Die Stellmacherei und Stielfabrik Jochim Butenschön

später

das Lohnunternehmen von Ernst Butenschön

 

Der Name Butenschön ist sehr alt und wird schon im Jahr 1255 in Hamburg erwähnt. Auf dem Mittelrücken von Schleswig-Holstein kommt er häufig vor und auffällig oft im südlichen Raum von Neumünster.

(So steht es in den Aufzeichnungen, die sich im Beringstedter-Archiv befinden. Verfasser war vermutlich Otto Bolln. Er wurde 1900 in Beringstedt geboren, siehe hierzu die Eltern-Hausgeschichte: Mückenhörn 9 -heute nicht mehr vorhanden-. Auch in seiner Familiengeschichte taucht der Name Butenschön auf, jedoch schon vor längerer Zeit).

 

Jochim Butenschön        *1867   verheiratet mit  Marie *1868, geb. Schaffer

Er kaufte das neu gebaute, jedoch noch nicht ganz fertiggestellte Haus in der alten Dorfstraße 6 (Baujahr 1892)

Herr Butenschön war Stellmacher und Wagenbauer. Er war als Holzhandwerker sehr gefragt und beschäftigte Gesellen und Lehrlinge und erweiterte seinen Betrieb, modernisierte ihn beträchtlich durch die Anschaffung von Maschinen, die zunächst mit Dampf, später mit Strom betrieben wurden. Der Wagenbau trat in den Hintergrund, weil die maschinelle Anfertigung von Stielen für Schaufel, Spaten, Sensen und Harken Vorrang hatte. In den Jahren 1912-13 war hier auch sein späterer Schwager Heinrich Schnoor beschäftigt. Jochim Butenschön war expansionsfreudig eingestellt und nutzte die Chance auswärtige Dreschmaschinen, die mit Dampf betrieben wurden, auszuschalten indem er sich selbst eine derartige anschaffte von der Firma LANZ nebst Buschhacker und Kreissäge. Er zog damit von Hof zu Hof und das Geschäft war sehr einträglich. Auch für seinen Sohn Ernst (*1902).

 

Dieses Bild wurde in das Beringstedter Heimatbuch geklebt:

Butenschöns Stellmacherei

Siehe hierzu auch die Hausgeschichte: Alte Dorfstraße 6

Diese alten Rechnungen wurden von Ingrid Martens zur Verfügung gestellt:

Sie stammen aus den Jahren:     August 1921

 Rg Butenschön von 1921 für website

November 1921

 Rg Butenschön von 1921 Nov für website

 Dezember 1927

 Rg Butenschön von 1927 für website

Juni 1928

Rg Butenschön von 1928 für website

Die folgenden Bilder aus dem Familien-Album ihrer Eltern, Groß- und Urgroßeltern, wurden von Silke Wetzel, geb. Butenschön, für die Beringstedter-Chronik zur Verfügung gestellt:

Bilder von Silke Wetzel 3

In der Dorf- u. Schulchronik findet man hierzu folgende Einträge:

1929               Im Juli erhielt Jochim Butenschön (Senior) eine neue Dreschmaschine mit einer Presse. Im September wird der Kuhstall umgebaut.

Okt. 1930      Ernst Butenschön hat seinen Selbstfahrer durch einen Trecker ersetzt.

28.1.1931      Jochim Butenschön (Senior) verunglückte bei der Hobelmaschine und hobelte sich vom Mittelfinger der rechten Hand fast das erste Glied ab.

April 1931      Herr Jochim Butenschön hat sich eine große Wiesenwalze zugelegt.   - (Sie steht heute -2024- auf dem Gelände in Ostermühlen. Man kann sie von der Straße aus sehen.) -

Maschinen Lohnunternehmen 2

Maschinen Lohnunternehmen 3

Bild oben: Eine Kartoffel-Dämpf-Maschine                unten: ein Buschhacker (?)

Bilder von Silke Wetzel 2

Auch beim Sohn Ernst Butenschön wurde bereits früh das Interesse für Landmaschinen und ihre Funktionen geweckt. Besonders die Arbeitsmaschinen für die Landwirtschaft gehörten dazu und so wurde aus der Stellmacherei des Vaters allmählich die Lohndrescherei, die sein Sohn Ernst dann weiterführte.

