Die letzten Bäume der einstigen Friedensallee stehen auch heute noch auf dem kurzen Stück zwischen dem ehemaligen Kaufhaus Ruge und dem Ehrenmal auf der einen und dem Hof Seemann und dem Hof Trede auf der anderen Seite.
Bilder vom Winter 1982/83
Der weitere Verlauf der heutigen Friedensstraße in Richtung Ortsausgang nach Puls wird auf einer alten Postkarte als Dorfstraße bezeichnet, aufgeteilt in: Vordere Dorfstraße -vom Ehrenmal bis zur Kreuzung beim Hof Solterbeck- und Hintere Dorfstraße -von der Kreuzung Seegensgang/Alte Dorfstr. bis zum Dorfausgang Richtung Puls. Der weitere Verlauf, ab der Friedensallee und dem hier -Ende des 19. Jahrhunderts- aufgestellten Gedenkstein für Kaiser Wilhelm I, wurde der Weg einst auch Königsweg genannt.
In der Schulchronik steht geschrieben: 1887 In diesem Jar, eben vor der Heuernte, wurde die neue Dorfstraße bis an das Südende des Dorfes fertiggestellt. Vorher schon, am 22. März, wurden zur Feier des Geburtstages unseres Kaiser Wilhelm I am Dorfteich entlang 12 Eichen gepflanzt, die zur Feier des Tages "WilhelmsEichen" geheißen wurden.
Kleines Bild links: Höhe Ehrenmal mit Blick nach Norden - Hof Trede (früher Rosenkranz, Ott), rechts geht´s in den Weg: In der Marsch.
Kleines Bild Mitte: Höhe Hof Solterbeck mit Blick nach Süden zum Ortsausgang (rechts geht´s in den Seegensgang), dann der ehemalige Hof Bruhn/Krey, heute M. Paulsen.
Bild rechts: In der Friedenstr. An der Einmündung zum Seegensgang stand dieser hölzerne 3-armige Wegweiser. Einige Jungs aus dem Dorf benuzten diesen Wegweiser gerne als Klettergerüst (Info aus der Erinnerung von Max Walter Voß *1934), bis er dann eines Tages abgebrochen ist...
Ein Schüleraufsatz aus der Schulchronik, geschrieben von Anni Grewe am 12.5.1922, aus der alten deutschen Schrift übersetzt -2018- von Gertrud Keller:
1870-71 war es, als Deutschland den großen Sieg errang. Das ganze Land war voll Begeisterung. Auch hinein in unser Dorf machte dieselbige mit eiligen Schritten. Waren doch auch aus Beringstedt Männer, die den Sieg mit erkämpft hatten. Nun kamen sie heim. Mit leuchtenden Augen. Im Gesicht stand das schöne Wort geschrieben „Sieg“. Lauter fröhliche Herzen nahmen dieses Wort auf. Ja, es war ein großes Ereignis. An diese große Tat wollten die Beringstedter noch lange erinnert bleiben. Aus Siegesfreude und Dankbarkeit pflanzten sie die Friedensallee.
Zu beiden Seiten der Straße bei Herrn Ehler Ruges Hause (Kaufhaus) und Herrn Claus Ott´s Hause (Altenteil) beginnt sie und führt bis zum Spritzenhaus. Alle Bauern im Dorf mußten einen jungen Eichenbaum liefern. Die Tagelöhner und Knechte mußten Löcher graben. Hierin wurde der Baum gesetzt. Beim Spritzenhaus wurden 3 Eichenbäume gepflanzt. Jetzt sind es schon stämmige Eichen. Diese 3 sind von den verstorbenen Bauern Lucht, Ruge und Wendell gepflanzt. Dieselben haben mit ihren Tagelöhnern die jungen Pflänzlinge der Erde anvertraut. Endlich hatten alle Bäume ihren Platz erhalten. Das mühevolle Erinnerungswerk war gelungen. Man hatte 1-2 Tage daran gearbeitet. Eine kleine Feier wurde veranstaltet. Der Tag war herangekommen, an dem die Einweihung vollzogen werden sollte. Der damalige Lehrer Lindemann hielt eine bewegte Rede über Deutschlands Sieg. Er gab zu erkennen, daß das Vaterland hochgestiegen war. Es war den Deutschen gelungen die verhaßten Franzosen zu besiegen. Die größeren Schüler sangen nach der Rede des Lehrers ein Lied. Die jungen Bäume standen stolz da vor der versammelten Gemeinde. Sie streckten ihre Zweige aus als fühlten sie sich schon stark und mächtig und mahnten mit schallender Stimme: Wir wollen ein Andenken sein an die Ruhmesjahre, die dem Deutschen Lande widerfahren sind. Es klang wie ein heiliger Schwur. Sie haben recht gehabt. Ein Andenken an jene Zeit ist die Friedensallee geblieben. Mancher Sturm hat schon seine Macht an den Bäumen erprobt. Doch dieselben stehen fest. Sie wanken nicht. Ihre breiten Kronen neigen sich zueinander und flüstern sich von dem ruhmvollen Tag, den Deutschland erlebt hat, ins Ohr. Es war eine schöne Zeit. Wir wollen hoffen, daß unser Vaterland auch jetzt wieder hochkommt und wir einen solchen Freudentag feiern können wie 1871.
