Eichenweg 3 Hof Wendell
Dieser Hof steht als `Modell eines alten Holstenhauses´ im Altonaer Museum. Im Hintergrund ist der alte Ziehbrunnen zu sehen und im Vordergrund das `Häuschen mit Herz´. Am weißen Schild an der Wand links neben der Dielentür ist zu erkennen, dass zu dieser Zeit der Bauernvogt (Gemeindevorsteher, Johann Ludwig Wendell) hier wohnte.
Im Landesarchiv von SH in Schleswig hat Herbert Jürß herausgefunden, dass es bereits 1447 in Beringstedt zwei Höfe mit dem Namen Otten gegeben haben muss. In einer Dithmarscher Klageschrift werden die Namen Radeke Otten von Bernstede und Syverde Otten to Bernstede genannt. Einer davon ist der Hof in der Friedenstr. 3 (Ott, Rosenkranz, Trede). Der zweite kann dem jetzigen Hof Wendell zugeordnet werden denn in einem Bericht des Kirchspielvogts Timm in Schenefeld steht geschrieben für das Jahr
1679
… aus Beringstette: Claus Otten guth, nunmehr Claus Ploog, ist im Erdbuch mit einer ganzen Hufe in ziemblichen Stande, das Wohnhaus aber ganz baufällig und verdorben und muss notwendig repariert werden. Wenn dies ein Jahr in den Herrengefällen (Steuern) nachgesehen werden kann, muss er zahlen für 1 Pflug.
Bedingt durch die Kriegszeiten im 17. Jahrhundert (vom 30-jähriger Krieg bis hin zur Kosakenzeit) sind in der Geschichte der einzelnen Höfe von Beringstedt große Lücken entstanden und somit auch keine genauen Aufzeichnungen dokumentiert worden oder sie sind verlorengegangen. Die Zeit der Reiterhufen fällt auch in diese Zeit und trug dazu bei, dass viele Höfe wüst lagen. Da die Familie Hadenfeldt (Dingvogtstelle)in Beringstedt großen Einfluß hatte, kam es wohl dazu, dass auf diesen wüsten Höfen Familienangehörigen eingesetzt wurden damit die Höfe nicht weiter verkommen.
Anmerkung v. Rita Bokelmann: Interessant ist in diesem Zusammenhang (sieh z.B. Hof Ruge), dass im Nachhinein dann wieder andere Familiennamen zu diesen einzelnen Höfen genannt werden und keine weiteren Nachkommen der Familie Hadenfeldt auftauchen. Wahrscheinlich ist, dass diese Hadenfeldt´s als 2. Ehemänner auf diesem Hof tätig waren bis die Kinder (aus 1. Eher der Frau) erwachsen waren und den Hof weiterführen konnten. Dies ist jedoch nur mutmaßlich zu sehen, es kann auch anders gewesen sein!
In den Beringstedter-Archiv-Unterlagen werden folgende Namen für diesen Hof genannt.
1740 Tewes Hadenfeldt lt. Familienchronik Hadenfeldt (Seite 4), bezahlt er für seinen 7/8 Pflug an Contribution: 32 Thaler u. 3 Schilling
Es wird jedoch nicht weiter beschrieben aus welcher Linie Hadenfeldt er stammt.
1800 Hans Plog In der Zeit um 1800 werden mehrere Namen genannt:
Hans Plog, Peter Plog, Hans Detlef Plog, Henning Plog und seine Ehefrau Wiebke (eine geborene Plog), Margaretha Plog (Schwester und Schwägerin) sowie Bruder Thier Plog.
Danach gibt es zu der Zeit 2 Linien Plogs, woraus sich der Schluß ziehen läßt, dass diese Familie bereits eine Weile in Beringstedt ansässig war (Anmerkung von Otto Bolln, der die Geschichte zum Hof aufgeschrieben hat).
Fest steht: Hans Plog war Besitzer eines Hofes mit einer Pflugzahl von reichlich 37.
Er verkaufte 1817 einen Teil seines Besitzes an:
Hans Detlef Plog eine geringe Menge Pflugzahl knapp 2 und
Henning u. Wiebke Haus und Verlehnt Pflugzahl ca. 15
1822 kauft die Schwester Margaretha den Besitz ihres Bruders, der vermutlich in finanzielle Not geraten war. Dieser hatte sich per Vertrag ausbedungen: von Mai 1823 bis Mai 1825 (also für 2 Jahre) das unentgeltliche Wohnen in der kleinen Stube mit einem dazugehörigen Kohlhofstand.
