Am Wischhof 7                 Hof Holm

 Hof Holm Am Wischhof 7 für website

Baujahr unbekannt. Dieses Bild wurde von Detlef Holm zur Verfügung gestellt. Der kleine reetgedeckte Stall wurde 1977 abgerissen, dort steht heute das Gyllefass.

Am Dielentor (Hofseite)  stehen heute noch 2 behauene Felssteine:  links mit  E 18   und rechts mit  H 97  eingemeißelt. Soll heißen:  Ehler Holm 1897    Zu dieser Zeit hat wohl ein Umbau (evtl. Stallanbau) auf dem Hof stattgefunden.   

       

Die Geschichte des Hofes, soweit bekannt:

1800     Gerhard Kaltenbach ist Besitzer dieser Hofstelle.

Die Tochter des 1786 in Hadenfeld bei Schenefeld geborenen Johann Kaltenbach heiratet

Claus Holm      siehe hierzu auch die Hofgeschichte     Alte Dorfstraße    -Hof Holm / Kröger / Breiholz- :

                          Der Sohn

Claus Holm      *1794 +1827

                         heiratet in Schenefeld 1821 Anna Rohwer, des Küfners Henning Rohwer und der Silke Holtorf in Brinja (heute Brinjahe) eheliche Tochter.        

 

Bis 1695 haben die Höfe Hadenfeldt             -Friedenstr. 19 und Friedenstraße 23-

eine gemeinsame Vorgeschichte, dann wurde der Besitz unter den 2 Brüdern Hans und Claus aufgeteilt.

   Stammstelle Hadenfeldt mit Brauhaus    Hadenfeldt der andere.klein

Bild rechts: später Friedenstraße 23 (Hadenfeld, Wilcke, Tonn). Bild links: später Friedenstraße 19 (das Steenbockhaus, Hans Hadenfeldt)

 

August Hadenfeldt (Lehrer in Hamburg, als Pensionär wohnhaft in Meldorf, wo er die Familien- Chronik Hadenfeldt fertigstellte und 1922 verstarb) Er hat bei seinen Nachforschungen zu dieser Familienchronik -gedruckt 1922- keine weiteren Hadenfeldts in Norddeutschland ausfindig gemacht. Auch im restlichen Deutschland konnte er keine weiteren Familien mit diesem Namen finden. Er kommt zu dem Schluß, dass seine Urahnen um 1200 in das kleine Dorf Hadenfeld eingewandert sind, vermutlich aus Holland. Dies lag an den damaligen Zeitumständen. In Deutschland und auch in Holstein wütete die Pest. Ganze Dörfer waren ausgestorben und lagen verödet und leer da. Dazu kamen, wie eine alte friesische Chronik berichtet, Teuerung und Hungersnot. In dem überlebenden Teil der Bevölkerung regte sich die Lust in verlassene Gegenden und Dörfer einzuwandern, wo man sein Leben besser fristen konnte. Es gab viele Aus- und Einwanderungen in dieser Zeit. Wäre die Familie bereits länger in Holstein ansässig gewesen, also vor dem 12. Jahrhundert, so hätten sie sich entschieden weiterverbreitet. Die ständig sich wiederholenden Völkerverschiebungen und Kriege aller Zeit hätten sie erfaßt und in weitentfernte Gebiete getragen, wo sie dann durch Arbeit und Heirat bodenständig geworden wären. Man würde den Namen Hadenfeldt (auch Homfeld - plattdeutsche Aussprache) dann auch in anderen Regionen finden.

Er schreibt: Vor dem Kriege (1914-18) bin ich weit gereist, stets mit dem Gedanken zu erfragen und zu erforschen, wo die Familie Hadenfeldt als uralte, sesshafte Familie zu finden sei, so in Kopenhagen, München, Dresden, Karlsbad, Schweiz usw. – aber nirgends eine Spur! Über die Befriedung Ost- und Westholsteins weiß uns der Geschichtsschreiber Hehnhold zu berichten: Im Jahre 1139 berief Graf Adolf II Kolonisten ins Land. Ost- und Mittelholstein wurde von den Holländern besetzt. Der Graf erhob einen sogenannten Holländer-Schatz und dafür galt in ihrem Gebiet das hollische oder Holländerrecht. Dieses holländische Recht hielt sich dann bis im Jahre 1438 in einer Urkunde, die für den Bischof von Lübeck ausgestellt ist, geschrieben steht: „Hebben gesund und togelaten de Innwannerer, dat se von nu an mögen hebben hollstensch Recht und nich mehr dörven hebben hollendsch Recht.“

August Hadenfeldt kommt zu dem Schluß, dass das Dorf Hadenfeld (bei Schenefeld, Mittelholstein) wohl der Ort war wo seine Urahnen -wahrscheinlich aus den Niederlanden stammend- ca. um 1200 in Holstein eingewandert sind. Damals waren Ortsnamen mit den Familien eng verbunden. Die ersten schriftlichen Erwähnungen des Familiennamen Hadenfeldt sind im Kirchenarchiv von Schenefeld zu finden.

Die Schreibweisen des Familiennamens waren einst:          Hanfeld, Hahnfeldt, Hadenveld, Hannfeld und auch Homfeldt.

Erst ab 1800 geht die Schreibweise in Hadenfeldt über.

Die vielen Nachkommen der aus Beringstedt stammenden Vorfahren, haben sich in folgende Ortschaften verzweigt (Stand 1922):

Brunsbüttel, Eggstedt, Hademarschen, Havetoft, Hamburg, HH Altona, Hohenwestedt, Holstenniendorf, Krummstedt, Lütjenwestedt, Maisborstel, Mörel, Nindorf, Nordhastedt, Oersdorf, Osterstedt, Sarzbüttel, Schafstedt, Schenefeld, Seefeld, Südhastedt, Reher, Remmels, Warringholz, Welmbüttel, Windbergen und Detroit, Amerika.

Diese Verbreitung fand jedoch erst nach 1800 statt. Zuvor gab es den Familiennamen Hadenfeldt nur im Amt Rendsburg in den Orten:

Hadenfeld, Beringstedt, Maisborstel, Osterstedt, Remmels und Schenefeld.

1471    wird ein Hadenfeldt als Mitglied der Itzehoer Liebfrauen-Gilde erwähnt -Clawes Hadenveld-. Diese Gilde ist eine Notgemeinschaft auf Gegenseitigkeit bei Feuer, Wasser, Tod, Erkrankung. Die Gilde wird 1447 zum ersten Mal erwähnt, ist jedoch schon sehr viel älter. Sie ist 1768 eingegangen, weil die Landesbrandkassen gegründet wurden.

1576    haben der Probst zu Rendsburg, Volquardus Jonas, und der Pastor Johann Schumacher von Schenefeld       mit 4 Kirchengeschworenen, Hans Holmen, Harder Hadenfeldt, Heinr. Thoden und Detlef Struwen, die              Einkünfte zusammengestellt, wobei es heißt:

             - In Beringstedt Clas Hadenfeldt gift 1 Himpten Roggen.

- Im Missale des Schenefelder Postoratarchivs de anno Domini 1570 steht: Anno 1610 hefft Olde Hink Voß aus Osterstedt 50 Thaler in de Ehre Godes uttogeven verordnet, welke Hans Hadenfeldt voll empfangen un se in sin Nüttigkeit woll angewendet un stahn deselwie up seinem freyen Erbgude, alle Jahre up Martini die Rente tho betolend.

- Ferner findet sich daselbst folgende Eintragung: Hans Hadenfeldt tho Beringstedt gifft jährlich von eine Wisch in dem hilken Sandt (heiligem Land, Kirchenland) und eine Wurt in Eggert Jocobs Hornä 1 Himpten Roggen. Seine Nachfolger Hans und Clas Hadenfeldt thun dasselbige.

Am 19. Mai 1559 nahm der Herzog Johann mit seinem Feldherrn Rantzau den Hadenfeldt´schen Hof in Anspruch auf seinem Weg zur Eroberung Dithmarschens.

Die folgenden Daten sind aus der Familienchronik Hadenfeldt, erstellt 1922 von August Hadenfeldt aus Hamburg (er stammt aus Brunsbüttelkoog), die er für seinen Vater Detlef Hadenfeldt posthum erarbeitet hat:

1576      Clas Hadenfeldt                   wohnt der Hoevener tho Beringstedt, dessen Sohn

1610      Hans Hadenfeldt                 ebenfalls als Hoevener tho Beringstedt, sein Sohn

1637      Hans Hadenfeldt                 aus Beringstedt stiftet 4 Reichsthaler für die geschnitzte Kanzel der neu aufgebauten Kirche in Schenefeld.

Er heiratete in 2. Ehe am 28. 4.1648              Margaretha Harps      Sein Sohn aus 1. Ehe ist mit (?) ist

              Hans Hadenfeldt        geb. 1632 gest. 17.9.1692  heiratete am 29.10.1660                     Abelke Ehlers aus Gribbohm.

                            Die Söhne sind               Hans       *1662     und       Claus      *1664   

Die beiden Brüder teilen den Hof zu gleichen Teilen   und    pflanzen 1695 eine Ulme    als Grenzbaum.

Hierüber berichtet der Kirchspielvogt Timm in Schenefeld in seinem Memorial vom 19. Februar 1695:

Ob die Gebrüder Hans und Claus Hadenfeldt zu Beringstedt Macht haben sollen, das Gut voneinander zu teilen, zumal der eine Bruder des Claus Beeken Tochter in Liesbüttel gefreit.

Resolutio: Weil ich als Amtmann des Königs Interesse zuträglich finde, daß Claus Hadenfeldt seine Hufe zu Beringstedt unter den Brüdern geteilt werde, so confentiere ich nicht allein darin, sondern der Kgl. Kirchspielvogt wird auch von mir beordert unter Zuziehung der drei Dingvögte die Hufe in allem gleich voneinander zu setzen und ihnen einzutun, doch auf diese Art, daß, was Gott verhüten wolle, der eine oder der andere von diesen Brüdern zurückkommen sollte, daß alsdann derjenige, welcher noch im Wohlstande, solche Hufe wieder anzunehmen und dem Könige davon Recht zu tun, soll gehalten sein.       Drage, den 29.Februar 1695

 

 

...

 

Mückenhörn 2                  Hof Wieben

 

  Postkartenbild Wieben 

Bild oben: Ein kleiner Ausschnitt einer alten Postkarte, aufgenommen vor 1910, denn auf dieser Postkarte ist auch der alte Hof von H.D. Ruge (siehe in der Marsch 7) zu sehen, der 1910 abbrandte.