Seegensgang
Aufgeschrieben von Otto Bolln:
Zwischen dem Weg nach Puls und der Straße nach Seefeld befand sich ein kleineres Moorgebiet, durch das ein Pfad für Fußgänger führte. 1776 wurde dieser Gang passierbar gemacht und die vom Torfabbau herrührenden Moorkuhlen, die hier rechts und links vorhanden waren, wurden zum Westflan hin entwässert und 1840 – 1850 aufgefüllt. Der Name `Moor´ hat sich noch lange gehalten für die Weiden, die heute zu den Höfen Mehrens, Voß und Solterbeck gehören. In der Zeit von 1885 bis 1890 wurde der `Gang´ zur festen Straße ausgebaut.
Auf dieser Karte von 1880 ist der heutige `Seegensgang´ bereits ein Weg.
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Die Steinbergstraße beginnt am Bahnübergang Richtung Süden und endet beim Dreieck Friedenstraße/Seegen (beim ehemaligen Kaufhaus Ruge und der gegenüberliegenden, ehemaligen Gastwirtschaft Lenschow).
Sie war einst eine mit Kopfsteinen gepflasterte Straße (auch Chaussee genannt, Bahnhofsstr. oder Hauptstraße) und von einer Allee gesäumt. Die Häuser entstanden nach und nach Ende des 19. Jahrhunderts.
Folgende Geschäfte gab es hier:
1. das Café Ruge Steinbergstr. 1 später der Uhrmacher Knuth sowie die Poststelle von Beringstedt.
2. der Schuster Steinbergstr. 8 hier hatte der Schuster Heinrich Raabe sein kleines Geschäft. Später der Stellmacher Eduard Voß.
3. die Bäckerei Kühl Steinbergstr. 10 später Gemischtwaren Grelcke und Bäckerei Schlüter.
4. die Bäckerei Voß Steinbergstr. 15 anfangs geführt von Hermann Voß, dann Max Voß
5. die Schmiede Grewe Steinbergstr. 18 nachdem der Schmiedemeister Hans Grewe in den Ruhestand ging, schmiedete Otto Groth hier noch einige Jahre weiter.
Im Haus Nr. 13 wohnte der Maurer Hinrich Evers mit seiner Frau Catharine. Sein Vater (Maurermeister) baute 1900/1901 das Schulgebäude auf dem Schulberg.
Im Haus Nr. 9 war die Amtstube des Amtes Beringstedt (damals Thöm).
und im Haus Nr. 7 war die Spar- und Darlehenskasse, sowie ebenfalls im DG das Büro des Amtes Beringstedt (nach Thöm, ab 1954).
und am Ende (Dreieck) gab es das Kaufhaus Ruge, in dem die Beringstedter allerlei für den täglichen Gebrauch kaufen konnten (Steinbergstraße 23).
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Unsere schöne Allee
Es ist Nachmittag. Ich gehe die Chaussee entlang. Rechts und links von mir liegt aufgespaltenes Holz. Unsere Kastanienallee ist verschwunden. Die Straße ist mit kleinen Zweigen übersät. Das Wasser in den Gräben hat sich blau gefärbt. Die Alleebäume sind von Arbeitern gefällt. Diese können für ihre Arbeit die Kronen und die Hälfte des Stammes behalten. Der Rest des Stammes gehört dem Staat und soll zu Holzkohle verarbeitet werden. Richtig öde und kahl ist es jetzt an der Straße. Aber einmal muss sie doch weichen und einer jungen Allee den Platz einräumen. Und doch denken wir noch an sie. Wie sie im Frühling ihre Knospen öffnet und ein dichtes Laubdach über die Straße spannt. Und später, wie sie ihre weißen Blütenkerzen trägt. Richtig stolz kann sie dann sein. Ihren guten Schatten werden wir aber doch noch sehr vermissen. Sie wird uns keinen Schutz vor dem überraschenden Regen mehr bieten können. Nein, mit dir du alte schöne Allee, ist alles verschwunden, so wie das Blühen deiner leuchtenden Kerzen, auch das muntere Gezwitscher der Vögel. Aber doch erwacht im Herzen eine leise Hoffnung an eine neue, junge und schöne Allee wieder auf. Und vor unseren Augen sehen wir sie leuchten und blühen wie unsere alte Allee.
Anne Kock
- sie wohnte Im Eck -
und schrieb diesen Schulaufsatz 1945 oder ´46
Kaufhaus Ruge
Bäcker Voß
ehemals Thöm (Amtsvorsteher) zuvor Bäcker Kühl, dann Bäcker Schlüter
ehemals Schuhmacher Raabe
Die Post-Agentur war anfangs im Haus Steinbergstraße 11 und später im Haus Steinbergstraße 1
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Fohr Straße Beringstedt - Puls
Hier befindet sich die Kreisgrenze zwischen den Kreisen Steinburg und Rendsburg-Eckernförde
Für den Straßenausbau Beringstedt – Puls wurde der Fohrsberg abgetragen (siehe Bild oben).
