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Alte Flurnamen    in der Gemarkung Beringstedt nach Herkunft oder Deutung

Plattdeutsche Bezeichnungen (übliche Allgemeinsprache seinerzeit in Norddeutschland) und ihre Deutung entsprechend der Auflistung von Flurnamen, bevor eine Aufkoppelung (namentliche Benennung und Eintragung der Eigentümer) stattfand und im Kataster aufgelistet wurden.

Das Vermessen (verkoppeln) nahmen meistens orts- und z.T. auch sprachkundige landfremde Land- und Feldmesser vor. Dabei wurden die ursprünglich nieder- oder plattdeutschen Flurnamen zum großen Teil ins Hochdeutsche übertragen und dabei vielfach so entstellt, dass die ursprüngliche Bedeutung verlorenging. Dasselbe wiederholte sich in den Jahren 1868 bis 1872, nachdem Holstein preussisch geworden war und die Flurkarten und Erdbücher neu herausgegeben wurden, wobei eine große Zahl von Flurnamen überhaupt verschwanden in den Büchern. Im Volksmund blieben sie aber zum Teil noch erhalten.

Wer die nachfolgende Liste mit alten Flurnamen erstellt hat wurde leider nicht festgehalten. Es muss jedoch jemand gewesen sein, der sich intensiv damit beschäftigt hat. Evtl. ein Dorflehrer (?). Es war auf jeden Fall jemand, der mit Claus Daniel Hadenfeldt gesprochen hat. 

Anmerkung von Herrn Herbert Jürß:       

  1. In Beringstedt waren keine fremden Vermesser.
  2. In den Jahren 1868 bis 1872 sind Flurnamen in den Flurkarten verschwunden          

 

Abkürzungen:   Fkt = Flurkarten von B., ON = Ortsnamen, PN = Personennamen, FN = Flurname

Allgemeines:      Ackerland            hoch gelegen, ackerfähig, trocken, fruchtbar.  Esch, Kamp, Rüm (dänisch auch Römm), Lann, Feld, Stücken, Spann,                                                                                 Koppel, Ohe, Ohrt, Tange, Geest (oder Gaste)

                       Wasser oder Feuchtgebiete        Segn, Soll, Saal, Siek, Sichten, Vie oder Veh, Born, Furt, Fohrt, Weddel, Wedel, Hue, Pott, Diek, Rönne

                       Wiesenland        Mede, Meewisch, Vie, Vieh, Feh, Feen, Ohe, Aue

                       Heide                Heide, Heid, Vierth oder Viert

                       Waldbestand    Wohld, Hölln, Holln, Holt, Hassel, Hagen, Horst, Loh, Hesel, Heise, Struck, Busch, Staf, Bast, Brook, Raa, Ratjen, Rehm, Stubben, Kolln                                                    Kahln, Kohlstä, Ek, Bök, Eller, Weten Wetjen, Dorn, Dör

Auflistung nach Alphabet:

 Aaskuhl            Nicht in der Fkt. Kuhle, Grube, in die man verendetes Vieh (Aas) vergrub. Auch Schindacker genannt.

-Es gab ja noch keine Viehverwertungsanlagen-.

 

Aukamp            Äcker/Felder an der Todenbütteler/Osterstedter Au. Der Name wurde auch auf die Sumpfwaldungen ausgedehnt.

