Weiteres zu Ostermühlen:
Schon seit jeher gab es auf Ostermühlen zwei Wohnhäuser in denen verschiedene Familien wohnten. So berichtet die Ostermühler Chronik:
Im Jahr 1600 sind auf Ostermühlen ansässig:
Claus Lucht Vollhufner auf dem Hofe selbst
Wilhelm Hund ¼ Hufner auf Stickelloh -damals ein weiterer Ortsteil-
Hans Timm Kätner
Johann Güldenstedt Kätner
Claus Poppe ist zu dieser Zeit Müller. Er läßt das Grundwerk der Mühle erneuern.
Auch diese alte Postkarte, geschrieben 1900, zeigt oben links die beiden Häuser von Ostermühlen:
Um 1900 wohnt in dem 2. Wohngebäude der Amtsvorsteher Voß:
Hierüber gibt es einen Beleg, den Ingrid Martens zur Verfügung gestellt hat. Es handelt sich um die Baugenehmigung ihres Hauses aus dem Jahr 1902, unterschrieben vom Amtsvorsteher Voß.
Ein weiteres Bild aus den 1970er Jahren (leider zur als Kopie) zeigt das zweite Wohngebäude von Ostermühlen. Es war 1902 das Haus des Amtsvorstehers Voß, Amt Beringstedt (Polizei Behörde).
Später wohnten hier als Mieter viele verschiedene Familien oder Ehepaare. Diese hießen, soweit noch bekannt:
Zwirblies - Kinder: Günter, Gerd und Christel. Die Tochter, Christel, heiratete einen Kohlenhändler aus HH und wohnte mit ihm im Mühlengebäude.
Nehrkorn - zog später nach Osterstedt
Helmi Schößler - Witwe mit 2 Kindern
Dieter und Lene Kröber - bauten 1968 ein Haus im Amselweg
Bernh. und Ute Schläger - bauten ein Haus in der Hermannstraße
…
Dann gibt es weitere Häuser, die zum Ortsteil Ostermühlen und zum Hof gehören:
Ausschnitt google maps 2023
Das obige Bild zeigt einen Ausschnitt von google maps mit den ebenfalls zu Ostermühlen gehörenden Häusern.
Lottis Nagelstudio: Hier wohnte einst Otto Kaufmann (Hinz). Er war Arbeiter auf dem Hof. Er baute später ein Haus im Seegensgang.
Wolfgang Dey. Ebenfalls Arbeiter auf dem Hof. Er ist der Vater von Angelika Voß.
Ostermühlen 23: … (davor?) wahrscheinlich der Mühlenbetreiber … (?!) oder ?
In der Dorf- u. Schulchronik steht im Jahr 1944 (Juli) folgender Eintrag:
Das erste Behelfsheim wird in Ostermühlen am Pulser Weg gebaut. Und etwas später: Das Behelfsheim in Ostermühlen ist unter Dach. Es ist eine Doppelwohnung. Ob es sich um dieses Gebäude handelt ist jedoch unklar.
Heutige Mieterin: Sabine Fink
Dieses Bild wurden von Dieter Brandenburg zur Verfügung gestellt. Es entstand, als der Teich übergelaufen war und das Haus durch das viele Wasser Schaden nahm.
Da das Haus durch diesen Wasserschaden stark in Mitleidenschaft gezogen wurde, hat der neue Besitzer, Herrn Lüke, es abreißen lassen. Es wurde ein neues Haus wiederaufgebaut (2021/22).
Weitere Einträge in der Dorf- und Schulchronik sind:
1948 Am 1. Februar hörte Kurt Knosowski aus Ostermühlen die erste Lerche.
1929 Arbeiter Ernst Thede zog von Ostermühlen nach Todenbüttel.
Am 1.2.29 zog Frau Lützen nach Ostermühlen, in die Kate von Hinrich Voß.
