Die alte Sporthalle  -Jugendheim-

 

 

Eintrag in der Dorf- und Schulchronik, Seite 301:

Winter 1953/54

In dem Schulgarten, der an den Sportplatz grenzt, ist in den Weihnachtsferien mit den Ausschachtungsarbeiten für einen Barackenbau begonnen worden.

Für die Dorfjugend sollen darin ein Dusch-, ein Spiel- und ein Sportraum untergebracht werden. Der Bau verspricht sehr geräumig zu werden. Die Bodenfläche beträgt 10 x 20 m. Bis zum Kinderfest am 1.6. war die Baracke mit Eternit gedeckt. Der Duschraum konnte am 12.7. benutzt werden. (Vorläufig nur als Waschraum). Erst 1955 kann die Baracke fertiggestellt werden, weil die letzten 3000 DM fehlen. Vorläufig hat man noch keine Zuschüsse vom Land oder aus dem Bundesjugendplan dafür bekommen können. Der Bau kostet bis jetzt rund 10.000 DM.

Dezember 1954

Für unsere Baracke haben wir am 3.12. vom Schuletat einen Sprungkasten bekommen.

November 1955

Ende November wurde die Turnhalle (Nordteil) von Aug. Sievers gestrichen, und zwar innen. Die 2. Hälfte (Süden) muß Karl Sievers noch streichen. Außerdem wurden 4 Pfeiler gemauert, auf denen die Eisenträger ruhen. (Stützen fallen dadurch weg.)

Juni 1956

Am 21. Juni fanden in Beringstedt die Bundesjugendspiele statt. Sie sollen von jetzt an immer hier stattfinden, weil hier die besten Platzmöglichkeiten vorliegen. Außer Beringstedt nahmen teil die Schulen Todenbüttel, Nienborstel, Haale, Lütjenwestedt und Osterstedt. Da ich mit den großen Schülern an den vorhergehenden Nachmittagen einwandfrei Lauf-, Sprung- und Wurfbahnen angelegt hatte, gingen die Wettkämpfe reibungslos vonstatten. Die Beringstedter Mannschaften wurden 1. im Handball (Jungen) und in der Staffel, 2. im Faustball (Jungen) und Völkerball (Mädchen). Einzelsieger wurden Otto Hinrichs (51 P.), Detlef Kock (45) Wolfgang Jahn (46), Werner Damath (43,5), Kurt Dallmeyer (41,5), Harry Janz (40), Erika Bartsch (50,5) und Hannelore Klose (46,5). Otto Hinrichs war Jahrgangsbester und Erika Bartsch Beste aller Schulen. Die Baracke tat als Umkleideraum gute Dienste

September 1956

Am 16. September wurde die „Baracke“ feierlich eingeweiht und erhielt den Namen „Jugendheim“. Vertreter des Kreises, der Bürgermeister und Vertreter der umliegenden Dörfer hielten Ansprachen vor einer großen Teilnehmerschaft aus Beringstedt. Es wurde versprochen, den als Turnhalle eingerichteten Raum in den folgenden Jahren laufend mit Geräten auszustatten. Als Anfang wurde von einem Nachbarkollegen ein Fußball gestiftet. Der Beringstedter Gesangverein sang – zum erstenmal mit Frauen – einige Lieder. Am Schluß gab ich (Lehrer Roske) meiner Freude Ausdruck, daß ich zum erstenmale in meiner 35-jährigen Lehrerlaufbahn eine Turnhalle zur Verfügung habe. „Aber geturnt wird darin nur bei ganz schlechtem Wetter, sonst turnen wir immer in frischer Luft!“

 

 

Diese Holz-Baracke stammt ursprünglich aus Oldenbüttel und diente dort als Unterkunft für Kanalarbeiter.