Zur Vorgeschichte:  (siehe Schmiede Wensien) Am Ende des heutigen Schmiedegang wohnte um 1800 ein Claus Timm. Dessen Sohn, ebenfalls Claus Timm, verkaufte sein inzwischen baufällig gewordenes Anwesen in der Marsch und ließ hier, am heutigen Mückenhörn 2 ein neues Haus bauen.

Nächster Besitzer wird:

Friedrich Heinrich Wilhelm Wieben *1860, Viehhändler und Schlachter in Beringstedt, Sohn des Jasper Hinrich Wieben aus Hohenaspe, jetziger Käthner und Schlachter in Todenbüttel und der Metta Wilhelmine Maria, geb. Anders.

er heiratet 1888  Anna Wiebke, *1856 in Beringstedt, eheliche Tochter des Jürgen Horstmann (siehe Wischhof 13) daselbst und der Thrina, geb. Timm (siehe Seegen 2)

Sie haben 2 Kinder:        Meta Catharina *1889 (später Holm, Wischhof)

Carl Jürgen Wieben *1891

1914     Heinrich Wieben ist einer der 36 Mitbegründer der Wassergenossenschaft in Beringstedt und hier als Vorstandsvorsitzender tätig.

1922  Carl Wieben heiratet  Marie Ruge, *1892, Tochter des H. D. Ruge und seiner 2. Ehefrau Anna (siehe Hofgeschichte In der Marsch 7)

Sie haben 3 Kinder: Annemarie *1925 (später Fischer), Meta *1927 (später Kröger) und Heinrich *1935 (Hoferbe)

 

          1922     Carl Wieben ist Mitbegründer und Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Beringstedt

 Feuerwehr mit Musikzug

Bild oben:  Carl Wieben  4. Reihe von oben, 1. Mann ganz links

Meta und Annemarie Wieben

Meta und Annemarie in der Schule

 

1927     Der Hof von Heinrich Wieben brennt ab und wird wieder neu aufgebaut. Hierzu findet sich folgender Bericht im Beringstedter Heimatbuch 1, Seite 83 u 84:

Ein schönes Haus wird durch Feuer vernichtet

Ich arbeite in der Werkstatt. Plötzlich erschallt das Feuerhorn. Schnell werfe ich die Arbeit in die Ecke und stürze hinaus. Schau! Ein dichter Rauch schwebt in der Luft. Im schnellen Tempo rase ich zur Brandstätte. Lichterloh schlagen die Flammen zum Himmel empor. Gierig suchen die Flammen nach Beute. Schon das ganze Haus ist in die Hände der Flammen gefallen. Alles rennt, rattert, flüstert. Hier und dort läuft einer mit einem Arm voll Sachen. Schränke, Tische, Stühle, alles kommt kopfüber aus dem Hause heraus. Einige Männer sind im Haus und werfen Sachen heraus. Andere kommen herbei und schleppen es fort. Dort längst der grünen Kastanienallee kommt eine Feuerspritze angerasselt. Sieh! Dort aus der Haustür kommt ein Schwein. Hautfetzen hängen vom Körper herunter. Plötzlich kracht der Schornstein zusammen. Dicker Rauch steigt empor. Schau! Aus Fenster und Türen kommen die Männer herausgesprungen. Kahl ragen noch die glühenden Balken in die qualmige Luft. Tausende Funken wirbeln in der Luft. Der heftige Wind fegt durch die Brandstätte. Wie ein Schleier breitet sich der blaugraue Rauch über die neue Frühlingsnatur. In ungefähr einer viertel Stunde ist das Strohdach heruntergebrannt. Alle Möbel und andere Sachen wurden nach Wendell geschleppt. Als es nun schon 2 ½ Stunden gebrannt hatte, gehe auch ich nach Hause.

Nach dem Essen befinde ich mich noch einmal bei der Brandstätte. Das Feuer hat schon übe das ganze Haus die Herrschaft genommen. Steine und Balken, alles liegt durcheinander. Einige Männer sind bei und schleppten die Balken auf einen Haufen. Hier und dort schlagen noch einige Flammen empor. So ist in kurzer Zeit ein schönes Bauernhaus zu einer Ruine geworden.

14.5.1927  angefertigt von Walter Rubien

 

Ein Schul-Aufsatz geschrieben von Günter Adomat am 08.94.1948, Heimatbuch 1:

Das Haus des Bauern Carl Wieben

„Hey Günter, was macht ihr da?“ ruft mir einer meiner früheren Mitschüler, welcher auf dem Hof Wendell in der Landwirtschaft hilft, zu. „Ach, wir müssen einen Aufsatz schreiben für die Schule und zwar sollen wir Wiebens Haus beschreiben“, ist meine Antwort. „Ich weiß schon Bescheid“, erwidert Erwin, „heute Nachmittag ist hier die halbe Schule dagewesen und alle haben sie sich das gegenüberliegende Haus angesehen. Aber, was ist da viel zu schreiben? Ich würde schreiben: Das Haus hat vier Wände, paar Fenster und `ne Tür. – fertig.“ „Nein, nein“ wende ich ein, „so geht das nicht, das ist eine glatte 5. Ich will dir mal erzählen, wie ich schreiben werde“. Mein Gegenüber sagt: „Na dann, schieß mal los!“ Ich beginne: „Das Haus von Wieben gehört wohl mit zu den höchsten und schönsten von Beringstedt. Es hat ein ziemlich steiles Dach. Mit dem Giebel zeigt es nach Südosten. Bei diesem Giebel ist das oberste Stück aus Holz, auf welches grüne Farbe aufgetragen ist. Auch erspähe ich einen Erker, welcher das Haus um ein erheblich Teil verschönert. Zu beiden Seiten sind je 2 Fenster. Nun die Südseite. Oben auf dem Dache thront ein Schornstein. Aus dem roten Ziegeldach ist ein Frankspieß mit 2 Fenstern rausgebaut. Im Erdgeschoß in der Mitte ist eine Veranda, in dieser stehen zwei Pfeiler. Zwischen Wand und Pfeiler ist ein Blumenkasten, davor ein kleines, weißes Gitter. Oben hängt eine elektr. Lampe. Zu jeder Seite der Veranda sehe ich zwei Fenster. Die beiden hintersten sind mir besonders in Erinnerung, denn hinter ihnen hat lange mein Freund gewohnt.

Vor dem Haus steht oder vielmehr liegt ein Tisch und eine Bank. An dem Haus ist der Stall angebaut, welcher natürlich das Aussehen des Hauses nicht verschönert. Im Garten, dicht am Zaun, stehen einige Jasminsträucher. Der Tulpenbaum ist leider schon …. Hier fehlt wieder Text auf der Kopie - die Seite ist zuende !!!)   … Fenstern an der Südwand stehen 4 Lindenbäume. Der Garten mitsamt dem Hause wird von einem baufälligen Zaun, welcher mit Maschendraht bespannt ist, eingeschlossen.“

„Ja, das hast du ganz gut gemacht“, sagt Erwin, „jaja, man merkt gleich, daß man nicht mehr zur Schule geht, sofort ist man aus der Übung“, fügt er lächelnd hinzu.

 

Im Sommer 1948 starb Oma Wieben im Alter von 92 Jahren. (Info Dorf- u. Schulchronik, Seite 268).

Der neue Hof Wieben    Luftbild Hof Wendell 2  Ein kleiner Ausschnitt vom Luftbild des Nachbarhofes Wendell in den 1950er Jahren

 

1989      stirbt Hans Heinrich Wieben (54 J. alt). Seine Frau Antje verkauft kurz darauf den Hof.

 

 

...

Friedenstraße 23                     Hadenfeldt                 Dingvogtstelle

 1695 wurde der einst große Hof des verstorbenen Hans Hadenfeldt  zu gleichen Teilen an seine beiden Söhne aufgeteilt. Diesen Teil erhielt

    Hadenfeld001 Hadenfeldt Bild aus dem Internet      

           

1695          Claus Hadenfeldt        *1664   

                   Er übernimmt, nach der Teilung, diesen Teil des Hadenfeldt´schen Besitzes

                   Er ist verheiratet mit Barbara Beeken, Tochter von Claus Beek, Liesbüttel

                               3 Kinder:             Zwillinge              Hans      *22.02.1699

                                                                                              Claus     *22.02.1699

                                                               Tochter                Elsabe   *03.01.1705       

               

Claus Hadenfeldt            *1699 erbt den Hof. Er ist verheiratet mit            Antje P.

                                               Er ist      Kirchspielbevollmächtigter

                                              

Sohn                     Claus     *10.09.1728       

Weitere Kinder ???

 

Wischhof 9                         

-aus den Aufzeichnungen von Otto Bolln-

1794     Claus Hadenfeldt wird als Besitzer genannt. Er war Brunnenbauer oder -bohrer, betrieb eine kleine Landwirtschaft und war nebenbei Imker.

Eines Tages überraschte er einen Honigdieb. Er zeigte den Einbrecher jedoch nicht an, sondern schenkte ihm so viel Honig, wie er nur haben wollte. Dies war ein angesehener Bürger aus Beringstedt. Den Namen gab Herr Hadenfeldt jedoch nie bekannt. Auf diese Weise beschämte er den Honigdieb so sehr, dass dieser ihm fortan aus dem Weg ging. Er zog einige Zeit später aus Beringstedt fort.

Claus Hadenfeldt verließ auch Beringstedt und zog nach Bünzen, Aukrug. Er verkaufte seinen Besitz an den Müllergesellen Asmus Biß

   Asmus Biß war nicht nur Kleinbauer, sondern nebenher auch Grützmacher. Dieses Gewerbe war seinerzeit priviligiert, d.h. wer aus Hafer, Gerste oder Buchweizen Grütze oder Mehl haben wollte, mußte zur Kgl. Wassermühle Ostermühlen oder er ging zu Asmus Biß. Bei der Wassermühle wurde gemattet, d.h. ein Teil des Mahlgutes mußte an den Mühlenpächter als Lohn gegeben werden. Dabei wurde den Kunden oft zuviel abgenommen. Deshalb ging man lieber zu Asmus Biß. Die Maschinen und Geräte, die er als Grützmacher benötigte, fanden Platz in der ehemaligen Honigkammer.

Es muß eine weitere Generationen Asmus Biß gegeben haben, denn 1873 steht ein Asmus Biß als Mehlhändler und Kätner in der KlassensteuerRolle der Gemeinde Beringstedt. Der Haushalt ist mit 7 Personen angegeben, woraus zu ersehen ist, dass die Familie 5 Kinder hatte. An Acker und Wiesen gehörten zum Besitz Ländereien auf dem Flurgebiet Holsten, Wiesen im Hemeler Moor, ein sumpfiges Waldstück `Raggerholz´ und ein größerer Acker im Areal der Gemeinde Todenbüttel.

