Friedenstraße 16
Das Bild, rechts, wurde von Anne Solterbeck zur Verfügung gestellt. Es zeigt den alten Hof Boie, einst J. Hadenfeldt. Die Kastanie (rechts im Bild) an der Hofeinfahrt vom damaligen Hof Hadenfeldt (heute Vassarie) wurde 2016 gefällt. Ebenfalls noch zu erkennen ist der hölzerne Pfahl mit den Wegweisern Richtung Gokels, Barlohe und Schenefeld, an der Kreuzung Friedenstr.-Seegensgang. Bild links ist aus der ersten Schulchronik (1884-1928).
1696 Peter Karstens
In einer Liste von 1696 über die vorhandenen landwirtschaftlichen Betriebe in Beringstedt wird er als Hofbesitzer genannt.
1773 T. Carstens wird als Hofbesitzer genannt.
1806 verheiratet sich Elsche Karstens mit Hans Hadenfeldt.
Er übernimmt ihren Besitz (den Hof) für 4.000 Mark.
Wahrscheinlich wird in dieser Zeit das Altenteilerhaus gebaut (siehe Friedenstraße 14).
Hans Hadenfeldt ist der 3. Sohn des Claus Hadenfeldt *1744 und dessen 2. Ehefrau Antje, geb. Rohwer aus Breiholz.
Hans Hadenfeldt *1785 + 1875 heitatet 1806 Elsche Karstens
1 Sohn: Claus *19.07.1810 + 10.02.1864
4 Töchter Chatarina *07.04.1813 …
Antje *21.03.1818 + 04.06.1887, -sie heiratete 1837 ihren Cousin Hans Hadenfeld -siehe Stammstelle-
Wiebke *22.07.1821 + 16.12.1893 sie heiratet Hans Boie
Margaretha *27.06.1827 + 28.01.1911
1844 Claus Hadenfeldt heiratet Margareta Kaltenbach
Die Ehe blieb ohne Kinder.
1864 Seine Schwester Wiebke erhielt den Hofbesitz ihres Bruders. Sie heiratet:
1869 Hans Boie, aus Innien, ist verh. mit Wiebke, geb. Hadenfeldt
Hans Boie ist in den Jahren 1869 – 1876 Gemeindevorsteher in Beringstedt.
An Viehbestand sind zu dieser Zeit verzeichnet: 2 Pferde, 7 Kühe, 1 Jungtier, 4 Schafe u. 4 Schweine
In einer Liste über den Viehbestand in Beringstedt aus dem Jahr 1869 findet sich der Name Hans Boie (auf der Liste Böye geschrieben). Dieser wird diesem Hof zugeordnet. Eine handschriftliche Notiz am Rande (von Herbert Jürß geschrieben) weist darauf hin. Sie besagt, dass der Hof an Jürgen Hadenfeldt verkauft wurde. Außerdem gibt es in der Familienchronik Hadenfeldt folgenden Hinweis:
Jürgen Hadenfeld erbt im Jahr 1887 diesen Hof von seiner Tante Wiebke Boie, geb. Hadenfeldt (-siehe Stammstelle-)
Der Vater von Jürgen Hadenfeldt war lt. Familienchronik:
Hans Hadenfeldt *1811 verh. mit Antje *1818, geb. Hadenfeldt (sie war seine Cousine)
8 Kinder: Abel *1838 ledig, sie pflegte ihre Eltern mit ganzer Hingabe
Elsche *1842 ohne Nachkommen
Claus *1845 gestorben mit 3 Jahren an Gehirnentzündung
Trina *1847 gest. 1854 an Scharlach
Wiebke *1850 gest. 1851 an Scharlach
Anna *1853 gest. 1854 an Scharlach
Hans *1855 er übernimmt später die Stammstelle Hadenfeldt
Jürgen *1858
Sein Sohn Jürgen wurde also 1887 Besitzer dieser Hofstelle.
