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Hof Bruhn / Krey

 

Abgeschrieben aus den Aufzeichnungen, die Otto Bolln zusammengestellt hat und (2019) ergänzt mit Fakten und Bildern aus dem Besitz von Elfriede Krey.

1602      Wittmaack                          als Vollhufe aufgeführt

1744      Claus Ott                            

Auf einer Liste, die 1876 von Jacob Ruge zusammengestellt wurde, sind alle Höfe und deren Besitzer aufgeführt, wie sie 1876 Bestand hatten und wer 130 Jahre zuvor der Hofbesitzer war. Hier taucht für diesen Hof der Name Claus Ott auf.  

1800      Jürgen Wittmaack           wird als Besitzer genannt. Dieser hatte keine männlichen Nachkommem. Seine Tochter heiratet

1840      Clas Bruhn                       aus Lütjenwestedt. Er wird als großer Sänger beschrieben und soll mit   seiner Stimme das Herz der Tochter und den Hof ersungen haben.

1870      Jürgen Bruhn                     *1840 heiratet Katarin *1843, geb. Vollert aus Embühren.

                                                               Kinder:    Heinrich *1870, Markus *1877, und ...??

1874 ist der Besitz Bruhn lt. Klassensteuer-Rolle mit 4000 Taler verschuldet. Gläubiger waren Eggert Bruhn und dessen Vater, die damals also offenbar noch nicht abgefunden worden waren. Etwas später werden die Schulden mit 5080 Taler beziffert. Die Gläubiger sind zwar nicht genannt, es ist aber anzunehmen, dass es sich ebenfalls um noch nicht abgefundene Familienmitglieder handelte. Es war seinerzeit üblich solche Verpflichtungen in den Büchern bestehen zu lassen – aus steuerlichen Gründen.

Zu dieser Zeit lebten hier 5 Personen mit dem Namen Bruhn.

Als Knecht diente Hinrich Alpen, ebenfalls im Haus sowie als Dienstmägde Abel Holm und Lena Köster.

Altenteiler ist Clas Bruhn mit 4 Personen und als Kostgänger Eggert Bruhn.

„Im Winter fuhren wir dort mit unseren Schlitten den Hang hinunter“, so eine Kindheitserinnerung von Annegret Paulsen, geb. Krey (im Jahr 2019 Ur-Urenkelin des oben genannten Jürgen Bruhn)

Anmerkung (2019): Diese alte Sandkuhle befand sich südlich der Bahn, östlich neben der ehemaligen Fischzuchtanlage (heute längst schon nur noch Wohnhaus) im Reiherstieg. Die alte Kuhle ist heute noch als Vertiefung im Gelände zu erkennen. Zugänglich war diese Kuhle von Osten her, denn vor der Flurbereinigung in den 1970ern gab es hier einen Weg entlang der Bahnlinie. Die jetzige Sandkuhle liegt nördlich der Bahn, Holstenberg/Wischkoppel.

 

  Jürgen Bruhn    Jürgen Bruhn war in der ZI In der Zeit von 1876 – 1884 Gemeindevorsteher in Beringstedt.

 

Otto Bolln erinnert sich daran, wie Jürgen Bruhn, als Altenteiler, mit schlohweißem Haar am Zaun lehnt und, nun untätig, dem lebhaften Treiben auf seiner Hofstelle zusieht.

Sein 2. Sohn Markus Bruhn war, wie fast alle Bruhns begabt in der Dorfschule und der Zögling des Dorfschulmeisters Claus Thomsen. Dieser sorgte dafür, dass der Knabe Lehrer werden konnte. Markus Bruhn besuchte 1895-1898 das Lehrerseminar in Ratzeburg. Später war er dann Lehrer in Hamburg-Altona. Am 2.9.1918, kurz vor Ende des 1. Weltkriegs, ist er im Westen gefallen, mit 41 Jahren.

 

Nachtrag (von Otto Bolln): Schon Jahre vorher hat es einen Lehramtskandidaten aus der Familie Bruhn gegeben. Es war der am 11. Okt. 1868 in Beringstedt geborene Claus Georg Bruhn. Er wurde ebenfalls vom Lehrer Thomsen gefördert, starb aber am 31.1.1887 im Alter von 20 Jahren während der Ausbildung zum Lehrer.

 

Heinrich Bruhn                    *1870 *1964  heiratet  Anna *1879, geb. Nottelmann aus Lütjenbornholt.

                                   Kinder:    Ernst                  er ist später Bänker in Hamburg

                                                  Max                    *1902  übernimmt später den Hof

                                                  Marie                 verheiratete Martens in Todenbüttel

                                                  Claus                  er kommt mit einer körperlichen Behinderung zur Welt

                                                  Hans                   hat später einen Hof in Mecklenburg

Am 25.5. 1901 wurde der Bauernhof durch ein Feuer vernichtet. Ursache: ein undichter Schornstein. Der Erstgeborene Sohn Ernst wurde während dieses Ereignisses von der Nachbarin betreut. Bis zur Fertigstellung des Neubaus zog die Familie Bruhn in das kurz zuvor geräumte und jetzt leerstehende alte Schulhaus (Alte Dorfstraße 5).

