Dieses Bild ist ein Ausschnitt vom Luftbild des Nachbarhofs Martens, welches Ingrid Martens zur Verfügung gestellt hat.
Als Hofbesitzer sind bekannt:
Hans Riecken Er hatte keine männlichen Erben. Die Tochter Abel heiratete (1809) Claus Hadenfeldt (*1780). Ihre Schwester heiratete den Bauernsohn
Hans Harms aus Wapelfeld. Dieser wurde so in Beringstedt ansässig. Der Sohn
Hans Harms *1822 + 1907, heiratet (1858) in Schenefeld seine Anna *1827 aus
Wapelfeld, geb. Rohwedder
Im Jahr 1869 gibt es auf dem Hof Harms an Viehbestand: 5 Pferde, 9 Kühe, 6 Schafe und 4 Schweine
Im Jahr 1874 wird der Besitz als Halbhufe genannt. Zum Haushalt gehörten 6 Personen. Knechte sind Johann Timm und Johann Greve. Magd ist Wiebke Rathje.
Anna und Hans Harms
Im Jahr 1870 ist der Hof 150 Jahre alt
(Baujahr somit also ca. 1720).
Eine Magd, Marie Harms, ist im Jahr 1874 auf dem Hof Ostermühlen in Stellung bei Heinrich Voß (dem Amtsvorsteher).
Jacob Harms *1859 +1935 verh. (1888) mit Frauke *1862 +1948, geb. Kock aus Maisborstel
Kinder: Greta *1888 später verheiratete Holm, Birkenweg 10
Hans *1889, Hoferbe
Jürgen *1890, fiel 1915 in Russland
Dieses Foto und die folgenden Bilder wurden zur Verfügung gestellt von Anke Timm-Voß.
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Jacob Harms ist dem Chronisten Otto Bolln (*1900), der die vorgenannten Informationen aufgeschrieben hat, noch in guter Erinnerung. (Aus dem Hause Harms stammte seine Nachbarin Wiebke Timm, geb. Harms - im Haus des alten Samuel Timm, Seegen 2):
Der Besitz Harms war zwar schon alt, jedoch kein Reetdachhaus wie die Nachbarn Martens und Ruge. Es war vielmehr ein Massivhaus mit „Pappdach“. Der Wohnbereich hatte einen imitierten Säulenvorbau. Die Scheune auf dem Hof war ebenfalls massiv gebaut und hatte ein Blechdach. Rückseitig grenzt der Besitz an den Schulberg und ist durch einen bewachsenen Knick davon getrennt. Dahinter (östlich) lag der Hof Ruge/Sierk.
Jürgen *1890 und Bruder (von Otto B.) Claus konnten gut rechnen und brachten den zweiten Lehrer, inspiriert vom Hauptlehrer Thomsen oft in Bedrängnis, weil dessen Kenntnisse in der fortgeschrittenen Mathematik Grenzen hatte. Beide wurden 1914 zum Militär einberufen. Jürgen zum Inf. Regmt. 177.
Sie fielen 1915 in Russland.
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Hans Harms * 1889 folgt als Besitzer des Hofes
Hochzeitsfoto von Hans und Anna
links: Schwester Greta (später Holm, Birkenweg)
sitzend: die Eltern Jakob und Frauke (+1948)
Er heiratet die vermögende Bauerntochter Anna *1891, geb. Sieh aus Lütjenwestedt.
Sie war eine Schwester des Alt-Parteigenossen und Ehrenzeichenträgers Claus Sieh, später Landwirtschaftsminister des Landes Schleswig-Holstein
3 Kinder: Jürgen *1920 +1941 gefallen bei Leningrad
Hans H. *1922 +1942 ebenfalls gefallen im 2. WK, 10 Monate später
Frauke *1928 sie übernimmt später den Hof
In der Dorf- und Schulchronik wird im Jahr 1934 folgendes festgehalten:
Rattenplage in Beringstedt. Im Jahr 1934 sind in Beringstedt sehr viele Ratten gefangen worden. Auf Ostermühlen in der Mühle hat man 50, auf Osterhof im Schuppen 30 kleine Ratten, bei Detlef Trede im Schweinestall 20 Ratten gefangen. Der Schweinestall ist aufgebrochen. Der alte Herr Fischer ging abends in den Schweinestall, da sah er im Schweinetrog Ratten. Sie liefen alle hintereinander in ihre Löcher. In der Nacht vom 21. auf den 22. April lief bei Herrn Maschmann eine Ratte in der Stube. Bei Klaus Voß im Schweinestall haben die Ratten zwischen der Decke die Balken hohl genagt. Es laufen die Ratten bei hellem Tage über die Straße.