Margaretha war verheiratet mit Johann Clausen. Die Tochter wurde 1819 in Süderbusenwurth geboren. Sie haben also zunächst dort gewohnt.
1822 Johann Clausen wird Besitzer des großen Hofes mit ca. 53 Hektar Land
(Bild suchen !!!)
Schwiegervater des 1. Wendell in B.
Das Innere eines holsteinischen Bauernhauses. Decke und Wände sind vom Rauch (damals Knast genannt) rußgeschwärzt. Im` Spät´ hängen Speckseiten und Würste. Bis 1920 fand bei der Familie Wendell hier das alltägliche Leben statt.
Da die Söhne sich nicht standesgemäß verheiratet hatten, bekam
1842 die Tochter von Johann Clausen: Anna Margaretha, *1819 + 1860, den Hof. Sie heiratete 1842 den aus Schachtholm stammenden Hans-Christian Wendell *1814 + 1902. Er wird Hofbesitzer
Anna Margaretha starb im Alter von 40 Jahren. Sie hatte zu dem Zeitpunkt 6 unmündige Kinder. Einige Töchter starben sehr jung an Tuberkulose. Diese Krankheit raffte damals viele Kinder in Beringstedt dahin.
H.-Chr. Wendell heiratete ein 2. Mal.
So wurde in alter Zeit bei der Familie Wendell Brot gebacken: Ein Bericht hierzu folgt noch. Er befindet sich in dem Buch über die Familiengeschichte, aufgeschrieben von Christiane Wendell nach dem Tod ihres Mannes Hans. Hierzu später mehr in einem eigenen Bericht zu diesem Thema.
Johann-Ludwig *1844 +1908, war Hoferbe.
Als Kind ging er in die Schule im Dorf (damals noch: Alte Dorfstraße 5). Später leistete er Militärdienst und zog als Soldat in den deutsch-französischen Krieg (1870-71). Bei der winterlichen Belagerung von Paris zog er sich ein Brustleiden zu, dass ihn später zum Invaliden machte. Er kehrte als Feldwebel zurück und brachte als Sold eine Goldmünze mit. Diese gab er seiner Oma, Annegret Thomsen, als Geschenk. Sie sollte diese in Ehren halten.
Sein Bruder Martin blieb auf dem Hof und unterstützte seinen kriegsgeschädigten Bruder. Er besaß später eine Ziegelei in Seefeld. 1922 starb Onkel Martin, wie ihn alle nannten, in seiner kleinen Stube, die er im Alter auf dem Hof bewohnte.
Bruder Christian, wohnte in Nortorf und war Postangestellter. Seine Frau hieß Christine und sie hatten 2 Söhne: Hans und Willi. Die Familie hat keine Nachkommen.
1886 heiratet Johann-Ludwig seine Magdalene *1847 +1920, geb. Glissmann aus Dörpstedt, bei Hohenwestedt. Eine wohlhabende Bauerntochter. Sie wuchs mit 4 Geschwistern auf und war bei ihrer Hochzeit bereits 39 Jahre alt. Er 42 Jahre. Man sagte, dass der Vermittler sich vor der Heirat ein Paar Stiefel verdient hatte (soll heißen, dass er sehr oft hin und her gelaufen ist um das Paar zusammen zu bringen).
Bild unten: Magdalene (Lena), der Sohn Hans (*1887) und ihr Ehemann Johann Ludwig Wendell
Lena Wendell war eine fleißige und tatkräftige Frau.
Otto Bolln (*1900) hat sie persönlich noch gekannt und beschreibt sie wie folgt:
In der Küche, den Ställen und im Hausgarten herrschte uneingeschränkt von früh bis spät energisch und autoritär Lena Wendell, geb. Glissmann. Sie wurde hierbei unterstützt von mehreren Dienstmädchen, soweit diese nicht beim Torfmachen, bei der Heuernte auf den Moorwiesen oder bei der Getreide-, Kartoffel- und Rübenernte, also im Außendienst, gefordert wurden. Längere Zeit diente hier auch meine Cousine Greta Harrfeld, die als Halbweise in unser Elternhaus aufgenommen worden war. Widerspruch duldete Lena nicht, schon gar nicht von uns Schulkindern. Wenn sie uns bei der unerlaubten Ernte der wohlschmeckenden Zuckerbirnen hinter dem alten Haus erwischte, dann gab es auch schon mal Ohrfeigen. Diese haben aber keineswegs bleibende Schäden bei uns hinterlassen.
