Alte Dorfstraße 3
In einer Liste von 1738 vom Landesarchiv in Schleswig (Akt Nr. 399 9 6), von Herbert Jürß ausfindig gemacht, sind alle Beringstedter Hufen-Besitzer aufgeführt. U. a. auch
Marx Saggau, als Besitzer einer Halbhufe.
1740 ist dies Hans Sachau (lt. Aufzeichnungen von Otto Bolln)
Desweiteren gibt es im Landesarchiv unter Nr. 104 / 177 ein Vermessungsregister von 1780 - 1784. Hier werden die Namen Claus Sachau und Claus Börgen (im Zusammenhang geschrieben, scheinbar sind sie verwandt, evtl. der Schwiegersohn?). Sie bekommen folgende Landflächen vermessen und zugeteilt:
Quant: 20/01/47 Quadet: 10/00/50 Quant: 00/07/22 Quadet: 10/00/50
An gutem Land hat Claus Saggau erhalten: 1/0/34 Quant.
Quant ist eine latainische Größe. In welchem Verhältnis sie zu den heutigen Maßen besteht, bleibt offen. In den Jahren 1779 bis Ende der 1780er Jahre wurden -auf geheiß des dänischen Königs- die Ländereien in Holstein vermessen und es kam dann zu einer Landverteilung an die einzelnen Höfe. Diese haben zuvor das Gemeindeland in Gemeinschaft bewirtschaftet und beweidet -Almende genannt-). Es wird auch noch eine andere Maßeinheit genannt: Ruthen. Hier heißt es im Originaltext: Für alle Dorfacker-Wiesen und Landwege, Straßen Breite 2 Ruthen und mit Gräben 3 Ruthen. Um das Dorf so viel Land bleibt, damit die Schafe, Schweine und Gänse nicht sogleich Schaden anrichten, wenn sie aus dem Stall gelassen werden. Diese Plätze sollen Gemeinschaftseigentum bleiben.
In einem weiteren Schreiben vom 12.12.1785 (ebenfalls im Landesarchiv) der Bonitierungsmänner (Vermesser) sind die Besitzer aufgelistet, die mit dieser Landaufteilung zufrieden sind. Hier wird der Name Sachau nicht erwähnt !!! (Originaltext im Schreiben: Somit haben wir uns heute begeben, und sämtliche Interessenten vernommen, ob sie mit dieser Verteilung und Verlegung zufrieden oder was gegen diese einwenden möchten.)
Steinbergstraße 21
Folgende Besitzer sind bekannt:
ca. 1800 Joachim Siebern
Hans Thöm es folgt sein Sohn
Johann Thöm Er heiratet Elsabe geb. Hadenfeldt, Tochter des Hans Hadenfeldt (Stammstelle). Sie bleiben kinderlos und der Besitz geht über an die Schwester von Johann Thöm.
Anna Thöm verheiratet mit Claus Wohlers
Dieses Bild befindet sich im Besitz von Annel. Illing, Birkenweg. Ihre Großmutter war eine geborene Wohlers.
Claus Wohlers Er stammt vom Wohlershof, der sich -Im Eck- befand (heute nicht mehr vorhanden). Der elterliche Hof Wohlers ist abgebrannt und wurde parzeliert.
Sie hatten 2 Töchter: Anna später verh. mit Gustav Möller, siehe Birkenweg 6
Gretchen Sie heiratet Heinrich Schrum
In der Marsch 3
Aus den Aufzeichnungen von Otto Bolln:
Die Familie Martens gehört in Beringstedt zu den Alteingesessenen, kommt jedoch ursprünglich aus Osterstedt
1602 Jacob Martens wird als Besitzer einer Vollhufe genannt. Auch ein
Steffen Martens wird als Besitzer einer zweiten Vollhufe aufgeführt.
Später tritt die Familie Martens als Pächter der königl. Wassermühle von Ostermühlen auf.
1668 ist Hans Martens Erbpachtmüller.
1686 ist es Claus Martens. Dieser zahlt die Pacht in Dänenkronen und erhält Land für 2 Scheffel Saat und Wiesen für 1 Fuder Heu zugewiesen.
Die Martens nehmen später auch die Vollhufe auf dem Hof Ostermühlen in Besitz
1708 ist Claus Martens (Sohn von Obigem) als Pächter der kgl. Wassermühle genannt. Der Schwiegersohn von Claus Martens (dem 2.) wird Claus Hadenfeldt. Fortan gehört der Name Hadenfeldt zur Wassermühle beim Hof Ostermühlen. Dann folgt Voß.
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Nun zur Geschichte vom Hof: In der Marsch 3
1740 Jasper Veers *? Ist Besitzer der Hufe verh. mit Gretje, geb. Janßen
1769 Claus Martens *1736 +1789 er heiratet Trien *1746 +1819, geb. Veers
Der Vater von Claus Martens, ebenfalls ein Claus Martens verheiratet mit Antje, geb. Harders, stammte gemäß Familienstammbaum aus Osterstedt. Dort gab es an der Au den ersten Standort einer Wassermühle (später Meierei), die dann nach Ostermühlen verlegt wurde. Wie dies jedoch genau zusammenhängt läßt sich wohl nicht mehr genau belegen, da es hierfür keine schriftlichen Nachweise gibt.
Kinder: Claus *1770
Margaretha *1772
Antje *1775 verh. mit Jürgen Rohwedder, Haale
Trien *1778 verh. mit Jochen Pohlmann auf der Horst
Hans *1780 verh. mit Trienke, geb. Tüksen (5 Ki.)
Jasper *?
Elsa *?
Friedenstraße 2
Abgeschrieben aus den Aufzeichnungen im Beringstedter Archiv und ergänzt mit Bildern und Informationen in Zusammenarbeit mit Otto Mehrens, dem heutigen Besitzer (im Jahr 2020):
1602 Lucht die Familie wird 1602 zum ersten Mal erwähnt. In diesem Jahr hat Claus Lucht auf Ostermühlen eine Vollhufe. Diese ist wohl später im Hof Ostermühlen mit aufgegangen, wie auch die kleineren Stellen von Stickellohe.
…
Der Name Lucht geht wohl zurück auf den links und rechts vom Herd der „Groot Deel“ gelegenen Räume, die früher -in de Lucht- genannt wurden. Siehe hierzu das Bild vom alten Bauernhaus der Familie Wendell im Heimatbuch von 1922.
So oder ähnlich sah es wohl damals auch im Wohnbereich auf dem einstigen Hof Lucht aus.
1738 Hans Lucht Besitzer einer Hufe in Beringstedt.
ca. 1740 baute er diese Altenteiler-Kate für seine Eltern:
Es wurde wg. Baufälligkeit, ca. 1970 abgerissen, (siehe Rubrik: nicht mehr vorhandene Häuser)
1769 Eggert Lucht wird als Bauer in Beringstedt in einer Liste des Amtes Rendsburg genannt.
1873 hat Beringstedt 370 Einwohner. Davon hatten 6 den Namen Lucht. Der Hof war zu dieser Zeit schuldenfrei.