Am 21.6.34 holten die Ratten bei Hans Harms 11 Küken weg.
Am 7.7.34 hat Hans Harms wegen Wassermangel die Kühe vom Fohr wegnehmen müssen. Jakob Harms kann sich nicht entsinnen, daß da kein Wasser war (zu seinen Lebtagen). Ebenfalls wegen Wassermangel hat Eggert Mehrens seine Kühe auf der Weide bei Rubien umtreiben müssen. In den Lehrergärten sind die Wurzeln vertrocknet. In dem Garten bei Joh. Behrens sind die Erbsen unten gelb und oben blühen sie. Bei Fischhändler Wilhelm Krogh, wo sonst genug Wasser war, kann man jetzt nur zeitweise 2 Eimer aus dem Brunnen holen.
Das Haus Henschel, am Ende vom Schmiedegang links neben der Schmiede Wensien, gehörte einst zum Hof Harms und diente als Altenteil. Das Haus mit Grundstück grenzt im Osten an die Alte Dorfstraße (heute Monika Ruge-Henschel).
1945 bis 1951 war Hans Harms der Bürgermeister von Beringstedt.
In seiner Amtszeit hatte er die Aufgabe dafür zu sorgen, daß alle auf dem Bahnhof ankommenden Heimatvertriebenen (Flüchtlinge) versorgt und untergebracht werden. (siehe nachfolgenden Zeitungsartikel)
Der Verlust der beiden Söhne traf die Familie sehr hart. Nun oblag es der Tochter Frauke auf dem Hof zu helfen so gut sie es konnte.
Zur Straßenseite hin gab es einen Blumengarten, der durch eine kleine Mauer vom Hofplatz getrennt war. Zu besonderen Anlässen fuhr man damals mit Pferd und Wagen. Dies war jedoch nur bei gutem Wetter ein Vergnügen.
Im Jahr 1951 wird das Altenteilerhaus auf der anderen Straßenseite gebaut. Dort verleben Hans und Anna ihren wohlverdienten Ruhestand.
Hans Harms starb 1988 im stolzen Alter von 98 Jahren.
Die Tochter Frauke Timm, geb. Harms, wohnte im Alter ebenfalls bis 2013 im Altenteiler-Haus, In der Marsch 8.
Weil beide Brüder im 2. Weltkrieg fielen, geht das Erbe an die Frauke Harms. Sie mußte nun hart mit ran und ihre Eltern auf dem Hof unterstützen so gut sie konnte. Sie besucht die Landwirtschaftsschule um für die zukünftigen Aufgaben gerüstet zu sein.
Frauke Harms heiratet 1948 den Landwirt Adolf Timm, aus Haale.
2 Töchter: Anke *1950
Andrea *1961
Das Altenteilerhaus
Vor dem Altenteilerhaus in der Marsch 8 / Ecke Schmiedegang
Ganz links: Frauke Timm
Hintere Reihe: Adeltraut Trede (Osterhof), Ellen Schnoor, Marlene Sievers, Gudrun Hartig, Magitta Wensien
Ganz rechts: Annemarie (später Klenke)
Mittlere Reihe: Frauke Kall, Frauke Schlüter, Anke Timm, Heike Holm, Gunda Schnoor
Vorne sitzend: Annegret Martens, Margret Kall
Annemarie (Klenke, Heckenweg) arbeitete auf dem Hof Timm. Sie war dort in Stellung, wie man es damals nannte. Anlass für dieses Foto war der Geburtstag von Anke.
Straßenansicht
Anke Timm heiratet 1972 Claus Jürgen Specht
Kinder: Katrin *1972
Tim *1974
Tina *1978
In Folge der Flurbereinigung in den 1970er Jahren und weil der Hof im Dorf ziemlich eingeengt liegt, siedelt der Hof aus zum Osterbrook 1. Das Haus In der Marsch 5 wird verkauft an Jürgen Lohse
Aussiedlerhof im Aukamp:
Anke Timm geschiedene Specht, übergibt den Hof im Jahr 2000 an Ihren Sohn Tim.
In zweiter Ehe heiratet Anke Johannes Voß (später Schmiedegang 1)
Tim Specht betreibt keine Landwirtschaft.
Im ehemaligen Kuhstall ist jetzt ein Lager für Fruchtgummi und Lakritz. Sie beliefern Läden in HH und SH.
„Bärentreff“ Gummibärchen ohne Ende…
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