1930 31.3.30 Einige Knaben fanden am Sonntag, den 30. März, Aron Kätzer erhängt in den Tannen von Ostermühlen.
Am 8.6. ist dem Ehepaar Bock (Ostermühlen) ein Knabe geboren.
Am 15. November erhielt Ostermühlen den Schweizer Kloose. (wohnte im Amtshaus)
1939 Gestern, um 8 Uhr, brannte auf dem Hofe Ostermühlen das alte Wohnhaus. Im trockenen Strohdach sind einige Löcher gebrannt. Da die Knechte noch beim Hause arbeiteten, konnte das Feuer gelöscht werden.
Das Storchenpaar auf dem Sachau´schen Hause (heute Kühl) brütete 3 Junge aus. Auch auf Ostermühlen brütete ein Storchenpaar.
1940 Erna Kaufmann von Ostermühlen verheiratet sich mit Otto Hinz.
1941 Voß Ostermühlen erbat für Montag 12 Schüler zum Kartoffelsammeln.
Auto fahren in Beringstedt nur noch: Schlachter Biß und Hinrich Voß, Ostermühlen.
1944 In die Kate vom Hof Ostermühlen zog der Kaufmann Willi Voß.
Hinter einem Waldstück auf dem Hofgelände steht eine kleine Kate. Wer hier wohnte muß noch geklärt werden:
google maps 2023
Auch das Mühlengebäude gehört ja bekanntlich zum Hof Ostermühlen. Der Name beruht schließlich darauf, wie man in der Hofgeschichte nachlesen kann. Auch die Mühlenbeteiber werden hier genannt.
Zur Verfügung gestellt von Ingrid Martens.
Der letzte Pächter war Müllermeister Hans Bock. Er begann 1914 seine Lehrzeit in Ostermühlen und übernahm später den Betrieb als Pächter. 1924 heiratet er Anna Hadenfeldt (5. von insges. 14 Kindern des Claus-Daniel H. und Margarethe, geb. Kaltenbach).
Bis 1962 hat er das Korn der Bauern mit Wasserkraft gemahlen und das Mahlgut mit seinen Tafelwagen und den beiden Kaltblütern an die Bauern und Bäcker geliefert. Heute verbringt er seinen Lebensabend in seinem Haus unweit des Sees und kann in der herrlichen Umgebung seine Spaziergänge machen. Die alte Wassermühle aber klappert schon lange nicht mehr und das Mühlrad ist abmontiert. Im Mühlenhaus wohnen Sommergäste.
Zu erwähnen bleibt noch der Fischreichtum im Ostermühler See. Früher, als ihn der Eigentümer noch nutzte, zog er vor allem Karpfen darin auf und wenn dann im Oktober oder November das Wasser abgelassen wurde, konnten Bauer Voß und Müllermeister Bock bis zu 20 Zentner fette Karpfen aus dem Wasser ziehen. Auch der Aalfang hat sich gelohnt. Wie Müllermeister Bock erzählte, fanden sich nicht selten 30 – 50 Pfund Aale in der Reuse am Schott, wenn er sie morgens leerte. Aber auch Hechte, Schleie und Rotaugen sind zahlreich vertreten. Heute (1967) ist der See an Privatleute verpachtet, die sich am Ufer ihr Sommerhäuschen gebaut haben. In der Stille dieser reizvollen Landschaft verleben sie ihre Sommertage und können dabei ihrem Hobby, dem Angelsport, nachgehen. Dass sie dabei auch Erfolg hatten, beweisen die großen Hechtköpfe, die als Trophäen an der Wand des Sommerhäuschens hängen.
Dieses Sommerhäuschen steht westlich vom Ostermühler Teich. Es wurde ebenfalls überflutet, als im Jahr …. Sich das Wasser staute, bedingt durch den vielen Regen und weil der kleine Ablauf des Sees diese Wassernassen nicht ableiten konnte.
Das Mühlengebäude und auch das kleine Holzhaus (Sommerhäuschen) wurden vermietet.