                         Anfang des 20. Jahrhunderts hatte Asmus Biß nur ein Pferd und das war schon sehr alt. Es blieb auf den sandigen Feldwegen vor den schwer beladenen Ackerwagen oft stehen und Asmus, klein von Wuchs, war dann gezwungen ebenfalls zu pausieren.

                         Eine seiner Töchter, Helene, hatte ein uneheliches Kind, das den Namen Adolf erhielt. Adolf Biß kam, nachdem er bei der Kaiserlichen Marine gedient hatte, auf Umwegen zur Eisenbahn, wo er es bis zum Weichenwärter brachte. Er starb hochbetagt (über 90 Jahre alt) in einem Hamburger Altenheim.

                         Helene heiratete Ende des 18. Jahrh. den Schuhmachermeister Carl Keller, der eine Strohdachkate aus dem Besitz Timm erwarb (siehe Am Wischhof 13) und darin eine gut gehende Schuhmacher-Werkstatt einrichtete. Carl Keller stammt aus Westfalen (Nähe Paderborn oder Soest) und er verlor den dortigen Dialekt niemals. Aus der Ehe gingen die Söhne Heinrich, Friedrich und Carl und die Tochter Helene hervor. Die Tochter verstarb früh an Tbc. Heinrich fiel im 1. Weltkrieg. Friedrich wurde Klempner und Installateur und trat die Nachfolge von Heinrich Nuppnau an. Carl wurde Meierist, er hat den Beruf jedoch nie ausgeübt und wurde Gelegenheitsarbeiter in Hamburg. Er verstarb ebenfalls früh.

Eine zweite Tochter von Asmus Biß heiratete einen Mann namens Anthony. Sie wohnten zunächst auf dem Saar, zogen dann später nach Neumünster.

Eichenweg 3                      Hof Wendell

 Alter Hof Wendell

Dieser Hof steht als `Modell eines alten Holstenhauses´ im Altonaer Museum. Im Hintergrund ist der alte Ziehbrunnen zu sehen und im Vordergrund das `Häuschen mit Herz´. Am weißen Schild an der Wand links neben der Dielentür ist zu erkennen, dass zu dieser Zeit der Bauernvogt (Gemeindevorsteher, Johann Ludwig Wendell) hier wohnte.

Im Landesarchiv von SH in Schleswig hat Herbert Jürß herausgefunden, dass es bereits 1447 in Beringstedt zwei Höfe mit dem Namen Otten gegeben haben muss. In einer Dithmarscher Klageschrift werden die Namen Radeke Otten von Bernstede und Syverde Otten to Bernstede genannt. Einer davon ist der Hof in der Friedenstr. 3 (Ott, Rosenkranz, Trede). Der zweite kann dem jetzigen Hof Wendell zugeordnet werden denn in einem Bericht des Kirchspielvogts Timm in Schenefeld steht geschrieben für das Jahr

1679

… aus Beringstette:        Claus Otten        guth, nunmehr Claus Ploog, ist im Erdbuch mit einer ganzen Hufe in ziemblichen Stande, das Wohnhaus aber ganz baufällig und verdorben und muss notwendig repariert werden. Wenn dies ein Jahr in den Herrengefällen (Steuern) nachgesehen werden kann, muss er zahlen für 1 Pflug.

Bedingt durch die Kriegszeiten im 17. Jahrhundert (vom 30-jähriger Krieg bis hin zur Kosakenzeit) sind in der Geschichte der einzelnen Höfe von Beringstedt große Lücken entstanden und somit auch keine genauen Aufzeichnungen dokumentiert worden oder sie sind verlorengegangen. Die Zeit der Reiterhufen fällt auch in diese Zeit und trug dazu bei, dass viele Höfe wüst lagen. Da die Familie Hadenfeldt (Dingvogtstelle)in Beringstedt großen Einfluß hatte, kam es wohl dazu, dass auf diesen wüsten Höfen Familienangehörigen eingesetzt wurden damit die Höfe nicht weiter verkommen.

Anmerkung v. Rita Bokelmann: Interessant ist in diesem Zusammenhang (sieh z.B. Hof Ruge), dass im Nachhinein dann wieder andere Familiennamen zu diesen einzelnen Höfen genannt werden und keine weiteren Nachkommen der Familie Hadenfeldt auftauchen. Wahrscheinlich ist, dass diese Hadenfeldt´s als 2. Ehemänner auf diesem Hof tätig waren bis die Kinder (aus 1. Eher der Frau) erwachsen waren und den Hof weiterführen konnten. Dies ist jedoch nur mutmaßlich zu sehen, es kann auch anders gewesen sein!  

In den Beringstedter-Archiv-Unterlagen werden folgende Namen für diesen Hof genannt.

1740          Tewes Hadenfeldt             lt. Familienchronik Hadenfeldt (Seite 4), bezahlt efür seinen 7/8 Pflug an Contribution: 32 Thaler u. 3 Schilling

                   Es wird jedoch nicht weiter beschrieben aus welcher Linie Hadenfeldt er stammt.

1800          Hans Plog                               In der Zeit um 1800 werden mehrere Namen genannt:

Hans Plog, Peter Plog, Hans Detlef Plog, Henning Plog und seine Ehefrau Wiebke (eine geborene Plog), Margaretha Plog (Schwester und Schwägerin) sowie Bruder Thier Plog.

Danach gibt es zu der Zeit 2 Linien Plogs, woraus sich der Schluß ziehen läßt, dass diese Familie bereits eine Weile in Beringstedt ansässig war (Anmerkung von Otto Bolln, der die Geschichte zum Hof aufgeschrieben hat).

               Fest steht:    Hans Plog war Besitzer eines Hofes mit einer Pflugzahl von reichlich 37.

               Er verkaufte  1817   einen Teil seines Besitzes an:

Hans Detlef Plog                        eine geringe Menge         Pflugzahl knapp 2   und

Henning u. Wiebke                     Haus und Verlehnt          Pflugzahl ca. 15

 

1822      kauft die Schwester Margaretha den Besitz ihres Bruders, der vermutlich in finanzielle Not geraten war. Dieser hatte sich per Vertrag ausbedungen: von Mai 1823 bis Mai 1825 (also für 2 Jahre) das unentgeltliche Wohnen in der kleinen Stube mit einem dazugehörigen Kohlhofstand.

             Margaretha war verheiratet mit Johann Clausen. Die Tochter wurde 1819 in Süderbusenwurth geboren. Sie haben also zunächst dort gewohnt.

1822   Johann Clausen                       wird Besitzer des großen Hofes mit ca. 53 Hektar Land

                                                            

 (Bild suchen !!!)

Schwiegervater des 1. Wendell in B.

 Herd Göät und Hörn    

Das Innere eines holsteinischen Bauernhauses. Decke und Wände sind vom Rauch (damals Knast genannt) rußgeschwärzt. Im` Spät´ hängen Speckseiten und Würste. Bis 1920 fand bei der Familie Wendell hier das alltägliche Leben statt.

Da die Söhne sich nicht standesgemäß verheiratet hatten, bekam

1842          die Tochter von Johann Clausen: Anna Margaretha, *1819 + 1860, den Hof. Sie heiratete 1842 den aus Schachtholm stammenden Hans-Christian Wendell *1814 + 1902. Er wird Hofbesitzer

Friedenstraße 2              

Abgeschrieben aus den Aufzeichnungen im Beringstedter Archiv und ergänzt mit Bildern und Informationen in Zusammenarbeit mit Otto Mehrens, dem heutigen Besitzer (im Jahr 2020):

1602        Lucht                    die Familie wird 1602 zum ersten Mal erwähnt. In diesem Jahr hat Claus Lucht auf Ostermühlen eine Vollhufe. Diese ist wohl später im Hof Ostermühlen                  mit aufgegangen, wie auch die kleineren Stellen von Stickellohe.

                   …

Der Name Lucht geht wohl zurück auf den links und rechts vom Herd der „Groot Deel“ gelegenen Räume, die früher -in de Lucht- genannt wurden. Siehe hierzu das Bild vom alten Bauernhaus der Familie Wendell im Heimatbuch von 1922.

Herd Göät und Hörn

So oder ähnlich sah es wohl damals auch im Wohnbereich auf dem einstigen Hof Lucht aus.

 

1738      Hans Lucht     Besitzer einer Hufe in Beringstedt.

ca. 1740 baute er diese Altenteiler-Kate für seine Eltern:

Alte Kate Mehrens 2

Es wurde wg. Baufälligkeit, ca. 1970 abgerissen, (siehe Rubrik: nicht mehr vorhandene Häuser)

1769      Eggert Lucht  wird als Bauer in Beringstedt in einer Liste des Amtes Rendsburg genannt.       

 

1873    hat Beringstedt 370 Einwohner. Davon hatten 6 den Namen Lucht. Der Hof war zu dieser Zeit schuldenfrei.

 

1882        Hans Lucht          war Mitglied des Kreistages in Rendsburg.

          ... ein altes Bild aus dem Beringstedter Archiv.

Hans Lucht

Er ist verheirate mir Cecilie, geb. Holm aus Beringstedt. 

Kinder von Hans Lucht:

Hans, Eggert und Lena bewirtschaften später zusammen den Hof. Sie blieben alle drei ledig, weil sonst die Hofstelle hätte geteilt werden müssen (wegen der Erbschaftsanteile). Sie hatten keine Nachkommen, obwohl Hans ein uneheliches Kind in Puls gehabt haben soll. Hierüber wurde im Hause Lucht jedoch nie gesprochen.

1896      wird der Hof durch ein Feuer völlig vernichtet.

Das Haupthaus wurde wiederaufgebaut, größer und geräumiger als bisher und mit einem festen Dach. Der Eingang zur Straßenseite wurde mit Säulen verziert und bis zur Straße führt ein langer Fußsteig gesäumt mit einer Buchsbaumhecke (die auch heute noch -2020- vom Besitzer gehegt und gepflegt wird!)

                                                  

Luftbild Hof Mehrens 2   IMG 20200414 WA0000 2

Das linke Bild entstand nach 1955, weil das neue Altenteilerhaus bereits hier steht. Das rechte Bild wurde in den 1970ern aufgenommen.

In der Marsch 3        

 

Aus den Aufzeichnungen im Beringstedter Arhiv:

Die Familie Martens gehört in Beringstedt zu den Alteingesessenen in Beringstedt

1602     Jacob Martens                  wird als Besitzer einer Vollhufe genannt. Auch ein

  Steffen Martens                wird als Besitzer einer zweiten Vollhufe aufgeführt.

Dann tritt die Familie Martens als Pächter der königl. Wassermühle von Ostermühlen auf.

