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Die ehemalige Kate (Altenteilerhaus) vom Hof Bruhn

Altenteilerhaus Bruhn

Dieses Bild wurde von Dörte und Manfred Wendrich zur Verfügung gestellt.

Kate auf dem Hof Bruhn 1880

Dieser alte Kartenausschnitt von 1880 zeigt, daß hier bereits ein Gebäude vorhanden war.

 

Anfang 1900 wurde das hier zuvor stehende alte Altenteilerhaus wegen Baufälligkeit abgebrochen und im damals üblichen Stil wieder neu aufgebaut. Anfangs hatte es ein Reetdach und gehörte dem

Altenteiler Jürgen Bruhn.

                            *1840 +1921

Gemeindevorsteher Jürgen Bruhn bearbeitet

In den Jahren    1876 – 1884        war Jürgen Bruhn Gemeindevorsteher in Beringstedt. 

Das 1901 neu gebaute Bauernhaus nebenan bot genügend Platz für die Familie, auch für die Altenteiler. Daher blieb das Altenteilerhaus praktisch unbenutzt, besonders nach dem Ableben des Altenteilers Jürgen Bruhn.

Es wurde daher vermietet. Als Mieter sind bekannt:

             Bernhard Rohwäder         Malermeister aus Hanerau und seine Frau Bertha. Sie unterrichtete die Mädchen der Dorfschule in Näh- und Handarbeit.

             Adolf Nuppnau                   bis zum Bau/Kauf eines eigenen Hauses. (Steinbergstr. 11)

             Paul Knoop                        Viehkommissionär aus Hamburg. Er war Pächter der Jagd in Beringstedt, Millionär vom Schlachthof HH-Sternschanze. Zuvor wohnte er zeitweise auch im Haus der ehemaligen           Fichzuchtanstalt (Reiherstieg 1). Er hatte zwei Töchter, die später auch mit zur Jagd gingen.

 Anmerkung, von Otto Bolln geschrieben(geboren 1900, Elternhaus: Mückenhörn 9). Von ihm sind auch die vorigen Fakten zusammengestellt worden (Quelle: Beringstedter Archiv):

Von 1911 bis 1915 habe ich das angemietete Haus für den Jagdpächter Knoop verwaltet, d. h. ich mußte die Zimmer lüften, wenn sie sich zur Jagd angesagt hatten. Wenn es nötig war, mußte ich die Zimmer auch beheizen. Das war für mich eine verantwortungsvolle Arbeit und dafür wurde ich fest besoldet mit 10 Reichsmark monatlich. Dafür mußte ich die Familie Knoop aber auch vom Bahnhof abholen, das umfangreiche Gepäck befördern, Einkäufe beim Kaufhaus Ruge besorgen, Brennstoff in Form von Holz und Torf bereithalten, Kartoffeln im Garten aufnehmen und die Knoopschen Jäger als Hundewart und Gewährträger bei der Jagd begleiten. Etwaige Jagdgäste mußte ich im Gasthaus Ehler Voss unterbringen und ebenfalls auf der Jagd betreuen. Dafür gab es dann für mich, je nach Freigebigkeit der Gäste, eine besondere, stets willkommene Geldzuweisung.

Gemeinsam mit seinem Sohn Claus Bruhn wohnte der Altenteiler Heinrich Bruhn in diesem Haus. Heinrich Bruhn wurde sehr alt. Er starb 1964 im hohen Alter von 94 Jahren.

Claus Bruhn u Vater Heinrich Pfingsten 1960   Die Bilder und weitere Informationen wurden von Elfriede Krey, geb. Bruhn, zur Verfügung gestellt.

Claus Bruhn, hier auf dem Bild zu sehen mit seinem 90-jährigen Vater Heinrich Bruhn, Pfingsten 1960

Er wurde mit einer körperlichen Behinderung geboren, war sehr intelligent und konnte gut rechnen. In seiner Schulzeit wurde er von Freunden aus dem Dorf abgeholt, die ihm dann dabei halfen zur Schule zu gelangen (oft wurde er abwechselnd von ihnen zum Schulberg getragen).

Trotz seiner Behinderung -seine Finger waren deformiert- malte er Bilder, die heute noch im Haus von Elfriede Krey zu sehen sind.

Er hatte in den 1960er -70er Jahren im Altenteilerhaus einen kleinen Stubenladen und betrieb hier einen kleinen Handel mit Bier, Tabakwaren und Sämereien. Dieses Geschäft entwickelte sich mit der Zeit zu einem Dorftreff, was dann nach und nach oft bis weit in die Abendstunden ausgedehnt wurde, erinnert sich Elfriede Krey. „Ick müss denn doch aff und too mol rööver gahn und dorvör sorgen datt se na Huus güngen und dat datt nich toveel wör“, erzählt sie (2018) in Erinnerung an ihren Onkel Claus.

 

1976  ziehen Dörte (geb. Krey) und Manfred Wendrich in dieses Haus, dass sie bis heute bewohnen. Kinder: Christoph und Claas.

 

 

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