Steinbergstraße Schümann´s Gasthof
...eine alte Postkarte
Ein Bild aus den 1970er Jahren, gefunden im Beringstedter Archiv (unter diversen DIA-Bildern, vermutlich aufgenomen von Herrn Rosenkranz, Hobbyfotograf und Nachbar dieser Gaststätte).
Die Geschichte zu diesem Bericht wurde von Otto Bolln aufgeschrieben.
1740 Carsten Hildebrand ...
1800 Hinrich Schümann sein Sohn
Claus Schümann heiratet eine Tochter der Familie Holm. In zweiter Ehe heiratet seine Witwe
Anna Schümann den Bauern und Gastwirt
Ehler Voss Es bleibt aber bei dem Namen Schümann´s Gasthof.
In einem amtlichen Schreiben des königl. Landraths des Kreises Rendsburg (vom Mai 1898) gerichtet an den Gemeindevorsteher von Beringstedt steht geschrieben:
Die früher von H. Schröder betriebene Schankwirtschaft ist im Jahr 1897 auf den Schankwirt Ehler Voss übergegangen. Voss ist daher für das Jahr im Zugangswege mit 15 Mark zur Betriebssteuer veranlagt worden.
Demnach muss es noch einen Schankwirt namens H. Schröder gegeben haben.
Ehler Voss erweiterte den Gasthof mit Durchfahrt, Saal im ersten Stock und größerer Viehställe.
Im Hintergrund zu sehen: die Gastwirtschaft von Ehler Voß. Zu dieser Zeit ist das Kaufhaus Ruge (auf dem Dreieck) noch nicht gebaut und stammt somit aus der Zeit vor 1910.
Auf diesem Bild ist der seitliche Eingang (mit Außentreppe) zum Saal im 1.OG zu sehen.
Der Sohn Hans Voß fällt im September 1914 in Frankreich. Ehler Voss holt die Leiche gemeinsam mit Heinrich Wieben aus Frankreich um sie auf dem alten Friedhof in Todenbüttel beizusetzen. Dies war seinerzeit noch möglich und kostete ihn angeblich ein kleines Vermögen an Überführungskosten und Bestechungsgeldern. Die Tochter Catharina Voß heiratet den Hofbesitzer Otto Thun in Glüsing.
Nach dem Tod von Ehler Voss gab es häufig wechselnde Besitzer und Pächter:
Im Jahr 1930 heißt der Gastwirt Th. Kroos
(Im Protokollbuch des Beringstedter Gesangvereins wird der Name Th. Kroos genannt, denn hier finden die Versammlungen des Vorstandes statt. Abwechselnd auch im zweiten örtlichen Lokal bei Ott, Bahnhofsgaststätte und/oder auch im Schulhaus).
Ab 1949 bewirtschaftet Claus Schrum das Lokal mit seiner Frau Frieda.
1954 am 1. Mai kaufte Ernst Stöver (aus Heidenau) die Gastwirtschaft. Der Pachtvertrag mit Claus Schrum läuft am 1. Oktober ab.
1957 wird Friedrich Wilhelm Lenschow Besitzer dieses Lokals, bis ca. 1985 (?!)
Direkt an der Straße gab es hier -verkehrsgünstig gelegen- eine Verladestelle für Vieh am großen Stallgebäude.
und -auf dem rechten Bild zu erkennen- gab es hier einst eine Tankstelle gab.
Die obigen Bilder wurden von Otto Mehrens zur Verfügung gestellt.
Im Jahr 2021 findet sich bei der Durchsicht alter Unterlagen im Haus Martens, diese alte Quittung aus dem Jahr 1963 mit dem Stempel von Willi Lenschow:
Gäste auf dieser Feier: Herm. Grewe und Frau Martha, Claus Martens und Frau Erne ... auch Claus Wensien (vorne links)
Diese alte Postkarte befindet sich im Besitz von Anita Kropius, Amselweg, und wurde von ihr für diese Chronik zur Verfügung gestellt.
Nachdem der Besitz an den Sohn Hans Lenschow gegangen ist, wird die Gaststätte umgebaut und erhält neue Fenster. Hierüber berichtet dieser Zeitungsartikel:
Ab ca. 1985 versucht ein neuer Pächter dann hier die Gaststätte als Hotel- und Restaurantbetrieb weiterzuführen. Die Zeit hierfür war jedoch abgelaufen. In vielen Dörfern der Umgebung wurde nach und nach die Bewirtschaftung solcher Gastwirtschaften aufgegeben und so kam es, dass auch diese wegen Gästemangel aufgeben wurde.
Ein weiterer Besitzerwechsel findet statt. Es werden einzelne Wohnungen ausgebaut und vermietet. Nachdem die Post ihr Monopol verloren hat, mietete sich hier zeitweilig eine Briefverteilungsfirma mit Büro und Verteilungszentrum ein.
Ein Mieter betrieb hier dann eine Autoreparaturwerkstatt (die 3. in Beringstedt, neben Frank Kniffka und Kay Riese. Heuck gehört zu Todenbüttel). Zum Jahreswechsel 2017/18 (Silvester) brannte seine Werkstatt aus. Sie ist heute (2020) noch als Ruine zu erkennen, weil es wohl versicherungstechnisch Probleme gibt. Die umliegenden Nachbarn hatten `Glück im Unglück´, denn die Feuerwehr konnte etliche Gasflaschen aus dem Werkstattgebäude holen und auch das dahinter liegende Haus (Wischhof 11) vor den Flammen retten. Keiner mag sich ausmalen, was passiert wäre wenn... !
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