1668      ist Hans Martens Erbpachtmüller.

1686      ist es Claus Martens. Dieser zahlt die Pacht in Dänenkronen und erhält Land für 2 Scheffel Saat und Wiesen für 1 Fuder Heu zugewiesen.                                     

                Die Martens nehmen später auch die Vollhufe auf dem Hof Ostermühlen in Besitz                                                                

1708      ist Claus Martens (Sohn von Obigem) als Pächter der kgl. Wassermühle genannt. Der Schwiegersohn von Claus Martens (dem 2.) wird Claus Hadenfeldt.

Fortan gehört der Name Hadenfeldt zur Wassermühle beim Hof Ostermühlen. Dann folgt Voß.

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Nun zur Hof-Geschichte                          In der Marsch 3

 

1740     Jasper Veers      *?           Ist Besitzer der Hufe            verh. mit            Gretje, geb. Janßen

1769    Claus Martens    *1736 +1789                                       er heiratet          Trien    *1746 +1819, geb. Veers

Der Vater von Claus Martens, ebenfalls ein Claus Martens verheiratet mit Antje, geb. Harders, stammte gemäß Familienstammbaum aus Osterstedt. Dort gab es an der Au den ersten Standort einer Wassermühle (später Meierei), die dann nach Ostermühlen verlegt wurde. Wie dies jedoch genau zusammenhängt läßt sich wohl nicht mehr genau belegen, da es hierfür keine schriftlichen Nachweise gibt.

                    Kinder:          Claus                     *1770

                                        Margaretha             *1772

                                         Antje                     *1775    verh. mit Jürgen Rohwedder, Haale

                                         Trien                     *1778    verh. mit Jochen Pohlmann auf der Horst

                                         Hans                     *1780    verh. mit Trienke, geb. Tüksen (5 Ki.)

                                         Jasper                     *?

                                          Elsa                        *?

Friedenstraße 3

Dieser Hof wird wird im Jahr 1447 das erstemal erwähnt, in den ältesten, schriftlich erhaltenen Unterlagen im Landesarchiv Schleswig über den Ort Beringstedt, damals noch Bernstede.

Laut Recherche unseres ehemaligen Bürgermeisters und Ehrenbürgers Herbert Jürß im Landesarchiv Schleswig (Abt. I Nr. 203) wird der Name Otten (Radecke und Syverde), in der holsteinischen/dithmarscher Klageliste von 1447 erstmalig erwähnt. Es gab seinerzeit zwei Höfe Otten. Wer welchen Hof damals führte lässt sich nicht mehr feststellen.

In einer Notiz von Otto Bolln steht zu lesen, dass der Hof Ott um 1602 bereits 250 Jahre alt gewesen sein soll, also bereits um 1350 in Beringstedt ansäßig war.

Somit hat dieser Hof die älteste Geschichte in Beringstedt, von der wir heute wissen.

Das Gebäude sah damals jedoch anders aus und war wahrscheinlich in alter holsteinischer Bauweise erbaut, ähnlich dem alten Hof Wendell, von dem es noch ein Foto gibt:   Altes Haus Wendell

 

Wann der Hof umgebaut und neu gebaut wurde ist nicht bekannt.

 

Ott Rosenkranz Trede2  

Foto (oben) um 1900 -aus dem Heimatbuch von 1920-   

Claus Ott, seine Frau Gretchen Ott, geb. Kock, und Tochter: Wiebke oder Anna

Foto (unten) zur Verfügung gestellt von Hinrich Trede u. seiner Frau Inge   

die Hofstelle Rosenkranz, mit Wintergarten. Das Bild muss nach 1920 entstanden sein, denn in dieser Zeit war Otto Rosenkranz Gemeindevorsteher in Beringstedt und neben der Haustür hängt auf der einen Seite das Schild, dass ihn für dieses Amt auszeichnet und auf der anderen Seite der Schaukasten mit den Veröffentlichungen für die Gemeinde.

Friedenstraße Hinrich Trede Görzen 2.1 2

 Hofgeschichte, soweit schriftlich belegt:

1447      Radecke Otten und Syverde Otten, werden jeweils als Hofbesitzer (2 Höfe) genannt.

1540      Thies Otte Vollhufe. In der Rendsburger Amtsrechnung (lt. Urkunde Landesarchiv) ist zu lesen, das er für die Verstärkung der Befestigung der Stadt Rendsburg eine Steuer von 12 Mark und 2 Schilling zahlen mußte.

1602      Detleff Otte,                      1634 Detlef Otte und                     1668      ebenfalls Detlef Otte

1679      Johann Harder Otten Witwe       Zu dieser Zeit ist der Hof eine Reuterhufe (auch Reiterhufe genannt). Bedingt durch den 30jährigen Krieg (1618-1648) und dem sogenannten `Polackenkrieg´ (1657 – 1670) hatte das ganze Land schwer gelitten. Das Königreich Dänemark -als Beherrscher des Herzogtum Holstein- war durch aufwendigen und luxeriösen Lebenswandel in Kopenhagen in ständiger finanzieller Bedrängnis. Man war dort aber auch sehr kreativ in der Erfindung neuer Steuerquellen und in der Einsparung und Abwälzung von Kosten aller Art. Der Dänenkönig Christian V (er regierte von 1670 – 1699) verfügte kurz nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1671, die Kosten des stehenden Heeres drastisch einzuschränken und zwar in der Weise, dass die berittenen Truppen des Heeres kurzer Hand auf die Bauernhöfe verlegt bzw. verteilt wurden. Im heutigen Amt Rendsburg wurden hierzu insgesamt 134 Bauernhöfe als sogenannte Reuterhufen bestimmt und mit dauernder Zwangseinquartierung belegt. Den Reiterhufen war zwar eine gewisse Steuerfreiheit zugesichert worden, aber darauf nahm man bei der Eintreibung wenig oder gar keine Rücksicht bei den sonstigen Abgaben in Form von Geld, Naturalien und Leistungen. Für die Vollhufe Otte dauert diese Belastung 9 Jahre und brachte den Betrieb an den Rand des Untergangs.

Steinbergstraße 21

 

                       Folgende Besitzer sind bekannt:

ca. 1800         Joachim Siebern

                       Hans Thöm              es folgt sein Sohn

                       Johann Thöm          Er heiratet         Elsabe  geb. Hadenfeldt, Tochter des Hans Hadenfeldt (Stammstelle). Sie bleiben kinderlos und                                                                                 der Besitz geht über an die Schwester von Johann Thöm.

                       Anna Thöm             verheiratet mit Claus Wohlers

Uropa von Claus Seemann Wohlers

Dieses Bild befindet sich im Besitz von Annel. Illing, Birkenweg. Ihre Großmutter war eine geborene Wohlers.

 

                       Claus Wohlers        Er stammt vom Wohlershof, der sich -Im Eck- befand (heute nicht mehr vorhanden). Der elterliche Hof Wohlers ist abgebrannt und wurde parzeliert.

                                                      Sie hatten 2 Töchter:     Anna        später verh. mit Gustav Möller, siehe Birkenweg 6

                                                                                         Gretchen   Sie heiratet Heinrich Schrum

 

Schrums Kate     

Friedenstraße 16

 

Friedensstr. 16 Solterbeck Bild2     Jürgen Hadenfeldt 2

Das Bild, rechts, wurde von Anne Solterbeck zur Verfügung gestellt. Es zeigt den alten Hof Boie, einst J. Hadenfeldt. Die Kastanie (rechts im Bild) an der Hofeinfahrt vom damaligen Hof Hadenfeldt (heute Vassarie) wurde 2016 gefällt. Ebenfalls noch zu erkennen ist der hölzerne Pfahl mit den Wegweisern Richtung Gokels, Barlohe und Schenefeld, an der Kreuzung Friedenstr.-Seegensgang. Bild links ist aus der ersten Schulchronik (1884-1928).

 

1696    Peter Karstens         

In einer Liste von 1696 über die vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe in Beringstedt wird er als Hofbesitzer genannt.

1773    T. Carstens     wird als Hofbesitzer genannt.

1806     verheiratet sich Elsche Karstens mit Hans Hadenfeldt.

Er übernimmt ihren Besitz (den Hof) für 4.000 Mark.

Wahrscheinlich wird in dieser Zeit das Altenteilerhaus gebaut (siehe Friedenstraße 14).

Hans Hadenfeldt ist der 3. Sohn des Claus Hadenfeldt *1744 und dessen 2. Ehefrau Antje, geb. Rohwer aus Breiholz.

Hans Hadenfeldt            *1785 + 1875       heitatet 1806       Elsche Karstens  

     1 Sohn:                  Claus                      *19.07.1810         + 10.02.1864

                            4 Töchter               Chatarina              *07.04.1813         …

                                                            Antje                     *21.03.1818        + 04.06.1887, -sie heiratete 1837 ihren Cousin Hans Hadenfeld -siehe Stammstelle-

                                                        

                                                            Wiebke                 *22.07.1821         + 16.12.1893 sie heiratet Hans Boie

                                                     

                                                        Margaretha          *27.06.1827         + 28.01.1911

 

1844               Claus Hadenfeldt  heiratet Margareta Kaltenbach

                         Die Ehe blieb ohne Kinder.

1864               Seine Schwester Wiebke erhielt den Hofbesitz ihres Bruders. Sie heiratet:

 

1869               Hans Boie, aus Innien, ist verh. mit Wiebke, geb. Hadenfeldt

                         Hans Boie ist in den Jahren 1869 – 1876   Gemeindevorsteher in Beringstedt.

                        An Viehbestand sind zu dieser Zeit verzeichnet:   2 Pferde, 7 Kühe, 1 Jungtier, 4 Schafe u. 4 Schweine

In der Marsch 7                        Hof Ruge, Sierk, Marxen (Pächter)

Diese Hofgeschichte ist zusammengestellt aus den Aufzeichnungen von Herrn Otto Bolln und den dazugefügten Fakten und Ergänzungen, die Herr E. Marxen im Jahr 2019 aufgeschrieben hat.

 Postkartenbild Hof Ruge

Ein kleiner Ausschnitt eine alten Beringstedter Postkarte

Das alte Gebäude war reetgedeckt und stand in der damals üblichen Nord-Süd Richtung, d. h. die große Diele war nach Süden gerichtet, der Wohnteil lag nach Norden.

Alte Dorfstraße 3

In einer Liste von 1738 vom Landesarchiv in Schleswig (Akt Nr. 399 9 6), von Herbert Jürß ausfindig gemacht, sind alle Beringstedter Hufen-Besitzer aufgeführt. U. a. auch

Marx Saggau, als Besitzer einer Halbhufe. 