Das Gebiet am Fohrsberg war einst sandiges Heideland und für die Landwirtschaft eher ungeeignet. Als dann, Ende des 18. Jhrdts., die Beringstedter Landflächen unter den hiesigen Hofbesitzern aufgeteilt wurden (Verkoppelung; jeder Hofbesitzer bekam ein Stück Wald-, Acker- und Weidefläche) fand der Landmann Ehler Holm hier eine Bronzene Figur, die er damals fälschlicherweise für Gold hielt. siehe Historisches/Fohrsberg
Später (1887) wurde dann entdeckt, daß hier bereits in der späten Steinzeit Menschen gelebt haben müssen, die hier Hünengräber errichteten. Ein Abdeckstein eines dieser Hünengräber steht heute in der Dorfmitte, gegenüber dem Ehrenmal, In der Marsch, der hier zu Ehren von Kaiser Wilhelm I aufgestellt wurde. siehe: Historisches/Schalenstein
Damals führte ein Sandweg in Richtung Schenefeld. Es gab 2 Fuhrten durch den Mühlenbach und bei schlechtem Wetter und hohem Wasserstand dürfte es sehr schwierig gewesen sein, diese zu passieren.
Es entstand eine Grandstraße, die mit zertrümmerten Steinen befestigt wurde. Hierfür wurden wahrscheinlich auch die großen Felssteine der ehemaligen Hünengräber (unwissendlich) mit genutzt und/oder diese Steine wurden auf den naheliegenden Koppeln zusammengetragen und hierhergeschafft. Diese störten eh nur bei der Beackerung der Flächen. Alle Landmänner in Beringstedt hatten damals Hand-, Fuhr-und Spanndienste für die Regierung zu leisten und so wurden die Straßen nach und nach befestigt, bis dann die sogenannten Teerstraßen (Asphalt) gebaut wurden. Zu der Zeit gab es bereits eine Brücke über den Mühlenbach.
Einige Schüleraufsätze berichten hiervon:
Chausseebau durch den Fohrsberg
Abschrift aus dem Heimatbuch Beringstedt I, Seite 74 u 75, übersetzt von der alten deutschen in die lateinische Schrift:
An einem trüben Frühlingsmorgen gingen wir einmal nach dem Fohrsberg, um zu sehen, wie weit der Chausseebau dort ist. Die Lerche läßt ihre herrlichen Lieder erklingen. Es sind hier zwei Schienenstränge gelegt. Der eine Strang geht bis zum Pulser Berg. Der andere etwas hinter den Erlenbruch. Im Ganzen sind hier 19 fleißige Arbeiter beschäftigt. Davon werfen 14 den gelben Sand auf die Loren. Die anderen heben die Gräben aus. An der Seite stehen weiß-rote Nivelierstangen. Auf dem längsten Schienenstrang stehen 5 und auf dem zweiten 3 schwarze Loren. Zwischen den Strängen liegen zentnergroße Steine. Ab und zu läßt der Kiebitz seinen bekannten Ruf erschallen. Zu Herrn Bruhns Koppel ist eine schöne Auffahrt gemacht. Von der Koppel geht eine steile Böschung herab, an welcher ein Rad steht und Rucksäcke und Körbe liegen. Die starken Loren sind vollgeworfen. Jetzt fahren dieselben ab. Nach kurzem Fahren sind sie bei der Brücke angelangt. Der Sand wird ausgeschüttet. Die Männer schieben die Loren wieder hinauf. Zum Erlenbruch wird nun auch Sand gefahren. Zwei Loren sind schon da. Die 3. Kommt hinterher. Ein Mann stellt sich hintenauf. O! was da oder? Die Lore geht sacht vornüber. Sie ist entgleist. Der nasse Sand wird ausgeschüttet und auseinander gestreut. Die Lore wird wieder auf die Schienen gehoben. Nun gehen wir nach Hause.