Breeloh             oder Bredloh = Bre = breed = breit,         loh oder lo = Waldstück

Breehorn           wie vor, jedoch horn = Ecke, Winkel, Halbinsel

Bumborn           oder Boomborn/Buumborn = Baum. Nicht in der Fkt. Dieser Begriff kommt in Holstein zu jener Zeit häufig vor. Mehrere Deutungen sind möglich:

  1.                Boom, Buum = Baum
  2.                Bonde oder Bunde = Bauer oder Hufner, der seine Stelle mit vollem Eigentumsrecht besitzt. Bondenfreie Bauern (aus dem Dän.) auch in Holstein häufig, z.B. Bondenschaften, Bondenholt, Bondenkoppel
  3.                Buurn = der Bauernschaft gehörig, sehr häufig als FN in Verbindung mit hof, holm, feld, graben, rade, bek, koppel, pool, knüll. Also Buurnborn = der Bauernschaft gehörender Born = Brunnen, Quelle, Viehtränke

Bärkamp          oder Perkamp. Mit den Bären hat der Name nachweislich nichts zu tun. Deshalb wohl eher Pferdekamp, da gegenüberliegendes Gelände Swienskamp (Schweinekamp) heißt. In der Fkt ist der Name aber mit Bergkamp ausgewiesen, obwohl von der umliegenden Gegend kaum von einer Anhöhe oder gar einem Berg die Rede sein kann. Es sei denn, dass das sanfte Absinken des Geländes zur FohrsAu als Berg angesehen wird. Kamp, hierunter versteht man auch die unter allen Dorfbewohnern verteilten schmale Ackerstreifen, vielleicht vormals auch gemeinsamer Hufnerbesitz. Diese könnten durchaus einmal zusammengehört haben und wurden bei Vererbung aufgeteilt.

Bisprak             Fehlt in der Fkt. Bis 1799 gab es das Beispruchsrecht, was so viel heißt wie Vorkaufsrecht. Jedoch ist es ein allgemeiner Begriff und keinem Flurstück zugehörig.

Börgerwisch      Bürgerwiese

Brakloh              richtig wohl Braakloh

  1.                 Braak =Brache, gepflügtes aber nicht bestelltes Feld, das sich regenerieren soll und deshalb vorübergehend brach gelegen hat.
  2.                 Braak=Flachsbreche

                           Beide Deutungen sind möglich.    Loh =  altes indogerman. Wort: loh, lo, loo = Waldlichtung oder freier Platz im oder am Walde

                           Braakloh sehr zahlreich in ON und FN

Butterborn         hat sicher nichts mit Butter zu tun, wohl aber mit gutem Boden oder mit „buten“ = außen (vgl auch büters =äußerst). Born = Quelle

Brink                     erscheint nicht als FN. Kommt nur in Holstein vor. Brink = erhöhter Grasplatz, auch Dorf- und Spielplatz, vgl auch Brinksitter für Kätner.

Boartenkrog      nach C.D. Hadenfeldt Bortenkrog. Deutung nicht möglich, möglich ist aber

                                Bor         =             Erhöhung zwischen zwei Wasserläufen, Landzunge

                                kroog    =             richtig eigentlich `krooch´ = Ecke, Biegung, Winkel, Bucht

                                Kein Zusammenhang mit Kroog = Krug = Topf oder Gastwirtschaft, mit diesen nur deutlich gleich. Kroog und Krooch sonst im Niedersächsischen nicht bekannt.

Badkuul             Nicht in der Flurkarte. Statt kuul auch kuhl = genügend tiefe Stelle zum Baden oder Viehtränken in einem Wasserlauf.

Dreeangel          vereinzelt auch Triangel = unbebauter dreieckiger Platz oder Rasen im Dorf, auch unbebaut auf dem Acker.

Dehlen               so in der Fkt, richtig wäre `Deelen´. Deel = Anteil und Landteil. Häufig als ON und FN Deeln bei Wedel, Bredendehl, Ackersdehl, Dehlwisch, Breedde

Diekkoppel        wörtlich übersetzt = Teichweide, eine Verbindung mit Deich scheidet aus.

                                Diek = Teich. Für Teich gab es viele Namen z.B.: Soll, Wehl, Pool, Kolk, Huhl, Born, Dränk, Graff, Blenk, Siel

Ellerrehm           richtig Ellerrem. Eller = Erle (Schwarzerle), rem = schmaler Gehölzstreifen in der Feldmark. rem oder rehm = immer Rand, Einfassung (Rahmen)

Fohr                   In der Fkt Fuhren. Fohr = Furt durch ein Gewässer, auch Fuhr, Furth, Voorde, förde, auch Tränkstelle oder Schwemme für Pferde und Vieh.