 Alte Sporthalle

Lt. Zeitungsbericht vor 1960

Im Jahr 1950 wurde eine ca. 1 ha große Koppel gepachtet, planiert und mit einer Reihe von Plätzen versehen. Die Fußballer erhielten ein Feld, zwei ideale Faustballfelder wurden geschaffen und gleichfalls wurde ein Übungsplatz für die reitsportbegeisterte Bevölkerung des Dorfes angelegt. Die Krönung dieser ohnehin schon vorbildlichen Sportanlage wurde nun im letzten Jahr geschaffen (1956). Die für sportliche Dinge sehr aufgeschlossene Gemeindevertretung, Bürgermeister Greve an der Spitze, faßte den Beschluß, eine große Baracke 22 x 12 Meter zu kaufen, um in ihr eine Turnhalle und eine Unterkunft für die Sportler zu schaffen. Dank einer Unterstützung durch den Sportförderungs-Ausschuß konnte der Plan verwirklicht werden. Sie hat ein festes Fundament und neben der 13 x 10 m großen Turnhalle befindet sich ein Aufenthaltsraum für die Jugendgruppe, ein Umkleideraum und ein Waschraum mit Duschen. Auch die Tischtennis-Abteilung des TSV-Beringstedt hat in der neuen Turnhalle an 6 Platten die Möglichkeit sich eifrig zu betätigen. Beringstedt hat durch die Anschaffung und das Aufstellung dieser Turn-Baracke und durch die Anlage eines Sportplatzes, die sich beide in nächster Nähe der Schule befinden, ein sehr gutes Vorbild für unsere Landvereine gegeben. Vielleicht macht dieser Baracken-Ersatz jetzt für die an vielen Orten so dringend benötigten Turnhallen in weiteren Orten Schule.

Am 16.09.1956 wurde diese Turnhalle mit einem Fest auf dem Sportplatz vor der Halle eingeweiht. Hierzu gibt es folgende Bilder:

Einweihung Sporthalle 1956 12   Einweihung Sporthalle 1956 14   Einweihung Sporthalle 1956 5   Einweihung Sporthalle 1956 4

Einweihung Sporthalle 1956 6   Einweihung Sporthalle 1956 7   Einweihung Sporthalle 1956 10   Einweihung Sporthalle 1956 9

Einweihung Sporthalle 1956 1 Einweihung Sporthalle 1956 13

...und weitere Bilder einer späteren Sportveranstaltung:

  Einweihung Sporthalle 1956 11         Sportveranstaltung Schulberg     1956 Sportfest

1962    Wird das `Jugendheim´ genannte Gebäude von Grund auf ausgebaut, indem es einen stabilen Unterbau, feste Wände und ein dichtes Dach erhielt. 2/3 des ganzen Innenraumes wurde Turnhalle. Um für Reck, Ringe usw genügend Höhe zu schaffen, mußte der Fußboden der Halle tiefer gelegt werden. Das andere Drittel wurde in 3 Teile aufgeteilt: einen Duschraum, einen größeren und einen kleineren Raum. Alle Räume erhielten Holzdielen und Licht. Der größere Raum diente als Umkleideraum für die Sportler. Außerdem wurde die Erwachsenen- und Jugendbücherei darin untergebracht. Da die Bücherei immer mehr Leser aller Altersgruppen fand, wurden von Jahr zur Jahr neue Bücher und Schränke angeschafft. Die Rendsburger Büchereizentrale stiftete einen Tisch und eine Eckbank; die Ausstattung mit weiteren Möbeln (Tische und Sessel ) besorgte die Gemeinde. Nun konnte dieser Raum für die Gemeinderatssitzungen usw benutzt werden. In den folgenden Jahren schaffte die Gemeinde in Absprache mit dem Sportverein (Herr Kurt Meyer) laufend neue Turngeräte an. So wurde die Halle nach und nach mit allen notwendigen Geräten vom Sprungbrett bis zur Tischtennisplatte ausgerüstet. Zu ihrer Unterbringung erhielt die Halle einen Anbau. Bald wurde auch eine Bühne errichtet, die immer mehr zu Veranstaltungen von Schule und Vereinen (Adventsfeier, Theater usw.) benutzt wurde. Mit dem Jugendheim schuf sich die Gemeinde mit Unterstützung von Kreis und Land eine Einrichtung, die weithin ihresgleichen suchte. 