1882 Hans Lucht war Mitglied des Kreistages in Rendsburg.
... ein altes Bild aus dem Beringstedter Archiv.
Er ist verheirate mir Cecilie, geb. Holm aus Beringstedt.
Kinder von Hans Lucht:
Hans, Eggert und Lena bewirtschaften später zusammen den Hof. Sie blieben alle drei ledig, weil sonst die Hofstelle hätte geteilt werden müssen (wegen der Erbschaftsanteile). Sie hatten keine Nachkommen, obwohl Hans ein uneheliches Kind in Puls gehabt haben soll. Hierüber wurde im Hause Lucht jedoch nie gesprochen.
1896 wird der Hof durch ein Feuer völlig vernichtet.
Das Haupthaus wurde wiederaufgebaut, größer und geräumiger als bisher und mit einem festen Dach. Der Eingang zur Straßenseite wurde mit Säulen verziert und bis zur Straße führt ein langer Fußsteig gesäumt mit einer Buchsbaumhecke (die auch heute noch -2020- vom Besitzer gehegt und gepflegt wird!)
Das linke Bild entstand nach 1955, weil das neue Altenteilerhaus bereits hier steht. Das rechte Bild wurde in den 1970ern aufgenommen.
Mückenhörn 2 Hof Wieben
Bild oben: Ein kleiner Ausschnitt einer alten Postkarte, aufgenommen vor 1910, denn auf dieser Postkarte ist auch der alte Hof von H.D. Ruge (siehe in der Marsch 7) zu sehen, der 1910 abbrandte.
Zur Vorgeschichte: (siehe Schmiede Wensien) Am Ende des heutigen Schmiedegang wohnte um 1800 ein Claus Timm. Dessen Sohn, ebenfalls Claus Timm, verkaufte sein inzwischen baufällig gewordenes Anwesen in der Marsch und ließ hier, am heutigen Mückenhörn 2 ein neues Haus bauen.
Nächster Besitzer wird:
Friedrich Heinrich Wilhelm Wieben *1860, Viehhändler und Schlachter in Beringstedt, Sohn des Jasper Hinrich Wieben aus Hohenaspe, jetziger Käthner und Schlachter in Todenbüttel und der Metta Wilhelmine Maria, geb. Anders.
er heiratet 1888 Anna Wiebke, *1856 in Beringstedt, eheliche Tochter des Jürgen Horstmann (siehe Wischhof 13) daselbst und der Thrina, geb. Timm (siehe Seegen 2)
Sie haben 2 Kinder: Meta Catharina *1889 (später Holm, Wischhof)
Carl Jürgen Wieben *1891
1914 Heinrich Wieben ist einer der 36 Mitbegründer der Wassergenossenschaft in Beringstedt und hier als Vorstandsvorsitzender tätig.
1922 Carl Wieben heiratet Marie Ruge, *1892, Tochter des H. D. Ruge und seiner 2. Ehefrau Anna (siehe Hofgeschichte In der Marsch 7)
Sie haben 3 Kinder: Annemarie *1925 (später Fischer), Meta *1927 (später Kröger) und Heinrich *1935 (Hoferbe)
1922 Carl Wieben ist Mitbegründer und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Beringstedt
Bild oben: Carl Wieben 4. Reihe von oben, 1. Mann ganz links
Meta und Annemarie in der Schule
1927 Der Hof von Heinrich Wieben brennt ab und wird wieder neu aufgebaut. Hierzu findet sich folgender Bericht im Beringstedter Heimatbuch 1, Seite 83 u 84:
Ein schönes Haus wird durch Feuer vernichtet
Ich arbeite in der Werkstatt. Plötzlich erschallt das Feuerhorn. Schnell werfe ich die Arbeit in die Ecke und stürze hinaus. Schau! Ein dichter Rauch schwebt in der Luft. Im schnellen Tempo rase ich zur Brandstätte. Lichterloh schlagen die Flammen zum Himmel empor. Gierig suchen die Flammen nach Beute. Schon das ganze Haus ist in die Hände der Flammen gefallen. Alles rennt, rattert, flüstert. Hier und dort läuft einer mit einem Arm voll Sachen. Schränke, Tische, Stühle, alles kommt kopfüber aus dem Hause heraus. Einige Männer sind im Haus und werfen Sachen heraus. Andere kommen herbei und schleppen es fort. Dort längst der grünen Kastanienallee kommt eine Feuerspritze angerasselt. Sieh! Dort aus der Haustür kommt ein Schwein. Hautfetzen hängen vom Körper herunter. Plötzlich kracht der Schornstein zusammen. Dicker Rauch steigt empor. Schau! Aus Fenster und Türen kommen die Männer herausgesprungen. Kahl ragen noch die glühenden Balken in die qualmige Luft. Tausende Funken wirbeln in der Luft. Der heftige Wind fegt durch die Brandstätte. Wie ein Schleier breitet sich der blaugraue Rauch über die neue Frühlingsnatur. In ungefähr einer viertel Stunde ist das Strohdach heruntergebrannt. Alle Möbel und andere Sachen wurden nach Wendell geschleppt. Als es nun schon 2 ½ Stunden gebrannt hatte, gehe auch ich nach Hause.
Nach dem Essen befinde ich mich noch einmal bei der Brandstätte. Das Feuer hat schon übe das ganze Haus die Herrschaft genommen. Steine und Balken, alles liegt durcheinander. Einige Männer sind bei und schleppten die Balken auf einen Haufen. Hier und dort schlagen noch einige Flammen empor. So ist in kurzer Zeit ein schönes Bauernhaus zu einer Ruine geworden.
14.5.1927 angefertigt von Walter Rubien
Ein Schul-Aufsatz geschrieben von Günter Adomat am 08.94.1948, Heimatbuch 1:
Das Haus des Bauern Carl Wieben
„Hey Günter, was macht ihr da?“ ruft mir einer meiner früheren Mitschüler, welcher auf dem Hof Wendell in der Landwirtschaft hilft, zu. „Ach, wir müssen einen Aufsatz schreiben für die Schule und zwar sollen wir Wiebens Haus beschreiben“, ist meine Antwort. „Ich weiß schon Bescheid“, erwidert Erwin, „heute Nachmittag ist hier die halbe Schule dagewesen und alle haben sie sich das gegenüberliegende Haus angesehen. Aber, was ist da viel zu schreiben? Ich würde schreiben: Das Haus hat vier Wände, paar Fenster und `ne Tür. – fertig.“ „Nein, nein“ wende ich ein, „so geht das nicht, das ist eine glatte 5. Ich will dir mal erzählen, wie ich schreiben werde“. Mein Gegenüber sagt: „Na dann, schieß mal los!“ Ich beginne: „Das Haus von Wieben gehört wohl mit zu den höchsten und schönsten von Beringstedt. Es hat ein ziemlich steiles Dach. Mit dem Giebel zeigt es nach Südosten. Bei diesem Giebel ist das oberste Stück aus Holz, auf welches grüne Farbe aufgetragen ist. Auch erspähe ich einen Erker, welcher das Haus um ein erheblich Teil verschönert. Zu beiden Seiten sind je 2 Fenster. Nun die Südseite. Oben auf dem Dache thront ein Schornstein. Aus dem roten Ziegeldach ist ein Frankspieß mit 2 Fenstern rausgebaut. Im Erdgeschoß in der Mitte ist eine Veranda, in dieser stehen zwei Pfeiler. Zwischen Wand und Pfeiler ist ein Blumenkasten, davor ein kleines, weißes Gitter. Oben hängt eine elektr. Lampe. Zu jeder Seite der Veranda sehe ich zwei Fenster. Die beiden hintersten sind mir besonders in Erinnerung, denn hinter ihnen hat lange mein Freund gewohnt.