Johann-Ludwig (Bild oben sitzend) war von 1890 - 99 Gemeindevorsteher in Beringstedt, früher auch Bauernvogt genannt (Buurvagt, wie man auf `Platt´ sagte, siehe hierzu auch das erste Bild zu diesem Bericht).
Otto Bolln schreibt weiterhin:
Johann Wendell war, nach meiner eigenen Kenntnis (ergänzt durch hörensagen) ein kluger, belesener Mann. Er konnte sich auch schriftlich kurz und klar ausdrücken. Es ist daher nicht verwunderlich, daß er in Beringstedt Gemeindevorsteher (Buurvagt) wurde. Offenbar war er auch ein mutiger Mann mit ausgeprägtem Sinn für Recht und Ordnung, z.B.: Als er sich bei der Vorbereitung für den Schulneubau als Gemeindevertreter übergangen fühlte, griff der den Schulinspektor und den Landrat in Rendsburg, ja sogar die Regierung in Schleswig schriftlich heftig an, und zwar zu Recht, so daß sich die angegriffenen höheren Instanzen nur mühsam hinter längst überholten Paragraphen aus dem Jahr 1864 zurückziehen konnten.
Außerdem erzählt er: Zu meiner Zeit war auf dem Hof ein „Junger Mann“, dieser hieß Claus Tiedemann. Er kam aus Weddingstedt oder Weddinghusen in Dithmarschen. Ihm folgte dann später Martin Schipmann aus Moorhusen. Diese sogenannten „Jungen Männer“ waren eine Art Volontär. Sie standen über dem Großknecht und hatten Familienanschluß. Dieser Martin Schipmann heiratete ein in die Familie Biß (siehe Hofgeschichte Schipmann, Am Wischhof 9)
Der Sohn Hans Wendell leistete gerade seine dreijährige Dienstzeit beim Militär, bei der Kavallerie (Train-Bataillon) in Rendsburg, als sein Vater 1908 starb. Er war 21 Jahre alt, gerade volljährig und Hoferbe. Durch diesen Umstand konnte er seine Dienstzeit verkürzen.
Hans Wendell *01.07.1887 heiratet am 26.05.1914 in der Wackener Kirche
Anna *30.06.1893 +1981 geb. Hadenfeldt, aus Holstenniendorf (Familienchronik Hadenfeldt, Seite 117)
Sie bekamen 5 Söhne: Hans *1915
Willi *1917 er fiel 1941 im Krieg in Kalinin, bei Moskau.
Otto *1922
Klaus-Hermann *1923 er starb nur wenige Monate alt
Paul *1927
1920 wurde das alte Bauernhaus abgerissen und man ließ ein neues modernes Bauernhaus errichten. Dazu zog man vorübergehend ins Altenteil (Reetdachkate Am Ehrenmal). Nachdem der Neubau fertig war mußte sich Anna etwas umstellen, was ihre häuslichen Aufgaben anging, denn nun hatte sie einen geschlossenen Herd. Dies empfand sie als äußerst angenehm, weil die Augen nicht mehr tränten, wie zuvor beim offenen Feuer, und die Kleidung roch auch nicht mehr so stark nach Rauch wie zuvor. Die großen und hellen Räume empfand sie als wahren Luxus. Jedoch hatte die Familie auch einen Tiefpunkt nach der Inflation hinzunehmen. Die Maul- und Klauenseuche sowie die Schweinepest trugen hierzu bei. Es fanden sich aber immer genügend Arbeitskräfte, da die Arbeitslosigkeit in den 1920er Jahren sehr hoch war.
In der Mitte: Hans Wendell, Adele Biß (*1901, später Schipmann), Anna Wendell
Ein Bild aus den 1920er Jahren. Der Hofbesitzer mit seiner Frau, den Mägden (mit weißer, gestärkter Schürze, teilweise barfuss, so wie es damals üblich war) und weiteren Mitarbeitern auf dem Hof.