12.4.1926 Friedrich Martens
Bei der neue Fohrsbrücke
Angefertigt von Klaus Wieben, abgeschrieben von Magda Schmoock, Heimatbuch 1, Seite 75 u 76
Ich gehe der Fohrsbrücke zu. Ach, was ist denn da? Etwas weißliches schimmert mit entgegen. Wohl eine neue Brücke? Ja, wirklich! Nun, die und ihre Nachbarschaft wollen wir uns doch einmal ansehen. Am kleinen, munteren in der Sonne blitzenden Bach, an den eine Brücke gemacht wurde, sind oben vor dem neuen Bauwerk seine genauen Grenzen gezeigt. Pfähle und Buschwerk nämlich sind hier seine Ufer. Ungehindert, nur das eine Wand ihn auf kurze Zeit zerteilt, läuft er über Steine und von Arbeitern verworfenen Ton unter der kühlen Brücke durch. Während er, über das neue Ding verwundert, es betrachtet, starren graue Felswände ihn an. Einige Sandkörnchen, die von oben hernieder purzelten, nimmt er noch mit. Dann umgeben Büsche und Farnkräuter ihn wieder. Eine blaue Libelle schwirrt mit ihm. Zu beiden Seiten auf der Brücke stehen drei dicke Pfeiler, die sich die Hand reichen durch eiserne Stangen. Loser staubiger Sand liegt zwischen ihren schwarzen Balken von der alten Brücke und ungebrauchte Steine liegen noch herum. Eine alte Eiche, die den ganzen Abbruch mit angesehen hat, steht in tiefer Trauer und klagt. „Wer wird mir jetzt die Freundin ersetzen?“
6.6.1926
Die neue Chaussee Beringstedt – Puls
Heimatbuch 1, Seite 79
Es ist an einem trüben Herbsttage. Der erste Frost hat sich gezeigt. Da wandere ich einmal nach der von Ehler Ruge 0,7 km weit entfernten neuen Chaussee. Ein Nebelschleier verhindert die Aussicht. Rechts ist fast gar kein Knick. Links auf dem Knick ist niedriges Gestrüpp. Schau, dort lieben Stubben vom vorherigen Knick. Manche Koppeln haben nun neue Einfriedigung bekommen. Alle 100 m steht ein Kilometerstein. Kieshaufen liegen auf dem noch losen Fußsteig. Hier findet man niedrige Böschungen und schräge Auffahrten. Ein besserer Knick zeigt sich. Sieh, dort ist das 0,30 m tiefe Röhrensiel. Dort sind schon erhöhte Auffahrten, denn man hat sich durch den Fohrsberg gearbeitet. Die Koppeln rechts und links liegen höher als der Weg. Daher sind auch die Böschungen, welche mit Gras und Kök (?) Bewachsen sind, höher. Jetzt geht´s bergab, denn das Bett der Fohrsau ist nah. Schau, dort links ist der zugeschüttete Erlenbruch. Auch rechts im kleinen Wäldchen ist etwas davon. Dort stehen eine Tanne und eine Eiche. Beide führen den Kampf mit dem Efeu. Bei der Tanne hat der Efeu den Sieg bald errungen. Eine knorrige Esche bereitet ihre Zweige weit über den Weg. Mittlerweile gelange ich an die erhöhte und mit Kleinpflaster versehene Fohrsbrücke. Hier ist man 1,5 km von Ehler Ruge entfernt. Jetzt geht´s bergauf bis Puls. Der Blumengarten des Besitzers Fischer wurde sonst durch einen Steinwall vom Wege getrennt. Dieser wurde mit zur Chaussee verwendet, wird jetzt aber durch Anzucht einer Lebensbaumhecke ersetzt. Auf der Grenze mache ich halt und trete meinen Rückweg an.
Die Länge der Chaussee beträgt auf Beringstedter Gebiet 1,24 km. Die Gesamtlänge aber 2,3 km. Die Breite der Chaussee ist 8 m und der Grandbahnbreite ist 3 ½ m. Die Grandbahn wird geschützt durch Sperrsteine, die in einer Entfernung von ungefähr 100 m liegen und fast jeden Tag auf eine andere Seite gelegt werden. Die Stärke der Packlage ist 10 cm und die der Decklage 9 cm. Es wurde an Erde 10.700 cbm ausgehoben. An dem Chausseebau beteiligten sich Beringstedt und Puls. Schenefeld hatte keinen Anteil am Bau, hat infolgedessen auch keine Chaussee bekommen. Für Beringstedt und Puls hat die Chaussee einen großen Vorteil. Nämlich Puls hat einen besseren Weg zur Hauptbahnstation oder zum Moor. Die Besitzer der Äcker und Wiesen haben ebenfalls einen besseren Weg. Der Unternehmer dieses Baues war Koch aus Schenefeld. Der Vertrag wurde am 1. Dezember 1925 geschlossen. So begann man das Werk Mitte Dezember. Und schon im Oktober 1926 war das Werk vollbracht. Am 23. desselben Monats schon wurde die Chaussee der Gemeinde übergeben. Die Kosten der Chaussee kamen auf 52.158 Mark.
Helmi Göttsche, 11 ½ Jahre alt
1955 Einträge in der Dorf- und Schulchronik:
Am 15.7. hat der Straßenbau von Puls nach Beringstedt begonnen. Es wird eine moderne Teerchaussee angelegt.
Am 13.9. ist mit dem Wegräumen des Fohrsberges begonnen worden. Eine Planierraupe und ein Schaufelbagger schoben förmlich den Durchbruch für die Begradigung der Straße weg.
Die Eisenbahnbrücke, die den Mühlenbek überbrückt, ist wegen Altersschwäche in der Nacht vom 28. zum 29. September ausgewechselt worden.
Ende Oktober war der Straßenbau Beringstedt – Puls beendet. Die Brücke wurde erst im Dezember 55 fertig.