Vor dem Haus steht oder vielmehr liegt ein Tisch und eine Bank. An dem Haus ist der Stall angebaut, welcher natürlich das Aussehen des Hauses nicht verschönert. Im Garten, dicht am Zaun, stehen einige Jasminsträucher. Der Tulpenbaum ist leider schon …. Hier fehlt wieder Text auf der Kopie - die Seite ist zuende !!!) … Fenstern an der Südwand stehen 4 Lindenbäume. Der Garten mitsamt dem Hause wird von einem baufälligen Zaun, welcher mit Maschendraht bespannt ist, eingeschlossen.“
„Ja, das hast du ganz gut gemacht“, sagt Erwin, „jaja, man merkt gleich, daß man nicht mehr zur Schule geht, sofort ist man aus der Übung“, fügt er lächelnd hinzu.
Im Sommer 1948 starb Oma Wieben im Alter von 92 Jahren. (Info Dorf- u. Schulchronik, Seite 268).
Der neue Hof Wieben Ein kleiner Ausschnitt vom Luftbild des Nachbarhofes Wendell in den 1950er Jahren
1989 stirbt Hans Heinrich Wieben (54 J. alt). Seine Frau Antje verkauft kurz darauf den Hof.
...
Bis 1695 haben die Höfe Hadenfeldt -Friedenstr. 19 und Friedenstraße 23-
eine gemeinsame Vorgeschichte, dann wurde der Besitz unter den 2 Brüdern Hans und Claus aufgeteilt.
Bild rechts: später Friedenstraße 23 (Hadenfeld, Wilcke, Tonn). Bild links: später Friedenstraße 19 (das Steenbockhaus, Hans Hadenfeldt)
August Hadenfeldt (Lehrer in Hamburg, als Pensionär wohnhaft in Meldorf, wo er die Familien- Chronik Hadenfeldt fertigstellte und 1922 verstarb) Er hat bei seinen Nachforschungen zu dieser Familienchronik -gedruckt 1922- keine weiteren Hadenfeldts in Norddeutschland ausfindig gemacht. Auch im restlichen Deutschland konnte er keine weiteren Familien mit diesem Namen finden. Er kommt zu dem Schluß, dass seine Urahnen um 1200 in das kleine Dorf Hadenfeld eingewandert sind, vermutlich aus Holland. Dies lag an den damaligen Zeitumständen. In Deutschland und auch in Holstein wütete die Pest. Ganze Dörfer waren ausgestorben und lagen verödet und leer da. Dazu kamen, wie eine alte friesische Chronik berichtet, Teuerung und Hungersnot. In dem überlebenden Teil der Bevölkerung regte sich die Lust in verlassene Gegenden und Dörfer einzuwandern, wo man sein Leben besser fristen konnte. Es gab viele Aus- und Einwanderungen in dieser Zeit. Wäre die Familie bereits länger in Holstein ansässig gewesen, also vor dem 12. Jahrhundert, so hätten sie sich entschieden weiterverbreitet. Die ständig sich wiederholenden Völkerverschiebungen und Kriege aller Zeit hätten sie erfaßt und in weitentfernte Gebiete getragen, wo sie dann durch Arbeit und Heirat bodenständig geworden wären. Man würde den Namen Hadenfeldt (auch Homfeld - plattdeutsche Aussprache) dann auch in anderen Regionen finden.
Er schreibt: Vor dem Kriege (1914-18) bin ich weit gereist, stets mit dem Gedanken zu erfragen und zu erforschen, wo die Familie Hadenfeldt als uralte, sesshafte Familie zu finden sei, so in Kopenhagen, München, Dresden, Karlsbad, Schweiz usw. – aber nirgends eine Spur! Über die Befriedung Ost- und Westholsteins weiß uns der Geschichtsschreiber Hehnhold zu berichten: Im Jahre 1139 berief Graf Adolf II Kolonisten ins Land. Ost- und Mittelholstein wurde von den Holländern besetzt. Der Graf erhob einen sogenannten Holländer-Schatz und dafür galt in ihrem Gebiet das hollische oder Holländerrecht. Dieses holländische Recht hielt sich dann bis im Jahre 1438 in einer Urkunde, die für den Bischof von Lübeck ausgestellt ist, geschrieben steht: „Hebben gesund und togelaten de Innwannerer, dat se von nu an mögen hebben hollstensch Recht und nich mehr dörven hebben hollendsch Recht.“
August Hadenfeldt kommt zu dem Schluß, dass das Dorf Hadenfeld (bei Schenefeld, Mittelholstein) wohl der Ort war wo seine Urahnen -wahrscheinlich aus den Niederlanden stammend- ca. um 1200 in Holstein eingewandert sind. Damals waren Ortsnamen mit den Familien eng verbunden. Die ersten schriftlichen Erwähnungen des Familiennamen Hadenfeldt sind im Kirchenarchiv von Schenefeld zu finden.
Die Schreibweisen des Familiennamens waren einst: Hanfeld, Hahnfeldt, Hadenveld, Hannfeld und auch Homfeldt.
Erst ab 1800 geht die Schreibweise in Hadenfeldt über.
Die vielen Nachkommen der aus Beringstedt stammenden Vorfahren, haben sich in folgende Ortschaften verzweigt (Stand 1922):
Brunsbüttel, Eggstedt, Hademarschen, Havetoft, Hamburg, HH Altona, Hohenwestedt, Holstenniendorf, Krummstedt, Lütjenwestedt, Maisborstel, Mörel, Nindorf, Nordhastedt, Oersdorf, Osterstedt, Sarzbüttel, Schafstedt, Schenefeld, Seefeld, Südhastedt, Reher, Remmels, Warringholz, Welmbüttel, Windbergen und Detroit, Amerika.