Fuchskoppel      so auch in der Fkt, neuerer Name. Keine Deutung nötig.

Glinwisch          so auch in der Fkt, richtig aber wohl Glindwisch. Glind = eingezäuntes Gebiet oder auf der Scheide, Grenze, zweier Grundstücke. In Holstein in zahlreichen ON und FN, z.B.  Glinde bei Hamburg, auch für Einzelstellen und Koppeln, Gehegen, z.B. bei Agethorst, ferner Glinnbarg, -felde, -hof, -graben, -horst, -hörn, -moor, -rade, -wisch, -kamp.

Hollenbek         zwischen hohen Uferkanten eingeklemmter Bach.

Hollenkroog      niedriger kroog `krooch´ = Ecke, Winkel

Holsten             In der Fkt „Holzen“, gesprochen auch Holsen, richtig aber wohl Holsten, als ON und        FN häufig, z.B. Holstenniendorf, Holstenmoor bei                                                Hademarschen, Holstengraben, Holstenhof, Holstenkate,

Holstenwisch    Wiese.

Hildensaar        Hilden = hillig = heilig    (der Kirche gehörend)   hild = eilig, eher unwahrscheinlich    saar = soor, siehe Soor.

                                Als FN häufig, z.B. Hillenkamp, Hillenberg, Hilgenschwer bei Kellinghusen

Hebbelermoor     fehlt in der Fkt.       bei C.D. Hadenfeldt `Heflermoor´ 

                                Mehrere Deutungen möglich:

  1. Hemmollermoor, Hemmoll = knollentragender Kälberkropf (Scherenfleut oder Schallentüter). Wahrscheinlich ist diese Deutung richtig. Eine sprachliche                 Abwandlung von dem PN Hebbeln (in Lütjenwestedt) nicht anzunehmen. Der FN gilt nur für einen sehr begrenzten Teil der Feldmark (…hier eine                                 handschriftliche Notiz: Fraglich ist, ob Kälberkraut auf dem Moor wächst, auf moorigem Untergrund )
  2. Heflermoor, Hef = Heben = Himmel
  3. Hemblermoor, Hemb oder Hemp = Hanf. Hanf ist hier aber wohl nicht angebaut      worden.
  4. Hewelermoor, Hewel = Gespinst, das im Herbst über Moor und Acker zieht (Altweibersommer)

Höllen           Holl = hohl. Richtig wahrscheinlich `Hellen´, Hell = Abgang, Schrägung, abschüssig, geneigt, sprachlich abgewandelt zu Höllen. Hellen kommt nur in FN in Verbindung mit kamp, koppel, hoop, krog, siek, rade, horst vor

Hohlieth        Lieht = Abhang, Senkung, sumpfige Nierderung, hier also hochgelegener Abhang, zahlreich als FN, am häufigsten Hohenlieth, Hohelieth oder Hohlieth

Hüttendahl    Hütt = Hütte, Glashütte, nur in neueren Ortsnamen, z.B. Hütten bei Maisborstel, Struvenhütten, Sievershütten, Hüttenbrook, …diek, …koppel, …wisch                                 (Bargstedt)            dahl = dal = Tal oder Gegend, nur noch in ON z.B. Tinsdal bei Rissen

Hönerkamp    Nicht in der Fkt. = Hühnerkamp. Sehr häufig als ON und FN, in Verbindung mit barg,       bek, moor, busch, kuhl, stücken. Möglich auch Hörnerkamp,                                  hörn = keilförmiges     Stück. Kamp = urspr. Ländereien, die gemeinsamer Besitz der Bauern (Hufner) waren. Sehr häufig in FN.