Lt. Zeitungsbericht vom 29. April 1976
…war der ganze Landstrich zwischen Fohr und Ostermühlen früher Heide. Durch diese führten kreuz und quer Wagenspuren. Von Süden nach Norden ging der Alte Landweg vom Pulser Mühlenweg durch den jetzigen Ostermühler Teich, dann geradlinig über den Haag nach Todenbüttel. An der alten Furt durch den Mühlenbek stand in früheren Zeiten eine Kate, Stickelsloh genannt.
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aufgeschrieben von Otto Bolln
In einer Deutung alter Flurnamen wird der Name Seegen wie folgt aufgeführt:
Segen auch Seggen, Sehn oder Seden = niedriges im Sommer austrocknende sonst aber eher mit Wasser gefüllte Stellen im Ackerland. Im Sommer Wiesen, seichte Grasstellen auf denen Gras gemäht werden kann. Segen = auch niedersinken.
Der Name hat somit nichts mit der kirchlichen Bedeutung Seegen zu tun. Er beschreibt lediglich die einstigen Begebenheiten in diesem Flurgebiet.
Ein Bild von der Straße Seegen mit Blick in den Weg Mückenhörn
Hier stand einst eine Doppeleiche auf dem Dreieck Seegen/Mückenhörn.
... und von Seefeld kommend Richtung Steinbergstraße und auf dem 2. Bild befindet sich das Ortsschild von Beringstedt noch auf Höhe vom Hof Wendell.
Ebenfalls die Straße Seegen, Höhe der letzten Häuser am Ortsausgang Richtung Seefeld, mit Blickrichtung Osten
Diese Bilder wurden Anfang der 1960er vom Dorflehrer Ehlers aufgenommen und im Febr. 2019 von seinem Sohn Rolf zur Verfügung gestellt.
Im weiteren Verlauf der Straße Richtung Seefeld findet man den Weg `Reiherstieg´.
Auf der dahinter liegenden Koppel lag die alte Siedlung `Simeonclus´ (siehe: Historisches)
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Pfennigkrug
Flurnamen-Erklärung:
Pennikroog auch Penningkroog oder Pennikrooch. Penni = Pfennig, wahrscheinlich Steuerpfennig, auch sonst in FN häufiger z.B. Pennigborg, Pennigwisch, Pennigdiek. Mit pennen oder Pennbroder hat der Name nichts zu tun. Kroog oder krooch = Ecke, Winkel. Das hier ein Krug = Gasthaus gestanden hat, bei dem man einen Pfennig für die Benutzung des Weges nach Lütjenwestedt zu zahlen hatte, ist ganz unwahrscheinlich, denn dieser Weg wäre die meiste Zeit des Jahres nicht passierbar gewesen.
Eine alte Karte von 1880 zeigt, dass im Pfennigkrug bis dahin nur ein einziges Haus gestanden hat. Bewohner waren
1870 Christian Sievers
Heinrich Alpen
Johann Schröder
Johann Schröder d. Jg.
Wahrscheinlich ist hier ursprünglich eine Hütte oder ein Stall für den Dorfhirten gewesen (siehe Beringstedter Originale: der letzte Dorfhirte Jasper Peters).
Auf dem Hof gibt es eine starke Quelle mit sehr gutem Wasser.
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Der Saar
eigentlich Soor. Es steht für trocken, dürr, welk, vereinzelt auch Sor; häufig als Orts- und Flurnamen in SH.
Hier liegt der höchste Punkt von Beringstedt. Diese alte Karte von 1880 gibt ihn mit einer Höhe von 31,4 m über NN an.
Zu dieser Zeit steht hier, nördlich der Bahn, nur ein einziges Haus, gebaut um 1855 (Saar 38).
Das zweite Haus (Saar 21) entstand 1880.
Die Bahnverbindung eröffnete für Beringstedt viele neue Möglichkeiten. Es entstand ein reger Handel mit Vieh, Holz, Düngemitteln, Kolonialwaren, Fischen und Gärtnerei-Produkten. Dieser Aufschwung führte dazu, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein neuer Ortsteil entstand:
Neu-Beringstedt
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Straßenausbau Ostermühlen
In der Dorf- und Schulchronik (1929 – 1964) wurde folgendes notiert:
Die Chaussee nach Ostermühlen wurde am 16.11.1929 bis zum `Grünen Weg´ fertiggestellt.
Es wurde von einigen Koppeln der Knick entfernt, denn der neue Weg sollte die vielen Windungen möglichst vermeiden. Es wurden von Cl. D. Hadenfeldts und Cl. Hinrichs Koppel dreieckige Stücke abgetrennt. Ebenfalls sollte von H. Voßs Koppel ein schmaler Streifen abgeschnitten werden.
13.3.1930
Heute Morgen ist etwas 10 cm Schnee gefallen. Draußen ist eine Temperatur von -0° C. Am Chausseebau nach Ostermühlen wird seit Montag gearbeitet.
Oktober 1930
Man hat mit dem Chausseebau nach Ostermühlen wieder begonnen.