Diese Verbreitung fand jedoch erst nach 1800 statt. Zuvor gab es den Familiennamen Hadenfeldt nur im Amt Rendsburg in den Orten:
Hadenfeld, Beringstedt, Maisborstel, Osterstedt, Remmels und Schenefeld.
1471 wird ein Hadenfeldt als Mitglied der Itzehoer Liebfrauen-Gilde erwähnt -Clawes Hadenveld-. Diese Gilde ist eine Notgemeinschaft auf Gegenseitigkeit bei Feuer, Wasser, Tod, Erkrankung. Die Gilde wird 1447 zum ersten Mal erwähnt, ist jedoch schon sehr viel älter. Sie ist 1768 eingegangen, weil die Landesbrandkassen gegründet wurden.
1576 haben der Probst zu Rendsburg, Volquardus Jonas, und der Pastor Johann Schumacher von Schenefeld mit 4 Kirchengeschworenen, Hans Holmen, Harder Hadenfeldt, Heinr. Thoden und Detlef Struwen, die Einkünfte zusammengestellt, wobei es heißt:
- In Beringstedt Clas Hadenfeldt gift 1 Himpten Roggen.
- Im Missale des Schenefelder Postoratarchivs de anno Domini 1570 steht: Anno 1610 hefft Olde Hink Voß aus Osterstedt 50 Thaler in de Ehre Godes uttogeven verordnet, welke Hans Hadenfeldt voll empfangen un se in sin Nüttigkeit woll angewendet un stahn deselwie up seinem freyen Erbgude, alle Jahre up Martini die Rente tho betolend.
- Ferner findet sich daselbst folgende Eintragung: Hans Hadenfeldt tho Beringstedt gifft jährlich von eine Wisch in dem hilken Sandt (heiligem Land, Kirchenland) und eine Wurt in Eggert Jocobs Hornä 1 Himpten Roggen. Seine Nachfolger Hans und Clas Hadenfeldt thun dasselbige.
Am 19. Mai 1559 nahm der Herzog Johann mit seinem Feldherrn Rantzau den Hadenfeldt´schen Hof in Anspruch auf seinem Weg zur Eroberung Dithmarschens.
Die folgenden Daten sind aus der Familienchronik Hadenfeldt, erstellt 1922 von August Hadenfeldt aus Hamburg (er stammt aus Brunsbüttelkoog), die er für seinen Vater Detlef Hadenfeldt posthum erarbeitet hat:
1576 Clas Hadenfeldt wohnt der Hoevener tho Beringstedt, dessen Sohn
1610 Hans Hadenfeldt ebenfalls als Hoevener tho Beringstedt, sein Sohn
1637 Hans Hadenfeldt aus Beringstedt stiftet 4 Reichsthaler für die geschnitzte Kanzel der neu aufgebauten Kirche in Schenefeld.
Er heiratete in 2. Ehe am 28. 4.1648 Margaretha Harps Sein Sohn aus 1. Ehe ist mit (?) ist
Hans Hadenfeldt geb. 1632 gest. 17.9.1692 heiratete am 29.10.1660 Abelke Ehlers aus Gribbohm.
Die Söhne sind Hans *1662 und Claus *1664
Die beiden Brüder teilen den Hof zu gleichen Teilen und pflanzen 1695 eine Ulme als Grenzbaum.
Hierüber berichtet der Kirchspielvogt Timm in Schenefeld in seinem Memorial vom 19. Februar 1695:
Ob die Gebrüder Hans und Claus Hadenfeldt zu Beringstedt Macht haben sollen, das Gut voneinander zu teilen, zumal der eine Bruder des Claus Beeken Tochter in Liesbüttel gefreit.
Resolutio: Weil ich als Amtmann des Königs Interesse zuträglich finde, daß Claus Hadenfeldt seine Hufe zu Beringstedt unter den Brüdern geteilt werde, so confentiere ich nicht allein darin, sondern der Kgl. Kirchspielvogt wird auch von mir beordert unter Zuziehung der drei Dingvögte die Hufe in allem gleich voneinander zu setzen und ihnen einzutun, doch auf diese Art, daß, was Gott verhüten wolle, der eine oder der andere von diesen Brüdern zurückkommen sollte, daß alsdann derjenige, welcher noch im Wohlstande, solche Hufe wieder anzunehmen und dem Könige davon Recht zu tun, soll gehalten sein. Drage, den 29.Februar 1695
...
Alte Dorfstraße -heute nicht mehr vorhanden-
Einigen älteren Beringstedtern ist der Hof in der alten Dorfstraße noch bekannt. Er befand sich gegenüber vom Dorfteich. Heute stehen dort Einfamilienhäuser. Ende der 1960er Jahre ist er abgebrannt und wurde nicht wieder aufgebaut.
Geschichte des Hofes Baujahr 1760: Vollhufe
Ehler Holm +1770 in Beringstedt
des Jürgen Holm und Malehn … in Bucken ehelicher Sohn. Er heiratete (vor 1725) Anna Liesbeth Voß aus Beringstedt
(Diese Information stammt von einer Kopie eines Auszugs aus dem Kirchenbuch Schenefeld und befindet sich im Beringstedter Archiv. Auch die nachfolgenden Geburts- und Sterbedaten sowie alles Nachfolgende ist hier aufgeschrieben und festgehalten worden).
Er fand die Bronzefigur
Bei der Aufteilung der Ländereien rund um Beringstedt hatte Ehler Holm eine Landfläche am Fohrsberg zugeteilt bekommen (dies wurde durch ein Losverfahren entschieden. Der damalige König von Dänemark hatte angeordnet, dass das Umland der Gemeinden vermessen und aufgeteilt werden sollte). Beim Pflügen dieser Fläche, die zuvor unberührtes Heideland war, fand Ehler Holm eine Bronzefigur (die er für Gold hielt). Diese Figur erwies sich später als sehr bedeutungsvoller, einzigartiger Fund aus der Bronzezeit und befindet sich heute im Nationalmuseum von Kopenhagen, weil Holstein damals unter dänischer Verwaltung stand.
Ehler Holm starb im hohen Alter von 80 Jahren. Ihm folgte als Hoferbe sein Sohn
Claus Holm *1725 +1776
Er heiratet 1754 Elsche Sievers Tochter des wld. Jürgen Sievers zu Haale (wld = Abkürzung von weiland. Wenn jemand zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war, wurde er als weiland bezeichnet. = In geweihter Erde liegend.) Sein Sohn:
Ehler Holm *1763 +1805
Er heiratet in Schenefeld 1785 Antje Beeck, des Peter Beeck und dessen Frau Antje Struve eheliche Tochter.