Hamstkamp    schwer zu deuten. Hamskoppel und Hamswisch in Südschleswig vorkommend. Ob zu Hamm = eingefriedigtes Stück Land, eingehegter Raum gehörig, ist                        zweifelhaft (weil dänischen Ursprungs). Hamweddel Redensart abweisende Antwort auf Frage „Wohin wullt Du?“ „Na Hamweddel und de Müs misten!“                            Möglich auch Hamst = hoch gelegen, oder Hampst = Hanf, letzteres höchst wahrscheinlich.

Hamweddchen Wohl in der Fkt, sonst aber wenig gebräuchlich. Wed = kleine Furt im Wald, Flurname für Wald, Gehölz (altsächsisch widu) weddel = Furt, Stelle, wo                              eine Untiefe durchwaten kann. Weddchen = Verkleinerung.

Hungerdehl    richtiger wohl Hungerdeel, meistens für sandiges mageres oder minderwertiges Ackerland. Dehl oder deel = Teil.

Kabüth           In der Fkt nicht enthalten. Möglich auch Kobüth oder Kohbüt. FN mit Koh recht häufig büt = Anteil an verlostem Gemeindeland (heute nur noch in FN z.B.                       Eschenbüten bei Bunsoh. Kahlbüt = Hölzung bei Bendorf. Büten = in der Bedeutung von tauschen daher auch kütbüten. Deutung entweder Koh-büt =                             Anteil an der Dorfgemeinschaft.

Karkhof         hochdeutsch Kirchhof, sehr häufig in FN, hier aber wohl der Begräbnisplatz der im Gefecht bei der Fluchtburg gefallenen Verteidiger, evtl. auch Angreifer.

Kugelling       oder Kugelien. In der Fkt Kugelende. Kukeln oder Kugln = Heu zu kleinen Diemen zusammenharken. Kugl oder Kuggel = kleine Heudiemen.

                               Kagel = Bergkuppe, neuhochdeutsch Kogel. Ende = enn. Häufig in FN z.B. Breeden-enn, Fuhlen-enn, Osterende usw. Deutung nicht einwandfrei                                                 möglich.

Knöll              Knüll = Hügel, kleine Bodenerhebung, hochgelegenes Landstück auch Grasplatz im Dorf oder in dessen Nähe, auf dem sich in der Freizeit das Jungvolk                              zum Spiel versammelt. In Ostholstein auch Bleichplatz. Sehr häufig in FN, vgl auch Knüllgras, Knüllbloom

Kronsbrook    kroon = Kranich. Ob es in der Umgebung von B. wegen der verhältnismäßig dichten Besiedelung Kraniche gegeben hat, ist fraglich.

                       Kroon = Krone. Nicht wahrscheinlich, weil die Krone (Dänemark) hier keine Besitzungen gehabt hat. Ein Zusammenhang könnte mit der                                                 `Kronsbeere´ bestehen, die es hier in den sumpfigen Wäldern sehr wohl gegeben hat

                       brook = siehe Osterbrook

Klempen         klemm = eingeengtes, umklammertes

                       Klemp = zusammengeballte harte eisenhaltige Erde = Raseneisenstein. Da es in diesem Gebiet tatsächlich Raseneisenstein gibt, ist diese Deutung wohl                                  als richtig anzusehen. In dieser Bedeutung auch FN in Stormarn und bei Innien.

Leeschhörn    Leesch auch Liesch = Ried, Schilf, Rohrkolben, Schwertlilie oder auch Sammelname für Sumpfpflanzen. Leesch = die meisten unter oder über dem festen schwarzen Torf liegende Schicht mit Holz- und Pflanzenresten stark durchsetzt und für die Torfaufbereitung untauglich, `leeschig´ genannt. Hörn = Ecke, Winkel oder Halbinsel.

