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Alte Schulchronik             1884 – 1929

Seite 161-163                   Jahr: 1926          Lindemann-Erinnerungsfeier

                                                                               *1816 +1897

                                                                               Lehrer in Beringstedt von 1856 bis 1881

Am Sonntagnachmittag, 31. Okt. 1926, versammelten sich 48 Lindemann-Schüler in der Gastwirtschaft von Frau Voß (Steinbergstraße, später Lenschow) zu einer Erinnerungsfeier. An Verwandten, Bekannten und Freunden waren außerdem etwa 100 erschienen. Nach dem gemeinsam gesungenen Lied „Bis hierher hat uns Gott gebracht“, verlas Lehrer Göttsche das Gleichnis vom Sämann. Drei Kinder sangen: „Aus der Jugendzeit“. In der kurzen Begrüßungsansprache würdigte Göttsche den `alten Lindemann´ als Sämann. Darauf sangen die Schüler: „Gott ist die Liebe“, ein Lieblingslied des alten Lindemann. Nun redete der Herr Pastor i.R. Pallesen aus Bargteheide, früher Todenbüttel, zu den Versammelten über „Wem es dürstet, der komme zu mir und trinke“. Er hat den Lehrer Lindemann gut gekannt und hob in seiner Ansprache hervor, daß der alte Lindemann immer bemüht gewesen ist, auch selbst aus dem Brunnen der Gottesworte getrunken habe, denn aber auch die Schüler zum klaren Brunnen geführt und ihnen Gottes ewiges Wort gegeben habe. Den 1. Teil der Erinnerungsfeier schloß der Schülerchor mit dem Lied: „Hin nach oben möchte ich ziehen“.

In einer längeren Kaffeepause konnten die Erschienenen sich begrüßen und alte Erinnerungen austauschen.

Abgeschlossen wurde die Pause mit dem Lied des Schülerchores: „Ik wull wie weern noch kleen Johann“. Herr Hauptlehrer i.R. Thomsen, der Nachfolger des alten Lindemann schilderte in seinem Vortrag dann die damalige Wohnung der Lehrer (Alte Dorfstr. 5), die Schulverhältnisse und die Entwicklung zur 2-Klassigen Schule (ab 1901 auf dem Schulberg).

Die Schüler leiteten durch das zweite Lied „Herr meine Seele“ durch die vorgetragenen Dichtungen: „Bei dem Grabe meiner Kinder“ und „O du allerbeste Freude“ zu dem Höhepunkt der Lindemann-Feier über. Mittelschullehrer Halver aus Altona, der verheiratet ist mit einer Enkelin des alten Lindemann, würdigte den Lehrer Lindemann als Familien- und Stammvater. (Diese Ansprache werde ich später nachtragen). Das geschah in einer so feinen Art, daß die Versammelten gespannt den interessanten längeren Ausführungen folgten. Gemeinsam sangen wir dann: „Da findet die Seele die Heimat“. Herr Pastor Tamm (?) Todenbüttel sprach ein kurzes Schlußwort im Anschluß an: „Du sollst ein Seegen sein …“

Wie unter Lindemann die Schulstunde, so wurde die Feier geschlossen mit dem gemeinsam gesungenen Lied: „Müde bin ich, geh´ zur Ruh“. Für ein Lindemann-Andenken wurden 30,10 M gespendet. – An den Sohn des alten Lindemann, an den Pastor i.R. Lindemann in Kiel wurde ein von vielen Lindemann-Schülern unterschriebener Brief gesandt.

Siehe hierzu auch die Geschichte vom alten Schulhaus, Alte Dorfstraße 5

Anschließend folgt auf den Seiten 165 – 200 der alten Schulchronik ein Bericht über den Lebenslauf und Werdegang des Herrn Jürgen Friedrich Lindemann mit dem Titel: „Ein christlicher Familien- und Stammvater“. Vorgetragen bei der Erinnerungsfeier von seinem Schwieger-Enkel, Mittelschullehrer Halver aus Ottensen.

G. Fr. Lindemann Lehrer    Alte Schule

Auf der Rückseite dieses Fotos steht:

Lehrer vom 1.11.1856 bis 31.10.1881 in Beringstedt

Frau Lindemann ist eine geborene Voß vom Hof Ostermühlen.

Das Bild stammt aus dem Nachlaß von Helmi Göttsche (Tochter von Dorflehrer Göttsche, übergeben vom Neffen).

Seinen Lebensabend verbrachte das Ehepaar Lindemann auf dem Hof Ostermühlen.

 

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