997 (20 Jahre lang) unser sehr geschätzter Bürgermeister. Dies zeigte sich danach im Gemeinderat, denn sie ernannten ihn zum Ehrenbürger von Beringstedt.
Im Alter beschäftigte sich Herbert Jürß u. A. damit alte Bilder und Berichte von Beringstedt zu sammeln. Sein Ziel war es eine Chronik von Beringstedt zu erstellen. Hierfür besuchte er einige Male das Landesarchiv in Schleswig, wo er auch fündig wurde und einige alte Dokumente von Beringstedt (damals noch Bernstede) zu Tage brachte und in seine Sammlung stellte. Er verfaßte auch einige Berichte über Beringstedt und mit Hilfe seines Enkels wurden diese auf der ersten homepage von Beringstedt für die Allgemeinheit zur Einsicht zur Verfügung gestellt.
Nach dem Tod von Herbert Jürß, 2 Tage vor seinem 90. Geburtstag, wird das Haus von den Erben (2 Töchter) an die neuen Besitzer verkauft.
Die neuen Besitzer sanieren das komplette Haus.
Es werden neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut und auch innen wird alles erneuert. Anschließend lassen sie 2020 das Dach neu eindecken. Dabei kommen zwischen den Sparren und Kanthölzern die alten Unterlagen der
Baugenehmigung von der Beringstedter Meierei-Genossenschaft aus dem Jahr 1887 zutage.
Wie bereits erwähnt, war im Dachgeschoß des Hauses einst das Amt Beringstedt untergebracht und hatte hier seine Räume. Wie die alten Unterlagen jedoch zwischen die Dachhölzer gerieten ist nicht bekannt. Vor 1952 war das Amt im Haus des Amtvorstehers Thöm, Steinbergstr. 9.
Als die Amtsverwaltung dann von Beringstedt in das Amt-Hohenwestedt-Land (Am Bahnhof Hwst) verlagert wurde, baute man im DG eine Wohnung aus, die dann stets vermietet wurde:
z.B. an den ehemaligen Dorflehrer Herrn Roske und an Frau Helmi Schößler …uvm.
2023 steht das Haus erneut zum Verkauf. Die Besitzer sind aus Beringstedt fortgezogen.
Anfang 2025 ziehen neue Besitzer in das Haus ein.
...
Steinbergstraße 1 Erbaut ca. 1900 (evtl. früher, genaues ist nicht bekannt)
Gemäß einer alten Postkarte von 1907 gab es um diese Zeit eine Bäckerei (Voss) und ein Café (Ruge) in Beringstedt.

Dem Schild neben der rechten Tür kann man entnehmen, dass ein gewisser Johs. Ruge der Inhaber dieses Geschäfts ist. Ob er der Besitzer oder Mieter dieser Hausseite ist bleibt Spekulation, könnte aber sein. Es gab noch einen 2. Haus-Eingang.

Februar 1930 Eintrag in der Dorf- und Schulchronik:
In der vorigen Woche kaufte Uhrmacher Markus Rubien das Haus, in welchem er seit längerer Zeit zur Miete wohnte, von Frau Ww Voß, hier.
Demnach war die Witwe Voß zu dieser Zeit die Besitzerin.
Markus Rubien ist der Sohn von Christian Rubien (Im Eck 1). Sein Bruder Reimer Rubien hatte dort eine Tischlerei, wie bereits zuvor der Vater Christian Rubien.
In diesem Uhrmacher-Geschäft konnte man neben Uhren, Schmuck und Porzellan auch Fahrräder kaufen.
Seine Frau Christine Knuth (geborene Jensen) heiratete in 2. Ehe den Uhrmacher Knuth
Nach dem 2. Weltkrieg gab es hier neben dem Uhrmacher eine Post-Agentur, die der Kriegsversehrte Jürgen Hadenfeldt verwaltete.
Die Steinbergstraße mit Baum-Allee
und später ohne Bäume

Das Haus Steinbergstraße 1, als hier noch der Uhrmacher Knut sein Geschäft hatte und nebenan die Poststelle war.
vorne: Polizist Petsch und Postbote Hans Lütje.
Im Frühjahr 1979 verkauft Hugo Knuth dieses Haus an
G. u. J. Ohrt Nach einigen Renovierungsarbeiten ziehen sie hier im Januar 1980 ein.
...
Steinbergstr. 7 Baujahr 1952

Im Dachgeschoß befand sich das Amt Beringstedt.
Vorgeschichte:
Bereits seit 1887 gibt es in Beringstedt eine Spar- und Darlehenskasse. Es ist jedoch nicht bekannt in welchem Haus diese war.
Die erste Erwähnung eines Sparkassenrendanten steht in der Dorf- und Schulchronik 1929:
Am 1.5.1929 übernahm Sparkassenrendant Joh. Ehlers die Postagentur.
Demnach war Herr Joh. Ehlers zuvor Sparkassenrendant in Beringstedt. Sicherlich gab es vor ihm noch andere!
In den alten Unterlagen der Familie fand Ingrid Martens (2020) diese alten Rechnungsbücher, in denen der Zahlungsverkehr über die Spar- und Darlehenskasse abgerechnet wurde. Es stammt aus dem Jahr 1925

Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Spar- und Darlehenskasse am 22.11.1951 stand die Rendantenwahl auf der Tagesordnung. Die Versammlung entschied sich für Herbert Jürß aus Rendsburg.
Zuvor hatte Hans Greve (Schmied. Vater vom späteren Bürgermeister Hermann Greve, Steinbergstr. 18) die Kasse 13 Jahre lang in seinem Haus geführt. Steinbergstr. 16
Am 1. Februar 1952 verlegte die Spar- und Darlehenskasse ihren Geschäftsraum für kurze Zeit in das Haus von Eduard Voß, Steinbergstraße 8.
Der erste Spatenstich für ein neues Gebäude (siehe Bild oben) wurde am 14. Juni 1952 gemacht.
So berichtet der Dorflehrer Hellmut Wächtler in der zu dieser Zeit von ihm geführten Dorf- und Schulchronik.
Am 1. Juli war die Grundsteinlegung. An diesem Tage mußte auch Lehrer Wächtler mit Ausschachten. Auf der Baustelle waren außerdem: Herr Prütz, Koschke und Krey (Maurer), Claus Trede, Rühmann. Herr Struck war Vorarbeiter. Am 14.7. mußte Wächtler den 2. Tag abarbeiten (Gemeinschaftsarbeit).
Am 23. August 1952 war Richtfest der Sparkasse. In den 55 Jahren ihres Bestehens hat sich die Spar- und Darlehenskasse stetig aufwärts entwickelt.
Am 1.12.1952 wurde das Spar- und Darlehenskassen-Gebäude bezogen.
Auch das Amt Beringstedt mit Kasse, Wohnungs-, Fürsorge- und Ordnungsamt hat hier einen Raum im 1. Stock eingerichtet. Zuvor befand sich die Amtsstube im Nebenhaus Thöm, Stein-bergstraße 9.
Am 26.1.1953 war Hauptversammlung der Spar- und Darlehenskasse. Der Haushalt im vergangenen Jahr hatte sich von 3 400 000 auf 5 390 000 Mark, also um 54% erhöht.
Anni Greve (Tochter von Hans Greve, Steinbergstraße 16) arbeitete eine Zeit lang bei der Spar- und Darlehenskasse unter der Leitung von Herbert Jürß. Zuvor hatte die Spar- u. Darlehenskasse, wie bereits erwähnt, im Haus ihres Vaters (Steinbergstraße 16, siehe oben) ihren Sitz in Beringstedt.
1970 wird ein neues Gebäude eingeweiht. (Siehe Saar 54)

Das Haus in der Steinbergstraße 7 ging daraufhin in den Besitz von Herbert Jürß über.
Zeitungsartikel LZ am 10.02.1987

Nach dem Tod von Herbert Jürß, 2 Tage vor seinem 90. Geburtstag, wird das Haus von den Erben an die neuen Besitzer verkauft.
Diese sanieren das komplette Haus neu. Es werden neue Fenster und eine neue Haustür eingebaut und auch innen wird alles erneuert. Anschließend lassen sie 2020 das Dach neu eindecken. Dabei kommen zwischen den Sparren und Kanthölzern die alten Unterlagen der Baugenehmigung von der Beringstedter Meierei-Genossenschaft aus dem Jahr 1887 zutage. Wie bereits erwähnt, war im Dachgeschoß des Hauses einst das Amt Beringstedt untergebracht und hatte hier seine Räume. Wie die alten Unterlagen jedoch zwischen die Dachhölzer gerieten ist nicht bekannt. Vor 1952 war das Amt im Haus des Amtsvorstehers Thöm, Steinbergstr. 9.
Als die Amtsverwaltung dann von Beringstedt nach Amt-Hohenwestedt-Land (Am Bahnhof) verlagert wurde, baute man im DG eine Wohnung aus, die dann stets vermietet wurde:
z.B. an den ehemaligen Dorflehrer Herrn Roske und an Frau Helmi Schößler uvm.
2023 steht das Haus zum Verkauf.
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Bäckerei und Kaufhaus Voß
In der ersten Schulchronik wird im Jahr 1903 folgender Eintrag festgehalten, Seite 51:
Im Laufe des Sommers machte sich hier im Ort eine rege Anzahl mit Grundstücken bemerkbar. Die Witwe Evers verkaufte ihre Bäckerei für 12 000 Mark an ihren derzeitigen Geschäftsführer. Der Kaufmann Holst veräußerte seinen Besitz an Herrn Voß aus Gokels für 13 000 Mark. Den Besitz des Landmannes J. Sievers erstanden die Parzellenten Scheele für 2 600 Mark. Der Maurer Kroll verkaufte seine Kate an den Arbeiter Ruge, während er selbst wieder zwei Bauplätze erstand von dem Landmann C. D. Hadenfeldt, um dort Wohnhäuser aufzuführen. Den Besitz des Klempners Petersen erwarb der Gärtner Hinrichs aus Hanerau, um dort eine Gärtnerei anzulegen. Das Haus des Rentner C. Kock ging durch Kauf über an den Arbeiter Heesch für 4400 Mark. Der Viehhändler Wieben erwarb einen Bauplatz von dem Landmann H. Timm für 1000 Mark.
Demnach war die Vorbesitzerin: Witwe Evers
Sie und ihr Ehemann haben somit hier bereits eine Bäckerei betrieben und der Kaufmann Holst war ihr Geschäftsführer, bis Frau Evers dieses Haus im Jahr 1903 verkaufte.
Diese alte Postkarte von 1907 zeigt u. A. auch das Haus Steinbergstraße 15. Benannt als Kaufhaus und Bäckerei von H. Voss

Hermann Voss *1876 +1952 verheiratet mit Johanna, geb. Evers, Beringstedt
Kinder: Agnes verh. mit Walter Rochow
Eduard später der Hausbesitzer Steinbergstraße 8
Max wird auch Bäcker. Er ist verh. mit Anne, geb. Rohweder, aus Wapelfeld. Sie übernehmen später die Bäckerei mit Laden in der Steinbergstraße 15

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