1740 ist dies Hans Sachau     (lt. Aufzeichnungen von Otto Bolln)

Desweiteren gibt es im Landesarchiv unter Nr. 104 / 177 ein Vermessungsregister von 1780 - 1784. Hier werden die Namen Claus Sachau und Claus Börgen (im Zusammenhang geschrieben, scheinbar sind sie verwandt, evtl. der Schwiegersohn?). Sie bekommen folgende Landflächen vermessen und zugeteilt:

                  Quant: 20/01/47    Quadet: 10/00/50   Quant: 00/07/22   Quadet: 10/00/50

An gutem Land hat Claus Saggau erhalten:             1/0/34 Quant.

Quant ist eine latainische Größe. In welchem Verhältnis sie zu den heutigen Maßen besteht, bleibt offen. In den Jahren 1779 bis Ende der 1780er Jahre wurden -auf geheiß des dänischen Königs- die Ländereien in Holstein vermessen und es kam dann zu einer Landverteilung an die einzelnen Höfe. Diese haben zuvor das Gemeindeland in Gemeinschaft bewirtschaftet und beweidet -Almende genannt-). Es wird auch noch eine andere Maßeinheit genannt: Ruthen. Hier heißt es im Originaltext: Für alle Dorfacker-Wiesen und Landwege, Straßen Breite 2 Ruthen und mit Gräben 3 Ruthen. Um das Dorf so viel Land bleibt, damit die Schafe, Schweine und Gänse nicht sogleich Schaden anrichten, wenn sie aus dem Stall gelassen werden. Diese Plätze sollen Gemeinschaftseigentum bleiben.

In einem weiteren Schreiben vom 12.12.1785 (ebenfalls im Landesarchiv) der Bonitierungsmänner (Vermesser) sind die Besitzer aufgelistet, die mit dieser Landaufteilung zufrieden sind. Hier wird der Name Sachau nicht erwähnt !!! (Originaltext im Schreiben: Somit haben wir uns heute begeben, und sämtliche Interessenten vernommen, ob sie mit dieser Verteilung und Verlegung zufrieden oder was gegen diese einwenden möchten.)

Friedenstraße 7

 

- aus den Aufzeichnungen, die Otto Bolln zusammengetragen und aufgeschrieben hat:

1602      Hans Söte                           wird als Besitzer der Halbhufe genannt.

1740      Sötje                                     (auch Söth, Sotie oder Söte geschrieben)                     Ein Johann Soeth ist in der Zeit von 1846 - 1855 Bauernvogt in Beringstedt

1800      Johann Kaltenbach         wird als Besitzer genannt. Ihm folgen zwei weitere Johann Kaltenbach

Der jüngere Nachfolger heiratet die Jungfer Fehrs. Um 1800 gibt es aber auch einen Gerhart Kaltenbach, als Besitzer des Hofes Holm. Die Tochter des 1786 in Hadenfeld (bei Schenefeld) geborenen Johann Kaltenbach heiratete einen Claus Holm in Beringstedt.

In der Familienchronik Hadenfeldt steht, dass Claus Hadenfeldt 1844 Hofbesitzer wird und mit Margareta Kaltenbach verheiratet ist. Sie stirbt jedoch sehr bald ohne Kinder. Ob sie vom Hof Kaltenbach stammte ist leider nicht vermerkt, jedoch denkbar, weil der Name Kaltenbach hier bei uns im Norden verhältnismäßig selten ist.

1870      Johann Kaltenbach         wird als Schuldner genannt. Der Gläubiger wird nicht genannt

1873           sind die Schulden schon geringer. Gläubigerin ist Anna Söth (Erbin, oder Vorbesitzerin). Es ist dies wahrscheinlich die Restkaufsumme, die als Hypothek eingetragen wurde. -Kommentar desjenigen, der diese Fakten festgehalten hat.-

1874                                                      gibt es in Beringstedt 7 Personen mit Nachnamen Kaltenbach.

In der Klassensteuerrolle Beringstedt vom 26.3.1873 werden folgende Namen als Zugehörige des Haushalts Kaltenbach genannt: Jürgen Roweder als Knecht, Wiebke Sievers als Magd,

Anna Söth als Verlehnsfrau mit 3 Personen (Kate, Friedenstraße 5).

Bei der Gründung einer Meirereigenossenschaft in Beringstedt gehört Hans Kaltenbach neben Hans Lucht, Johann Wendell, Samuel Timm, Hinrich Holm und Hans Hadenfeldt zum gewählten Vorstand dieser Genossenschaft, gegründet 1887.

Alte Dorfstraße           -heute nicht mehr vorhanden-

Einigen älteren Beringstedtern ist der Hof in der alten Dorfstraße noch bekannt. Er befand sich gegenüber vom Dorfteich. Heute stehen dort Einfamilienhäuser. Ende der 1960er Jahre ist er abgebrannt und wurde nicht wieder aufgebaut.

Hof Breiholz Nordansicht 2   Hinrich Holm dann Martin Kröger

Geschichte des Hofes Baujahr 1760:                        Vollhufe

Ehler Holm        +1770 in Beringstedt

des Jürgen Holm und Malehn … in Bucken ehelicher Sohn. Er heiratete (vor 1725) Anna Liesbeth Voß aus Beringstedt

(Diese Information stammt von einer Kopie eines Auszugs aus dem Kirchenbuch Schenefeld und befindet sich im Beringstedter Archiv. Auch die nachfolgenden Geburts- und Sterbedaten sowie alles Nachfolgende ist hier aufgeschrieben und festgehalten worden).

Er fand die Bronzefigur

Bei der Aufteilung der Ländereien rund um Beringstedt hatte Ehler Holm eine Landfläche am Fohrsberg zugeteilt bekommen (dies wurde durch ein Losverfahren entschieden. Der damalige König von Dänemark hatte angeordnet, dass das Umland der Gemeinden vermessen und aufgeteilt werden sollte). Beim Pflügen dieser Fläche, die zuvor unberührtes Heideland war, fand Ehler Holm eine Bronzefigur (die er für Gold hielt). Diese Figur erwies sich später als sehr bedeutungsvoller, einzigartiger Fund aus der Bronzezeit und befindet sich heute im Nationalmuseum von Kopenhagen, weil Holstein damals unter dänischer Verwaltung stand.

Ehler Holm starb im hohen Alter von 80 Jahren. Ihm folgte als Hoferbe sein Sohn

 

Claus Holm        *1725 +1776

Er heiratet 1754 Elsche Sievers Tochter des wld. Jürgen Sievers zu Haale (wld = Abkürzung von weiland. Wenn jemand zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben war, wurde er als weiland bezeichnet. = In geweihter Erde liegend.) Sein Sohn:

Ehler Holm        *1763 +1805

Er heiratet in Schenefeld 1785 Antje Beeck, des Peter Beeck und dessen Frau Antje Struve eheliche Tochter.

Reiterhufen auch/oder Reuterhufen    

Das Elend der Reuter- oder auch Reiterhufen genannten Hofstellen dauerte etwa 10 Jahre und brachte die meisten Hufen (Höfe) an den Rand des Ruins. Nicht nur der 30jährige Krieg, der sich in den Jahren 1627 – 1629 auch in Holstein ausbreitete sondern auch der im Volksmund genannte „Polackenkrieg“ (1657-70) hatten das Land schwer mitgenommen. Das Königreich Dänemark, damaliger Beherrscher des Herzogtums Holstein, war durch den aufwendigen und luxeriösen Lebenstils in Kopenhagen in ständiger finanzieller Bedrängnis. Man war dort aber auch sehr erfinderisch in der Erschließung neuer Steuerquellen und in der Einsparung und Abwälzung der Kosten aller Art. Der Dänen-König Christian V (1670-99) verfügte kurz nach seiner Thronbesteigung im Jahr 1671, die Kosten des stehenden Heeres drastisch einzuschränken und zwar in der Weise, dass die berittenen Truppen des Heeres (Kavallerie) kurzer Hand auf die Bauernhöfe verlegt und verteilt wurden. Im Amt Rendsburg wurden hierzu insgesamt 134 Bauernhöfe als sogenannte Reuterhufen bestimmt und mit dauernder Zwangseinquatierung belegt. Den Reuterhufen war zwar eine gewisse Steuerfreiheit zugesichert worden, aber darauf nahm man bei der Eintreibung wenig oder gar keine Rücksicht. Abgaben bzw. Steuern wurden damals nicht nur in Form von Geld sondern auch als Naturalien oder anderen Leistungen verlangt. Zwei Reuterhufen wurden in Beringstedt bestimmt eine davon war die Hufe Ott. Viele Reiterhufen wurden wegen der hohen Belastung von den Besitzern einfach verlassen und somit wurde die Höfe zu sogenannten „wüsten Höfen“. Es muss dem Amt Rendsburg diese Tatsache bekannt und bewußt gewesen sein, denn es verlangte von den Kirchspielvogten einen jährlichen Bericht über den Zustand der Reuterhufen.

Wandlungen auf dem Lande

aufgeschrieben von Otto Bolln, *1900 in Beringstedt. Sein Elternhaus stand im Mückenhörn 7 (längst abgerissen). Er hat in seiner Altersruhezeit viel über Beringstedt aufgeschrieben (getrippt mit der Schreibmaschine) und dieses in einem Ordner zusammengefaßt unter dem Titel: `Beringstedt im Wandel der Zeiten´ und so der Nachwelt zur Verfügung gestellt. Teile davon befinden sich im Beringstedter Archiv. Leider ist dieser Ordner nicht mehr ganz vollständig!!!

 

Man glaube nur nicht, daß die letzte Hälfte des 19. Jahrhunderts und die erste Hälfte des 20. Jrh. geruhsam und gemächlich und ohne Erschütterungen gewesen seien. Das Gegenteil war der Fall. Erfindergeist und neue Erkenntnisse für die Feldwirtschaft aber auch die immer mehr um sich greifende Landflucht brachten in dieser Zeit auch auf dem Land grundlegende Änderungen.

1850      waren auf den Bauernhöfen und in den Katen noch fast alle Geräte aus Holz (ausgenommen Pflüge, Eggen, Sensen usw.), allenfalls war das eine oder andere Stück schon mit Eisen oder Blech verstärkt.

Bis 1862 gab es nur vom Wasser getriebene Mühlen (Korn-, Stampf-, Walk- und Lohmühlen), dann aber traten von Holland her die Windmühlen ihren Siegeszug an. Bald hatte fast jedes Dorf eine eigene Windmühle an der höchsten Stelle des Dorfes. Beringstedt machte eine Ausnahme, jedoch stand ihre Windmühle in der Nähe der Wassermühle Ostermühlen.