Oktober 1931
Der Chausseebau nach Ostermühlen wird fortgesetzt, und zwar das mittelste Stück. Die Kartoffelernte ist beendet. Die Rübenernte hat begonnen.
Der Chausseebau nach Ostermühlen wir heute, den 21.11.31 beendet. Es ist das Stück von Claus Hadenfeldt´s Koppel bis Butenschön´s Koppel und von der Mühle bis zum Hofe fertig gestellt worden. Die Beiden Enden von Isings Haus bis Cl. Hadenfeldt´s Koppel und von Butenschön´s Koppel bis zur Mühle sind ausgebessert worden. Die Aufsicht leitete Herr Gustav Möller (siehe Birkenweg 6). Die Bauanweisung gab Herr Ruge. Es waren durchschnittlich täglich 15 Arbeiter beschäftigt. Steine, Sand und Kies lieferten die Bauern und fuhren es auch zur Baustelle.
Sonnabend, den 29. November 1931 ist sie erst eröffnet.
Oben: eine Karte von vor der Begradigung und unten: nach dem Ausbau 1976
1974 befindet sich die vorhandene Straße zwischen Beringstedt und Osterstedt in einem schlechten Zustand. Die Oberfläche ist uneben und teilweise zerstört. Ebenso ist die Fahrbahnbreite zu gering und wird beidseitig durch Knicks und Bäume eingeengt. Durch den Anschluß der Gemeinden an die Dörfergemeinschaftsschule und an die Raiffeisenbank Todenbüttel, deren Auslieferungslager in Beringstedt liegt, wird die Hauptverbindungsstraße Osterstedt – Beringstedt in zunehmendem Maße durch Schulbusse und landwirtschaftliche Fahrzeuge genutzt. Die Planungen sind soweit gediehen, daß mit dem Ausbau des 1. Abschnittes begonnen werden kann.
Die Linienführung wird überwiegend beibehalten. Die notwendige Verbreiterung auf 4,50 Meter Fahrbahn, beiderseits 1,50 Meter Bankette und anschließendem Graben, erfolgt nach Süden. Die vorhandene S-Kurve (Waldfriede) wird begradigt. Nach dem Ausbau werden die Wirtschaftswege und Koppelauffahrten in vorhandener Breite wieder angeschlossen.
In Ostermühlen sollen die Wasserdurchlässe im Bereich des Staudammes und die Stützmauer erneuert werden. Die neue Stützmauer wird als Winkelstützmauer aus Stahlbeton ausgebildet. Die Durchlässe sind aus Stahlbetonrahmenprofilen bzw. Betonrohren geplant.
Im Zuge der Straßenverbreiterung wird es notwendig sein, in den bestehenden Bewuchs einzugreifen. Die Knicks und Bäume auf der südlichen Straßenseite werden beseitigt, die nördliche Straßenseite bleibt unberührt. Zurückfallende Straßenflächen, die nicht mit dem landwirtschaftlichen Nutzland zugeschlagen werden, sollen rekultiviert und mit Bäumen und Sträuchern angepflanzt werden.
Die Baumaßnahme wird in zwei Stufen durchgeführt. 1. Bau der Stützmauer und Durchlässe am Staudamm in Ostermühlen. 2. Straßenbau. Die Bauzeit wird etwa ein halbes Jahr dauern. Für die Zeit des Ausbaues wird die Straße für den Durchgangsverkehr voll gesperrt. Der landwirtschaftliche Anliegerverkehr soll möglichst aufrechterhalten werden.
(So geschrieben in einem Artikel der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung vom 24.10.1974)
Ein weiterer Zeitungsartikel im Mitteilungsblatt des Kirchsp. Schenefeld und Todenbüttel vom 28. Okt. 1976 beschreibt den 2. Bauabschnitt des Ausbaus der Gemeindeverbindungsstraße Beringstedt – Osterstedt:
Schneise durch das Mühlenholz
Nachdem einige Schwierigkeiten zu überwinden waren, haben die zuständigen Stellen „grünes Licht“ für den zweiten Bauabschnitt des Hauptwirtschaftsweges Beringstedt – Osterstedt über Ostermühlen gegeben. Die mit den Arbeiten beauftragte Firma Pieper, Wacken, will noch in diesem Jahr die Erdarbeiten und die Tragschichten abschließen. Wie im 1. Bauabschnitt wird auch die neue Trasse nicht mit der alten Straßenführung identisch sein.
Das mit 350 000 DM veranschlagte Straßenbauprojekt geht über 1,163 km. Der Eigenanteil der Gemeinde Beringstedt beträgt 43 750 DM. Den Löwenanteil der Zuschüsse trägt der Kreis Rendsburg-Eckernförde. Nach Fertigstellung wird die Ausbaustrecke 2,186 km betragen. In Fortsetzung des fertigen 1. Bauabschnittes wird die Straße in einer Breite von 4,50 m und beiderseits 1,5 m Bankette Ostermühlen erreichen und dann Richtung Osterstedt etwas nach links in das Mühlenholz verlegt, um danach wieder auf die alte Straße zurückzuführen.