Lemmhoop     So auch in der Fkt, richtig aber wohl Lehmhoop, da hier tatsächlich Lehm und Ton vorkommen. Hoop Mz Hoopen oder Höpen = Haufen. Als FN in Holstein sehr häufig.

Loftland          In der Fkt enthalten, im Volksmund selten genannt. Loft = Laub (vgl auch ON Looft) wahrscheinlicher aber Zusammenhang mit dem PN Loft oder Looft, hier häufiger.

Meinwinzel     richtig wohl Meinwendsel, wend oder wendsel = Platz zum Wenden. Mein = meihen    mähen. Gemeinschaftlicher Besitz.

Meinhorst       C.D. Hadenfeldt nennt FN Mainhorst. Horst = mit Busch bestandener Waldplatz. Meihen = mähen, ein Platz auf dem gemäht wurde.

                             Wahrscheinlicher:   Maien = Maiengrün, ein Platz von dem man das Maiengrün holte.

Müggenhörn    Mückenhörn. Häufig als ON und FN, hörn = vorspringende Ecke     

Mastbrook        In der Fkt genannt, sonst wenig bekannt. Mast = Mast der Tiere. Brook, siehe Osterbrook

Möllersfladen   Von C.D. Hadenfeldt: Gebiet wo das Haus von Rahlfs (Seegensgang 15/Wesfladen) steht, früher Jürgen Hadenfeldt. Bezeichnung nach früherem Besitzer Möller.

Osterbrook       brook = Bruch = sumpfiges von Wasser durchzogenes Gehölz oder Waldniederung, auch einzelne Waldgruppen im Feld, nur in Holstein, sonst selten vgl Düsternbrook, Hasselbrook, Wulfsbrook, Brockstedt, Brokreihe. Oster = Himmelsrichtung vom Dorf aus gesehen.

Osteresch         esch oder eesch = offenes nicht eingehegtes urspr. gemeinsam bebautes Saatfeld. Altes germanisches Wort, nicht mehr im Sprachgebrauch. In ON und FN aber weit verbreitet, z.B. Breeden- Suhr- Eken- Hohen- Eschwege. In diesem Namen auch Esche = Baum möglich

Ohlenborstel    Nur in der Fkt, sonst wenig geläufig. Ohlen oder Olen = alt, sehr zahlreich in ON u. FN

Perkrögen        So in der Fkt und bei C.D. Hadenfeldt. Wenn Perkrögen richtig, dann Per = Pferd, krögen = Mz von Kroog = Ecke, Winkel, Biegung, Bucht auch für `kamp´. Gesprochen wurde aber immer von „Perköm“ = Kälberkraut oder Kälberkopf, der hier in großen Massen anzutreffenden Pflanze.

Perkamp          in der Fkt Bergkamp, siehe Bärkamp

Pennikroog      auch Penningkroog oder Pennikrooch. Penni = Pfennig, wahrscheinlich Steuerpfennig, auch sonst in FN häufiger z.B. Pennigborg, Pennigwisch, Pennigdiek. Mit pennen oder Pennbroder hat der Name nichts zu tun. Kroog oder krooch = Ecke, Winkel. Das hier ein Krug = Gasthaus gestanden hat, bei dem man einen Pfennig für die Benutzung des Weges nach Lütjenwestedt zu zahlen hatte, ist ganz unwahrscheinlich, denn dieser Weg wäre die meiste Zeit des Jahres nicht passierbar gewesen.

Rackerholt        Nicht in der FKt. Diesen Namen trug nur ein verhältnismäßig schmales Stück Wald im Wetenbek, heute längst Ackerland. Racker = Schinder, Abdecker, rackern = beschmutzen. FN nur noch vereinzelt in Verbindung mit moor, kuul, strat, knecht. Racker = auch Schelm, Flegel, Schalk, Frechheit.