1901   wird der Neubau des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes mit den damals typischen Säulen am Hauseingang verziert. Flur und Küche bekamen einen modernen Terrazzo-Fußboden. Dieser ersetzte den zuvor in älteren Häusern üblichen Lehm-Fußboden.

Hof Bruhn Krey für website

       „Im Winter fuhren wir mit unseren Schlitten den Hang hinunter“, so eine Kindheitserinnerung von Annegret Paulsen, geb. Krey.

 

Anmerkung (2019): Diese alte Sandkuhle befand sich südlich der Bahnstrecke und östlich neben der ehemaligen Fischzuchtanlage (heute längst schon nur noch Wohnhaus) im Reiherstieg. Die alte Kuhle ist heute noch als Vertiefung im Gelände zu erkennen. Zugänglich war diese Kuhle von Osten her, denn vor der Flurbereinigung in den 1970ern gab es hier einen Weg entlang der Bahnlinie. Die jetzige Sandkuhle liegt nördlich der Bahn, Wischkoppel.

Heinrich Bruhn mit seinen Enkelkindern Helga und Hans Jörn (Vater: Ernst Bruhn, Hamburg). Sie kamen oft zu Besuch und die Kinder genossen das Leben auf dem Land.

 Heinrich Bruhn und Enkel

Max Bruhn       *1902 heiratet 1924 Frida *1897 +1944, geb. Carstens aus Innien (Aukrug)

                                                   Frida Carstens war zuvor in Stellung auf dem Hof Ruge (später Sierk, In der Marsch 7).

                                Kinder:       Heinz                 er bekam Land und einen Hof in Altenkattbek

                                                  Anne-Dore         sie starb früh im Alter von 15 Jahren

                                                  Elfriede             *1930. Sie heiratet Hinrich Krey

Heinz und Anne-Dore in der Schule (in den 1930er Jahren)

Heinz und Anne Dore Bruhn

Weil die Mutter, Frieda Bruhn, früh verstarb (1944) kam Anni Bünsow aus Elpersbütteldonn (bei Meldorf) als Wirtschafterin auf den Hof und versorgte Kinder und Haushalt. Sie wurde 80 Jahre alt und blieb bis zu ihrem Lebensende in Beringstedt.

 

In der Nachkriegszeit sind im Haus Bruhn Heimatvertriebene untergebracht. Elfriede Krey erinnert sich, dass jedes Zimmer belegt, war. So bewohnte Martha Leistikow (Schwiegermutter von Helmut und Elisabeth Gundlach) einen Raum mit `Kochhexe´ über dem Flur im Dachgeschoß.

Anmerkung von Elfriede Krey: Zuerst kam die Schwester von Helmut Gundlach nach Beringstedt. Sie war untergebracht bei Hadenfeldt, Friedenstr. 19. Dann kam Helmut Gundlach. Er war Kriegsverletzter und wurde so vorzeitig aus dem Dienst entlassen. Seine Frau folgte später. Sie hatten 3 Kinder: Horst, Karl-Heinz und Bernd. Später baute die Familie in der Hermannstraße ein Haus.

Fam. Buchholz wurde in der heutigen Küche untergebracht.

Des Weiteren lebten im Haus: der Vater Max Bruhn, die Haushälterin Anni, die Geschwister Heinz, Anne-Dore und Elfriede sowie die Großeltern Heinrich und Anna Bruhn. Wegen der vielen Einquartierungen in der Nachkriegszeit, hatten Hinrich und Elfriede Krey am Anfang ihrer Ehe kein eigenes Zimmer. Erst als die 1. Tochter, Annegret 1952 geboren wurde, änderte sich dieser Umstand.

Anni Büstikow  vor dem Hof Solterbeck

 

Hinrich Krey                         *1929 verh. mit Elfriede *1930, geb. Bruhn.

                                Kinder:    Annegret *1952            heiratet Manfred Paulsen, Reher

                                                  Dörte                         heiratet Manfred Wendrich. Sie ziehen 1976 in das ehemalige Altenteilerhaus, Friedenstr. 20

                                                  Hans-Jürgen                   ….

 

1960   übernehmen Hinrich und Elfriede Krey den Hof.

Hinrich Krey war Pferdeliebhaber. Er organisierte gemeinsam mit seiner Familie viele Ringreiter-Turniere in Beringstedt.

Mit dem Eintritt ins Rentenalter wird die Viehhaltung und Landwirtschaft aufgegeben.

 

SchuppenHofKrey Dieser Schuppen stand einst an der Ecke Friedenstraße - Seegensgang

 

 

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