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Geschichtliches von meinem Elternhaus

Abschrift von einem Aufsatz, den das Schulmädchen Anne Kröger 1935 geschrieben hat. Siehe hierzu die Hofgeschichte Holm/Kröger/Breiholz in der Alten Dorfstraße   

-heute nicht mehr vorhanden, weil abgebrannt und nicht wiederaufgebaut.-

Vor der großen Tür meines Elternhauses lese ich, in Felsen eingehauen, die Buchstaben EH MH 1850. Dieses sind die Namen meiner Urgroßeltern Ehler Holm und Margaretha Holm 1850. Ich lasse meine Gedanken in die alte Zeit wandern und schaue die große, lange Diele hinauf, wo gerade vor ein Schwiebogen (offene Kochstelle) ist. Links von mir stehen die Pferde und rechts die Kühe, welche von der Diele aus gefüttert werden. Ich trete weiter hinauf. Rechts sind die Knechtekammern und links die Mädchenkammern. Es war keine Küche und kein Flur da. Vom Hause getrennt stand eine alte Scheune. Da kommt das Jahr 1850 heran. Die Maurer und Zimmerleute bekommen Arbeit, denn mein Urgroßvater vereinigten die alte mit Stroh gedeckte Scheune mit dem Wohnhaus. Der Zwischenraum wurde Kuhstall und der alte Kuhstall fiel weg. Da meine Urgroßmutter kränklich war, bauten sie eine kleine Küche. Der Schwiebogen wurde weggerissen und in die Küche kam ein Sparherd (siehe unten). Von der Diele ging nun eine Tür in die Küche. Einige Jahre später entstand der Flur. In den Zimmern waren kleine Fenster und Lehmböden. Doch diese Fenster wurden bald vergrößert. Bis zum Jahr 1885 wurde hier eine Hökerei betrieben. Zwischen den Wandbetten führte ein Gang in eine Kammer, von hier eine Treppe auf den Boden, den sogenannten Räucherboden. Derselbe hat jetzt noch den Namen. Im Jahr 1886 wurden die Betten herausgerissen und es entstand die Schlafstube. Von hier aus muß meine Mutter auch jetzt noch auf den Boden, von dort in die Räucherkammer. 1896 bauten meine Großeltern eine neue Mauer an der westlichen Seite des Hauses und eine Küchentür. Der alte Beileger (plattdeutsch: Bilegger Ofen) in der Stube verschwand, ein weißer Lehmofen wurde dafür gesetzt. Im Jahre 1926 ließ mein Vater auf der südlichen Seite des Kuhstalls ein neues Dach machen. Statt des Strohdaches wurde Wellblech gemacht. So steht es noch bis auf den heutigen Tag

Anne Kröger (Mai 1935) abgeschrieben (*) von H. Hachmeister

(*) damit ist wohl gemeint, daß der Text in das Heimatbuch übertragen wurde.

 

Eine Kochstelle, wie sie in alten Bauernhäusern im 19. Jahrhundert und davor üblich war und ein Bild aus dem Internet mit einem antiken Sparherd, wie sie danach modern wurden.

Herd Göät und Hörn    Antiker Sparherd ein Bild aus dem Internet

 

 

Am Dieleneingang standen die beiden Steinblöcke mit den eingemeisselten Buchstaben:

   EH MH 1850      (Ehler Holm und seine Frau Margaretha Holm, geb. Ehlers)

Hof Breiholz mit Pferden für website

Alte Dorfstraße, Hof Holm, Kröger, Breiholz

Hof Breiholz Nordansicht 2

Die Bauweise dieser alten Bauernhäuser kann man heute im Freilichtmuseum Molfsee bewundern.

 

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