Friedenstraße 7

 

- aus den Aufzeichnungen, die Otto Bolln zusammengetragen und aufgeschrieben hat:

1602      Hans Söte                           wird als Besitzer der Halbhufe genannt.

1740      Sötje                                     (auch Söth, Sotie oder Söte geschrieben)                     Ein Johann Soeth ist in der Zeit von 1846 - 1855 Bauernvogt in Beringstedt

1800      Johann Kaltenbach         wird als Besitzer genannt. Ihm folgen zwei weitere Johann Kaltenbach

Der jüngere Nachfolger heiratet die Jungfer Fehrs. Um 1800 gibt es aber auch einen Gerhart Kaltenbach, als Besitzer des Hofes Holm. Die Tochter des 1786 in Hadenfeld (bei Schenefeld) geborenen Johann Kaltenbach heiratete einen Claus Holm in Beringstedt.

In der Familienchronik Hadenfeldt steht, dass Claus Hadenfeldt 1844 Hofbesitzer wird und mit Margareta Kaltenbach verheiratet ist. Sie stirbt jedoch sehr bald ohne Kinder. Ob sie vom Hof Kaltenbach stammte ist leider nicht vermerkt, jedoch denkbar, weil der Name Kaltenbach hier bei uns im Norden verhältnismäßig selten ist.

1870      Johann Kaltenbach         wird als Schuldner genannt. Der Gläubiger wird nicht genannt

1873           sind die Schulden schon geringer. Gläubigerin ist Anna Söth (Erbin, oder Vorbesitzerin). Es ist dies wahrscheinlich die Restkaufsumme, die als Hypothek eingetragen wurde. -Kommentar desjenigen, der diese Fakten festgehalten hat.-

1874                                                      gibt es in Beringstedt 7 Personen mit Nachnamen Kaltenbach.

In der Klassensteuerrolle Beringstedt vom 26.3.1873 werden folgende Namen als Zugehörige des Haushalts Kaltenbach genannt: Jürgen Roweder als Knecht, Wiebke Sievers als Magd,

Anna Söth als Verlehnsfrau mit 3 Personen (Kate, Friedenstraße 5).

Bei der Gründung einer Meirereigenossenschaft in Beringstedt gehört Hans Kaltenbach neben Hans Lucht, Johann Wendell, Samuel Timm, Hinrich Holm und Hans Hadenfeldt zum gewählten Vorstand dieser Genossenschaft, gegründet 1887.

1900      Johann Kaltenbach         und Ehefrau, geb. Fehrs, hatten 4 Kinder. Johann K. wurde auch `Jan Brummi´ genannt, weil er gern laut fluchte. -Er wohnte später auf dem Saar.-

Die Tochter Anna lernte das Schneiderhandwerk bei der Schwester von Otto Bolln, Catharina, (Damenoberbekleidung). Sie blieb ledig.

Tochter Catharina (Tidde genannt) wurde mit dem Sohn vom `Grot Klaas´ (Marx Voss) verheiratet. Die Ehe blieb unglücklich. Sie lebten später getrennt jeder sein eigenes Leben, hatten keine Kinder.

Hans Kaltenbach             Sohn von Johann wurde Landwirt, weil er den Besitz übernehmen sollte. Er heiratete, blieb jedoch kinderlos.

           Er baut 1947 ein neues Wirtschaftsgebäude. Die Mauern des alten, vom Blitz zerstörten Bauernhauses wurden abgebrochen.

Diese Info wurde in der Schulchronik festgehalten, die ab 1929 von Max Göttsche und seinen Schülern geschrieben wurde und ab 1950 von den jeweiligen Lehrern in Beringstedt fortgeführt wurden bis 1964. Hier werden viele weitere Ereignisse erwähnt, die sich in Beringstedt ereigneten.

 

Im fortgeschrittenen Alter des kinderlosen Hans Kaltenbach wurde

Paul Kaltenbach              ausgewählt, wegen seines Namens, und adoptiert zur Hofnachfolge.