Friedenstraße 7
- aus den Aufzeichnungen, die Otto Bolln zusammengetragen und aufgeschrieben hat:
1602 Hans Söte wird als Besitzer der Halbhufe genannt.
1740 Sötje (auch Söth, Sotie oder Söte geschrieben) Ein Johann Soeth ist in der Zeit von 1846 - 1855 Bauernvogt in Beringstedt
1800 Johann Kaltenbach wird als Besitzer genannt. Ihm folgen zwei weitere Johann Kaltenbach
Der jüngere Nachfolger heiratet die Jungfer Fehrs. Um 1800 gibt es aber auch einen Gerhart Kaltenbach, als Besitzer des Hofes Holm. Die Tochter des 1786 in Hadenfeld (bei Schenefeld) geborenen Johann Kaltenbach heiratete einen Claus Holm in Beringstedt.
In der Familienchronik Hadenfeldt steht, dass Claus Hadenfeldt 1844 Hofbesitzer wird und mit Margareta Kaltenbach verheiratet ist. Sie stirbt jedoch sehr bald ohne Kinder. Ob sie vom Hof Kaltenbach stammte ist leider nicht vermerkt, jedoch denkbar, weil der Name Kaltenbach hier bei uns im Norden verhältnismäßig selten ist.
1870 Johann Kaltenbach wird als Schuldner genannt. Der Gläubiger wird nicht genannt
1873 sind die Schulden schon geringer. Gläubigerin ist Anna Söth (Erbin, oder Vorbesitzerin). Es ist dies wahrscheinlich die Restkaufsumme, die als Hypothek eingetragen wurde. -Kommentar desjenigen, der diese Fakten festgehalten hat.-
1874 gibt es in Beringstedt 7 Personen mit Nachnamen Kaltenbach.
In der Klassensteuerrolle Beringstedt vom 26.3.1873 werden folgende Namen als Zugehörige des Haushalts Kaltenbach genannt: Jürgen Roweder als Knecht, Wiebke Sievers als Magd,
Anna Söth als Verlehnsfrau mit 3 Personen (Kate, Friedenstraße 5).
Bei der Gründung einer Meirereigenossenschaft in Beringstedt gehört Hans Kaltenbach neben Hans Lucht, Johann Wendell, Samuel Timm, Hinrich Holm und Hans Hadenfeldt zum gewählten Vorstand dieser Genossenschaft, gegründet 1887.
Friedenstraße 16
Das Bild, rechts, wurde von Anne Solterbeck zur Verfügung gestellt. Es zeigt den alten Hof Boie, einst J. Hadenfeldt. Die Kastanie (rechts im Bild) an der Hofeinfahrt vom damaligen Hof Hadenfeldt (heute Vassarie) wurde 2016 gefällt. Ebenfalls noch zu erkennen ist der hölzerne Pfahl mit den Wegweisern Richtung Gokels, Barlohe und Schenefeld, an der Kreuzung Friedenstr.-Seegensgang. Bild links ist aus der ersten Schulchronik (1884-1928).
1696 Peter Karstens
In einer Liste von 1696 über die vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe in Beringstedt wird er als Hofbesitzer genannt.
1773 T. Carstens wird als Hofbesitzer genannt.
1806 verheiratet sich Elsche Karstens mit Hans Hadenfeldt.
Er übernimmt ihren Besitz (den Hof) für 4.000 Mark.
Wahrscheinlich wird in dieser Zeit das Altenteilerhaus gebaut (siehe Friedenstraße 14).
Hans Hadenfeldt ist der 3. Sohn des Claus Hadenfeldt *1744 und dessen 2. Ehefrau Antje, geb. Rohwer aus Breiholz.
Hans Hadenfeldt *1785 + 1875 heitatet 1806 Elsche Karstens
1 Sohn: Claus *19.07.1810 + 10.02.1864
4 Töchter Chatarina *07.04.1813 …
Antje *21.03.1818 + 04.06.1887, -sie heiratete 1837 ihren Cousin Hans Hadenfeld -siehe Stammstelle-
Wiebke *22.07.1821 + 16.12.1893 sie heiratet Hans Boie
Margaretha *27.06.1827 + 28.01.1911
1844 Claus Hadenfeldt heiratet Margareta Kaltenbach
Die Ehe blieb ohne Kinder.
1864 Seine Schwester Wiebke erhielt den Hofbesitz ihres Bruders. Sie heiratet:
1869 Hans Boie, aus Innien, ist verh. mit Wiebke, geb. Hadenfeldt
Hans Boie ist in den Jahren 1869 – 1876 Gemeindevorsteher in Beringstedt.
An Viehbestand sind zu dieser Zeit verzeichnet: 2 Pferde, 7 Kühe, 1 Jungtier, 4 Schafe u. 4 Schweine
Wischhof 9
-aus den Aufzeichnungen von Otto Bolln-
1794 Claus Hadenfeldt wird als Besitzer genannt. Er war Brunnenbauer oder -bohrer, betrieb eine kleine Landwirtschaft und war nebenbei Imker.
Eines Tages überraschte er einen Honigdieb. Er zeigte den Einbrecher jedoch nicht an, sondern schenkte ihm so viel Honig, wie er nur haben wollte. Dies war ein angesehener Bürger aus Beringstedt. Den Namen gab Herr Hadenfeldt jedoch nie bekannt. Auf diese Weise beschämte er den Honigdieb so sehr, dass dieser ihm fortan aus dem Weg ging. Er zog einige Zeit später aus Beringstedt fort.
Claus Hadenfeldt verließ auch Beringstedt und zog nach Bünzen, Aukrug. Er verkaufte seinen Besitz an den Müllergesellen Asmus Biß
Asmus Biß war nicht nur Kleinbauer, sondern nebenher auch Grützmacher. Dieses Gewerbe war seinerzeit priviligiert, d.h. wer aus Hafer, Gerste oder Buchweizen Grütze oder Mehl haben wollte, mußte zur Kgl. Wassermühle Ostermühlen oder er ging zu Asmus Biß. Bei der Wassermühle wurde gemattet, d.h. ein Teil des Mahlgutes mußte an den Mühlenpächter als Lohn gegeben werden. Dabei wurde den Kunden oft zuviel abgenommen. Deshalb ging man lieber zu Asmus Biß. Die Maschinen und Geräte, die er als Grützmacher benötigte, fanden Platz in der ehemaligen Honigkammer.
Es muß eine weitere Generationen Asmus Biß gegeben haben, denn 1873 steht ein Asmus Biß als Mehlhändler und Kätner in der KlassensteuerRolle der Gemeinde Beringstedt. Der Haushalt ist mit 7 Personen angegeben, woraus zu ersehen ist, dass die Familie 5 Kinder hatte. An Acker und Wiesen gehörten zum Besitz Ländereien auf dem Flurgebiet Holsten, Wiesen im Hemeler Moor, ein sumpfiges Waldstück `Raggerholz´ und ein größerer Acker im Areal der Gemeinde Todenbüttel.
Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Asmus Biß nur ein Pferd und das war schon sehr alt. Es blieb auf den sandigen Feldwegen vor den schwer beladenen Ackerwagen oft stehen und Asmus, klein von Wuchs, war dann gezwungen ebenfalls zu pausieren.
