Westerhorn

Ein Gebiet südlich der Straße nach Seefeld gelegen

südliche Gemarkung um 1965

Ein Bericht geschrieben in den 1970ern von Otto Bolln:

Um den Ertrag kalkarmer Böden zu verbessern, wurde früher gemergelt. Dieser blaue Ton mit Kalkeinschlüssen (Mergel) kommt in der Feldmark von Beringstedt in den Flurstücken Westerhorn und Kuggelin vor. Das Ausgraben des zähen Tons war reinste Schwerarbeit und es entstanden im Westerhorn tiefe Gruben, die sich bald mit Grundwasser und Regenwasser füllten, so daß neue Gruben ausgehoben werden mußten. Der Mergel kam fuderweise auf die Äcker und wurde ausgestreut, wenn er getrocknet und zerbröckelt war. Durch diese Kalkzufuhr stieg der Bodenertrag ganz erheblich. Dann ist Düngekalk an die Stelle des Mergelns getreten. Um 1960 bestehen noch große Vorkommen in den Lagern am Westerhorn, die angeblich bis zu 40 m tief reichten. Die Zementfabrik in Itzehoe (ALSEN) zeigte hieran lebhaftes Interesse, weil die bisher bei Wacken ausgebeuteten Lager zur Neige gingen und kaufte hier reichlich Land auf. Hierbei wurden beträchtliche Beträge gezahlt, wobei den vorherigen Eigentümern das Nutzungsrecht bis zur Erschließung verbleiben sollte.

Dieses Kaufinteresse sorgte bei den jeweiligen Landbesitzern für eine wahre Goldgräberstimmung, denn auch das Umland vom eigentlichen Gelände wurde aufgekauft, um genügend Platz für eine Abbau-Anlage zu haben. Man rechnete auch mit einer Absenkung des Grundwasserspiegels.

In mühevolle Kleinarbeit hat Erhard Marxen in den 1990er Jahren, mit Hilfe der Kataster-Unterlagen im Beringstedter Archiv, diese Liste der verkauften einzelnen Wald- und Feldstücke mit Größe und Vorbesitzer zusammengestellt.

Verkauftes Land an die Breitenburger Zement

Zu einem großen industriellen Abbau dieser Fläche kam es dann jedoch nie. Die Landflächen wurden von den ehemaligen Besitzern teilweise zurückgepachtet. Heute ist hier rund um den entstandenen Teich (auf Seefelder Gebiet) ein beliebtes Brut- und Rastgebiet für Wildvögel entstanden.

 

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