Windmühlenkoppel 2

1818    Weil Marx Voß II die Arbeit mit der Wassermühle alleine nicht mehr schaffen konnte, läßt er auf Stickelohe eine Windmühle errichten.

1870 wird die Windmühle verkauft und abgebrochen, weil sie nicht genügend frequentiert wird. In Lütjenwestedt wird sie wieder aufgerichtet.

Die Weide auf der sie gestanden hat wird noch lange Windmühlenkoppel genannt (siehe Kartenausschnitt oben).

 

Der Vossborn oder auch Ortstein genannt. Diese eisenhaltige, rötlich gefärbte harte Erdschicht läßt, wenn er hoch sitzt, keine Feuchtigkeit durch. Auch Pflanzenwurzeln scheitern an seiner Festigkeit. Schaufel und Spaten können ihm kaum etwas anhaben, allenfalls die Spitzhacke. Dort wo Vossborn hoch sitzt gibt es keine große Fruchtbarkeit, Bäume und Sträucher verkümmern und gehen ein. Allenfalls kann sich noch das Heidekraut kümmerlich erhalten. Viele hundert Jahre stand man diesem Phänomen hilflos gegenüber. Auch in der Gemarkung Beringstedt gibt es verschiedene Stellen mit hochsitzendem Ortstein. Erst als tiefgreifende Pflüge aufkamen, konnten die Schichten aufgebrochen werden. Diese Dampfplüge sorgten dann dafür, dass nach und nach auch die Heideflächen beackert werden konnten. Erst mit Buchweizen, dann Hafer. Düngemittel sorgten dann dafür, dass der Boden ertragreich blieb.

 

1863      erhalten die Wollspinner Schnoor und Stoldt in Schenefeld das kgl. dän. Patent für die Anfertigung von Mähmaschinen.

1869      Peru-Guano, Knochenmehl, Muschelkalk und Phosphat werden als Düngemittel von ganz besonderer Wirkung bekannt, sind aber viel zu teuer. (Kali und Kanit kommen erst sehr viel später zum Ruhm).

1870      Der Göpel wird eingeführt. Mit seiner Hilfe kann gedroschen, Häcksel geschnitten und Staubmühlen zum Reinigen des Korns betrieben werden. 1920 waren in Beringstedt noch Göpel in Betrieb.

Es tauchen die ersten von Pferden gezogenen Harken (Pferdeharken) auf.

1871      Die Gründüngungen werden zögernd und sehr skeptisch eingeführt.

1873      Ringelwalzen

1874      Man entdeckt, daß man den Pflug als Kartoffelroder benutzen kann.

1875      Nutzung der durch größere Viehhaltung anfallenden Jauche.

1881      In Beringstedt wird die Genossenschaftsmeierei gegründet.

1886      Die erste Dampf-Dreschmaschine wird in Betrieb genommen.

1888      folgt ihr der mit Dampf getriebene Buschhacker und die -Säge für Brennholz.

1890      kommen erst die schon 1863 patentierten Gras-Mähmaschinen auf, die dann bald auch als Getreide-Mähmaschinen genutzt wurden

1891      Doppelschaarpflüge, später Pflüge mit 3 Schaar.

1900      Sä-Maschinen für das Aussäen von Getreide.

Der Kartoffelanbau wird intensiviert. Umbruch von Ödländereien und Heideflächen mittels Dampfpflügen.

1903      Getreide-Mähmaschinen mit Ableger (die Garben werden/müssen nur noch von Hand gebunden werden).

1905      Wasserleitungen. Die hauseigenen Brunnen verschwinden immer mehr.

1910      Getreide-Mähmaschinen als Selbstbinder. Erster Nutzer in Beringstedt ist Hans Hadenfeldt.

Der Nutzen des Mergelns wird erkannt und eifrig betrieben. Zur Verbesserung der kalkarmen Böden wurde Mergel ausgebracht. Dies ist ein blauer Ton mit Kalkeinschlüssen (Muschelkalk). Er kommt in der Beringstedter Feldmark vor im Westerhorn und Kugelin, hier jedoch von minderer Güte. Das Ausgraben des zähen Tones war reinste Schwerarbeit und es entstanden im Westerhorn tiefe Gruben, die sich bald mit Grund- und Regenwasser füllten. So wurden immer wieder neue Gruben ausgehoben. Der Mergel kam Fuderweise auf die Äcker und wurde, wenn er getrocknet und zerbröckelt war, ausgestreut. Dadurch stieg der Bodenertrag erheblich.

Der dann 1914 folgende Krieg und die nachfolgende Inflation hemmen den weiteren Fortschritt ungemein.

1927      Die ersten Trecker tauchen auf und es wird ein Heu-Aufzug erfunden.

1935      Das Heu wird mittels Gebläse auf den Boden gepustet.

1949      Die Melkmaschine ist da.

1953      Mähdrescher auch in Holstein erstmalig erprobt.

1955      Auch der Stallmist wird jetzt mit dem Miststreuer gleichmäßig ausgetreut, die Handarbeit ist damit auch auf diesem Sektor überflüssig.

Viele Neuerungen ließen sich hier noch aufführen, aber das erübrigt sich wohl, weil wir sie selbst miterleben.

 

Von Beringstedtern bereitgestellte Bilder zu diesem Thema:

auf der Weide    Kartoffeln sammeln    Melken per Hand   Pferdegespann    Pflügen mit Pferd  Traktor

Die obigen Bilder wurden alle zur Verfügung gestellt von Ingrid Martens.

 

Mähdrescher   bei der Feldarbeit

Diese beiden Bilder wurden von Karla Seemann zur Verfügung gestellt.

Und in der Dorf- und Schulchronik findet man diese Bilder: 

von 1955  Der erster Einsatz eines Mähdreschers von Claus Hadenfeldt am 14.8.1955

Dreschmaschine 1955 Erster Einsatz 4   Dreschmaschine 1955 Erster Einsatz 6   Dreschmaschine 1955 Erster Einsatz 5

 

 Landwirtschaftliche Betriebe in Beringstedt:

                                    1960      1970        1988

 1  bis 10 Hektar            17            9               8

10 bis 20 Hektar             8            5            

20 bis 30 Hektar             4            4               8

30 bis 50 Hektar             8            9              

50 Hektar und mehr       5            6               9

                                   ____________________

gesamt                         42           33             25

 

 

 

 ...

 

Westerhorn

Ein Gebiet südlich der Straße nach Seefeld gelegen

südliche Gemarkung um 1965

Ein Bericht geschrieben in den 1970ern von Otto Bolln:

Um den Ertrag kalkarmer Böden zu verbessern, wurde früher gemergelt. Dieser blaue Ton mit Kalkeinschlüssen (Mergel) kommt in der Feldmark von Beringstedt in den Flurstücken Westerhorn und Kuggelin vor. Das Ausgraben des zähen Tons war reinste Schwerarbeit und es entstanden im Westerhorn tiefe Gruben, die sich bald mit Grundwasser und Regenwasser füllten, so daß neue Gruben ausgehoben werden mußten. Der Mergel kam fuderweise auf die Äcker und wurde ausgestreut, wenn er getrocknet und zerbröckelt war. Durch diese Kalkzufuhr stieg der Bodenertrag ganz erheblich. Dann ist Düngekalk an die Stelle des Mergelns getreten. Um 1960 bestehen noch große Vorkommen in den Lagern am Westerhorn, die angeblich bis zu 40 m tief reichten. Die Zementfabrik in Itzehoe (ALSEN) zeigte hieran lebhaftes Interesse, weil die bisher bei Wacken ausgebeuteten Lager zur Neige gingen und kaufte hier reichlich Land auf. Hierbei wurden beträchtliche Beträge gezahlt, wobei den vorherigen Eigentümern das Nutzungsrecht bis zur Erschließung verbleiben sollte.

Dieses Kaufinteresse sorgte bei den jeweiligen Landbesitzern für eine wahre Goldgräberstimmung, denn auch das Umland vom eigentlichen Gelände wurde aufgekauft, um genügend Platz für eine Abbau-Anlage zu haben. Man rechnete auch mit einer Absenkung des Grundwasserspiegels.

In mühevolle Kleinarbeit hat Erhard Marxen in den 1990er Jahren, mit Hilfe der Kataster-Unterlagen im Beringstedter Archiv, diese Liste der verkauften einzelnen Wald- und Feldstücke mit Größe und Vorbesitzer zusammengestellt.

Verkauftes Land an die Breitenburger Zement

Zu einem großen industriellen Abbau dieser Fläche kam es dann jedoch nie. Die Landflächen wurden von den ehemaligen Besitzern teilweise zurückgepachtet. Heute ist hier rund um den entstandenen Teich (auf Seefelder Gebiet) ein beliebtes Brut- und Rastgebiet für Wildvögel entstanden.

 

...

Weiteres zu Ostermühlen:

Schon seit jeher gab es auf Ostermühlen zwei Wohnhäuser in denen verschiedene Familien wohnten. So berichtet die Ostermühler Chronik:

          Im Jahr 1600                                             sind auf Ostermühlen ansässig:

             Claus Lucht                                           Vollhufner auf dem Hofe selbst

             Wilhelm Hund                                        ¼ Hufner auf Stickelloh    -damals ein weiterer Ortsteil-

             Hans Timm                                             Kätner

             Johann Güldenstedt                              Kätner

Claus Poppe ist zu dieser Zeit Müller. Er läßt das Grundwerk der Mühle erneuern.

Auch diese alte Postkarte, geschrieben 1900, zeigt oben links die beiden Häuser von Ostermühlen:

alte Postkarte von Annelenes Freundin für website

 

Um 1900 wohnt in dem 2. Wohngebäude der Amtsvorsteher Voß:

Hierüber gibt es einen Beleg, den Ingrid Martens zur Verfügung gestellt hat. Es handelt sich um die Baugenehmigung ihres Hauses aus dem Jahr 1902, unterschrieben vom Amtsvorsteher Voß.

Amt Beringstedt 1902 Baugenehmigung für website

Amtshaus Ostermühlen 2

 

Ein weiteres Bild aus den 1970er Jahren (leider zur als Kopie) zeigt das zweite Wohngebäude von Ostermühlen. Es war 1902 das Haus des Amtsvorstehers Voß, Amt Beringstedt (Polizei Behörde).

Später wohnten hier als Mieter viele verschiedene Familien oder Ehepaare. Diese hießen, soweit noch bekannt:

                Zwirblies                                          - Kinder: Günter, Gerd und Christel. Die Tochter, Christel, heiratete einen Kohlenhändler aus HH und wohnte mit ihm im Mühlengebäude.