Auf Forderung des Anliegers Voß, Ostermühlen, wurde die Trasse an den Waldrand, bzw. in den Wald gelegt, weil die jetzige Straßenführung für Aus- und Einfahrten mit landwirtschaftlichen Wagen und Geräten wegen der kurvenreichen Strecke und Unübersichtlichkeit durch den zugenommenen Verkehr gefährlich geworden ist.
Gemeindevertretung, Flurbereinigungsbehörde und der Kreis RD-ECK als untere Landschaftsbehörde haben dieser Trassenführung zugestimmt. Vor Ort sind bereits zahlreiche Bäume gefällt worden.
Mit dem Ausbau des 2. Bauabschnittes wird ein wichtiges Anliegen der Gemeinde Beringstedt erfüllt. Wer die bisherige Gemeindeverbingungsstraße kannte, wird die Notwendigkeit eines Ausbaues und einer Begradigung gefährlicher Kurven auf dieser Strecke einsehen.
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Abschrift aus dem Heimatbuch Beringstedt I, Seite 74 u 75, übersetzt in die lateinische Schrift:
An einem trüben Frühlingsmorgen gingen wir einmal nach dem Fohrsberg, um zu sehen, wie weit der Chausseebau dort ist. Die Lerche läßt ihre herrlichen Lieder erklingen. Es sind hier zwei Schienenstränge gelegt. Der eine Strang geht bis zum Pulser Berg. Der andere etwas hinter den Erlenbruch. Im Ganzen sind hier 19 fleißige Arbeiter beschäftigt. Davon werfen 14 den gelben Sand auf die Loren. Die anderen heben die Gräben aus. An der Seite stehen weiß-rote Nivelierstangen. Auf dem längsten Schienenstrang stehen 5 und auf dem zweiten 3 schwarze Loren. Zwischen den Strängen liegen zentnergroße Steine. Ab und zu läßt der Kiebitz seinen bekannten Ruf erschallen. Zu Herrn Bruhns Koppel ist eine schöne Auffahrt gemacht. Von der Koppel geht eine steile Böschung herab, an welcher ein Rad steht und Rucksäcke und Körbe liegen. Die starken Loren sind vollgeworfen. Jetzt fahren dieselben ab. Nach kurzem Fahren sind sie bei der Brücke angelangt. Der Sand wird ausgeschüttet. Die Männer schieben die Loren wieder hinauf. Zum Erlenbruch wird nun auch Sand gefahren. Zwei Loren sind schon da. Die 3. kommt hinterher. Ein Mann stellt sich hintenauf. O! was da oder? Die Lore geht sacht vornüber. Sie ist entgleist. Der nasse Sand wird ausgeschüttet und auseinander gestreut. Die Lore wird wieder auf die Schienen gehoben. Nun gehen wir nach Hause.
12.4.1926 Friedrich Martens
Oben: Diese alte Karte von 1795 zeigt den Verlauf des Weges mit einer Fuhrt durch den Mühlenbach. Die beiden unteren Bilder zeigen die Bauarbeiten am Fohrsberg.
Abgeschrieben aus der ersten Schulchronik 1884 - 1929 und übersetzt aus der alten deutschen Schrift (Sütterlin)
1926 Die neue Chaussee Beringstedt – Puls
Angeregt wurde der Bau von der Gemeinde Puls. Die Einigung der beiden beteiligten Gemeinden erfolgte am 16. April 1923, so daß Puls den Teil des Beringstedter Weges ausbaut von der Grenzscheide bis 100 m vor der Mühlenbachbrücke. Den Plan herzustellen übernimmt die Gemeinde Puls jedoch bis zur bis zur Brücke des Mühlenbaches. Wenn die Chaussee fertig gestellt ist, hat die Gemeinde Beringstedt jedoch die Unterhaltung ihrer ganzen Wegstrecke zu übernehmen.
Der Versuch die Chaussee gleich bis Schenefeld durchzubauen, scheiterte, obwohl in der gemeinsamen Sitzung der Gemeinden Schenefeld, Oldenborstel, Puls u. Beringstedt eine Einigung erzielt worden war. (Der Ausbau sollte vorbehaltlich der gesetzlichen Zuschüsse von Kreis u. Provinz erfolgen). Der genaue Grund des Scheiterns ist mir nicht bekannt.
Angebote betr. Ausbau der Chaussee Beringstedt – Puls gingen ein von Detlefs – Wilster für 96 551 Mark und Kock – Schenefeld für 52 158 Mark.
Mit Kock wurde am 1. Dez. 1925 der Vertrag abgeschlossen. Er mußte eine Kaution von 3 000 Mark stellen.
Die Arbeiten begannen im Dez. 1925. Sie wurden beendet zum 1. Okt. 1926
Die Länge der Beringstedter Wegstrecke beträgt 1,240 km, die Pulser 1,105 km. Planungsbreite 8 m, Steinschlagbreite bzw. Grandbahn 3,5 m, Stärke der Packlage 10 cm, breite der Packlage 9 m. Gesamtlänge der Chaussee 2,3 km. Zu transportieren waren 10 400 cbm Erde.
