Am Ende vom Birkenweg gab es ab 1901 eine Dampfsägerei.
In der 1. Schulchronik von 1884 bis 1928 gibt es für das Jahr 1901 auf Seite 46 folgenden Eintrag:
Im Laufe des Sommers entwickelte sich hierorts eine rege Bautätigkeit der Kornhändler J. Voß führte einen Neubau aus in der Nähe des Bahnhofes. Das Grundstück hatte er von dem Landmann E. Lucht käuflich erworben für 5.800 Mark. Desgleichen erbaute der Holzhändler W. Repenning ein Wohngebäude und seine Dampfsägerei nördlich der Bahn. Der Maurer E. Kroll erbaute auf dem Saar 2 neue Katen, zu welchen er das zum Abbruch verkaufte alte Bahnhofsgebäude vermauerte, das er für den Preis von 540 Mark käuflich erwarb. M. Voß erweitert sein Viehhaus. C. Ott ließ ein neues Viehhaus ausführen. In dem alten Schulhaus, das Gastwirt E. Voß (Steinbergstr., später Lenschow) für 2000 Mark käuflich erstand, wurden 3 Familienwohnungen eingerichtet und vermietet.
hiervon gibt es nur zwei alte Postkarten-Bildausschnitte:
Geblieben ist hiervon nur noch diese Bild auf einer alten Postkarte und hier auch nur in einer kleinen Abbildung (die gesamte Postkarte siehe: Bilder aus alten Zeiten).
In die erste Schulchronik (1884-1928) wurde im März 1923 folgender Eintrag geschrieben (von Lehrer Göttsche):
Der Sägereibesitzer Herr Stühmer schenkte der Schule etwa 12 qm Bretter zu einem Schulschrank. (zuvor hatte der Lehrer beim Gemeinderat einen Schrank beantrag, dieser Antrag wurde abgelehnt; 50:50 Stimmen).
Weitere Einträge in der Dorf- und Schulchronik (1929-1964):
Der Kriegsinvalide Jakobsen hatte einige Jahre die Sägerei in Besitz. Er machte Konkurs und zog nun nach Hamburg. Die Sägerei gehörte nun der Bank.
Die Sägerei wurde am 14.11.1929 verkauft. Der neue Besitzer Harbs zog am 5.11. in die Sägerei ein. (Schreibfehler: es müßte Harms heißen)
12.3.1930 Die Maschinen der Sägerei sind verkauft worden. Sie werden heute verschickt.
02.06.1930 Der Schornstein der Sägerei ist am Sonntag, den 1.6. niedergelegt worden.
August 1930 Auf der Sägerei war eine Auktion von abgebrochenem Baumaterial. Die Beringstedter Sägerei war also einmal.
25.8.1930 Dr. med. Struck ist in das Privathaus der Sägerei eingezogen. Er heiratete im April 1931 Frl. Elfriede Holling aus Puls.
Ein Jahr zuvor, schreibt ein Schüler folgendes in die Dorf- und Schulchronik:
Am 9.7.1929 ereignete sich in unserem Dorfe ein großes Unglück. Ehler Ruge ging mit seinem Freunde Dr. med. Struck zum Scheibenstand, um hier eine Flinte einzuschießen. Sie gingen unter munterem Gespräch hin. Wie sie beim Scheibenstand angelangt waren, verabredeten sie sich etwas. Ehler Ruge ging oben nach der Scheibe, um sie aufzustellen. Nun stellte Herr Ruge die Scheibe auf. Als sie noch nicht ordentlich stand, ging er hinter die Scheibe um sie an das Dach zu lehnen. Ob er vorher gewinkt hatte, ist nicht bekannt. Da gab Dr. Struck den Schuß ab und die Kugel traf Herrn Ruge in den Leib. Der Arzt lief nach Herrn Ruge. Als er das Unglück sah, lief er in das Dorf, zuerst nach K. Wieben, dann zu meinem Vater (Hans Wendell). Mein Vater lief gleich nach der Unglücksstelle. Herr Ruge hatte keine Schmerzen. Mein Vater hatte noch sehr lange mit ihm gesprochen. Einige Leute holten die Krankenbahre von der Bahn. Wie sie kamen, legten sie ihn hinein und trugen ihn aus der Kuhle. Oben war Dr. Struck schon mit den Verbandsstoffen und Herr Ruge wurde verbunden. Vorher hatte er noch mit seinem Sohn Walter gesprochen und zu diesem gesagt: „Hole deine Mutter! Einen Augenblick darauf trugen ihn einige Männer nach Hause. Als sie bei Schütt waren, starb Herr Ruge. (gez. H. Wendell)
1935 zieht Dr. Struck in das Haus der Lehrerwitwe Lipp.
Ein Bild aus späterer Zeit (ca. 1950, vom Bahnhof aus fotografiert) zeigt keinen Schornstein mehr. Link der einstige Hof von Hans-Jacob und Käthe Holm und rechts das Haus von Schlachter Harms.
Das obige Bild wurde von Anke Biguss, Hohenwestedt, zur Verfügung gestellt. Es ist jedoch nur ein kleiner Ausschnitt eines eigentlich größeren Fotos aus dem Familienarchiv. Die Großeltern (Stolley) von Anke B., geb. Meyer, wohnten einst im Bahnhofsgebäude.
................................................... Es gab noch eine zweiter Sägerei .............................................
Rolf Kühl erzählte, dass es im Pfennigkrug auch eine Sägerei gegeben hat. Sie stand auf dem Flurstück Breehornwar (siehe nachfolgende Karte rote Nr. 3).
Hierzu hat Herr Marxen folgendes ergänzt: Besitzer war Willi Voß. Er wohnte fast gegenüber im letzten Todenbütteler Haus (heute Hundezucht `Lübsche Trade´). Ihm gehörte auch eine Waldparzelle am Ziegeleiweg, rechts (2,06 ha)
Karte oben: Das Grundstück 3 gehörte Willi Voß,
sowie das Waldstück bei der ehemaligen Ziegelei:
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