Die Kinder:
Das Foto entstand ca. 1930 Paul Wendell (vorne) als Schulkind
Sommerliche Abkühlung beim Baden im Ostermühler Teich : ca. 1933/34
Karl-Heinz Keller (Nachbar und Freund) Willi Wendell (er fiel im 2. Weltkrieg) und ein weiterer Freund (ohne Namensangabe)
Nach dem Krieg 1945 kamen Engländer als Besatzung auf den Hof. Oma und Opa bewohnten nur die Küche, Speisekammer und eine kleine Stube. Vorne in den beiden Wohnräumen hatte sich die Besatzungseinheit niedergelassen. In den übrigen Stuben wohnten die Flüchtlinge. Auf dem Hochboden und auf dem Kornboden waren Soldaten untergebracht. Man war schon froh, wenn man überhaupt im Haus bleiben konnte. In der Waschküche kochten die Besatzungstruppen. Oft bekam Oma die guten Reste und war dankbar dafür, denn alles war knapp.
Als 1951 Hans und Christiane nach Beringstedt zogen, wohnten Oma und Opa zunächst noch 2 Jahre mit auf dem Hof. 1953 zogen sie dann nach Dörpstedt um den Onkel zu versorgen. Sie fühlten sich dort sehr wohl und hatten nette Nachbarn. Ende der 1960er holte der Sohn sie wieder zurück nach Beringstedt. Hierfür wurde die 1949 zuvor schon gekaufte Schneiderkate (Seegen 1) hergerichtet. Die Schneiderkate wurde so benannt, weil die bis dahin dort wohnende Familie Schneider hieß, er war jedoch Schuster. Sie wurde zuvor zur Hälfte als Ziegenstall und zur anderen Hälfte als Werkstatt benutzt. Es wurde eine Heizung eingebaut, sowie Dusche und WC, damit Oma und Opa sich dort wohl fühlen konnten.
Im Jahr 1953 verfaßte „Opa“ Wendell folgendes Gedicht:
Hörst du die Kirchenglocken klingen,
Und die Gemeinde Trauerlieder singen,
So fragen ganz leise die Pappeln am Bach
Immer und immer wieder danach:
Ist es der Kurt, den sie dort tragen fort?
Oder ist es der Hans, der uns gepflanzt?
Schaue ins Tal und horche einmal,
Dort unten plätschert und rieselt der Bach
Immer neuem Leben nach.
Der Mensch soll froh sein im Leben
Und immer bereit; nur etliche Jahre sind ihm gegeben,
Dann ist es soweit.
Dann hören auch diese Pappeln am Bach
Deiner Sterbestunde Glockenschlag.
Diese Worte hat er gedichtet, als er im Frühjahr 1953 gemeinsam mit Kurt Köhler (Schulberg) auf dem Fohr Pappeln pflanzte. Er dichtete gerne und hat zu vielen Anlässen, wie besondere Geburtstage, Jubiläen und Weihnachten, immer wieder neue Reime gemacht und vorgetragen. Auch zur Jubiläumsfeier (50 Jahre) der Wassergenossenschaft hat er ein Gedicht auf Platt geschrieben. (Siehe: Wassergenossenschaft)
Diamantene Hochzeit im Jahr 1974
Bei bester Gesundheit feierten Anna und Hans Wendell ihre Diamantene Hochzeit auf dem Hof in Beringstedt. Viele kamen zum Gratulieren und Pastor Krohn aus Hohenwestedt, ein alter Freund vom Waldbauverein, vermählte das Paar noch einmal in einer feierlichen Zeremonie. 40 Personen gehörten zur Familie.
Für die Bewirtung sorgten: Frau Spiekermann, Frau Wisching, Frau Kaufmann und Frau Knosowski.
Lenschow´s Hausmusiker untermalten dies mit leiser Musik und auf dem Flur wurde sogar getanzt.
Die nächste Generation:
Hans Wendell *1915 + 1977 heiratet 1942
Christiane * geborene Sye, aus Groß Vollstedt
Sie blieben erst einmal bei den Schwiegereltern. Da klar war, dass Hans einmal den Hof in Beringstedt übernehmen sollte, der Vater in Beringstedt aber noch nicht das Rentenalter erreicht hatte, pachtete man zunächst den Hof Lehntal in Ostenfeld für 6 Jahre vom Onkel Hans, 110 Hektar. Hier wurden auch ihre 4 Kinder geboren:
Hans-Christian *1944
Otto Heinrich *1946
Klaus Wilhelm *1947
Annegret Auguste *1949
1951 übernehmen Hans und Christiane Wendell den Hof in Beringstedt.