                Nehrkorn                                         - zog später nach Osterstedt

                Helmi Schößler                               - Witwe mit 2 Kindern

                Dieter und Lene Kröber                  - bauten 1968 ein Haus im Amselweg

                Bernh. und Ute Schläger                - bauten ein Haus in der Hermannstraße

                …

Dann gibt es weitere Häuser, die zum Ortsteil Ostermühlen und zum Hof gehören:

Häuser auf Ostermühlen   Ausschnitt google maps 2023

Das obige Bild zeigt einen Ausschnitt von google maps mit den ebenfalls zu Ostermühlen gehörenden Häusern.

 

Die Geschichte von der `Ostermühle´ reicht zurück bis in ihre Anfänge und ist wie folgt überliefert:

(abgeschrieben aus den Aufzeichnungen von Otto Bolln und weiteren Unterlagen im Beringstedter Archiv, die von geschichtsinteressierten Beringstedter Bürgern gesammelt wurden)

Die Mühle mit Nebengebäude   das Mühlenrad  Mühle Ostermühlen

Bis 1598 war die Wassermühle in Osterstedt auf dem Platz der späteren Genossenschafts-Meierei, genannt: „Ostermölle“. Wegen des mangelnden Gefälles der Osterstedter Aue wurde sie abgebrochen und beim Hof Ostermühlen wieder aufgebaut. Ein Balken in der Mühle trägt die Jahreszahl 1598. Erst 300 Jahre später wird die Mühlenbek (heute FohrsAu genannt) durch einen Damm aufgestaut und es entsteht der Mühlenteich. Das wasserbetriebene Mühlrad wurde von einem Unterschächtigen zu einem Oberschächtigen umgebaut, was eine größere Kraftumsetzung zur Folge hatte.

Im ALSH (Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein) in Schleswig gibt es folgenden Text, zu finden unter LAS Abt. 123 Urk. Nr. 220:

              1470 den 11. März1470 den 11. März a

                Abschrift:

        1470 den 11. März übersetzung

 

1540     Der Hof Ostermühlen wird im Jahre 1540 erstmalig in der Steuer-Rechnung des Amtes Rendsburg genannt. Besitzer des Hofes war damals der Beringstedter

Marquart Beke      Er bezahlt an Hufenschatt (Steuern) 24 Schilling und 6 Pf. an das Amt Rendsburg.

Zum Vergleich: Auf der Hufe Hadenfeld in Beringstedt lasteten im Jahr 1585 an Hufenschatt von 40 Schilling und 10 Pf. Dies war der weitaus höchste Satz im ganzen Bereich des Amtes Rendsburg.

1597     Als Müller wird Asmus Lensche aus der Gegend von Nortorf genannt.

Am Ende des 16. Jahrhunderts bekam Ostermühlen eine größere Bedeutung durch die nach hier verlegte königliche Erbpacht-Wassermühle. Mühlenpflichtig durch königliche Order waren die Dörfer:

Osterstedt, Todenbüttel, Maisborstel, Haale, Lütjenwestedt, Gokels, Ohrsee, Seefeld, Puls und Beringstedt

Ostermühlen

1600     Auf Ostermühlen sind ansässig:

             Claus Lucht                                                    Vollhufner auf dem Hofe selbst

             Wilhelm Hund                                              ¼ Hufner  (Stickelloh)

             Hans Timm                                                    Kätner

             Johann Güldenstedt                                   Kätner

Claus Poppe ist zu dieser Zeit Müller. Er läßt das Grundwerk der Mühle erneuern.

Im Jahr

1613     werden abermalige bauliche Veränderungen an der Mühle erwähnt, Kosten: 72 M.

1629     Paul Homfeldt aus Bünzen wird Erbpachtmüller. Er zahlt an Pacht 32 Tonnen Roggen und 16 Tonnen Malz, je zur Hälfte fällig an Pfingsten und Martini beim Amt Rendsburg.

1668     Hans Martens aus Beringstedt ist Erbpächter der Wassermühle.

So beschreibt Timm Kröger den Ort Ostermühlen in seiner Novelle "Dreschermelodie"

„Plötzlich lag ein Idyll vor mir.

Drüben am Teich ein stattlicher Hof mit mächtigem Wohngebäude

und den lindenbeschatteten Wohnräumen,

Das grüne Tafelwerk der Wände,

Das leuchtende Rot der Ziegel im blanken Wasser sich wiederspiegelt.

Die Brücke unter den Rädern dumpf rollend und dröhnend das stäubende Mühlrad

Und im Hintergrund der weite, in der Frühlingsonne strotzende Wald“

 Stationen aus dem Leben des Timm Kröger:

Geboren:                  29.11.1844         in Haale

Gestorben:              29.03.1918          in Kiel

Begraben:                                              in Elmshorn

                                     

Seine Eltern:            Hans Kröger, Hofbesitzer in Haale, geboren 1800

                                      Catharina, geb. Bornholt, geboren 1799 in Haale

Hans Kröger (der Vater) war zweimal verheiratet. Die erste Frau Triena, geb. Martens, starb mit 34 Jahren im Wochenbett. In der ersten Ehe wurden 5 und in der zweiten Ehe weitere 5 Kinder geboren. Das jüngste Kind aus der zweiten Ehe war:  Timm Kröger

Diese Familie Kröger war durch Einheirat von Vaasbüttel nach Haale gekommen, und sie waren vorher in Wiedenborstel (1697) und davor in Reher (1664) ansässig gewesen.

Timm Kröger besuchte zunächst die einklassige Volksschule in Haale. Mit 14 Jahren kam er in die Privatschule des Theologen Speck in Hohenwestedt. Er hatte ständig Heimweh nach Haale und kehrte nach einigen Jahren zurück. Hier war er zunächst Knecht bei seinem Bruder Hans, der den Hof nach dem frühen Tod des Vaters übernommen hatte. Später bewirtschaftete er das Altenteil seiner Mutter.

Dann aber kehrte er wieder in die Privatschule Speck nach Hohenwestedt zurück, um Latein zu lernen. Mit 18 Jahren wurde er in der Gelehrtenschule in Kiel aufgenommen. Hier in Kiel begann er auch das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität. Das Studium setzte er dann in Zürich, Leipzig und Berlin fort.

Dieser Bericht wurde aufgeschrieben von

Otto  B o l l n

Hamburg

Ostermühlen 

Auszug

aus dem bei der Amtsstube vorhandenen Nachrichten

über das Amt Rendsburg

gesammelt im Jahr 1809

vom Justizrath C.M.B. Langheim

 

An einem Teich und einer zwischen Seefeld und Puls, von Warringholz herkommenden, in der Nähe von Osterstedt fließenden Aue hat ein Haus, 2 Familien und 18 Menschen. Der Besitzer der hiesigen Erbpachtmühle hat zugleich die vormals Stickelohe benannten 3 Besitzungen und zugleich Landsteuertonnen 197.

Nach den Amtsinationsprotokoll hat

Stickelohe        5 Morgen  14 Ruthen  1 Fuß     jährliche Heuer: 14 M 5/10 ch  Pflugzahl 3/10.

Ostermühlen    30 Morgen  5 Ruthen  4 Fuß     jährliche Heuer: 199 M 3 ch     Pflugzahl 31/4.

Jetzt 1809 hat Ostermühlen Pflugzahl 45/84 und Stickelohe 3/4  5/8.

Das Ackerland ist leicht, aber fruchtbar, und sicher zum Kornbau. Die Wiesen, welche ungefähr 40 Tonnen betragen sind gut. Auch ist Torfmoor, Holz und Weide vorhanden, sowie 3 kleine Fischteiche. Die Holzgründe betragen 20 Tonnen, das Torfmoor 1 Tonne und das Weideland über 40. Die Tonne ist taxiert zu 62 ½  Ruth.

Wann die hiesige, Königliche Erbpachtmühle genannt, zuerst entstanden, davon findet sich keine Nachricht. Sie ist 1683 von neuem Erbaut und besteht aus einem Gange, so von unterverfallendem Wasser getrieben wird.

Nach Inventaris vom 20. April 1886 ist weiter kein Land dabei als 2 Scheffel Saat und etwas Wischland zu 1 Fuder Heu. Sie war dem

Claus Martens  laut Contract vom 1. Mai 1686           auf Lebenszeit in Pacht getan, und wurde                                                         dessen Sohn

Claus Martens  durch Contract vom 3. März 1708        auf Lebenszeit verhäuert

für 65 Dänische Kronen. Dessen Schwiegersohn

Claus Hadenfeldt        am 27. April 1741                    und seinen Leibeserben übergeben

in Erbpacht für 77 Dän. Kronen.

Er bezahlte die Mühle (die Hufe und das Wohnhaus ist Privateigentum) und das Dabei befindliche Zubehör mit 150 M. Es ist das Inventarium vom 26. Aug. 1709 zum Grunde gelegt. Der Erbpächter muss die Mühle unterhalten. Der Contract ist

1757      auf       Hans Hadenfeld

1787      auf       Tienke Holm und Elisabeth Catarina Martens

1788      auf       Anna Holm, jetzt Ehefrau des Marx Vohs confirmirt.

Mit den Diensten und Führen ist es verblieben, wie vor der Erbpacht. Mühlenpflichtig sind:

Puls, Seefeldt, Ohrsee, Gokels, Lütjenwestedt, ganz Todenbüttel, Osterstedt, Beringstedt, Haale im Kirchspiel Jevenstedt, und Maisborstel im Kirchspiel Hohenwestedt welche auch zur Schenefelder Kirche gehörten.

Matten        3 mal           von einer Tonne Korn, also 3 1/4 Kannen                                                        

                    2 mal          von einer Tonne Malz

Die Mühle liegt an einem Teiche, in welche die vom Warringholzer Feld kommende zwischen Puls und Seefeld nahe bei Beringstedt vorbeilaufende Aue fällt, welche dann weiteraus dem Teiche in die Osterstedter Aue fließt. Der Ostermühler hat eine große Wiese in der Spitze der Fuhlenau und der Haaleraue bei den Beringstedter Wiesen.

Bis 1686 gaben die Zeitpächter statt Geld Roggen und Malz und standen auch die Baukosten nicht. Die Mühle ist …

...hier endet die Kopie...