Eine seiner Töchter, Helene, hatte ein uneheliches Kind, das den Namen Adolf erhielt. Adolf Biß kam, nachdem er bei der Kaiserlichen Marine gedient hatte, auf Umwegen zur Eisenbahn, wo er es bis zum Weichenwärter brachte. Er starb hochbetagt (über 90 Jahre alt) in einem Hamburger Altenheim.
Helene heiratete Ende des 18. Jahrh. den Schuhmachermeister Carl Keller, der eine Strohdachkate aus dem Besitz Timm erwarb (siehe Am Wischhof 13) und darin eine gut gehende Schuhmacher-Werkstatt einrichtete. Carl Keller stammt aus Westfalen (Nähe Paderborn oder Soest) und er verlor den dortigen Dialekt niemals. Aus der Ehe gingen die Söhne Heinrich, Friedrich und Carl und die Tochter Helene hervor. Die Tochter verstarb früh an Tbc. Heinrich fiel im 1. Weltkrieg. Friedrich wurde Klempner und Installateur und trat die Nachfolge von Heinrich Nuppnau an. Carl wurde Meierist, er hat den Beruf jedoch nie ausgeübt und wurde Gelegenheitsarbeiter in Hamburg. Er verstarb ebenfalls früh.
Eine zweite Tochter von Asmus Biß heiratete einen Mann namens Anthony. Sie wohnten zunächst auf dem Saar, zogen dann später nach Neumünster.
Friedenstraße 23 Hadenfeldt Dingvogtstelle
1695 Claus Hadenfeldt *1664
Er übernimmt, nach der Teilung, diesen Teil des Hadenfeldt´schen Besitzes
Er ist verheiratet mit Barbara Beeken, Tochter von Claus Beek, Liesbüttel
3 Kinder: Zwillinge Hans *22.02.1699
Claus *22.02.1699
Tochter Elsabe *03.01.1705
Claus Hadenfeldt *1699 erbt den Hof. Er ist verheiratet mit Antje P.
Er ist Kirchspielbevollmächtigter
Sohn Claus *10.09.1728
Weitere Kinder ???
Claus Hadenfeldt * 1728 heiratet am 15.11.1760 Trienke Vossen
Er wird Dingvoigt aus Reher
8 Kinder: Claus *18.08.1761
Marx *29.07.1763
Hans Dietrich *10.07.1765 Zwilling, er verstirbt früh
Daniel *10.07.1765 Zwilling verh. mit Antje Martens, Seefeld (der Sohn Claus wird später Lehrer in Reher)
Engel *20.05.1767 später verh. mit Peter Ruge, Pemeln
Hinrich *28.11.1769 später Landmann in Windbergen
Detlef *11.05.1772 später Landmann in Krumstedt
Johann *07.03.1779 später Küster und Organist in Turau
Claus Hadenfeldt erbt den Hof und wird Dingvoigt *1761 + 1835
Er heiratet am 4. Aug. 1789 Anna Feldhusen * (?) +9.2.1824 von der Hohenhörner Mühle
8 Kinder: Trina *03.07.1790 + 1808
Sie heiratete Cl. Hadenfeldt *1780 vom Nachbarhof (ihren Cousin, siehe Stammstelle).
Sie und ihr Sohn sterben bei der Geburt.
Claus H. heiratet 1809 in 2. Ehe Abel Riecken vom Hof Riecken (In der Marsch 5 -später Harms, Timm-)
Kinder: Hans *1811 und Antje *1812.
Abel stirbt ebenfalls und Claus H. heiratet in 3. Ehe Wiebke Karstens, Kinder: Wiebke, Claus, Abel, Thies
Daniel *10.12.1791 Hoferbe
Claus *19.01.1794 er war verh. und wohnte in Beringst. -Seine Tochter Anna heiratet Max Jacobs von der Hohenhörner Mühle-
Antje *23.04.1796 ledig, starb am 28. Sept. 1843
Marx *24.06.1798 ledig, starb am 23. Mrz. 1860 beim Besuch der Hohenhörner Mühle
Hans Jürgen Dietrich *27.01.1803 + 31.07.1826 23 Jahre alt
Hinrich *03.03.1805 + 29.12.1818 13 Jahre alt
Johann *25.11.1807 er übernimmt später den Hof
Zunächst ist Daniel der Hofnachfolger.
Daniel Hadenfeldt war in 1. Ehe verheiratet mit Elsabe Thun, aus Vaasbüttel
und in 2. Ehe mit Margarete Kracht, verwitwete Puls aus Hohenaspe
Er starb am 02. August 1870 ohne Kinder, im Alter von 79 Jahren
Vererbt wird der Hof 1870 an seinen Bruder Johann, siehe oben, der zu dieser Zeit bereits 63 Jahre alt ist.
Johann Hadenfeldt er ist verheiratet mit Wiebke Heeschen *27.04.1825 aus Puls + 5.07.1855 -ohne lebende Kinder-
2. Ehe am 22. Okt. 1856 Margarete Gätje *06.08.1837 aus Schenefeld +17.12.1886
3 Kinder Anna *19.19.1857 verh. mit Markus Fischer, Kaaks
Margareta *30.10.1860 verh. mit Johannes Strüben, Wöbbelin Mecklenburg – Schwerin
Claus Daniel *13.06.1865
Claus Daniel *1865, wird später Besitzer dieser Hofstelle
Er heiratete am 21.11.1890 Margarete Kaltenbach, Beringstedt
14 Kinder Margareta *07.08.1891 + 6. Apr. 1904 mit 13 Jahre
Johann Detlef *15.06.1892
Hans *21.04.1893
Claus Hinrich *29.05.1895 + 25. Jan. 1896 mit knapp 8 Monaten
Claus Hinrich *14.05.1896
Anna *30.03.1897 sie heiratet 1924 den Müllermeister Hans Bock (Ostermühlen). Sie haben 7 Kinder. Im Jahr 1987 feiert sie ihren 90. Geburtstag (lt. Artikel in der LZ mit Bild)
Markus *11.05.1898
Eduard *16.07.1900
Ernst Heinrich *05.02.1902 später Tischler, Saar 16
Marie *01.05.1903
Cath. Margareta *10.07.1904
Cäcilie *26.10.1905
Hermann *19.04.1907 baut später ein Haus Saar 4
Johannes *05.11.1911 +07. Nov.1911 2 Tage alt
… hier Enden die Aufzeichungen in der Familienchronik Hadenfeldt.
Im Jahr 1906 beträgt die Hofgröße 79 ha.
Der Hadenfeldt-FamilienChronist schreibt auf Seite 18: …um 1920/21…
Auf beiden Stellen, welche hart aneinanderstoßen, wohnen noch heutigen Tages Claus, Hans und Jürgen Hadenfeldt. Das eine Wohnhaus ist 1895 abgebrannt. -siehe Bild-
Das 1895/96 neu erbaute Haus: eine Aufnahme von ca. 1960
Die Altenteiler-Kate:
...
