Friedenstraße 13

                                            Ein Ausschnitt von Google Maps 2021

Friedenstraße 13 Luftbild Maps 2021

 

Das Haus wurde 1911 gebaut als Altenteilerhaus für

Hinrich Holm             *1854 +1922

Er heiratet 1878 in Todenbüttel Anna Lucht, des Bauern Hans Lucht und der Cecilie Holm in Beringstedt eheliche Tochter. Sie führen den seit Generationen im Familienbesitz befindlichen Hof in der Alten Dorfstraße (später -1969- abgebrannt und nicht wieder aufgebaut), bis sie hier auf´s Altenteil ziehen.

Der Halbhufner Hinrich Holm ist 1887 einer der Mitbegründer der Meiereigenossenschaft Beringstedt und hier im Vorstand tätig.

 

Schwach aber lesbar: die Unterschrift von Hinr. Holm (oberste Linie der Unterzeichnenden Vorstandsmitglieder).

Darunter stehen die Namen: Hans Lucht, Samuel Timm, Johann Wendell, Hans Hadenfeldt

und als Unternehmer: Hinrich Pahl

Ausschnitt original Unterschriften Vorstand

Seine Tochter Helene Holm *1895+1976 heiratet 1920 in Todenbüttel Martin Kröger, *1892 +1970, des Landmann Hans Kröger und der Anna Catharina Bandholz in Seefeld ehelichen Sohn. Sie übernehmen den elterlichen Hof.

In der Dorf- und Schulchronik gibt es für das Jahr 1944 folgenden Eintrag zu lesen:

In Martin Kröger´s Kate wohnt Schuster Thiele.

Die hier erwähnte alte Kate stand einst in der Nähe vom Hof Holm (Alte Dorfstraße, abgebrannt und nicht wieder aufgebaut, siehe nicht mehr vorhandene Häuser) und diente wohl einst der Familie Holm als Altenteilerkate, bis dieses Altenteilerhaus neu gebaut wurde. Diese alte Kate wurde irgendwann wegen Baufälligkeit abgerissen und nur dieser Eintrag in der Schulchronik berichtet davon, dass es sie gegeben hat. 

In der schweren Zeit nach dem 2. Weltkrieg sind hier folgende Personen im Haus untergebracht worden:

In der Stube zur Straße (Nord-Westseite): Familie Nagorr (Frau mit 3 Kindern)

In der hinteren Stube (Südseite): Frau Kühn und 3 Kinder.

Oben (2 Stuben): Schäfer Franz -auf der Westseite- und Kurt Rasch -auf der Ostseite zum Hof-

In der Stube zur Straße (Süd-Westseite): wurde dann ab April 1946 die Familie Zech mit Oma, Mutter (ohne Mann) und 3 Kindern (Peter, Jochen und Johanna -Annemie genannt-), 2 Tanten (Elise Meier u. Tante Emma) untergebracht (insgesamt 7 Pers. in einem Zimmer)

 

Die Familien Nagorr und Kühn wohnte bereits vor 1946 hier im Haus. Als ihre Männer (Ende 1946) ebenfalls nach Beringstedt kamen, zogen die Familien fort aus Beringstedt.

 

1946 Nachdem die Familien Nagorr und Kühn fortgezogen waren, wohnten Martin Kröger und Frau Helene (kurz Lene genannt) gemeinsam mit der Familie Zech in diesem Haus. Frau Zech arbeitete als Melkerin auf dem Hof. Hierzu erzählte Peter Zech später (2020) aus seinen Jugenderinnerungen, dass er mit seine Mutter oft mitgehen mußte zum Melken. Diese Arbeit fand bei jedem Wetter auf der Weide statt. Wenn es dann in den frühen Morgenstunden noch kalt war, stellte er sich mit seinen nackten Füßen, denn Schuhe besaß er nicht, in die frischen Kuhfladen.

1950 ließ Martin Kröger im Neubaugebiet (heute Hermannstraße) ein Haus bauen, wo dann die Familie Zech wohnte. Somit hatten Martin Kröger und Frau Lene (Helene) wieder mehr Platz für sich im eigenen Haus.

Am längsten wohnte Kurt Rasch ebenfall noch weiter mit in diesem Haus, bis ca. 1956/57. Zu ihm gibt es folgende Geschichte zu erzählen:

Da er Alkoholiker war, ging er fast täglich zum Kaufhaus Ruge und kaufte sich den günstigsten Schnaps, den es dort gab. In der Küche verdünnte er diesen dann mit Wasser, so dass es ihm für den ganzen Tag reichte. Da Lene Kröger eine herzensgute Frau war, stellte sie ihm sehr oft ihr Reste-Essen auf die Treppe und klopfte bei ihm an, damit er es zu sich reinholte. Eines Tages war sein Hunger wohl so groß, dass er sich eine Stak-Forke nahm und damit ein Fenster im benachbarten Meiereigebäude einschlug. Mit der Forke holte er sich dann einen ganzen Laib Käse aus dem Raum.   (Erzählt aus den Kindheits-Erinnerungen von H.P. Breiholz im Jahr 2021.)

Martin Kröger (+1970) und seine Frau Helene Kröger (+1976) bewohnten dann dieses Haus bis zu ihrem Tod. Dann folgte der Besitzerwechsel an den Enkel:

Hans Peter Breiholz und seine Frau Helga. Da sie zu dieser Zeit in Gokels wohnten, vermieteten sie das Haus an Oswald Thede.

1985 wurde das Haus um- und ausgebaut, dann zog H. P. Breiholz selbst mit seiner Frau Helga, ihren 3 Kindern und der Mutter/Oma Anne Breiholz hier ein.

Seit Dez.  1999  wohnt dann der Sohn       Torsten Breiholz        hier.

 

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