 

Stickeloh / Steckellohe

„Wo liegt das denn?“  habe ich einige ältere Beringstedter gefragt. Denn diese Bezeichnung tauchte auch schon in den alten Schulunterlagen auf, wo stand, dass die Kinder aus Ostermühlen und Steckelloh schulmäßig zu Beringstedt gehören sollen. „Das liegt doch in der Nähe unseres Kuhstalls“, (Aussiedlerkuhstall Richtung Puls), sagte Anne Solterbeck. Die Flurbezeichnung Stickelohe ist auch auf der großen Flurkarte (Stand 1961)* zu finden, die im Flur unserer Mehrzweckhalle auf dem Schulberg (Eingang vom Sportplatz aus) hängt. Im Archiv fand ich hierzu folgendes:

Stickeloh war früher ein kleiner Ortsteil von Beringstedt. Er lag, wenn man von Beringstedt in Richtungs Puls fährt, hinter der Au auf der linken Seite. Hinter der dort verlaufenden FohrsAu (Mühlenbek) gab es 2 kleinere Hufen und 1 Kate. Diese sind im Jahr 1757 in den Besitz Ostermühlen übergegangen.

Um 1600 ist dort ansässig:        Wilhelm Hund             1/4 Hufner

1668 werden genannt:   Claus Popp und Ilsche Popp

Um 1700 sind dort ansässig:

                Detleff Ludhoff                1/8 Hufe

                Hinrich Evers                   1/8 Hufe

                Hans Timmen                   1 Kate                

Nach dem Erdbuch hatte Hans Timmen ¼ Hufe vor….(mals)….. (hier fehlt etwas Text am Rand der Kopie) …aber ganz abgebrannt, wird jährlich um 3 Reichstaler verhauert

Im Jahr 1738 werden diese zwei Besitzer genannt:

                Jürgen Paulsen                 mit 1/8 Hufe

                Max Evers                          mit 1/8 Hufe.

1757 kauft die Familie Voß (Ostermühlen) den letzten Besitz von Steckellohe für 900 Mark, eine Tonne Roggen, eine Tonne Buchweizen und 1 Schaf.

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Die Sage von            De swarte Greet vun Stickeloh:

In den Tagelöhnerkaten von Stickeloh, auf dem Hof Ostermühlen, lebte ein Tagelöhner-Ehepaar. Die Frau behandelte den Mann anhaltend so schlecht, dass dieser sich am Ende im Fohrsbrook an einem Baum erhängte. Von da an war die Frau als „swarte Greet“ von Stickeloh in Beringstedt geächtet. Als sie starb, weigerten sich die Bauern, die Leiche nach Schenefeld zum Friedhof zu fahren. Schließlich wurde sie in einem einfachen Holzsarg von den Bauern im Fohrsbrook, dem Sterbeort ihres unglücklichen Mannes, in der Böschung der Fohrsau (früher auch Mühlenbek genannt) notdürftig verscharrt. Regenfälle und Kühe, die hier zur Tränke gingen, brachten nach Jahren den Sarg wieder zum Vorschein. Von da an spukte dort angeblich der Geist der Frau des Selbstmörders. Die Stelle wurde von da an auch am Tage gemieden. Der Fohrsbrook wurde später nahezu ganz abgeholzt und die Straße nach Puls führt hier entlang.

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*Diese Flurkarte (Stand 1961) wurde von Erhard Marxen angefertigt und von Lena Putzke beschriftet (wegen ihrer schönen Handschrift). Hier sind die Besitzer der einzelnen, manchmal sehr kleinen Flurstücke benannt. Nach der Flurbereinigung hat sich hier vieles verändert. Auf Listen sind die Namen der Hausbesitzer genannt, die aus Platzmangel auf der Karte mit einer Nr. versehen wurden. Diese Listen sind an der Rückseite der Flurkarte angebracht.

 

...

 

Lehrer – Besoldung, Urlaub und Weiteres:

Gemäß der Unterlagen, die Herbert Jürß zusammengetragen hat und lt. der alter Schulchronik bekamen die Dorflehrer folgende Vergütung:

Die Schulregularien des Amtes Rendsburg und der in dem Bezirk belegenen Kirchen eingepfarrten adelichen Schulen.                 Glückstadt, den 21sten December 1812

…besagen für Beringstedt und Ostermühlen:

...Und hier sind sämtliche, dem Amt unterstehende Namen der Kirchspiele aufgelistet.

Dort kann man nachlesen:

                Wohnung            vorhanden

                Dienstland           bis alles Land urbar ist noch Futter für eine Kuh.

                Korn                    4 Tohnen Rocken und 2 Tonnen Buchweizen   (kein Schreibfehler, steht da so !)

                Feuerung             die nötige Feuerung vom Schulmoor, frei nach § 8

                Gehalt                  45 Reichsthaler

 

       Schulregulativ

 

   Schulregulativ Beringstedt

 

 

Eine Schulchronik wurde im Jahr 1884 vom Lehrer Thomsen angelegt. Diese wurde regelmäßig kontrolliert vom Pastor des Kirchspiels. Hieraus stammen folgende Auszüge:

1887     Für Heizen und Reinigen werden mir (Lehrer Thomsen) 52 Mark vergütet.

1898     Für das Heizen und Reinigen wurden 72 M vergütet.

Zwischenzeitlich wurde das neue, 2-klassige Schulgebäude gebaut.

1901     Für Heizen und Reinigen beider Schulzimmer, sowie das Reinigen der Aborte bewilligte das Schulkollegium 120 Mark.

1906     Wie im vorigen Jahre wurde mir auch in diesem Jahr, diesmal von der kgl. Regierung, ein 10-tägiger Urlaub bewilligt. Derselbe dauerte vom 23. August bis 3. September.

1910     Nach der Schulprüfung fand eine Sitzung der Schuldelegation statt. Nachdem diese beendet war, teilte der Herr Ortsschulinspektor den Lehrern mit, (denn von diesen gehörte keiner der Schuldelegation an), daß das Gehalt des 2. Lehrers um 25 Mark erniedrigt sei. Die Sache liegt nämlich folgendermaßen: Der Wert der Feuerung beträgt nach der alten Gehaltsmatrikel für die 1. Lehrerstelle 125 Mark, für die 2. Dagegen nur 100 Mark. Nach dem neuen Lehrer- besoldungsgesetz erhält also der 1. Lehrer 1275, der 2. dagegen 1300 Mark bar. Obgleich die Schuldelegation dem 1. Lehrer anfänglich 1300 Mark bar zahlen wollte, damit das Gehalt beider Stellen gleich sei. So entschloß sie sich jetzt auf die Kürzung des 2. Lehrers 25 M. anzurechnen, so daß dieser 1275 bar erhält. Das Gehalt eines einstm. angestellten Lehrers -ab eines Lehrers unter 4 Dienstjahren- beträgt 1300 Mark, wovon 25 Mark für Feuerung gerechnet werden. (aufgeschrieben von Lehrer H. Jürgens)

1911     Der Schule brachte der Winter ein gutes Geschenk. Die Todenbüttler Sparkasse überwies der Schule 100 Mark zur Anschaffung von Wandschmuck und solchen Lehrmitteln zu deren Anschaffung die Gemeinde nicht verpflichtet ist. So konnten wir zu Weihnachten unsere Klassen schmücken:

Kl. 2:  „Weihnachtsabend“, „ …. (?)“, „Morgenrot“ und 4 kleine Wandfriese (Bilder aus dem Tierleben und Märchenbilder).

Kl. 1: „die Ragalle“ (?), „Schäfers Sonntagslied“. Für den Rest der Gelder wurden Anschauungsbilder angeschafft.

 

Im Mai 1914 wird, mit Beginn der Dienstzeit von Lehrer Göttsche, folgendes in die erste Schulchronik geschrieben:     

Gemäß Ausgabe der Verfassung des königl. Kreisschulinspektors vom 7. Mai 1906

Reinhaltung und Heizung der Schullokale in Beringstedt

  1. Schulzimmer und Vorflure sind täglich an den Werktagen ganz auszufegen und bei gehöriger Lüftung und an allen Teilen von Schmutz und Staub zu befreien.
  2. An jedem Sonnabend nach der Schulzeit wird der Flur gefeudelt. Tische und Bänke sind mit einem nicht zu feuchten Tuch aufzuwischen.
  3. Die Abortsitzbretter sind täglich mit angefeuchteten Tüchern aufzuwischen und an jedem letzten Sonnabendnachmittag im Monat zu scheuern. Pissoir eingeschlossen. Die Eimer sind mindestens alle 14 Tage zu entleeren. Der Inhalt ist auf dem Dunghaufen mit Torfmehl zu bedecken.
  4. Gründliche Reinigung der Schullokale finden in allen Ferien statt. Es sind dann die Fußböden zu scheuern und darauf mit „staubfreiem Öl“ zu ölen, die Wände -soweit Ölfarbe-, sämtliche Schulmöbel, Fenster und Türen abzuwaschen.

Mit dem Schäuern ist Klärung der Fenster zu verbinden.

  1. An jedem Werktage des Winterhalbjahres ist zu heizen. Ob im April und Oktober geheizt werden soll, bestimmt der Lehrer. Zu Beginn des Unterrichts müssen mindestens +11° sein. Die Öfen der beiden Schulstuben sind in den Osterferien zu putzen.

Das alte Toilettenhäuschen der Beringstedter Schule, mittlerweile abgerissen. Nachdem der Schulunterricht nach Todenbüttel verlegt worden war, diente das Gebäude anderen Zwecken.

für die website altes Toilettenhaus

 

Mitte Mai 1916 übernahm Frau Petersen (sie wohnte: Alte Dorfstr. 20) das Reinigen der Schullokale.

1919     Zur Gemeindevertreterwahl war nur ein Wahlvorschlag eingereicht. In einer Versammlung hier in der Schule hatte man sich auf eine Liste geeinigt. Gewählt sind

           3 Bauern:            Herr Voß, Jürgen Hadenfeldt und H. Bruhn

           2 Handwerker:    H. Stühmer, W. Lamprecht

           1 Beamter:          W. Schulze (Lehrer)

           3 Arbeiter:            Eggert Kaltenbach, Hans Looft und Heinr. Voß

In dem Weltkriege fielen aus dieser Gemeinde:

Hans Schröder, Eduard Gier, Hermann Sievers, Markus Pahl, Hans Voß, Heinrich Raabe, Heinrich Rühmann, Max Hadenfeldt, Hans Martens, Hans Hadenfeldt, Hans Kracht, August Jonaßon, Jürgen Harms, Ortwin Petersen, Wilhelm Voß, Hand Detlef Voß, Hans Lembke, Georg Schneider, Valentin Angrick, Claus Bolln, Heinrich Hansen

Vermißt sind:     Max Behrends, Wilhelm Haack, August Susquin, Johannes Butenschön, Heinrich Butendorp

Hermann Sievers hinterläßt 5 unmündige Kinder, Valentin Angrick 4 kleine Kinder

Bahnarbeiter Voß und Schuhmacher Schneider verloren je beide Söhne.

Gastwirt Ehler Voß seinen einzigen Sohn.