Am Wischhof 7 Hof Holm
Baujahr unbekannt. Dieses Bild wurde von Detlef Holm zur Verfügung gestellt. Der kleine reetgedeckte Stall wurde 1977 abgerissen, dort steht heute das Gyllefass.
Am Dielentor (Hofseite) stehen heute noch 2 behauene Felssteine: links mit E 18 und rechts mit H 97 eingemeißelt. Soll heißen: Ehler Holm 1897 Zu dieser Zeit hat wohl ein Umbau (evtl. Stallanbau) auf dem Hof stattgefunden.
Die Geschichte des Hofes, soweit bekannt:
1800 Gerhard Kaltenbach ist Besitzer dieser Hofstelle.
Die Tochter des 1786 in Hadenfeld bei Schenefeld geborenen Johann Kaltenbach heiratet
Claus Holm siehe hierzu auch die Hofgeschichte Alte Dorfstraße -Hof Holm / Kröger / Breiholz- :
Der Sohn
Claus Holm *1794 +1827
heiratet in Schenefeld 1821 Anna Rohwer, des Küfners Henning Rohwer und der Silke Holtorf in Brinja (heute Brinjahe) eheliche Tochter.
Friedenstraße 3
Dieser Hof wird wird im Jahr 1447 das erstemal erwähnt, in den ältesten, schriftlich erhaltenen Unterlagen im Landesarchiv Schleswig über den Ort Beringstedt, damals noch Bernstede.
Laut Recherche unseres ehemaligen Bürgermeisters und Ehrenbürgers Herbert Jürß im Landesarchiv Schleswig (Abt. I Nr. 203) wird der Name Otten (Radecke und Syverde), in der holsteinischen/dithmarscher Klageliste von 1447 erstmalig erwähnt. Es gab seinerzeit zwei Höfe Otten. Wer welchen Hof damals führte lässt sich nicht mehr feststellen.
In einer Notiz von Otto Bolln steht zu lesen, dass der Hof Ott um 1602 bereits 250 Jahre alt gewesen sein soll, also bereits um 1350 in Beringstedt ansäßig war.
Somit hat dieser Hof die älteste Geschichte in Beringstedt, von der wir heute wissen.
Das Gebäude sah damals jedoch anders aus und war wahrscheinlich in alter holsteinischer Bauweise erbaut, ähnlich dem alten Hof Wendell, von dem es noch ein Foto gibt:
Wann der Hof umgebaut und neu gebaut wurde ist nicht bekannt.
Foto (oben) um 1900 -aus dem Heimatbuch von 1920-
Claus Ott, seine Frau Gretchen Ott, geb. Kock, und Tochter: Wiebke oder Anna
Foto (unten) zur Verfügung gestellt von Hinrich Trede u. seiner Frau Inge
die Hofstelle Rosenkranz, mit Wintergarten. Das Bild muss nach 1920 entstanden sein, denn in dieser Zeit war Otto Rosenkranz Gemeindevorsteher in Beringstedt und neben der Haustür hängt auf der einen Seite das Schild, dass ihn für dieses Amt auszeichnet und auf der anderen Seite der Schaukasten mit den Veröffentlichungen für die Gemeinde.
Hofgeschichte, soweit schriftlich belegt:
1447 Radecke Otten und Syverde Otten, werden jeweils als Hofbesitzer (2 Höfe) genannt.
1540 Thies Otte Vollhufe. In der Rendsburger Amtsrechnung (lt. Urkunde Landesarchiv) ist zu lesen, das er für die Verstärkung der Befestigung der Stadt Rendsburg eine Steuer von 12 Mark und 2 Schilling zahlen mußte.
1602 Detleff Otte, 1634 Detlef Otte und 1668 ebenfalls Detlef Otte
1679 Johann Harder Otten Witwe Zu dieser Zeit ist der Hof eine Reuterhufe (auch Reiterhufe genannt). Bedingt durch den 30jährigen Krieg (1618-1648) und dem sogenannten `Polackenkrieg´ (1657 – 1670) hatte das ganze Land schwer gelitten. Das Königreich Dänemark -als Beherrscher des Herzogtum Holstein- war durch aufwendigen und luxeriösen Lebenswandel in Kopenhagen in ständiger finanzieller Bedrängnis. Man war dort aber auch sehr kreativ in der Erfindung neuer Steuerquellen und in der Einsparung und Abwälzung von Kosten aller Art. Der Dänenkönig Christian V (er regierte von 1670 – 1699) verfügte kurz nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1671, die Kosten des stehenden Heeres drastisch einzuschränken und zwar in der Weise, dass die berittenen Truppen des Heeres kurzer Hand auf die Bauernhöfe verlegt bzw. verteilt wurden. Im heutigen Amt Rendsburg wurden hierzu insgesamt 134 Bauernhöfe als sogenannte Reuterhufen bestimmt und mit dauernder Zwangseinquartierung belegt. Den Reiterhufen war zwar eine gewisse Steuerfreiheit zugesichert worden, aber darauf nahm man bei der Eintreibung wenig oder gar keine Rücksicht bei den sonstigen Abgaben in Form von Geld, Naturalien und Leistungen. Für die Vollhufe Otte dauert diese Belastung 9 Jahre und brachte den Betrieb an den Rand des Untergangs.
Eichenweg 3 Hof Wendell
Dieser Hof steht als `Modell eines alten Holstenhauses´ im Altonaer Museum. Im Hintergrund ist der alte Ziehbrunnen zu sehen und im Vordergrund das `Häuschen mit Herz´. Am weißen Schild an der Wand links neben der Dielentür ist zu erkennen, dass zu dieser Zeit der Bauernvogt (Gemeindevorsteher, Johann Ludwig Wendell) hier wohnte.
Im Landesarchiv von SH in Schleswig hat Herbert Jürß herausgefunden, dass es bereits 1447 in Beringstedt zwei Höfe mit dem Namen Otten gegeben haben muss. In einer Dithmarscher Klageschrift werden die Namen Radeke Otten von Bernstede und Syverde Otten to Bernstede genannt. Einer davon ist der Hof in der Friedenstr. 3 (Ott, Rosenkranz, Trede). Der zweite kann dem jetzigen Hof Wendell zugeordnet werden denn in einem Bericht des Kirchspielvogts Timm in Schenefeld steht geschrieben für das Jahr
1679
… aus Beringstette: Claus Otten guth, nunmehr Claus Ploog, ist im Erdbuch mit einer ganzen Hufe in ziemblichen Stande, das Wohnhaus aber ganz baufällig und verdorben und muss notwendig repariert werden. Wenn dies ein Jahr in den Herrengefällen (Steuern) nachgesehen werden kann, muss er zahlen für 1 Pflug.