Die Abnahme der Chaussee erfolgte am 23. Oktober 1926 in Gegenwart des Herrn Baurates Stelzer.
Während der Bauarbeiten kam es zu folgenden Funden:
31.3. Durch die Abtragung der Erdmassen zur Planierung der Chaussee Beringstedt – Puls, wurde auf dem Fohrsberg ein Teil eines heidnischen Opferplatzes aus der Steinzeit, ferner Teile eines Grabes aus der Bronzezeit und Schmelzgruben zur Anfertigung von Waffen aus der Eisenzeit bloßgelegt. Es wurden 11 Opfergruben festgestellt, ohne jegliche Spuren von Holzkohle mit stark verbrannten Steinen. In der Grube Nr. 8 wurde in der Asche ein starker Tierknochen gefunden. Ferner wurde ein Bronzegrab, welches früher bereits aufgedeckt war, als Häuptlingsgrab bestimmt. Damals fand man einen Dolch mit goldenem Griff und später das Sattelzeug des Pferdes mit Birkenreisigspuren verdeckt. Hier wurden jetzt noch zwei alte zerdrückte Urnen mit Knochenresten gefunden. In der einen Urne lag oben auf noch ein Teil eines Haaramuletts oder Haarringes mit kleinen Haken. Ein Teil war bereits bei den Erdarbeiten zerstört. Ferner wurde noch eine Kleine Steinsetzung gefunden mit zerdrückten Knochenresten, jedenfalls vom Grunde des Häuptlings herrührend. Weiter südlich wurden noch 9 Brandgruben gefunden aus der Eisenzeit, teils mit Asche, Holzkohle und Eisenschlacken, sowie ungeschmolzenen Raseneisenstein, wie er hier noch gefunden wird, angefüllt. In der letzten Grube wurde ein Bruchstück vom Eisenschmelztiegel gefunden, ferner noch eine Urne aus der Eisenzeit, ohne Knochenreste, mit etwas Holzkohle gez. Jürgen Hadenfeldt
21. 4. Durch besonderes Entgegenkommen des Bauunternehmer Kock – Schenefeld und der gesamten Arbeiterschaft, ist es möglich gewesen unmittelbar in der Sache des alt-heidnischen Opferplatzes in südlicher und westlicher Richtung, 4 Brandgruben mit Asche und Holzkohle, sowie 3 Brandgruben ohne Holzkohle mit starkverbrannter Asche, sogenannte Opfergruben, festzustellen. Bei den ersten vier Brandgruben (jedenfalls Herdstellen) wurde ein aus einem bearbeiteten Tierknochen hergestellter 20 cm langer spitzer Pfriem zum Nähen von Tierfellen und Schuhzeug oder Sandalen gefunden. Sämtliche Funde stammen aus der Steinzeit. Ferner wurde ein ca. 1,90 m langer und 90 cm breiter Stein, auf dem Asche und Brandspuren waren, ca. 4 m von der ersten Opfergrube entfernt gefunden. Der Stein hatte ungefähr die Größe der vorhandenen Opfersteine, nur die Blutschalen fehlen. Es erscheint nicht ausgeschlossen, daß hier vielleicht Tieropfer dargebracht wurden. gez. Jürgen Hadenfeldt
4. Mai Nachdem nunmehr die Planierungsarbeiten am Chausseebau Beringstedt – Puls größtenteils beendigt sind, haben die Ausgrabungen bei den altheidnischen Opferstellen ihren Abschluß gefunden. In der letzten Woche sind nochmals 7 Opfergruben, teils mit Holzkohle und Asche, zutage gefördert worden. In einer bereits vorher gefundenen Brandgruben wurde in reinem weißen Sand verschüttete Stäbe in der Stärke eines Handstockes vorgefunden, ohne Rinde. Diese Stäbe haben jedenfalls zum Reiben beim Feueranmachen gedient. Diese Stäbe waren bereits vollständig im Sand vermodert. Ferner wurde noch ein länglich ausgeschliffener Schalenstein und ein runder Schalenstein mit einer Schleiffläche und rundlicher Vertiefung aufgefunden, sogenannte Mühlen, worauf zu jener Zeit der wenig vorhandene Korn gestoßen und mit einem Stein zerrieben und zu Mehl gemacht wurde. Ferner sind auf der Gemarkung Puls, westlich der Chaussee… (?) , wo der Weg nach Ostermühlen abbiegt, gefunden: ein länglich runder Stein von ca. 50 cm Höhe und 30 cm Breite, mit ringsherum Dreieck von 20 cm … 30 cm Seitenlinie, außerdem eine außerordentlich schön erhaltene und scharfgeschliffenen Flintaxt, außerdem fand man unterirdische kleine abseits auf der Koppel des Landmannes Fischer gelegene Steinsetzungen. gez. Jürgen Hadenfeldt
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