Rümland           In der Fkt mehrfach verzeichnet. Rüm auch Rühm = geräumig, reichliches Maß. Als FN das freie Feld. Als FN noch sehr häufig anzutreffen u.a. bei Bendorf, Vaale, Liesbüttel, Hohn, Tungendorf, Erfde

Saalbrenn oder Sorbrenn oder Sorbreeden         1) Saal = mit stehendem Wasser gefüllte Vertiefungen auf Koppeln, Weiden (Tümpel, Sumpflöcher) sehr zahlreich in FN. 2) Sor = trocken, dürr, kahl. Brenn = Brand, Rodung durch Brand. Breeden = breit.

Saar                 richtig Soor, in der Fkt `Saar´. Soor = trocken, dürr, welk, vereinzelt auch Sor häufig als ON und FN, z.B. Söhren

Segen               auch Sehn oder Seden = niedriges im Sommer austrocknende sonst aber eher mit Wasser gefüllte Stellen im Ackerland. Im Sommer Wiesen, seichte Grasstellen auf denen Gras gemäht werden kann. Segen = auch niedersinken.

Springborn        = sprudelnde Quelle, hier früher tatsächlich vorhanden.

Smedenhof      In der Fkt `Smidenhof´. Smed = Schmiede, die hier früher tatsächlich zum Besitz Timm gehörig bestanden hat. Hierauf weisen die Schlacken und Funde von Kohlenresten im Garten heute noch hin.

Swienskamp    Schweinekamp, in FN sehr häufig

Stertkamp        in der Fkt Steertwisch. Stert = Landzunge oder auch langgestrecktes Acker- und Wiesenstück. Bezeichnung nach der Lage zutreffend.

Schneebek        hinter Ostermühlen an der Grenze zu Puls. Mit „Schnee“ wahrscheinlich nicht zusammenhängend, vielleicht mit Schneide = Grenze, demnach Grenzbach

Schnittloh         Schnitt = Snede = Grenze, loh = Wald

Sierkskoppel    a) Sierk = PN. b) Abwandlung von `siek´= Bodensenkung, sumpfige Niederung, Wasserlauf (vgl Segen) auch stehendes oder langsam fließendes Gewässer, kleiner Teich, Gefilde mit Quellen z.B. Kluvensiek, Fuhlensiek, Poggensiek…

Steinbruchskoppel         keine Deutung nötig

Steinberg                        desgleichen

Stobben            richtig Stubben = Baumstümpfe, auch zutreffend, da früher bewaldet. Oft in ON und FN in Verbindung mit berg, kamp, wisch, rade, koppel, bleeken, holt, busch.

Stickelloh         Stichel = Stachel, Distel. Loh = Waldstück

Teinkamp         richtig wahrscheinlich Teintkamp, Teint = altes Wort für Zehnten (Abgabe an Staat und/oder Kirche) kamp = unter allen Dorfbewohnern verteiltes schmale Ackerstreifen, vielleicht auch früher gemeinsamer Besitz aller Hufner.

Vie                    Fkt = Veeh. Richtig Vie, aber oft zu Veeh oder Vieh umgewandelt. Vie = sumpfige Wiesen, auch Moor. Vie oder Veeh in Mittelhostein sehr häufig, so als Vee-hörn, Vee-kamp, hierher auch Viehorn (Reher)

Viert                 aus lat. „viride“ = das Grüne zu erklären, auch Wald- und Heideflächen, meistens größere nicht urbar gemachte Flächen, die fast alle Geestdörfer umgeben, der ganzen Gemeinde gehören, nicht eingefriedigt sind.