Bedingt durch die Kriegszeiten im 17. Jahrhundert (vom 30-jähriger Krieg bis hin zur Kosakenzeit) sind in der Geschichte der einzelnen Höfe von Beringstedt große Lücken entstanden und somit auch keine genauen Aufzeichnungen dokumentiert worden oder sie sind verlorengegangen. Die Zeit der Reiterhufen fällt auch in diese Zeit und trug dazu bei, dass viele Höfe wüst lagen. Da die Familie Hadenfeldt (Dingvogtstelle)in Beringstedt großen Einfluß hatte, kam es wohl dazu, dass auf diesen wüsten Höfen Familienangehörigen eingesetzt wurden damit die Höfe nicht weiter verkommen.
Anmerkung v. Rita Bokelmann: Interessant ist in diesem Zusammenhang (sieh z.B. Hof Ruge), dass im Nachhinein dann wieder andere Familiennamen zu diesen einzelnen Höfen genannt werden und keine weiteren Nachkommen der Familie Hadenfeldt auftauchen. Wahrscheinlich ist, dass diese Hadenfeldt´s als 2. Ehemänner auf diesem Hof tätig waren bis die Kinder (aus 1. Eher der Frau) erwachsen waren und den Hof weiterführen konnten. Dies ist jedoch nur mutmaßlich zu sehen, es kann auch anders gewesen sein!
In den Beringstedter-Archiv-Unterlagen werden folgende Namen für diesen Hof genannt.
1740 Tewes Hadenfeldt lt. Familienchronik Hadenfeldt (Seite 4), bezahlt er für seinen 7/8 Pflug an Contribution: 32 Thaler u. 3 Schilling
Es wird jedoch nicht weiter beschrieben aus welcher Linie Hadenfeldt er stammt.
1800 Hans Plog In der Zeit um 1800 werden mehrere Namen genannt:
Hans Plog, Peter Plog, Hans Detlef Plog, Henning Plog und seine Ehefrau Wiebke (eine geborene Plog), Margaretha Plog (Schwester und Schwägerin) sowie Bruder Thier Plog.
Danach gibt es zu der Zeit 2 Linien Plogs, woraus sich der Schluß ziehen läßt, dass diese Familie bereits eine Weile in Beringstedt ansässig war (Anmerkung von Otto Bolln, der die Geschichte zum Hof aufgeschrieben hat).
Fest steht: Hans Plog war Besitzer eines Hofes mit einer Pflugzahl von reichlich 37.
Er verkaufte 1817 einen Teil seines Besitzes an:
Hans Detlef Plog eine geringe Menge Pflugzahl knapp 2 und
Henning u. Wiebke Haus und Verlehnt Pflugzahl ca. 15
1822 kauft die Schwester Margaretha den Besitz ihres Bruders, der vermutlich in finanzielle Not geraten war. Dieser hatte sich per Vertrag ausbedungen: von Mai 1823 bis Mai 1825 (also für 2 Jahre) das unentgeltliche Wohnen in der kleinen Stube mit einem dazugehörigen Kohlhofstand.
Margaretha war verheiratet mit Johann Clausen. Die Tochter wurde 1819 in Süderbusenwurth geboren. Sie haben also zunächst dort gewohnt.
1822 Johann Clausen wird Besitzer des großen Hofes mit ca. 53 Hektar Land
(Bild suchen !!!)
Schwiegervater des 1. Wendell in B.
Das Innere eines holsteinischen Bauernhauses. Decke und Wände sind vom Rauch (damals Knast genannt) rußgeschwärzt. Im` Spät´ hängen Speckseiten und Würste. Bis 1920 fand bei der Familie Wendell hier das alltägliche Leben statt.
Da die Söhne sich nicht standesgemäß verheiratet hatten, bekam
1842 die Tochter von Johann Clausen: Anna Margaretha, *1819 + 1860, den Hof. Sie heiratete 1842 den aus Schachtholm stammenden Hans-Christian Wendell *1814 + 1902. Er wird Hofbesitzer
In der Marsch 7 Hof Ruge, Sierk, Marxen (Pächter)
Diese Hofgeschichte ist zusammengestellt aus den Aufzeichnungen von Herrn Otto Bolln und den dazugefügten Fakten und Ergänzungen, die Herr E. Marxen im Jahr 2019 aufgeschrieben hat.
Ein kleiner Ausschnitt eine alten Beringstedter Postkarte
Das alte Gebäude war reetgedeckt und stand in der damals üblichen Nord-Süd Richtung, d. h. die große Diele war nach Süden gerichtet, der Wohnteil lag nach Norden.
Als man noch selbst das Brot gebacken hat
Bis sich einzelne Bäcker im Dorf selbständig machten (siehe Ende dieses Berichtes) und ihren eigenen Laden betrieben, wurde auf den einzelnen Höfen das Brot selbst gebacken. Auf einigen Höfen wurde dies noch bis in die 1960/70er Jahre hinein getan. Besonders in der Nachkriegszeit, als in Beringstedt viele Heimatvertriebene untergekommen sind, war dies eine gewichtige Tätigkeit. Gertrud Keller, geb. Nagel, berichtet, dass ihre Familie damals von Helene Sierk einmal pro Woche mit Brot versorgt wurde. Die Familie Nagel war in der Altenteilerkate des Sierk-Hofes untergebracht worden und Gertrud kam, als damals 14-jähriges junges Mädchen, nach nur 3 Wochen Schulunterricht in Beringstedt, gleich danach bei Frau Sierk in Stellung. Ihre Mutter half zu dieser Zeit auch in und auf dem Hof und einmal pro Woche beim Brotbacken im alten Backhaus auf dem Hof von Frau Sierk. Diese sagte gleich beim erstenmal zu ihr: "Ick sech ju dat nur eenmol: Een Brot von dat ganze is för ju." Dieses Angebot wurde dankend angenommen, denn es fehlte ja an allem zu damaliger Zeit. Und weiter wurde das Thema dann auch nicht vertieft.
Fast auf jedem Hof gab es hierfür ein eigenes Backhaus.
Davor war es üblich, wie es auf dem Bild unten zu sehen ist, dass das Brot in einem -unter freiem Himmel- stehenden Stein-/Lehm-Ofen gebacken wurde. Dieser Ofen war wohl auch frei zugänglich für andere Dorfbewohner. In Gemeinschaft wurde dann hier der Teig gebacken, den jeder zuvor zuhause vorbereitet hatte. Diese Tätigkeit übernahmen ganz oft die Altenteiler. Sie hatten die nötige Erfahrung und auch die Zeit dafür, denn es dauerte incl. Vorbereitung einen ganzen Tag.
Ob es nur diesen oder mehrere Backöfen in Beringstedt gab ist leider nicht bekannt. Auch nicht wo genau sich dieser befunden hat. Da dieses alte Bild von Hans Christian Wendell zur Verfügung gestellt wurde ist anzunehmen, dass er in der Nähe des alten Wendell-Hofes gestanden hat.
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