Anmerkung: Im Jahr 1960 wurde im gegenüberliegenden alten Feuerwehrhaus (Eichenweg/Ecke Friedenstr.) ein genossenschaftlich geführtes Gefrierhaus eingerichtet. Dies brachte eine erhebliche Erleichterung für die Hausfrauen, da das Einkochen teilweise wegfiel, wenn geschlachtet wurde. Diese wurde im Jahr 1990 wieder aufgelöst.
Hans Wendell hatte viele Ämter inne:
- Vorsitzender der Meiereigenossenschaft Beringstedt
- Mitglied des Beringstedter Gemeinderats und im Finanzausschuß
- Vorstandsmitglied der Beringstedter Maschinengenossenschaft
- Ortsbauernführer
- Bezirksbauernführer
- Vorstandsmitglied im Versuchsring
- Mitglied im Aufsichtsrat der BEZ, Butter- und Eier-Zentrale Nordmark
- Lehrlingsbeauftragter an der Landwirtschaftsschule
- Vorsitzender der Urlaubs- und Vertretungsgemeinschaft der Meieristen in SH
- Vorstandmitglied im Verband Rotbunter Schleswig-Holsteiner
- Mitglied im Hauptausschuß des Schleswig-Holsteinischen Bauernverbandes
Im Jahr 1967 feiern sie ihre Silbernen Hochzeit.
1969 wird Hans Wendell zum Bürgermeister von Beringstedt gewählt. Bis zu seinem Tod 1977 hatte er dieses Amt inne.
Ein kleiner Bericht aus dem Buch, das Christiane Wendell nach dem Tod ihres Mannes verfaßt hat, um so ihre Erinnerungen für die Nachkommen festzuhalten:
Im Januar 1970 gab es viel Schnee! Der Milchwagen kam nicht durch und die Bauern blieben auf ihrer Milch sitzen. Es blieb nur das Verfüttern an das Vieh. Hans und ich (Christiane) waren zu Besuch in Gangerschild (zum Geburtstag). Als es nach Hause gehen sollte, gab es schon ausgedehnte Schneewehen. Auf halbem Weg nach Scheggenrott, mußten sie das Auto stehen lassen und zu Fuß weiterstapfen. Drei Tage blieben sie dort. Das Auto war total eingeschneit und so wurde die Heimreise dann per Bahn angetreten.
Hans Christian wird nächster Hofbesitzer
Er besucht die Landwirtschaftsschule und bereitet sich so auf die spätere Hofübernahme vor.
Im Meldorfer Dom heiratet er 1972 seine Karin *1949
Für die Eltern wird ein neues Altenteilerhaus (Eichenweg 1) gebaut.
1976 wird eine Ponykutsche gekauft und
1977 auf Initiative von Karin Wendell hin, wird das Projekt eines Ponyhofes umgesetzt. Bereits im Juli reisen dann schon die ersten 17 Ferienkinder an, um hier einen Teil ihrer Ferien zu verbringen. Anfangs teils noch mit den Eltern, was dann jedoch geändert wurde.
Im September folgt die offizielle Übergabe des Hofes an Hans-Christian und Karin Wendell.
Sie bauen den Ponyhof immer weiter auf und aus und haben viel Erfolg damit. Der Ponyhof ist weithin bekannt und sehr beliebt bei den Kindern, die hier ihre Ferien verbringen. Auch viele Schulklassen verbringen hier ihre Klassenfahrten.
1979 das Pahl´schen Hauses (Seegen 3) wird verkauft an zwei Berliner Familien, Langner und Baumgart.
Neubau des Kuhstalls auf dem Holstenberg: mit Schwemmentmistung und befahrbarer Futterdiele und modernem Fischgräten-Melkstand für die 96 Milchkühe, die nun von einer Person alleine gemolken werden können Das Fortschrittlichste was es zu dieser Zeit gibt. Ein Zeitungsartikel berichtet darüber.
1982 Kauf des Waldgrundstücks Ellerrehm von Harder Hadenfeldt (Hof Friedenstr. 19, jetzt Schmielau).
1987 Kauf einer Koppel von Claus-Heinrich Seemann, gleich neben dem Kuhstall auf dem Holsten, und einer Weidefläche im Moor.
1989 Kauf des 75 Hektar-Hof von Meta Kröger, geb. Wieben. (Sie war Miterbin dieses großen Hofes, In der Marsch 7,Helene Sierk, ab 1961 bis 89 gepachtet von Erhard Marxen).
1990 wird die Schweinehaltung aufgegeben.
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