Voßbarg           Sandige Erhebung am Rande des Großen Moor, auf dem die Füchse früher ihre zahlreichen Bauten hatten. Hier war die `Fluchtburg´ der Beringstedter

Westflan           richtig aber Westfladen. West = in Westen gelegen. Flaat = Fläche, altsächsisch flat = flach, dänisch flade = Fläche, Ebene

Wetenbek         so auch in der Fkt. Gesprochen aber auch Weedenbeek. Keine Verbingung mit Weiden, da hier Wicheln, auch nicht mit Weiden, da hier Wischen, auch nicht mit Weizen, da solcher hier kaum angebaut worden ist. Auch keine Verbingung mit Witten = weiß. Möglich aber Verbindung mit dem altsächs. Wort „widu“ = Wald und Holz, mittelniederdeutsc „wede“. Man muß doch wohl annehmen, daß eine Verbindung mit Wiedenbek (Bach an dem Korb- und Flechtweiden wuchsen) besteht, da dieser in Mittelholstein häufiger vorkommt

Wulfskroog      Wulfskrooch. Ob hier der PN Wulf oder der Wolf gemeint ist, ist sehr schwer zu entscheiden…

Wigantskoppel      so in der Fkt, sonst wenig bekannt. Wigant = PN

Wiekhorn         Wiek = Bucht und Ausbuchtung, sonst nur in ON. Horn = Ecke, Winkel, Halbinsel

Westerhorn      im Westen gelegenes Gebiet, das abgelegen ist. Horn, auch hörn und hurn = abgelegener Winkel, Ecke, Vorsprung. Auch Teil eines Bauernhauses -in de Hörn- sehr oft in FN

Winnbargskoppel     wahrscheinlich Windbargskoppel, nach wahrscheinlicher ist aber Winn = Wendeplatz beim Pflügel. Eine Verbindung mit Winnwörp = Maulwurf ist nicht auszuschließen.

Wiekhorn         Flur am Weg zum Pennigkrog, jetzt z.T bebaut (z.B. Lehrer Göttsche u.a.) Wiek = Bucht, auch Bucht eines Flusses. Horn/Hörn = Ecke, Winkel

 

 

Anmerkung: Kleine, einzelnen Parzellen (Flurstücke) wurden mit einer weiteren Flurbereinigung (1974) neu geregelt und aufgeteilt, um so weit auseinander liegende Acker-, Gras- und Moorflächen wenn möglich zusammen zu legen. Siehe hierzu Moorstücke, die einst sehr schmal und klein waren, verzeichnet und aufgeführt in der Flurkarte (Stand 1961), erstellt von Herrn Erhard Marxen, beschriftet von Lena Putzke. Eine Kopie hängt im Flur der Mehrzweckhalle auf dem Schulberg. Die dazugehörenden Legenden findet man auf der Rückseite des Bilderrahmens.

 

Nachträglich wurden folgende Flurnamen hinzugefügt:

 

Saalbrenn/Sorbrenn/Sorbreeden           

                               1) Saal = mit stehendem Wasser angefüllte Vertiefungen auf Koppeln, Weiden (Tümpel, Sumpflöcher), sehr zahlreich in FN

                               2) Sor = trocken, dürr, kahl.

          brenn = Brand, Rodung durch Brand, brennen, abbrennen. breeden = breit

Schnittloh           Schnitt = Snede = Grenze, loh = Wald

Hungerdehl         richtiger wohl Hungerdeel. Meistens für sandiges, mageres oder minderwertiges Ackerland. dehl oder deel = Teil     Ableitung von Hungerbloom nicht                               ausgeschlossen.

Voßbarg              Sandige Erhebung am Rande des Großen Moor, auf dem die Füchse früher ihre zahlreichen Bauten hatten.

                               Hier war einst die Fluchtburg Beringstedter Bürger.          Siehe dazu auch: Beringstedt in Kriegszeiten und  Die Schanze (Fluchtburg)

Karkhof              hochdeutsch: Kirchhof. Sehr häufig als FN, hier wohl der Begräbnisplatz der im Gefecht bei der Fluchtburg gefallenen Angreifer und Verteidiger.

 

Sportplatz             Dieses Flurstück liegt am Weg von Todenbüttel nach Lütjenwestedt, Nähe Knöll 1, (Hermann Möllers Landstück). Warum es Sportplatz genannt wird ??? muss noch geklärt werden