Rechnung Ernst Butenschön von 1948 für website

 

Ernst Butenschön (*1902) und sein Sohn Jochim Butenschön (*1929)

Maschinen Lohnunternehmen 1

 

1955     Einsatz des ersten LANZ-Mähdreschers auf einem Feld von Claus Hadenfeldt in Beringstedt

Dreschmaschine 1955 Erster Einsatz 2

Die obige Seite mit den Bildern befindet sich in der Dorf- und Schulchronik (Seite 322). Der handschriftliche Text besagt (jedenfalls könnte man ihn so verstehen), daß es sich hier um den Mähdrescher von Claus Hadenfeldt handelt. Richtig ist jedoch, daß es der Mähdrescher von Ernst Butenschön war, der hier zum erstenmal zum Einsatz kam.

Bilder von Silke Wetzel 1

 Bild oben:      Ernst Butenschön und Waldemar Dey aus Beringstedt.

Waldemar Dey war bei meinem Opa Ernst angestellt. Waldemar war fast immer bei jedem Ernteeinsatz dabei, auch beim Busch holen. (Erinnerungen im Jahr 2024 von Silke Wetzel, geb. Butenschön)

 Bilder von Silke Wetzel F 1

Maschinen Lohnunternehmen 5

Zwischenzeitlich wächst auch der Enkel heran. Seinen Vornamen `erbt´ er von seinem Großvater Jochim.

 

Jochim Butenschön wird 1929 geboren, in dem Jahr, wo sein Großvater den ersten LANZ-Bulldog Traktor kaufte.

Er heirate Hannelore Ingrid, geb. Meder. Sie haben zwei Töchter: Heike Margarethe und Silke  (auf dem LANZ sitzend). 

Bilder von Silke Wetzel B 1a

 

Jochim Butenschön lernte bei der Firma LANZ den Beruf zum Landmaschinenmechaniker und konnte somit die Reparaturen an allen Maschinen vornehmen, was sehr zum Vorteil war.

Er wurde Kundendienst-Monteur bei der Firma LANZ und war hier zuständig für ganz Schleswig-Holstein.

Bilder von Silke Wetzel G 1

Firmenmitarbeiter bei LANZ in Kiel

Bilder von Silke Wetzel G 2

 

1970     Hans Detlef Voß machte eine Lehre zum LandmaschinenSchlosser in der Werkstatt von Jochim Butenschön. Offiziell lief der Lehrvertrag über die Firma OTTO LUCHT in Heide, weil Herr Butenschön keinen Meisterbrief besaß. Otto Lucht hatte die ehemalige Beringstedter Meierei gekauft und richtete dort eine Werkstatt ein.         (Info von H. D. Voß, heute wohnhaft Saar 45)

 

1990   kehrt der alte Lanz-Trecker zurück nach Beringstedt. Hierüber berichten zwei verschiedene Zeitungsartikel:

alter Lanz kehrt heim für website

Lanz Bulldog Zeitungsartikel von 1990 für website

 

Bild unten:  Oldtimerpflügen auf Gut Christinenthal im Sept. 2002. Das Bild erschien im Bauernblatt (zur Verfügung gestellt von Erh. Marxen).

J Butenschön und sein LANZ für website 

Zum richtigen einstellen der Pflugschare bat Jochim Butenschön Herrn Erh. Marxen um Hilfe (ebenfalls auf dem Bild zu sehen, in heller Jacke). Die genaue Einstellung der Pflugschare bei Beginn der ersten Reihe war sehr wichtig, damit es am Ende das gewünschte Ergebnis hatte. Auch die letzte Pflugreihe erforderte wieder eine neue Einstellung. Weil Herr Marxen dasselbe Pflugschar auf seinem Hof benutzte, konnte er hier hilfreich zur Seite stehen.

 

 

Weiteres in der Hausgeschichte. Siehe:  Alte Dorfstraße 6

 

 

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