1887 Jürgen Hadenfeldt *1858 verh. mit Gretchen Schmidt, Ohrsee
8 Kinder: Anna *29.04 1888 + 09.07.1888 2 Monate 9 Tage
Claus *20.08.1887 Kriegsinvalide
Alwine *07.03.1891 gest. 14.7.1972 in RD, verheiratet mit Adolf Rehder *7.12.1881, Seefeld, Kinder: Greta *10.08.1912 und Else *04.02.1914
Catharina *07.05.1893 … siehe unten
Marie *04.02.1895 verh. mit Wilhelm Rahlfs, *1890, Christinental, Tochter: Magdalena Catharina *23.12.1915. Sie wohnten im Haus Seegensgang 15 (heute Loop)
Hans *28.04.1896 + 1916 er fiel im 1. Weltkrieg an der Somme
Anna *24.11.1899
Greta (e) *21.04.1902 sie wohnte später im Altenteilerhaus, Friedenstr. 14
In den Aufzeichnungen von Otto Bolln wird er wie folgt beschrieben: Jürgen Hadenfeldt (Jörn Affteker genannt) war ein Experimentator, Sterndeuter, Apotheker, Fischzüchter, Wünschelrutengänger, Ziegelstreicher und Schatzsucher (in Hünengräbern), -heute würde man sagen ein vielbegabter und vielseitiger Mensch-. Er betrieb auf dem Flur „Breedenhorsten“ an der Fohrs Au, rechts vom Weg nach Ostermühlen eine Ziegelei, die bereits im Jahr 1820 erwähnt wird. Die hier produzierten Ziegelsteine und Drainageröhren waren aber wegen der minderen Güte des Tones schwer abzusetzen. Mit den selbst produzierten Ziegeln baute er
- zwei Wohnhäuser auf dem Ziegeleigelände,
- das Haus Ralfs (heute Loop) auf der Flur „Möllersfladen“ am Segensbarg -damals Möllersfladen genannt, weil ein früherer Landbesitzer Möller geheißen hat.
- sowie eine Fischzüchterei (ca. 1906) im Wulfskrooch (heute Reiherstieg). Dieses ist später das Jagdhaus und dann im Besitz eines Hamburgers.
Er war der Opa (?) von Jürgen Hadenfeldt (Poststelle in der Steinbergstraße 3). Seine Frau hieß Grete.
Bei all diesen Vorhaben geriet er wohl in tiefe Schulden. Seine Erben verkauften ca. 1940 den Hof an Burblies.
Nächste Besitzerin wurde seine Tochter
Catharina Hadenfeldt *1893, verheiratet mit Johann (Hannes) Hadenfeldt, aus Mörel
(Im Jahr ´58 o ´59 fand man sie erhängt in der Nähe von Oldenborstel)
In der Dorf- und Schulchronik (angelegt im Jahr 1929 vom Dorflehrer Max Göttsche) befindet sich folgender Eintrag für den 23.6.1930: Johannes Hadenfeldt verkauft seine Stelle ohne das tote und lebende Inventar an Herrn Burblies aus Pöschendorf für 30 000 RM.
Das Haus wurde -wie damals üblich- in Nord-Süd-Ausrichtung gebaut. Der Hauseingang lag auf der Südseite zum heutigen Seegensgang.
Nächster Besitzer wurde
1930 Fritz Burblies *1902 +1963 und seine Frau Käthe *1904 +1989, geb. Kühl.
1942 brannte der Hof ab. Beim Neubau veränderte sich der Grundriss. Der Hauseingang liegt jetzt auf der Ostseite -Friedenstraße- (siehe Luftbild unten, aus den 1950er)
Sie blieben kinderlos und verkauften 1960 den Hof an Gerhard Marquardt.
Für sich selbst bauten sie ein neues Einfamilienhaus am Ende des Seegensgang (Richtung Seefeld, später Quast -Heißmangel-. Frau Quast war die Nichte von Fritz u. Käthe Burblies).
Diese Luftbildaufnahme stammt aus den 1950er Jahren. Es ist ein Ausschnitt von einem größeren Bild, das den Hof Kühl zeigt und von Rolf Kühl zur Verfügung gestellt wurde. Bemerkenswert der akurate angelegte Gemüsegarten.
1960 Gerhard Marquardt *1907 +1962 und Frau Margarethe *1913 +2004, geb. Saß.
Margarethe war in 1. Ehe verheiratet mit Helmut Clausen. Er fiel im 2. Weltkrieg. Aus dieser Ehe stammt die Tochter Marianne. Margarethe heiratete 1950 in 2. Ehe Gerhard Marquardt. Nur 2 Jahre nachdem sie diesen Hof gekauft hatten verstarb auch er und so übergab sie den Hof an ihre Tochter und den Schwiegersohn.
1962 Hans Günther Solterbeck *1934 +1997 und Marianne *1939, geb. Clausen
H. G. Solterbeck war viele Jahre in der Gemeindevertretung tätig und dort stellvertretender Bürgermeister. Außerdem sorgte er sich 20 Jahre lang als stellv. Wehrführer um den Feuerschutz in der Gemeinde. Im April 1991 wurde der Hof an den Sohn Claus Solterbeck übergeben. Vater und Sohn vergrößerten den Betrieb noch im selben Jahr Sie bauten den Aussiedler-Kuhstall an der Straße Richtung Puls.
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