Trotz des in Norddeutschland seltenen Namens (ursprünglich soll der Familiename Kaltenbach im Schwarzwald beheimatet sein), besteht keine nachvollziehbare Verwandtschaft zwischen Hans und Adoptiv-Sohn Paul. Evtl. liegt eine Verwandtschaft viel weiter zurück in der Vergangenheit, die jedoch nicht weiter erforscht ist.

Sohn Hermann heiratete die Tochter (als älter beschrieben) des Lehrers a. D. Landahl (dieser wohnte auf dem hohen Saar, Haus Nr. 6). Er zog dorthin !

Zum Hause Kaltenbach gehörte auch Eggert Kaltenbach, der Bruder von Johann (Verbrommi). Er war Junggeselle, der als nachgeborener Sohn seiner Eltern nicht heiraten durfte aber auf dem Hof in der Kate lebte, Verpflegung und Taschengeld erhielt. In der Chronik des Hofes Martens, In der Marsch 3, steht geschrieben, daß Eggert Kaltenbach in den Jahren des. 1. Weltkriegs (1914-18) auf dem Hof Martens tatkräftig aushalf, da Hans Martens zum Kriegsdienst eingezogen worden war.

(NachdemSpäter wohnte `Verbrommi´ Johann K. im Haus -Saar 6-.)

1947      In der Nacht zum 5. Juli brannte das reetgedeckte Haus durch Blitzeinschlag ab. Die Stallungen und die Altenteilskate blieben erhalten. Aus dem Wohnhaus konnten Mobiliar, Betten und Vorräte durch die Fenster gerettet werden, da über dem Wohntrakt schon früher eine feste Decke eingezogen wurde. Nach dem Brand lebte die Familie Hans Kaltenbach gemeinsam mit dem Onkel in der Kate bis der Neubau fertig war.

Diareihe 2 042 3   Hof Kaltenbach altes Bild ca. 1925

Das Bild links wurde ca. 1960 vom Dorflehrer Ehlers aufgenommen: Die Kate vom Hof Kaltenbach und der Stall. Bild rechts: eine Aufnahme von ca. 1925

 

Anmerkung von Otto Bolln:    Der Besitz Kaltenbach war, wie früher auch bei allen anderen bäuerlichen Besitzungen üblich, von einem Steinwall umgeben und der Hofplatz ist sehr geräumig. Mitten auf dem Steinwall stand der ausgehöhlte Stamm einer Ulme. Er wurde genutzt als prächtiges Versteck für spielende Kinder und abendliche ´Stelldicheine´.

Die Ländereien liegen zum Teil auf der Flur `Boombarn´ (oder Brunnborn) Ein von Birken bewachsenes versumpftes Waldstück im Aukamp. Das Weideland gehört zum Flur `Wesfladen´, wohin Paul Kaltenbach seinen Kuhstall ausgesiedelte. Er selbst wohnte weiterhin in der Dorfmitte.

 

1958      Paul Kaltenbach              *1926 in Haale,  Familie in Embühren,

Er wohnte von 1936 – 1958 in Frauendamm -zwischen Krummwisch und Groß Nordsee (bei Bredenbek)-   ist verheiratet mit Maria, geb. Pöhls, *1929 in Dannau (Kreis Plön, südlich von Lütjenburg).  1958 kommen Beide nach Beringstedt, aus vorgenannten      Gründen.

                Kinder: Reimer, Anke, Hans-Hermann und Klaus

1993      kauft  Hermann Möller den Kuhstall (Wesfladen) mit Melkstand, Schuppen etc.

Er baute dort ein Einfamilienhaus und bewirtschaftet den Hof und die Ländereien bis heute. Hierzu später mehr unter Wesfladen 1

„Midde“ Maria Kaltenbach wohnt, nach dem Tod ihres Mannes, weiterhin im Haus Friedenstr. 7. Sie stirbt im Januar 2018 im stolzen Alter von 89 Jahren.

 

 

Hof Kaltenbach jetzt Kai Riese für website 

Die Erben verkaufen den Besitz an Kay Riese (Autoreparatur). Dieser läßt das Dach neu eindecken.

 

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