Für den Sportplatz zimmerte Tischlermeister Hadenfeldt (Saar) 2 Fußballtore, die durch Einsetzen kürzerer Balken in Handballtore umgebaut werden konnten.

Am Nachmittag vor den Bundesjugendwettkämpfen hatten die großen Jungen immer reichlich Arbeit: Laufbahnen und Sprungbalken kreiden, Sprunggruben auflockern und Wurfbahnen abmessen. Am nächsten Morgen stand alles fertig da!

(Dieser vorstehende Text für 1962 wurde u. A. von Herrn Roske als Nachtrag für die Jahre 1956 - 1964 in der Dorf- und Schulchronik aufgeschrieben und für die Nachwelt festgehalten.)

Auf der Gemeindevertretersitzung im Februar 1970 verkündet Bürgermeister Hans Wendell, dass ein Ausbau des `Jugendraums´ (alte Sporthalle) geplant ist. Baumeister Schütt hat hierfür bereits einen Planentwurf vorgelegt. So ist vorgesehen das an die alte Halle Umkleideräume, Toiletten für Herren und Damen, sowie ein Duschraum angebaut werden, desweiteren erhält sie eine Küche und Lagerraum für die Turngeräte und Tennisplatten. Somit könnten in Zukunft auch größere Veranstaltungen hier stattfinden. Dies wurde dann später auch notwendig, da die beiden Gastwirtschaften im Dorf nach und nach ihren Betrieb einstellten. Die Gemeinde hatte somit hier eine Möglichkeit geschaffen für dörfliche Feiern wie Fasching, Vogelschießen, Gemeinde-Weihnachtsfeiern oder Feste der Feuerwehr, des Sportvereins, der Gilde, dem Angelverein etc.

Da die alte Holzkonstruktion alt und nicht mehr zeitgemäß war, befasste sich der Gemeinderat ab 1988 mit der Planung für den Neubau eines Gemeinschaftshauses. Einige Jahre vergingen bis mit Fördermitteln der Europäischen Gemeinschaft, des Landes und einem Kreiszuschuss im Rahmen der Dorfentwicklung die neue Mehrzweckhalle gebaut werden konnte. Von den Kosten von 535 000 Mark mußte die Gemeinde 180 000 Mark tragen. 1996 wird der alte Hallenteil (aus Holz) abgerissen, im August feierte man Richtfest und im November 1996 konnte die neue Halle eingeweiht werden.

(Bild von der neuen Mehrzweckhalle einfügen, wenn gefunden...)

Im Winter 2005/06 machten 30 Jugendliche die Gemeindevertretung auf ihre Raumnot aufmerksam und forderten mit Nachdruck (es waren immerhin 30 Jugendliche) einen Aufenthaltsraum für sich. Achim Schnoor vom Kreisjugendring wurde mit dem Streetwork-Projekt beauftrag um die Bedürfnisse der Jugend zu erkunden. Zunächst wurde darüber diskutiert Container für die Jugend aufzustellen. Dann sollte der Dachboden über der Feuerwehr ausgebaut werden, dies mußte aber aus statischen Gründen verworfen werden. Im Sommer 2007 faßte man dann den Entschluß einen Anbau an die Sporthalle zu errichten. Dies brachte den Vorteil, dass auch ein Raum für´s Gemeinde-Archiv und ein weiterer Lagerraum für die Sport-Utensilien geschaffen werden konnte.

Jugendraum

Im Juli 2008 feierte man die Fertigstellung und die Jugendlichen bekamen einen schönen Raum übergeben mit Küche, Sitzecke, Fernseher und Fußballtisch. Seitdem finden jeden Montag ab 17:00 Uhr hier Treffen statt, die -unter Aufsicht- mit verschiedenen Unternehmungen für die Jugendlichen ausgefüllt werden. Mal werden Nudeln gekocht oder es wird gebacken, es wird gequatscht, Musik gehört, Filme angesehen oder es werden sonstigen Unternehmungen gemacht. Inzwischen hat man das Angebot aufgeteilt einmal für die Jüngeren und anschließend für die Älteren.

 

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