Rottenführer Voss Im Eck

In diesem reetgedecktes Haus wohnte der Rottenführer Voß (auch Spitzbart oder Bahn-Voß genannt, weil es mehrere Familien mit dem Nachnamen Voß gibt.)

Hinrich Voß und Frau Anna, geb. Lange.

Eine Karte aus dem Jahr 1795 zeigt die Häuser, die einst `Im Eck´ standen. Zum Schmiedegang gab es damals einen Weg.

Karte von 1795 Im Eck In der Marsch   Karte von 1795 Im Eck In der Marsch mit Kate Voss Kock für website

                                     

In dem alten reetgedeckten Haus wohnten ab

1930     Friedrich Wilhelm Kock, aus Todenbüttel, *25.9.1905 in Eckernförde, verheiratet am 02.11.1930 mit Lene Kock, geb. Voß, *28.06.1902 in Beringstedt.

             Die einzige Tochter hieß Anne Abeline und wurde am 8.8.1931 geboren.

 

 Eintrag in der Dorf- und Schulchronik:

1931      Bei dem Ehepaar Friedrich Kock ist im August ein Mädchen geboren. Die Schlachterei ist nun von Herrn H. Reimers gepachtet.

Friedrich Kock fällt im 2. Weltkrieg.

Ein Schulaufsatz, geschrieben von Anne Kock am 10.04.1945:                          Volksopfer

Es ist Sonntagmorgen. Mutter sitzt im Sessel und liest in der Zeitung. Nach einer Weile legt sie die Zeitung schweigsam zusammen und geht nachdenklich hinaus. Dann höre ich, wie sie die Schranktür aufschließt. Nach einer geraumen Zeit kommt sie wieder herein. Über dem Arm trägt sie Vaters Braunhemd, Mütze, Koppel und Schulterriemen. Und dann holt sie einen Beutel mit Lumpen herein. Nachdem sie alles abgebürstet hat, sagt sie zu mir: „Anne, das kannst du gleich nach der Schule bringen zum Volksopfer.“ Wie ich bei der Schule ankomme, stehen dort schon mehrere Schlitten, worauf sicher etwas hergefahren ist. Dann betrete ich die Klasse. Hier sind schon viele Leute versammelt. Zwei Männer sitzen und schreiben. Ich gehe zu dem einen der beiden. Die Lumpen werden in Säcke geschüttet und hinten an der Wand aufgestapelt. Auf verschiedenen Tischen liegen Uniformen aus dem 1. Weltkrieg. Auf einem Anderen wieder andere Sachen. Wie ich fertig bin, gehe ich wieder nach Hause. Auf dem Heimweg treffe ich noch viele Leute, die auch der Sammelstelle zustreben.

In den 1950er Jahren war ein Wolfgang Nicola, *13.2.1930 in Bremen, bei Wendell in Stellung. Er verliebte sich in Anne Kock, die seinerzeit beim Hof Schipmann (Wischhof 9) in Stellung war. Am 9.3.1957 war Hochzeit. In den Kirchenbüchern steht da schon „Landw. Beamter“, also war Wolfgang Nicola da schon Verwalter auf den Gütern der hessischen Hausstiftung Panker und Schmoel im Kreis Plön. Sie hatten 2 Töchter. Wenn das Ehepaar Nicola in Beringstedt zu Besuch war, kehrten sie auch immer beim Hof Schipmanns ein.

Im Januar 2020 schreibt Herr Erhard Marxen einiges aus seiner Erinnerung auf und stellte diese für die Beringstedter Chronik zur Verfügung. Auch zuvor genannte Fakten hat er zur Hausgeschichte beigetragen. Ebenso diese Geschichte:

Im Jahr 1970/71 hatte ich mit Frau Kock dieses Erlebnis: Frau Kock kam bei mir an und jammerte „Was soll ich nur machen, die Eichelhäher machen mir das ganze Dach kaputt!“ Tatsächlich kam ein Schwarm von 10 -12 Eichelhäher immer wieder zu ihrem Haus und zerrten Reethalme aus dem Dach. Wir stellten eine Falle auf, eine Apfelkiste auf einem Pfahl montiert und auf dem Boden etliche Eicheln. Das Dach schlug zu, wenn ein Vogel auf der kippeligen Anflugstange aufsetzte. So fingen wir in wenigen Tagen 6 oder 7 Eichelhäher. Daraufhin verzogen sich die Restlichen und die Gefahr war gebannt. Ein ausgestopfter Vogel befindet sich noch in meinem Besitz.

 

1980     verkaufte Lene Kock ihr Haus an

                Claus und Bärbel Claussen aus Hamburg.

Sie waren durch Monika Runge-Henschel darauf aufmerksam geworden. Das Ehepaar Claussen nutzte das Haus als Wochenend- und Ferienhaus. Deshalb legten sie Wert darauf, dass alles so erhalten blieb. Frau Kock stellte ihnen für die Besuche das zweite Ehebett wieder auf, das ja schon etliche Jahre in einer Abseite gelagert war. Frau Kock ist dann zu ihrer Tochter gezogen.

Claussens hatten zwei Söhne: Lars und Claus. Leider verstarb Vater Claus Claussen im Dezember 1999. Seine Frau Bärbel sah sich nun nicht mehr in der Lage, das Haus weiter zu behalten. Sie verkaufte

 

2001     an das Ehepaar Heinlein

Die kannten das Haus durch einen Freund, der s.Zt. immer die Wochenenden auf Ostermühlen verbrachte. Vor ein paar Jahren verkauften sie das Haus weiter an  

Schmidt

 

 

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